Seltenheit Diesel-Hybrid: Aktuelle Modelle und Funktion des “sparsamen” Diesels
21. Juni 2024 von Irene Wallner
Benziner mit Plug-in Hybridantrieb gibt es mittlerweile in Massen, doch auch für Dieselfahrzeuge wäre diese Technik möglich. Doch hier gibt es einen gegenläufigen Trend, die Auswahl an Diesel-Hybridfahrzeugen nimmt stark ab. Hersteller wie Volvo, Range Rover und auch Audi oder Peugeot hatten Diesel-Plug-in Hybride im Programm und haben sich mittlerweile davon getrennt. Nur Mercedes hält die Fahne für die Diesel-Hybride weiterhin hoch. Was ist der Grund für das Diesel-Hybrid-Sterben?
⏰ Kurz zusammengefasst
- Produktion von Diesel-Hybriden ist teuer
- Hohe Anschaffungskosten im Vergleich mit Benziner-Hybriden
- Nur Mercedes baut noch Diesel-Plug-in Hybride
- Diesel-Hybrid nur sparsam im elektrischen Fahrmodus
- FAQs
Welche Diesel-Hybrid Modelle gibt es 2024?
Die Auswahl an Diesel-Plug-in Hybriden ist sehr übersichtlich. Mercedes ist der einzige Hersteller, der aktuell noch Diesel-Plug-in Hybride anbietet. Da stellt sich berechtigter Weise die Frage, ob man sich ein Elektroauto oder einen Plug-in Hybrid kaufen will. Wir haben die aktuellen Modelle für dich zusammengefasst:
Modell | |
Mercedes E 300 de T-Modell Plug-in |
Angebote vergleichen |
Mercedes E 300 de Plug-in |
Angebote vergleichen |
GLE 350 de Plug-in |
Angebote vergleichen |
GLC 300 de Plug-in |
Angebote vergleichen |
1. Mercedes E 300 de T-Modell Plug-in
Im Mercedes E-Klasse Kombi ist ein Diesel-Hybrid verbaut. Ein 2,0-Liter-Diesel arbeitet zusammen mit einem Elektromotor und bietet Allradantrieb. Der Diesel leistet 194 PS und wird von 122 Elektro-PS unterstützt. Die Gesamtsystemleistung liegt bei wirklich guten 306 PS und 700 Nm maximalem Drehmoment. Obwohl das T-Modell gut 2,2 Tonnen Gewicht hat, ist der Sprint von 0 auf 100 km/h in sechs Sekunden geschafft. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 230 km/h.
Wer den Elektromotor immer brav lädt, kommt rein elektrisch ca. 45 Kilometer weit. Der Stromverbrauch liegt dabei bei kombinierten 16,6 kWh. Mit einem Diesel fährt man normalerweise Langstrecken – und das ist auch mit dem Mercedes E 300 de Diesel-Hybrid möglich. Dank komfortabler Sitze, Klimatisierung und einem geringen Geräuschniveau fährt man sehr entspannt – und wer nicht übermäßig auf der Autobahn Gas gibt, kann von der Kombination aus Diesel und Elektro profitieren und effizient unterwegs sein – aber bloß nicht rechts überholen!
2. Mercedes E 300 de Plug-in
Wer keinen Kombi braucht, kann die Mercedes E-Klasse Limousine natürlich ebenfalls als Diesel-Plug-in Hybrid erwerben. Die einen würden sagen, Mercedes hat viel Mut, in der heutigen Zeit auf Diesel zu setzen, doch eigentlich macht es viel Sinn, die E-Klasse als Kombination aus Elektro und Diesel anzubieten. Ebenfalls fraglich ist, ob sich Diesel-Leasing noch lohnt. Der Vorteil gegenüber Benzinern mit Hybridtechnik ist, dass auf der Langstrecke die Effizienz nicht so stark leidet, weil der Dieselmotor einfach weniger Verbrauch aufweist.
Natürlich hängt die Effizienz auch beim Diesel-Plug-in stark vom eigenen Fahrprofil ab. Wer im Verkehr mitschwimmt und den Elektromotor regelmäßig lädt, kann mit dem Mercedes E 300 de Diesel Plug-in Hybrid wirklich spritsparend unterwegs sein und muss nicht auf Langstrecken verzichten – dem Einsatz als Auto für Vielfahrer:innen steht hier also nichts im Wege.
3. Mercedes GLE 350 de Plug-in
Trotz eines 400 Kilogramm schweren Elektromotors, der zusätzlich zum Diesel verbaut ist, fühlt man sich im GLE Hybrid Diesel wohl und hat genügend Platz. Die Batteriekapazität liegt bei 31,2 kWh und die rein elektrische Reichweite bei satten 93 Kilometern. Das nennen wir mal alltagstauglich! Wer lediglich Pendlerfahrten mit dem GLE Plug-in Hybrid Diesel unternimmt, kann immer rein elektrisch fahren – und wenn es doch mal eine längere Strecke ist, ist der Anteil an der Gesamtstrecke sehr groß.
Im Durchschnitt kommt der GLE auf einen Verbrauch von 5,4 Litern, was für ein Fahrzeug mit einem Gewicht von 2,6 Tonnen wirklich ordentlich ist. Anhänger von bis zu 3,5 Tonnen können ebenfalls gezogen werden – eigentlich der perfekte Allrounder und ein richtiger Geheimtipp. Wem der GLE aber eine Nummer zu groß oder zu teuer ist, dem sei unsere Auswahl an hervorragenden Kompakt-SUVs ans Herz gelegt. Vielleicht lohnt sich aber auch Leasing für dich?
4. Mercedes GLC 300 de Plug-in
Sportliche 320 PS und 700 Nm Drehmoment leistet die Kombination aus Diesel und Elektro im GLC 300 de. In 5,7 Sekunden wird der rund 2,0 Tonnen schwere SUV von 0 auf 100 km/h beschleunigt und erst bei 230 km/h Höchstgeschwindigkeit ist Schluss. Natürlich sollte der Mercedes GLC Hybrid Diesel vorzugsweise im elektrischen Modus bewegt werden, damit man so nah wie möglich auf die im Datenblatt angegebene Null beim CO2-Ausstoß kommt. Einen CO2-Bonus gibt es mit dem Hybridfahrzeug aber trotzdem nicht. Rund 40 Kilometer weit kommt man mit einem vollen Akku, was fürs Pendeln vollkommen ausreicht.
Danach sollte der GLC aber gleich an die Steckdose, damit man den Verbrenner so selten wie möglich benötigt. Ganz ohne wird es beim GLC Hybrid-Diesel aber leider nicht gehen.
Warum gibt es so wenige Hybrid-Diesel Modelle?
Die meisten Hersteller sind in den letzten Jahren davon abgekommen, Diesel-Plug-in Hybride zu produzieren. Der Hauptgrund ist, dass die Produktion von Diesel-Plug-in Hybridmodellen deutlich teurer ist, als bei Benzinern. Das bedeutet natürlich auch, dass ein Diesel-Hybrid Modell in der Anschaffung mehr kostet als ein vergleichbarer Benziner mit Hybridantrieb. Damit sich diese Preisdifferenz wirklich lohnt, müsste mit dem Diesel eine hohe Kilometerzahl zurückgelegt werden, die nur die wenigsten Menschen schaffen. Ob ein Diesel-Hybrid sinnvoll ist, hängt also stark von Ihrem individuellen Fahrverhalten ab.
Der Grund für die hohen Produktionskosten ist die sogenannte Abgasnachbehandlung, welche beim Diesel wesentlich aufwendiger und deshalb auch teurer ist, als bei Benzinern. Dieser Nachteil wiegt mehr, als die Tatsache, dass man mit deinem Diesel-Hybrid um einiges mehr Kraftstoff sparen könnte, als bei der Kombination zwischen Benziner und Elektroantrieb. Außerdem könnte man mit einem zusätzlichen Elektromotor das Turboloch beim Diesel gut überwinden. Ein voller Dieselpartikelfilter ist aber auch beim Diesel-Hybrid ein Problem, das auftreten kann.
Falls zukünftig eine blaue Plakette eingeführt werden sollte, könnte ein Diesel-Hybrid problematisch werden.
Wie funktioniert ein Plug-in Hybrid Diesel?
Der Diesel-Plug-in Hybrid ist im Grunde genommen genauso aufgebaut wie ein Benziner-Hybrid. Man fährt mit einer Kombination aus Dieselmotor und Elektromotor. Eigentlich ist diese Verbindung sogar naheliegender als die häufigere Benziner-Elektro-Kombi, denn der sowieso schon recht verbrauchsarme Diesel wird zusätzlich mit einem E-Antrieb kombiniert, der das Fahrzeug insgesamt noch sparsamer macht.
Die meisten Diesel-Hybride haben eine rein elektrische Reichweite von ca. 45 Kilometern. Das bedeutet, dass du vor allem beim Fahren von Kurzstrecken sparsam unterwegs sein kannst, wenn dabei der elektrische Fahrmodus genutzt wird. Fährt man viel Autobahn oder längere Strecken, ist auch der Diesel-Hybrid nicht mehr sparsam, denn das hohe Gewicht des Fahrzeugs treibenden Verbrauch in die Höhe – was auch beim Diesel irgendwann nicht mehr effizient ist. Von E-Fuels erhofft man sich derweil eine noch bessere Umweltverträglichkeit.
Welche Diesel Plug-in-Hybrid-Modelle gibt es 2024?
Wie im Artikel bereits beschrieben, gibt es aktuell nur noch einen Hersteller, der Diesel Plug-in Hybridmodelle herstellt. Mercedes hat 2024 das E-Klasse T-Modell, Die E-Klasse Limousine, GLE und GLC als Diesel Plug-in Hybride im Programm.
Welche Diesel Mild-Hybride gibt es?
Diesel Mild-Hybride gibt es deutlich häufiger als Plug-in Versionen. Hier können auch die Konkurrenten BMW und Audi wieder mithalten. Audi Mild-Hybride werden in den verschiedensten Diesel-Modellversionen verwendet. Bei BMW sin Mild-Hybride beispielsweise zur Unterstützung im 320d oder dem X3 Diesel verwendet.
Wer produziert Diesel Hybride?
Noch bis vor einigen Jahren gab es ein paar Hersteller, die einen Diesel-Hybrid im Sortiment hatten. Aktuell bietet nur noch Mercedes Diesel-Hybride an.
Was ist besser: Diesel-Hybrid oder Benzin-Hybrid?
Das kommt darauf an, welche Bedürfnisse du hast. Ein Diesel ist immer dann von Vorteil, wenn du jedes Jahr eine hohe Anzahl an Kilometren zurücklegst. Für normale Fahrten bis ca. 15.000 Kilometer jährlich ist ein Benziner aufgrund der geringeren Kfz-Steuer die bessere Wahl. Wenn dein Herz dennoch für den Diesel schlägt, wäre auch ein Diesel-Leasing möglich.