Sicher elektrisch unterwegs: Muss ein Elektroauto zum TÜV?
30. Oktober 2024 von carwow Redaktion
Hast du dich für ein Elektroauto entschieden? Da bist du in guter Gesellschaft! Der Trend hin zu Elektro- und Hybridmodellen reißt nicht ab. Wenn du den Traum der E-Mobilität lebst, fehlt dir noch der Elektroauto-TÜV zu deinem Glück. Wie bei Verbrennermodellen braucht ein Elektroauto für die Zulassung eine aktuelle Hauptuntersuchung (HU). Beim TÜV für Elektroautos gibt es Unterschiede, die für Fahrzeughalter wichtig sind.
⏰ Kurz zusammengefasst
- TÜV-Intervall unterscheidet sich nicht von Verbrennern
- Ohne TÜV fährt man ohne Zulassung
- Keine Abgasuntersuchung bei E-Autos
- Spezielles Augenmerk auf Elektrokomponenten
- TÜV-Kosten sind günstiger
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Wann muss ein Elektroauto zum TÜV?
Ein Neuwagen muss nach drei Jahren zum ersten Mal zur Hauptuntersuchung. Hier unterscheidet der TÜV Elektroautos nicht von Verbrennermodellen. Nach der Erstzulassung muss der E-Auto-TÜV alle zwei Jahre erneuert werden, was ihn auch nicht von anderen Autos unterscheidet. Wann die nächste Hauptuntersuchung notwendig ist, siehst du im Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung I). Als äußerliches Erkennungsmerkmal dient die TÜV-Plakette auf dem Kennzeichen, an dem du Jahr und Monat der nächsten Fälligkeit ablesen kannst.
Manche TÜV Prüfzentren bieten eine Erinnerung an, von der du Gebrauch machen kannst. Auch eine Umweltplakette wird fürs E-Auto benötigt. Hast du eigentlich schon ein E-Auto-Kennzeichen? Damit genießt du exklusive Vorteile im Straßenverkehr!
Hier ist es wichtig, dass, obwohl durch E-Autos keine Abgase entstehen, eine Umweltplakette für Elektroautos benötigt wird. Um in einen der 65 Umweltzonen in Deutschland fahren – oder im Stau stehen – zu dürfen, musst du eine grüne Plakette vorzeigen können. Das ist bei Elektroautos natürlich nur eine Formalie, die mit fünf bis zehn Euro überschaubar ausfällt. Mit 100 Euro Bußgeld wird es deutlich teurer, wenn man ohne Feinstaubplakette in einer Umweltzone unterwegs ist.
Wie oft muss ein E-Auto zum TÜV?
Trotz eines geringeren Wartungsaufwandes bei reinen Elektroautos unterscheidet sich die Zulassungslänge zwischen Elektro- Hybrid- und Verbrennermodellen nicht. Sie beträgt drei Jahre nach der Erstzulassung und danach muss die Hauptuntersuchung alle zwei Jahre durchgeführt werden. Sollte der TÜV auslaufen, ist das in den ersten zwei Monaten nach Ablaufen der Frist straffrei. Zwischen zwei bis vier Monaten wird eine Verwarnung in der Höhe von 25 Euro fällig. Wenn du zwischen vier bis acht Monate überziehst, musst du ein Bußgeld von 60 Euro zahlen und ab acht Monaten 75 Euro. Ab vier Monaten kommt außerdem ein Punkt in Flensburg hinzu.
Warum die Strafen so hoch sind? Wer ohne TÜV unterwegs ist, fährt ein Fahrzeug ohne Zulassung.
Was überprüft der TÜV beim E-Auto?
Der Elektroauto-TÜV unterscheidet sich in seinen Grundzügen kaum von der Hauptuntersuchung der Verbrennermodelle. Bei allen PKWs werden durch den TÜV die sicherheitsrelevanten Aspekte deines Wagens überprüft. Auch bei einem Elektroauto müssen schließlich die Bremsen und der Blinker ebenfalls funktionieren. Wenn du dir einen Moment Zeit nimmst, wird dir sicher klar, dass die meisten Funktionsweisen von Elektroautos denen der Autos mit Verbrennungsmotor gleichen. Daher unterscheidet sich der Elektroauto-TÜV kaum von anderen. Einzig die Abgasuntersuchung entfällt bei reinen Elektro-Modellen. Stattdessen wird eine Prüfung des Hochvolt-Antriebs durchgeführt.
Dazu gehört auch, dass alles genauer betrachtet wird, was zum Kurzschluss führen kann. Hier werden die Isolierungen, der Batteriekasten, die Leitungen und das Ladekabel auf Schäden untersucht. Zum Vorbeugen eines Kurzschlusses werden des weiteren nach fehlenden Abdeckungen und falsch befestigten Bauteilen Ausschau gehalten. In Elektro- und Hybridmodellen werden Rekuperationsystem-Bremsen verbaut, die außerdem überprüft werden. Zum Wissen um das Elektroauto gehört auch, wie du es im Winter richtig heizt, damit keine Schäden am Antriebssystem entstehen und damit die Reichweite nicht dezimiert wird..
Die restlichen Untersuchungen sind sehr ähnlich zu den Verbrennermodellen. Beleuchtung, Autoreifen, Räder, das Fahrgestell sowie die Stoßdämpfer, die Lenkanlage und die Wegfahrsperre werden auf ihre Sicherheit untersucht. Ist beispielsweise das Reifenprofil nicht mehr tief genug, muss ein Reifenwechsel erfolgen. Sind die Scheinwerfer defekt, musst du diese reparieren lassen. Allgemein lässt sich aber sagen, dass die mechanischen Komponenten weniger komplex sind, was die Wartung eines E-Autos weniger aufwändig macht.
Auch sind einige Teile weniger anfällig für Verschleiß. Trotzdem können in der Mechanik und natürlich der Elektronik über Zeit schäden entstehen, die die Fahrsicherheit gefährden. Ist aber in der Hauptuntersuchung alles in Ordnung erhältst du die TÜV-Plakette, bei einem oder mehreren Fehler hast du danach 4 Wochen Zeit alles reparieren zu lassen und dann dem TÜV zur Nachuntersuchung vorzulegen. Eine Innenraumreinigung wird zwar nicht geprüft, aber ein aufgeräumtes Auto kommt auch bei TÜV-Prüfern und -Prüferinnen besser an als eine fahrende Deponie.
Viel Elektronik, wenig Mechanik – Überforderung beim TÜV?
Der größte Unterschied zwischen Verbrenner und Elektroauto ist wohl der deutlich höhere Elektronik-Anteil beim E-Auto. Ein:e Tüv-Prüfer:in hat ein kleines Zeitfenster zum Prüfen eines Autos – das war schon wenig, als Autos noch überwiegend mechanische Bauteile hatten. Das digitale Zeitalter ist auch im Auto angekommen und stellt die HU-Prüfer und Prüferinnen vor große Herausforderungen.
Um in kurzer Zeit elektronische Systeme wie Spurwechselassistent, adaptiver Tempomat oder Notbremsassistent prüfen zu können ohne eine Ausfahrt auf die Autobahn machen zu müssen, ist die OBD-Schnittstelle notwendig. Dort kann ein Auto mit dem HU-Adapter verbunden werden und erfährt per Datenabfrage, ob es Probleme mit den Systemen gibt. Allerdings entwickeln sich die Systeme rasant weiter und der Adapter ist meist nicht auf dem aktuellsten Stand.
Im Gesamten machen es den Tüv-Prüfer:innen vor allem die Fahrzeughersteller schwer, denn sie stellen weder ausreichende Fahrzeugdaten zur Verfügung noch gewähren sie tiefere Einblicke in ihre Systeme. Die gängigen Prüforganisationen entwickeln gemeinsam die “Charta 2030”, die ein Leitfaden für die Prüfung moderner Fahrzeuge werden soll.
Was kostet der TÜV beim Elektroauto?
Da die Abgasuntersuchung wegfällt, ist es nicht überraschend, dass bei TÜV-Kosten Elektroautos besser abschneiden. Im Schnitt bedeutet das eine Kosteneinsparung von 40 Euro. Damit betragen die Gesamtkosten zwischen 60 und 80 Euro. Das gilt aber nur für reine Elektroautos. Hybridmodelle benötigen trotzdem eine Abgasuntersuchung. Eine Nachuntersuchung schlägt in jedem Falle mit 15 bis 20 Euro zu Buche.
Du kannst Preise zwischen verschiedenen Prüfstellen vergleichen, aber da die Unterschiede häufig nicht so hoch sind, ist es meist die zusätzlichen Spritkosten für eine weiter entfernt liegende TÜV Prüfstelle nicht wert. Hier musst du vor allem bei Neuzulassungen darauf achten, dass du zwar ohne Zulassung zum TÜV fahren darfst, aber nur im direkten Weg und nur zu deinem oder einem angrenzenden Bezirk.
Zum Abschluss lässt sich sagen, dass der Elektroauto-TÜV gar nicht so anders ist, wie bei Verbrennermodellen. Es gilt die gleiche Häufigkeit der Hauptuntersuchung. Auch was untersucht wird, ist hauptsächlich gleich. Allein die Hochvoltbatterie wird genauer betrachtet und die Abgasuntersuchung fällt aus. Deswegen ist die Hauptuntersuchung für Elektroautos um im Schnitt 40 Euro günstiger. Wer nicht nur bei der Hauptuntersuchung, sondern auch beim Autokauf sparen will, profitiert von unseren Elektroauto-Angeboten unter 40.000 Euro oder unter 30.000 Euro.