Verpflichtende Assistenzsysteme ab 2024: Von Alkohol-Wegfahrsperre bis Blackbox

21. Juni 2024 von

Die EU hat für Neuwagen ab 2024 neue Vorschriften erlassen. Bestimmte Fahrerassistenz- und Sicherheitssysteme müssen ab dann in neu entwickelten Fahrzeugen eingeplant sein. Was es mit Blackbox oder Wegfahrsperre auf sich hat, erfährst du hier.

Kurz zusammengefasst

Wenn du dir noch jetzt einen Neuwagen sichern willst, dann haben wir die top Neuwagenmodelle für dich zusammengestellt:

Um das Autofahren noch sicherer zu gestalten, sind ab Mitte 2024 einige neue Fahrassistenzsysteme verpflichtend für Neuwagen. Bereits seit Mitte 2022 gibt es immer wieder neue EU-Vorschriften, die Fahrerassistenzsysteme zur Pflicht machen. Was sich für Autofahrer 2024 sonst noch ändert, könnt ihr in unserem Artikel nachlesen.

Verpflichtende Fahrassistenzsysteme ab 2024

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Alkolock: Vorrichtung für eine Alkohol-Wegfahrsperre

Ein Alkolock – oder auch Alkohol-Wegfahrsperre genannt, ist ein im Fahrzeug verbautes Gerät, dass das Fahren unter Alkoholeinfluss verhindern soll. Wenn du ein Fahrzeug starten willst, dass mit einem Alkolock-System ausgestattet ist, musst du einen Atemtest machen, um den Alkoholgehalt zu messen. Das ist quasi das gleiche System wie bei einer Polizeikontrolle.

Bist du nüchtern, kannst du das Auto starten, ansonsten springt das Auto nicht an, denn es wird blockiert und verhindert so eine Fahrt unter Alkoholeinfluss.

Geschwindigkeitsassistent

Der Geschwindigkeitsassistent mit dem Namen Intelligent Speed Assistent (ISA) muss ebenfalls ab 2024 verbaut sein. Er erkennt Geschwindigkeitsbegrenzungen und warnt die Fahrer oder Fahrerinnen optisch und akustisch, wenn die Höchstgeschwindigkeit überschritten ist. Das Fahrzeug kann auch automatisch auf die Maximalgeschwindigkeit abgeregelt werden. Wichtig zu wissen: ISA lässt sich nicht dauerhaft abschalten. Das kann bei Problemen mit der Verkehrszeichenerkennung oder falschen Kartendaten nervig werden.

Müdigkeits- und Aufmerksamkeitswarner

In vielen Neuwagen ist dieses Fahrerassistenzsystem schon verbaut, doch bei einigen muss man in der Liste für Sonderausstattung suchen und extra bezahlen. Ab Juli 2024 muss eine Müdigkeitserkennung durch optische und akustische Warnungen in jedem Neuwagen zu finden sein.

Notbremslichter

Man kennt Norbremslichter auch unter dem Begriff adaptives Bremslicht. Dieses System ist hilfreich um anderen Verkehrsteilnehmenden zu zeigen, dass man sich in einem abrupten Bremsvorgang befindet.

Notbremsassistent

Wird eine Gefahrensituation registriert, bremst der Notbremsassistent das Fahrzeug selbständig ab – mindestens aber unterstützt er den Bremsvorgang. Häufig helfen sogenannte LiDAR-Sensoren bei der Identifizierung von Objekten im Verkehrsfluss. Bereits seit Juli 2022 muss dieses Fahrassistenzsystem verbindlich eingebaut werden, um die Typgenehmigung zu bekommen. Ab Juli 2024 ist der Notbremsassistent dann Pflicht für die Neuzulassung von Autos und leichten Nutzfahrzeugen.

Rückfahrassistent

Über diese Pflicht dürften sich viele Autofahrer:innen freuen. Ein Assistenzsystem, dass euch beim Rückwärtsfahren unterstützen soll, wird 2024 zur Pflicht. Dabei geht es vor allem darum, dass andere Verkehrsteilnehmer:innen hinter dem Fahrzeug besser erkannt werden sollen. Bisher war diese Ausstattung bei vielen Herstellern optional, nun bekommt man es standardmäßig.

Aktiver Spurhalteassistent

Mit dem Spurhalteassistenten wird ebenfalls ein beliebtes Ausstattungsmerkmal zur Serie. Der aktive Spurhalteassistent war bisher meist nur bei Mittel- und Oberklassefahrzeugen zu finden. Nun gilt die Pflicht für alle Fahrzeuge und er verrichtet seine Arbeit ab einer Geschwindigkeit von 60 km/h.

Blackbox

Ihr kennt diese Bezeichnung wahrscheinlich nur aus dem Flugzeug – doch so ähnlich funktioniert dieses Assistenzsystem auch. Ab 2024 wird dieser Unfalldatenspeicher serienmäßig in Neuwagen verlangt. Verschiedene Parameter werden anonym gespeichert, um eine bessere Unfallaufklärung gewährleisten zu können. Sollte ein Unfall passiert sein, kann man den Speicher auswerten und besser rekonstruieren, was genau passiert ist.

Mit einem GPS-Tracker kann man zwar keinen Unfall aufklären, aber sein Auto wiederfinden.

Erweiterter Kopfaufprallschutz

Der Unfallschutz für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen soll verbessert werden. Besonders in Bereichen, in denen im Normallfall der Kopfaufprall stattfindet, werden die Anforderungen der Crashtests verschärft. Das soll zu erhöhter passiver Sicherheit und einem besseren Personenschutz der Karosserie beitragen.

Präzise Reifendrucküberwachung

Die Reifendrucküberwachung ist ein sinnvolles Feature, solange sie reibungslos funktioniert und unheimlich lästig, wenn sie es nicht tut. Seit 2022 ist sie für die Typgenehmigung nötig und ab 2024 dann auch für die Neuzulassung. Sie informiert den Fahrer oder die Fahrerin mit entsprechender Anzeige im Display oder einer Warnung über den vorhandenen Reifendruck.

Sicherheitssysteme ab 2024

Warum die neue EU-Verordnung für Neuwagen?

Für die EU-Komission ist klar, dass in erster Linie menschliches Versagen der Grund für schwere Unfälle im Straßenverkehr ist. Mit Hilfe der Assistenzsysteme soll diese Komponente kompensiert werden, damit so viele schwere Unfälle wie möglich vermieden werden und damit auch Menschenleben gerettet werden können.

Wie bereits erwähnt, sollen die Regelungen seit 2022 erstmal nur neu entworfene Fahrzeuge betreffen. Ab dem Jahr 2024 sollen dann alle Neuwagen diese Sicherheitsausstattungen verbaut haben.

Wenn du wissen willst, welche modernen Helfer schon heute bei Neuwagen mit an Bord sind und wie sie funktionieren, liefern wir dir einen Überblick zu Assistenzsystemen bei Volkswagen, Skoda-Assistenzsystemen oder erklären die Funktionen der BMW-Assistenten.