Praktischer Helfer: Was ist das Antiblockiersystem (ABS) am Auto?
21. August 2023 von Irene Wallner
Wenn plötzlich eine Vollbremsung nötig wird, dann ist die Situation ohnehin schon brenzlig. Wenn dann weder das Lenken noch das Spurhalten funktioniert, kann es schnell zu einem Unfall kommen. Damit die Räder nicht blockieren, gibt es das Antiblockiersystem – Abkürzung ABS. Wir sagen Ihnen, was das System kann und wie es funktioniert.
⏰ Kurz zusammengefasst
- Große Sicherheitsinnovation der letzten Jahre
- Blockieren der Räder wird verhindert
- Nicht nur sicherheitsrelevante Vorteile
- Zwei ABS-Arten
- Reparatur oder neues ABS-Steuergerät?
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ABS: Bedeutung und Funktion
Es gibt viele Maßnahmen, die moderne Autos sicherer machen. Ob Gurtpflicht oder der angeblich sicherste Platz im Auto – doch das Antiblockiersystem, kurz ABS, ist eines der wichtigsten Innovationen der letzten Jahre, um das Autofahren sicherer zu machen.
Was bedeutet ABS?
Neben dem ESP ist auch das ABS ein System, dass stark dazu beiträgt, das Autofahren sicherer zu machen und Unfälle zu verhindern. Die Abkürzung ABS bedeutet Antiblockiersystem. Was ABS bedeutet, müssen Sie auch wissen, um die Theorieprüfung für den Führerschein zu bestehen.
Was bewirkt ein Antiblockiersystem und wie funktioniert es?
Das Antiblockiersystem verhindert bei einer Vollbremsung, dass die Räder blockieren und die fahrende Person die Kontrolle über das Auto verliert. Das geschieht, indem das elektronische System den Bremsdruck im Wechsel absenkt und anhebt.
Um die Funktionalität des ABS etwas genauer zu erklären, müssen wir etwas technischer werden. Der Drehzahlmesser gibt die Umdrehungsgeschwindigkeiten der Räder an das ABS-Steuergerät weiter. Dieses System kann den sogenannten Schlupf – das Rutschen des Reifens auf der Fahrbahnoberfläche – berechnen. Wenn das ABS feststellt, dass dieser Schlupf zunimmt, wird die Bremskraft entweder stabilisiert oder verringert.
Im Wechsel wird dann der Schlupf wieder etwas erhöht, sobald er zu stark abnimmt. Damit wird sichergestellt, dass das Fahrzeug so schnell wie möglich bremsen kann, ohne ins Schleudern zu geraten. Das kann auch passieren, wenn Ihr Fahrzeug untersteuert.
Die Sensordaten des ABS können auch dazu verwendet werden, das Kontrollsystem von Runflat-Reifen zu versorgen. Damit kann angezeigt werden, ob Luft aus dem Reifen entweicht.
Welche Vorteile bietet ein Antiblockiersystem (ABS)?
- Mehr Sicherheit beim Bremsen
- Weniger Reifenverschleiß
- Verringerung des Bremsweges
- Optimaler Straßenkontakt der Räder
Das ABS ist seit 2004 für alle Neuwagen serienmäßig verbaut. Wenn Sie aber ein älteres Fahrzeug haben, dann ist dieses möglicherweise nicht mit dem Antiblockiersystem ausgestattet. Dann kann es sein, dass sich bei einer Vollbremsung an den Reifenlaufflächen Bremsplatten bilden. Der Reifen läuft nun unrund und Sie brauchen einen neuen. Die Altreifenentsorgung kostet Sie zusätzlich Geld.
Welche ABS-Arten gibt es?
Es gibt zwei verschiedene Arten von ABS-Systemen.
- Drei-Kanal-Antiblockiersystem
Die Vorderrädern werden einzeln angesteuert, die Bremskraft an den Hinterrädern wurde aber gemeinsam reguliert. Dieses System ist mittlerweile nicht mehr der Standard.
- Vier-Kanal-Antiblockiersystem
Das modernere ABS ist das Vier-Kanal-Antiblockiersystem. Hier werden alle Räder einzeln angesteuert. Damit kann die Bremskraft punktgenau gesteuert werden, damit das Auto weder Ausbrechen noch Schleudern kann.
Fun Fact: Egal welche ABS-Art verbaut ist, das Antiblockiersystem greift erst bei einer Fahrzeuggeschwindigkeit von mehr als 6 km/h.
ABS-Defekt und Reparatur
Wenn die ABS-Kontrollleuchte in Ihrem Auto dauerhaft leuchtet, dann deutet das auf einen Defekt beim ABS-Steuergerät hin. Sie dürfen zwar noch mit dem Auto fahren, sollten aber sobald wie möglich eine Werkstatt aufsuchen. Gerade wenn der Wildwechsel ansteht, sollte das Antiblockiersystem funktionieren, falls Sie plötzlich bremsen müssen.
Eine fachmännische Diagnose zum Defekt des ABS ist schwierig, weshalb kleinere Werkstätten häufig an ihre Grenzen stoßen. Der Grund dafür ist selten das nötige Know-How, dafür aber das fehlende Elektronik-Equipment. Nur damit ist es möglich festzustellen, was den Defekt verursacht hat. Sobald eine Ursache gefunden wurde, wird das Steuergerät ausgebaut und zur Reparatur an den entsprechenden Anbieter gesendet.
Eine Reparatur ist meist deutlich kostengünstiger als der Einbau eines neuen Steuergerätes – dafür dauert das Reparieren länger. Sie sollten im Vorhinein mit der Werkstatt das Vorgehen besprechen.
Häufige Fragen zum ABS
Wenn Sie noch Fragen zum Thema Antiblockiersystem haben, hoffen wir, im Folgenden die Antworten zu liefern.
Was bewirkt ein Antiblockiersystem (ABS)?
Das ABS ist eine technische Sicherheitsvorrichtung die verhindert, dass bei starkem Bremsen die Räder blockieren. Somit können Sie weiter lenken und das Fahrzeug auf der Spur halten.
Welche Vorteile bietet ein Antiblockiersystem?
Wenn die Räder blockieren, ist die Abnutzung der Reifen enorm. Mit ABS müssen Sie also nicht ständig neue Reifen kaufen und es wird zudem verhindert, dass ein Unfall verursacht wird.
Muss das ABS bei alten Autos nachgerüstet werden?
Nein, ein ABS muss bei alten Autos nicht nachgerüstet werden. Das Nachrüsten ist aber möglich, allerdings mit viel Aufwand und technischem Wissen verbunden.
Welche Arten von ABS gibt es?
Es gibt zwei Arten von ABS: Das Drei-Kanal-System und das neuere Vier-Kanal-System.