Historisch wertvoll: Oldtimer mit H-Kennzeichen oder 07-Kennzeichen ausstatten
06. März 2023 von Alexander Häuselmann
Wer ein altes Motorrad oder einen teuren Oldtimer besitzt, kann steuerlich und versicherungstechnisch profitieren, wenn das Fahrzeug mit H-Kennzeichen angemeldet ist. Zu den Oldtimerkennzeichen zählt auch das rote 07-Kennzeichen. Doch was steckt dahinter und wie bekommt man diese Nummernschilder? Wir haben die wichtigsten Infos zu diesen beiden Kennzeichen für Sie zusammengefasst.
⏰ Kurz zusammengefasst
- H-Kennzeichen für Oldtimer: Voraussetzungen, Vorteile, Nachteile und Kosten
- Diese Unterlagen brauchen Sie für die Oldtimer-Zulassung
- Rotes 07-Kennzeichen: Fahrten zu Ausstellungen, Oldtimertreffen, Probefahrten
- Günstigere Versicherung beim 07-Kennzeichen
- H-Kennzeichen lohnt sich für Kfz ab 700 Kubikzentimeter Hubraum
Wir haben zwar keine Oldtimer im Angebot, aber dafür können wir Ihnen aktuelle top Neuwagen-Angebote servieren:
Modell | Angebote ab | |
Kia EV6 | 36.208 € | Angebote vergleichen |
Skoda Kamiq | 18.858 € | Angebote vergleichen |
Peugeot e-208 | 27.395 € | Angebote vergleichen |
Ford Focus | 24.647 € | Angebote vergleichen |
Dacia Duster | 17.490 € | Angebote vergleichen |
Oldtimer mit H-Kennzeichen
Will man einen Oldtimer anmelden, hat man verschiedene Möglichkeiten. Man kann den Oldie entweder als ganz normales Fahrzeug zulassen, ein Saisonkennzeichen beantragen oder versuchen, eines der begehrten Sonderkennzeichen für alte Fahrzeuge zu erhalten. Gemeint ist beispielsweise das Oldtimerkennzeichen oder auch H-Kennzeichen.
Das klassische Oldtimerkennzeichen sieht aus wie das normale Eurokennzeichen, nur ist am rechten Rand ein großes H zu sehen. Das “H” steht für “Historisch” und wird nur an Autos vergeben, die vor mindestens 30 Jahren zum ersten Mal zum Verkehr zugelassen wurden. Sie haben eine ganz bestimmte Buchstaben- und Nummernabfolge für Ihr Nummernschild im Kopf? Dann beantragen Sie doch ein Wunschkennzeichen!
Übrigens: Auch ein Oldtimer-Leasing ist möglich, dafür muss man aber auch ein H-Kennzeichen vorweisen.
Ab wann bekommt man ein H-Kennzeichen?
Ein H-Kennzeichen erhält nicht jedes Auto auf Antrag – um für Ihren Pkw ein H-Kennzeichen erhalten zu können, muss das Auto vor mindestens 30 Jahren erstmals zugelassen worden sein. Es gilt allerdings eine weitere Sonderregelung: Das Fahrzeug muss sich weitestgehend im Originalzustand befinden oder fachmännisch restauriert worden sein, um die Berechtigung für das Führen eines Oldtimer-Kennzeichens zu erhalten.
Dafür ist ein spezielles Oldtimergutachten vonnöten. Es soll den Originalzustand, einen guten Erhaltungszustand und Verkehrstüchtigkeit bestätigen.
H-Kennzeichen: Vorteile & Nachteile
Die Vorteile eines an Oldtimer ausgehändigten H-Kennzeichens haben wir hier für Sie aufgelistet:
- Pauschaler Kfz-Steuersatz von 192 Euro im Jahr
- Günstigere Oldtimerversicherung
- Keine regelmäßigen Hauptuntersuchungen nötig
- Freie Fahrt innerhalb der Umweltzonen ohne Feinstaubplakette
- Keine Fahrteinschränkung (beim Oldtimerkennzeichen)
Ein H-Kennzeichen hat aber auch seine Schattenseiten – welche Nachteile es mit sich bringt, lesen Sie im Folgenden:
- Keine Umbau-, Modifikations- oder Tuningmaßnahmen erlaubt
- H-Zulassung kann unter Umständen teurer als eine normale Zulassung ausfallen – Preise vergleichen!
- Aufwendiger Zulassungs- und Prüfprozess mit zusätzlichen Kosten durch das Oldtimergutachten
H-Kennzeichen beantragen – Voraussetzungen & Kosten
Der Weg zum Oldtimer-Kennzeichen ist nicht gerade leicht, denn ein Gutachten ist Pflicht und auch für die Beantragung sind eine ganze Menge Dokumente notwendig:
Personalausweis | ✅ |
Oldtimer-Gutachten | ✅ |
Versicherungsnachweis | ✅ |
Kennzeichenschilder (falls vorhanden) | ✅ |
HU-Bescheinigung | ✅ |
Fahrzeugbrief und Fahrzeugschein | ✅ |
SEPA-Mandat des Fahrzeughalters | ✅ |
eVB-Nummer (elektronische Versicherungsbestätigung) | ✅ |
Wer sich für sein altes Fahrzeug ein Oldtimerkennzeichen besorgen möchte, muss mit einigen anfänglichen Kosten rechnen, denn schon alleine das benötigte Gutachten kann – je nach Fahrzeug – ganz schön ins Geld gehen:
- Schilderkosten: Je nach Anbieter zwischen 20 und 40 Euro.
- Verwaltungs- und Gutachterkosten: Zwischen 150 und 300 Euro, je nach Nummernschild und Höhe der Gutachterkosten.
- Versicherung: An diesem Punkt können wir keine Beträge nennen, da die Versicherungskosten stark vom Versicherer abhängen. Was wir aber sagen können, ist, dass einige Versicherungen spezielle Oldtimer-Tarife anbieten, die günstiger sind.
- Kfz-Steuer: Die Kfz-Steuer für Oldtimer mit H-Kennzeichen beläuft sich pauschal auf 192 Euro.
Zusätzliche Kosten entstehen außerdem, wenn Sie das Kennzeichen verloren haben sollten.
H-Kennzeichen in der Stadt und auf dem Land
Ob der Oldtimer mit dem entsprechenden Alter in der Stadt oder auf dem Land mit einem H-Kennzeichen versehen ist, macht keinen Unterschied. Unabhängig hiervon genießen Fahrzeuge mit H-Kennzeichen die typischen Vorteile und bergen die oben genannten Nachteile.
Auf was du aber aufpassen solltest ist, dass ein Oldtimer eventuell in Umweltzonen nicht einfahren dürfen. In der Umweltzone in Frankreich gibt es eine Ausnahmeregelung.
Darf man mit H-Kennzeichen täglich fahren?
Ja, ein Auto mit historischem Status und entsprechendem Kennzeichen darf man jeden Tag im öffentlichen Straßenverkehr bewegen. Es handelt sich um eine Zulassung für das ganze Jahr, die auch international gültig ist.
Was ist ein rotes 07-Kennzeichen?
Wer seinen Oldtimer lediglich zu Probefahrten oder Fahrten zu Ausstellungen und Oldtimertreffen bewegen möchte, kann versuchen, sich eines der begehrten roten 07-Kennzeichen zu sichern. Entsprechend darf das Fahrzeug nicht mehr täglich bewegt werden – es handelt sich bei der Zulassung mit roten 07-Kennzeichen nicht um eine vollwertige Zulassung.
07-Kennzeichen beantragen – Voraussetzungen & Kosten
Für das 07-Kennzeichen benötigen Sie die gleichen Dokumente wie bei der Beantragung eines H-Kennzeichens. Zusätzlich sind noch ein polizeiliches Führungszeugnis und ein Auszug aus dem Verkehrszentralregister notwendig. Dieses Kennzeichen können Sie nur bekommen, wenn außerdem folgende Auflagen eingehalten werden:
- Geeigneter Privatstellplatz muss nachgewiesen werden
- Keine Verwendung im Alltag
- Nachweise über Einzelfahrten sind (teilweise) nachzuweisen
- Persönliche Zuverlässigkeit muss glaubhaft gemacht werden
Folgende Kosten kommen auf Sie zu:
- Schilderkosten: Je nach Anbieter zwischen 20 und 40 Euro.
- Verwaltungs- und Gutachterkosten: Zwischen 150 und 300 Euro, je nach Nummernschild und Höhe der Gutachterkosten.
- Versicherung: An diesem Punkt können wir keine Beträge nennen, da die Versicherungskosten stark vom Versicherer abhängen. Was wir aber sagen können, ist, dass einige Versicherungen spezielle Oldtimer-Tarife anbieten, die günstiger sind.
- Kfz-Steuer: Die Kfz-Steuer für Oldtimer mit 07-Kennzeichen beläuft sich pauschal auf 192 Euro
07-Kennzeichen: Welche Versicherung?
Eine Oldtimer-Versicherung für ein altes Fahrzeug mit 07-Kennzeichen fällt deutlich günstiger aus als eine Versicherung für normal zugelassene Fahrzeuge. Das Fahrzeugalter sowie der Fahrzeugwert sind entscheidend für die Festlegung der Versicherungsbeiträge.
Wann lohnt sich ein reguläres Kennzeichen als Oldtimerkennzeichen?
Ein H-Kennzeichen muss sich nicht immer steuerlich lohnen – in einigen Fällen kann es für Fahrzeughalter:innen günstiger ausfallen, dem H-Kennzeichen ein normales Kennzeichen vorzuziehen. Ist der Hubraum des Fahrzeuges kleiner als 700 Kubikzentimeter, verzichten Sie lieber auf das H-Kennzeichen.
Aber Achtung: Das gilt nur für Autos mit Benzinmotor – bei Dieselfahrzeugen lohnt sich die H-Zulassung immer. Historische Motorräder auch als solche mit H-Kennzeichen anzumelden, lohnt sich indes ab 600 Kubikzentimetern Hubraum.
Ob E-Autos irgendwann auch mal ein H-Kennzeichen erhalten? Noch weiß das niemand. Aktuell muss man sich noch mit dem E-Kennzeichen zufrieden geben.