Die Erfindung des Autos: Alle wichtigen Daten und Infos
21. Oktober 2022 von carwow Redaktion
Es braucht wirklich eine Menge Vorstellungskraft, um sich unser Leben ohne die Erfindung des Autos auszumalen. Aber mal ehrlich, das wollen wir auch gar nicht, denn noch nie waren wir so mobil und damit frei wie heute. Spannend wird es allerdings, wenn wir nur für wenige Minuten vom PKW vor der Haustüre zu den Anfängen des Automobils zurückreisen könnten. Sie können es. Im folgenden Text erfahren Sie die wichtigsten Meilensteine, Infos und Namen, die in der Erfindungsgeschichte des Autos eine Rolle spielen.
⏰ Kurz zusammengefasst
- 1886: Geburtsstunde des modernen Fahrens
- Dampfbetriebene Fahrzeuge noch bis in die 50er Jahre
- 1936: Erstes serienreifes Auto mit Dieselmotor
- Bezeichnung “Ottomotor” seit 1946
- Erstes Patent für Elektroautos kam aus den USA
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Wer hat das Auto erfunden?
Die Geschichte von Carl Benz ist zweifellos die eines Visionärs, der an seine Ideen glaubte, auch wenn es andere nicht taten. Carl Benz wurde 1844 in Mühlburg geboren und studierte erfolgreich bei Ferdinand Redtenbacher, dem Begründer des wissenschaftlichen Maschinenbaus. 1871 gründete er als gelernter Maschinenbauer mit den finanziellen Mitteln seiner zukünftigen Ehefrau die Eisengießerei und mechanische Werkstätte in Mannheim.
1879 gelang es ihm, einen verdichtungslosen Zweitaktmotor zu konstruieren. Wegen der kostspieligen Entwicklungsarbeiten verlangte seine Hausbank 1882 die Umwandlung des Unternehmens in eine Aktiengesellschaft: Die Eisengießerei und mechanische Werkstätte wurde zur Gasmotorenfabrik in Mannheim A. G. Im Aufsichtsrat hatte man kein Verständnis für die Ideen von Carl Benz, weshalb er nur ein Jahr später Benz & Cie gründete – ein deutsches Maschinenbau- und Automobilunternehmen. Über diese schwierige Zeit schrieb Carl Benz später:
“Nur ein Mensch harrte in diesen Tage, wo es dem Untergange entgegen ging, neben mir in Lebensschifflein aus. Das war meine Frau. Tapfer und mutig hisste sie neue Segel der Hoffnung auf.”
Seine Gasmotoren verkauften sich zunächst sehr erfolgreich als Stationärmotoren, doch das war dem deutschen Ingenieur Carl Benz nicht genug. Er wollte einen praxistauglichen Wagen schaffen, bei dem Motor und Fahrgestell eine Einheit bilden. Das Resultat: Ein Zweisitzer auf drei Rädern, der heute als erstes “richtiges” Auto in die Geschichte eingeht. 1886 meldete Benz das “Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb” zum Patent an und wurde zu Beginn für “die motorisierte Kutsche ohne Pferde” belächelt. Heute wissen wir: Die Geburtsstunde des modernen Fahrens wurde von ihm eingeläutet.
Neben dem Erfinder des Autos, Carl Benz, gilt aber auch Gottlieb Daimler als Automobilpionier, der unter anderem das erste Auto auf vier Rädern entwickelte. Aus Benz & Cie entstand 1926 durch die Verschmelzung mit der Daimler-Motoren-Gesellschaft die Daimler-Benz AG (heute Mercedes-Benz Group AG). Gottlieb Daimler und Carl Benz entwickelten im 19. Jahrhundert zwar zeitgleich die ersten Automobile, haben sich aber nie persönlich getroffen.
Das erste Dampffahrzeug
Dampfwagen waren die ersten “selbst fahrenden” Kraftwagen, die mittels Dampfmaschine, -motor oder -turbine durch einen Dampferzeuger (meistens Kessel) angetrieben wurden. Als Brennmaterial lassen sich zum Beispiel Brennholz, Kohle oder Teeröl nutzen. Nicholas Cugnot stellte bereits 1769 eine schwer lenkbare und nur Schrittgeschwindigkeit fahrende Artilleriezugmaschine der europäischen Öffentlichkeit vor. Und damit einen enormen industriellen Fortschritt.
Es folgte das erste in Serie gebaute Dampfautomobil von Amédée Bollée mit 50 Exemplaren, sowie das Model “Stanley Rocket Steamer” von Fred Marriott, welches 1906 mit 205,5 km/h einen Geschwindigkeitsrekord aufstellte. Dampfbetriebene Fahrzeuge kamen noch bis in die 1950er Jahre zum Einsatz – beispielsweise als Straßenwalzen. Anschließend setzte sich der Verbrennungsmotor ganz durch und es wurden immer mehr Tankstellen gebaut.
Der erste Dieselmotor
Das Hauptmerkmal eines Dieselmotors ist die Selbstzündung: Die Luft heizt sich durch die Kompression stark auf, und der in die heiße Luft eingespritzte Kraftstoff entzündet sich ohne eine externe Zündhilfe. Wenn es mal wieder um die Frage “Benziner oder Diesel” geht, bringt diese Information aber wahrscheinlich nur den Wenigsten etwas. Allgemein kann man aber sagen, dass ein Dieselmotor für weniger Verbrauch und mehr Leistung steht.
Und genau das wollte Rudolf Diesel mit seiner Erfindung erreichen. 1897 konstruierte der Ingenieur in Zusammenarbeit mit der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg einen ersten Prototypen, der allerdings 4,5 Tonnen schwer und drei Meter hoch war. Nach Verbesserungen im Bereich der Einspritzung und Gemischbildung setzte sich Diesels Erfindung durch. Bei Schiffs- und Stationärmotoren gab es keine Alternative mehr. 1936 (und damit 50 Jahre nach der Erfindung des Autos) ging der Mercedes 260 D als erster PKW mit einem Dieselmotor in Serie und wurde zum Liebling der Taxifahrer.
Abgesehen von der Diesel-oder-Benzin-Frage, suchen Sie für sich den perfekten Begleiter? Es gibt jede Menge deutsche Automarken, die Sie sich näher ansehen könnten.
Der erste Benzinmotor
Am Silvesterabend des Jahres 1879 lief zum ersten Mal der von Carl Benz entwickelte stationäre Benzinmotor. Im Gegensatz zum Dieselmotor wird beim Benzinmotor das Kraftstoff-Luft-Gemisch verdichtet und durch Fremdzündung gezündet. Diese Erfindung von Benz verkaufte sich erfolgreich, weshalb er sich seinem nächsten großen Traum widmen konnte: die Konstruktion eines praxistauglichen Automobils. Im Januar 1886 meldete Carl Benz aus Mannheim ein “Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb” zum Patent an – den ersten Benziner mit einem schnelllaufenden Einzylinder-Viertaktmotor, der liegend im Heck eingebaut wurde.
Neben Carl Benz spielt bei der Erfindung des Benzinmotors auch Nicolaus August Otto eine große und wichtige Rolle. Dieser war deutscher Erfinder von vielen in Verbrennungsmotoren verwendeten Details. 1876 gelang es Otto, einen Viertaktgasmotor mit verdichteter Ladung zu entwickeln, der untern anderem durch Gottlieb Daimler serienreif und als “Otto’s Neuer Motor” vermarktet wurde. Seit 1946 werden deshalb alle Hubkolbenmotoren mit Fremdzündung nach einer DIN-Norm als “Ottomoren” bezeichnet.
Der erste Elektromotor
Die beiden Holländer Sibrandus Stratingh und Christopher Becker bauten 1835 (also schon viele Jahre vor der Erfindung des Benzinmotors) einen Elektromotor, der ein kleines Modellfahrzeug antrieb. Dieses Ereignis gilt als erste nachweisbare Nutzanwendung eines Motors, der elektrische in mechanische Energie umwandelt. Das weltweit erste Patent holte sich aber zwei Jahre später Thomas Davenport in den USA. Mit dem von ihm entwickelten Elektromotor baute er ein Modell eines elektrisch angetriebenen Schienenfahrzeugs. Obwohl Davenports Entwicklung ein technischer Durchbruch war, kam sie in der Praxis lange nicht zum Einsatz, weil die Dampfmaschine zu dieser Zeit noch effizienter und damit ökonomischer war.
Heute wird der Elektromotor zum Zukunftsmotor. Aufgrund des Klimawandels setzen wir immer mehr auf E-Mobilität und umweltfreundliche Alternativen im Alltag. E-Scooter und E-Carsharing boomen fast in jeder größeren Stadt. Forscher und Forscherinnen arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, Elektromotoren noch leichter und effizienter zu machen. Am besten so effizient, dass sie sogar Flugzeuge antreiben könnten. Aber wer weiß schon, was sich die Tüftler und Tüftlerinnen unserer Zeit noch alles einfallen lassen. Wenn es um die Erfindung des Autos geht, gehört zu den wichtigsten Infos sicherlich auch diese hier: Es wird spannend und vor allem immer weitergehen.
Die Geschichte des Elektroautos ist noch nicht zu Ende.