Katalysator Diebstahl: Warum der Kat geklaut wird und was du tun kannst!
17. März 2023 von Irene Wallner
Meist geschieht es nachts – schnell, fast lautlos und ohne großes Aufsehen. Katalysatoren Diebe profitieren von ihrer Schnelligkeit. Wir sagen Ihnen, was an Auto-Kats besonders ist, welche Modelle häufig betroffen sind und was Sie gegen den Diebstahl tun können.
⏰ Kurz zusammengefasst
- Zahl der Kat-Diebstähle steigt jährlich
- Vor allem ältere Benziner-Modelle betroffen
- Katalysatoren beinhalten wertvolle Edelmetalle
- Reparatur unter Umständen unrentabel
- Einzelgarage schützt am besten
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Ungesunder Trend: Immer mehr Katalysatoren Diebstähle
Die Zahl der Katalysatoren Diebstähle 2022 ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Laut Angaben des ADAC wurde der Allgemeine Deutsche Automobil-Club allein wegen gestohlener Katalysatoren rund 1.038 mal gerufen – und das sind nur die gemeldeten Fälle. Viele Betroffene rufen erst gar nicht die Polizei.
Des Weiteren wird keine offizielle Statistik geführt, die nur den Diebstahl von Katalysatoren beinhaltet. Hier wird allgemein von Teilediebstahl gesprochen. Deshalb sind die Daten des ADAC wichtig, um wenigstens einen Anhaltspunkt zu haben. Hier die Kat-Diebstahlzahlen der letzten Jahre:
- 2018: 77 ADAC-Einsätze
- 2019: 169 ADAC-Einsätze
- 2020: 420 ADAC-Einsätze
- 2021: 959 ADAC-Einsätze
- 2022: 1.038 ADAC-Einsätze
Das bedeutet, in den letzten 5 Jahren hat sich die Zahl der gestohlenen Katalysatoren mehr als verdreizehnfacht. Auch die Zahl der Autodiebstähle hat sich in den letzten Jahren wieder erhöht. Leider kann ein GPS-Tracker beim Katalysator-Klau nicht hilfreich sein.
Gefährdete Autos: Welche Katalysatoren werden am meisten gestohlen?
Beim Klau von Katalysatoren sind Neuwagen weniger gefragt, ältere Modelle sind hier am meisten gefährdet. Das liegt daran, dass neue Autos den Katalysator nah am Motor verbaut haben, um eine schnellere Betriebstemperatur zu erhalten. Für Diebe bedeutet das, dass der Kat deutlich schwerer zu erreichen ist. Sie müssten Motorhaube oder Unterverkleidung abmontieren und eventuell sogar noch weitere Bauteile entfernen – das kostet deutlich zu viel Zeit.
Am interessantesten scheinen nach bisherigem Kenntnisstand ältere Benziner zu sein. Der Kat sollte gut zugänglich und am Wagenboden mittig verbaut sein. Häufig betroffen sind unter anderem folgende Modelle:
- Seat Arosa
- VW Polo (Baujahr 1994-2001)
- Toyota Prius (Baujahr 2009-2016)
- Opel Astra (Baujahr 1998-2005)
- Mitsubishi Spacewagon (Baujahr 1998-2002)
- VW Lupo
Wer einen Diesel fährt, muss weniger Angst haben. Hier liegt die Diebstahlrate in den letzten zwei Jahren bei lediglich drei Prozent.
Kostbare Edelmetalle: Gründe für Katalysator Diebstahl
Vor allem in älteren Katalysatoren sind einige kostbare Edelmetalle verbaut. Platin, Palladium und Rhodium können gewinnbringend verkauft werden. Zwar schwanken die Preise immer wieder, aber in einem Kat sind ca. 5 Gramm der Materialien verbaut.
Für Platin liegen die Preise pro Gramm aktuell bei um die 30 Euro, Palladium ist etwas teurer, da kann man für ein Gramm 40 Euro erhalten und Rhodium kostet sogar 368 Euro pro Gramm – damit ist Rhodium sogar teurer als Gold. Kein Wunder also, dass der Diebstahl von Katalysatoren immer weiter zunimmt.
Neuere Autos sind aus diesem Grund ebenfalls nicht lukrativ, denn es sind deutlich weniger Edelmetalle enthalten als bei älteren Modellen.
Wie gehen Diebe vor?
Der Klau eines Katalysators dauert nur wenige Minuten – zumindest bei alten Autos, die einen freiliegenden Kat haben. Die Diebe bocken das Fahrzeug auf und trennen das Abgasrohr vor und hinter dem Katalysator ab. Je nachdem wo sich das Auto befindet verwenden sie eine Flex oder Elektrosäge oder, wenn die Umgebung eher ruhiger ist, wird ein Auspuff- oder Kettenrohrabschneider verwendet.
Der Kat ist weg – und nun?
Auf den ersten Blick werden Sie meist nicht bemerken, dass der Katalysator Ihres Autos geklaut wurde. Spätestens, wenn Sie den Motor starten, hören Sie es – das Motorengeräusch ist dann sehr laut. Ein Fahrzeug ohne Kat darf nicht mehr auf öffentlichen Straßen bewegt werden. Ohne Katalysator erlischt die Zulassung. Um das Auto in die Werkstatt oder auf ein Privatgrundstück zu bringen, müssen Sie das Fahrzeug abschleppen lassen, oder es selbst abschleppen.
Folgende Schritte sind empfehlenswert, sobald Sie den Diebstahl bemerkt haben:
- Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
- Fahrzeug zur nächsten Werkstatt abschleppen (lassen).
- Angebot für die Reparatur einholen. Bei alten Autos könnten die Kosten zu hoch sein, sodass ein wirtschaftlicher Totalschaden die Folge ist.
- Keine gebrauchten Kats online kaufen – könnte Hehlerware sein.
- Informieren Sie sich bei Ihrer Versicherung, ob und in welcher Höhe der Schaden übernommen wird.
Was kostet ein neuer Katalysator?
Die Kosten für einen neuen Kat belaufen sich je nach Modell auf mehrere Tausend Euro. Meist müssen Sie mit Kosten zwischen 2.000 und 3.000 Euro rechnen – da ist es wichtig, dass man eine gute Versicherung abgeschlossen hat.
Katalysator-Klau: Zahlt die Versicherung?
Umgehend nach der Feststellung des Katalysator Diebstahls sollten Sie Ihre Versicherung informieren. Wenn Sie mindestens Teilkasko versichert sind, ist die Chance sehr hoch, dass der Schaden übernommen wird. Wenn eine Selbstbeteiligung abgeschlossen wurde, ist diese aber natürlich trotzdem von Ihnen zu tragen.
Da es sich bei den betroffenen Fahrzeugen aber häufig um ältere Modelle handelt, ist häufig nur eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen worden. In diesem Fall müssen Sie die Kosten leider komplett tragen.
Wie schützt man sich vor einem Katalysator Diebstahl?
Am besten geschützt sind Sie natürlich, wenn Sie Ihr Fahrzeug in einer abgeschlossenen Garage parken. Wenn das nicht möglich ist, kommen auch noch folgende Tipps in Frage:
- Gut sichtbare und beleuchtete Parkplätze wählen
- Katalysator auffällig farbig ansprühen (muss vor Verkauf entfernt werden)
- Alarmanlage mit Neigungsmelder installieren