THG-Quote 2025: THG-Prämie für Elektroauto steigt
30. Oktober 2024 von Irene Wallner
Seit Anfang 2022 dürfen auch Privatpersonen beim Quotenhandel mitmischen. Es geht um den Verkauf von CO2-Zertifikaten, der dich mit deinem Elektroauto jährlich Geld verdienen lässt – und das steuerfrei! Wer außerdem die eigene Wallbox öffentlich zugänglich macht, kann nochmal was verdienen. Für 2025 wurde eine Erhöhung der THG-Prämie in Aussicht gestellt – was hat es damit aufs ich und wie kommst du an dein Geld? Lies weiter für mehr Details!
⏰ Kurz zusammengefasst
- 2025 soll THG-Prämie steigen
- Privater Verkauf ist steuerfrei
- Große Auswahl an Anbietern
- So kannst du Geld verdienen
- Die THG-Prämie nutzen
- Wallbox öffentlich machen bringt zusätzlich Geld
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THG-Prämie 2025 steigt: THG-Wert für kommendes Jahr bekannt gegeben
Der THG-Wert ist die Grundlage dafür, wie hoch die Prämie ausfällt. Das Umweltbundesamt hat nun die durchschnittlichen Treibhausgasemissionen (THG) für das Jahr 2025 bekannt gegeben. Es geht dabei um den Wert pro Energieeinheit des Stroms in Deutschland. Der Wert für 2025 wurde auf 124 Kilogramm CO2-Äquivalent pro Gigajoule festgelegt – das ist eine enorme Verbesserung. Für 2024 liegt der Wert fast 20 Prozent höher.
Der Strommix in Deutschland ist demnach sauberer geworden und das hat auch Auswirkungen auf die Berechnung der THG-Quote. Je niedriger der THG-Wert im Strommix ist, desto weniger Emissionen werden von E-Autos ausgestoßen, vor allem im Vergleich zu Verbrennern. Das hat eine höhere THG-Prämie zur Folge.
Für 2025 schätzt man die THG-Prämie auf 115 Euro pro Tonne, was für den oder die Besitzer:in eines E-Autos ungefähr 86 Euro netto bedeuten dürfte. Aktuell beläuft sich die Prämie im Schnitt auf 75 Euro netto.
Was ist die THG-Quote für E-Autos?
Klimaneutralität bis 2045: Das ist das ausgerufene Ziel der deutschen Regierung. Hierfür wurden bestimmte Maßnahmen eingeführt, darunter auch die Treibhausgasminderungsquote – kurz: THG-Quote. Dies ist eine festgesetzte Quote zur Einsparung von CO2-Emissionen, die die Mineralölkonzerne erfüllen müssen.
- THG-Quote steigt jährlich.
- Für das Jahr 20230 sind 23 % CO2-Einsparungen vorgesehen.
- Kraftstoffkonzerne kaufen Zertifikate für Elektroautos auf.
- Du kannst mit deinem E-Auto Geld verdienen, wenn du dein Zertifikat verkaufst.
THG-Quote 2024
Die THG-Prämie 2024 fällt leider nicht so hoch aus, wie in den vergangenen Jahren. Im Jahr 2022 konnte man noch fast doppelt so viel Geld für ein E-Auto bekommen. Die Preisentwicklung der THG-Quote ist für 2024 eher negativ ausgefallen. Die Spitzenanbieter werden im besten Fall 100 Euro bezahlen.
THG-Quote Vergleich: Bester Anbieter THG-Prämie 2024
Das Thema THG-Quotenverkauf ist komplex, deshalb solltest du dich nicht übereilt für einen Anbieter entscheiden. Mittlerweile gibt es eine große Anzahl dieser Zwischenhändler, und nicht überall sind die Angebote gleich gut. Außerdem unterscheiden sich auch die Reinvestitionen der Erlöse, die bei manchen Anbietern in Umweltschutzprojekte fließen, bei anderen nicht. Lass dir deshalb genug Zeit, um die THG-Quote zu beantragen.
Wer zahlt die höchste THG-Prämie 2024?
Hier haben wir top THG-Anbieter für dich zusammengestellt. Du solltest in dieser Liste Anbieter mit guten THG-Prämien finden. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit (Stand: Oktober 2024):
Anbieter | Prämie |
Insta Drive | ca. 81 € |
ADAC | ca. 80 € (nur für Kunden) |
Elektrovorteil | ca. 60 € |
ESB | ca. 60 € |
emobility.energy | ca. 75 € |
EON | ca. 45 € (Bestandskunden) |
Die “ca.” Angaben bedeuten, dass der Anbieter einen Flexpreis festlegt. Der variable Preis ist auf die gegenwärtigen Marktbedingungen gestützt und kann schwanken. Wenn sich der Quotenkurs gut entwickelt, hast du die Chance am Ende einen höheren Preis zu bekommen.
THG-Prämie: Quotenhandel mit Emissionszertifikaten
Das Klimaziel für die nächsten Jahre ist klar: Der CO2-Ausstoß muss drastisch reduziert werden. Dazu haben sich viele Länder verpflichtet, darunter auch Deutschland. Die Regierung hat bereits verschiedene Maßnahmen auf den Weg gebracht, beispielsweise die erhöhte CO2-Abgabe. Man möchte damit einen Anreiz schaffen, sich der klimaschonenden Fortbewegung zu öffnen.
Unter diesem Aspekt ist auch das Thema THG-Quote zu sehen. Seit Januar 2022 ist es auch Privatleuten erlaubt, ihre CO2-Einsparungen als Emissionszertifikat zu verkaufen. Die Grundlage schafft das “Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungs-Quote” . Wer also als Privatkunde Elektromobilität in Form eines eigenen E-Autos genießt und mehr CO2 einspart als er ausstößt, kann per THG-Prämie finanziell belohnt werden.
Wer allerdings mehr ausstößt als er einsparen kann, muss mit Strafzahlungen rechnen – und an dieser Stelle tritt der Verkauf der Zertifikate in den Vordergrund.
THG-Quote verkaufen: so geht’s
Wenn du die THG-Prämie beantragen möchtest, dann ist das ganz einfach möglich. Scanne einfach deinen Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil I) ein, und lade diesen bei einer Handelsplattform für THG-Quoten hoch. Deine Bankdaten musst du natürlich auch eingeben, damit du deine THG-Auszahlung auch erhalten kannst. Das Umweltbundesamt prüft die Anträge und zertifiziert diese anschließend.
Wer kann die THG-Quote verkaufen?
Wenn du ein Elektroauto besitzt, kannst du dir ein Zertifikat ausstellen lassen. Berechnen musst du hierfür nichts, das hat das Umweltbundesamt schon für dich erledigt. Jährlich wird hier ein durchschnittlicher Stromverbrauch eines E-Autos ermittelt, welcher als Basis für die Quotenanteile dient.
Das Umweltbundesamt hat für das Jahr 2024 nur noch 0,652 Tonnen CO2 pro E-Auto zertifiziert, im letzten Jahr waren es noch 0,704 Tonnen. Aus diesem Grund fällt auch die THG-Prämie in 2024 niedriger aus.
Als Privatperson kannst du das Emissionszertifikat deines E-Autos an Firmen verkaufen, die einen zu hohen Ausstoß verursachen. Vor allem die großen Ölkonzerne sind hier die besten Abnehmer.
Privater Verkauf ist nicht steuerpflichtig
Wenn du beim THG-Quotenhandel mitmischen möchtest, solltest du dir § 22 Absatz 3 des Einkommenssteuergesetzes zu Gemüte führen. Hier wird zwischen Selbständigen und Nicht-Selbständigen unterschieden. Nach einem Dokument des Landesamtes für Steuern Rheinland-Pfalz vom März 2022 sind private Einnahmen durch den Quotenverkauf nicht steuerpflichtig. Dies gilt für die gesamte Bundesrepublik.
- Selbständige: Wenn du die THG-Prämie bekommst, weil du einen elektrischen Dienstwagen hast, müssen die Einnahmen komplett versteuert werden, denn sie gelten als Betriebseinnahmen, wenn sie dem Betriebsvermögen zugeordnet werden können.
- Nicht-Selbständige: Nach bundeseinheitlich abgestimmter Verwaltungsauffassung vom 21.3.2022 gilt die CO2-Prämie für E-Autos als immaterielles Wirtschaftsgut. Bei der Veräußerung handelt es sich nicht um eine Leistung im Sinne des Einkommensteuergesetzes. Das bedeutet, dass die THG-Prämie Mangels „Anschaffung“ nicht versteuert werden muss, wenn sie im Rahmen des Privatvermögens getätigt wird.
Wie läuft die Abwicklung der THG-Quote ab?
Der THG-Handel läuft nicht über dich persönlich – es wäre auch etwas kompliziert, wenn jede:r Besitzer:in eines Elektroautos selbst bei den Großkonzernen anruft, um sein Zertifikat anzubieten. Hier kommen Vermittler ins Spiel. Natürlich möchten diese Zwischenhändler auch Geld verdienen, was durch eine Provision geschieht. Doch das ist in Ordnung, denn dadurch, dass sie jede Menge Zertifikate gebündelt anbieten, können sie einen besseren Preis verhandeln.
Welcher Preis am Ende genau erzielt wird, ist nicht sicher vorherzusagen. Der Verkauf wird über eine Versteigerung abgewickelt. Ein gewisser Betrag wird meist garantiert, es handelt sich aber wirklich um Minimalbeträge. Erst am Ende der Versteigerung ist also klar, wie viel du bekommst.
Wie lange dauert es, bis die THG-Prämie ausgezahlt wird?
Wenn du ein gebrauchtes Elektroauto gekauft hast, dann kannst du ebenfalls vom Quotenhandel profitieren. Allerdings kann eine Prämie nur einmal im Jahr ausgezahlt werden. Hat der oder die Vorbesitzende bereits die THG-Prämie für das laufende Jahr beantragt und erhalten, kannst du erst im nächsten Jahr profitieren.
Wann THG-Quote für 2025 beantragen?
Für das Jahr 2024 muss die THG-Prämie bis spätestens 31. Oktober 2024 beantragt werden. Allerdings solltest du schon etwas früher den Antrag eingereicht haben, ansonsten kann es passieren, dass aufgrund von Papierstau beim Umweltbundesamt dein Antrag nicht mehr rechtzeitig vorliegt. Nach einer 14-tägigen Widerrufsfrist sind die Anträge also letztmalig zum 15. November möglich.
Für das Jahr 2025 kann man die Prämie entsprechend nach dem 15. November 2024 beantragt werden, denn diese Anträge werden automatisch für das Folgejahr gewertet.
Mit der Wallbox extra verdienen
Wer zu Hause eine eigene Wallbox hat und diese öffentlich zugänglich macht, bekommt für den eingespeisten Strom 15 bis 35 Cent pro Kilowattstunde. Neu ist, dass man als Nutzer:in der Ladesäule ebenfalls melden kann, wie viele Kilowattstunden man gerade in sein Auto geladen hat. Damit man bis 15 Cent je kWh bekommt, muss der Strom über einen Drittanbieter eingebracht werden. Wallboxen kannst du im Übrigen sogar selbst zusammenbauen, wenn du Geld sparen möchtest.
Davon können nun auch Plug-in-Hybrid-Fahrende profitieren. Bei den bisherigen THG-Prämien war es nur für rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge möglich, Geld für das CO2-Zertifikat zu erhalten.
Als Ladesäulenbesitzende:r muss die Wallbox nach der Installation der Bundesnetzagentur gemeldet werden, damit diese den Ladepunkt in das offizielle Register eintragen kann. Danach kommst du ganz einfach an deine zusätzliche Prämie. Es wird die den Ladepunkt betreibende Person, die offizielle Registernummer und der genaue Standort der Ladesäule an die beauftragte Agentur übermittelt. Achte dabei auch darauf, den am besten zu dir passenden Autostromtarif ausfindig zu machen.
Die Prämie für den Ladestrom kann ganzjährig ohne Frist beantragt werden.
Wie lange gibt es die THG-Prämie noch?
Bisher ist vorgesehen, dass die Auszahlung der THG-Prämie bis ins Jahr 2030 fortgeführt wird. Du musst allerdings jedes Jahr einen neuen Antrag stellen, um das Geld zu erhalten. Wenn du ein gebrauchtes E-Auto kaufst, kann die Prämie für das aktuelle Jahr nur beantragt werden, wenn sie nicht vom Vorbesitzer bereits geltend gemacht wurde.