SUV, Kombi & Co: Typklassen in der Kfz-Versicherung

05. Dezember 2022 von

Die Höhe Ihrer Versicherung hängt von verschiedenen Merkmalen ab. Die Kfz-Typklasse ist nur eine davon. Aber anders als bei Unfallfreiheit und dem Alter des Fahrers, fühlt es sich für viele Versicherungsnehmer undurchsichtiger an. Wir bringen Licht ins Dunkel der Typklassen bei Kfz-Versicherungen!

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Was bedeutet die Typklasse bei der Kfz-Versicherung?

Typklassen bringen Unfall- und Schadensstatistiken für Modelle in einen Zahlenwert zwischen 10 und 34. Hier ist eine niedrigere Zahl mit einer günstigeren Versicherung verbunden. Je mehr Schaden bei Autos dieses Typs im letzten Jahr entstanden ist, desto teurer wird die Versicherung für alle Fahrzeughalter dieses Typs.

Die Logik ist hier, dass ihre Versicherung statistisch gesehen bei einem Wagen mit niedriger Typklasse mit weniger Schaden rechnet. Hier geht es nicht nur um Hersteller (z.B. Opel) und Fahrzeugtyp (z.B. Corsa), sondern auch um kleinere Unterscheidungsmerkmale.


So können PS, Hubraum, Antriebsart und Baujahr Einfluss auf die Typklassen haben. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft untersucht insgesamt rund 32.000 Modelle für das Typklassenverzeichnis. Um das Typklassenverzeichnis zu durchsuchen, brauchen Sie alle diese Informationen oder alternativ die HSN und TSN, die auf Ihrem Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung I) zu finden sind.

Damit können Sie dann den Typklassen-Rechner verwenden. Kfz-Haftpflicht-, Teilkasko- und Vollkaskoversicherungen decken verschiedene Leistungen ab und berücksichtigen auch verschiedene Schadensmeldungen für die jährliche Berechnung.

Es gibt zusätzlich noch Regionalklassen für Kfz. Hier werden die verschiedenen Städte und Landkreise nach den Schäden miteinander verglichen. Als generelle Regel lässt sich sagen, dass hier Städte schlechter abschneiden als ländliche Gegenden. Auch hier wird zwischen den Versicherungsarten unterschieden.

Aus was berechnet sich die Versicherungsklasse beim Auto?

Für die Typklassen von Autos werden alle polizeilich registrierten Verkehrsunfälle der letzten drei Kalenderjahre in Deutschland untersucht. Sie ist eine Schadens- und Unfallsbilanz. Eine niedrigere Nummer steht für weniger Schaden und dadurch weniger Kosten der Versicherung. Bei Neuwagen werden zur Berechnung andere Fahrzeuge und Crashtests herangezogen. Generell geht es um den Schaden, weshalb teure Wagen oder auch breite Autos wie Sportwagen, SUVs,  Pick-ups oder Autos mit V12-Motoren eine höhere Typklasse haben. Von Belange ist dabei auch, ob es sich um einen Wagen mit Handschaltung oder mit einem Automatikgetriebe wie einer Doppelkupplung handelt.

Für die Berechnung der Versicherung ist die Typklasse also ein wichtiges Kriterium. Wenn Sie eine Kfz-Versicherung trotz Schufa möchten, sollten Sie darauf achten, dass die Typklasse niedrig ist.

Außerdem kommt es auf die Schadensfreiheitsklasse sowie das Alter der Fahrenden an. Senioren zahlen häufig einen Alterszuschlag, hier heißt es also Versicherungen vergleichen und die günstigste finden!

So hat zum Beispiel ein Porsche Macan S 3.0 eine Haftpflicht Typklasse von 23 und ein Fiat 500 1.2 eine Typklasse von 13. Daher kann man von der Versicherungsklasse eines Autos nicht auf die Sicherheit dieses Autos schließen. Die Typklassen eines Autos dienen auch nicht 1:1 Übertragbar als Indikator von sicherem Fahrern. Ihnen ist vielleicht aufgefallen, dass im vorherigen Beispiel die Rede von der Haftpflicht-Typklasse war.

Die Typklassen eines Kfzs unterscheiden sich in den einzelnen Versicherungen. So werden bei der Typklassen der Kfz-Haftpflichtversicherung nur Verkehrsunfälle berücksichtigt, da das die einzigen Schäden sind, die eine Kfz-Haftpflichtversicherung deckt.

Bei Kaskoversicherungen sind zusätzlich Glasschäden, Hagelschäden, Teilentwendungen, Brände und Diebstähle des Autos abgedeckt. Dadurch wirken sich Schäden dieser Art auch auf die Auto-Typklassen aus.

Typklassen Änderung 2023

Mit den neuen Zahlen ändert sich die Typklasse für rund 11 % der Fahrer zum Positiven, für rund 19 % zum Negativen und für den Rest ändert sich die Typklasse 2023 nicht. Große Veränderungen ergeben sich aber für die Wenigsten, da die Verbesserung und Verschlechterung meist nur eine Typklasse beträgt.

Die großen Gewinner 2023 sind der Škoda Kamiq 1.5 TSI und der Toyota C-HR Hybrid 2.0, die jeweils um drei Typklassen nach unten kommen. Der Nissan Leaf und der Mercedes Benz GLC 250 Coupe 4Matic stiegen um zwei Typklassen. Eine höhere Typklasse bedeutet, dass die Versicherung mehr kostet.

Welches Auto hat die günstigste Typklasse?

Wie oben bereits erwähnt, sind die günstigsten Typklassen hauptsächlich günstigere Kleinwagen. Zum Beispiel Citroën C3 Picasso, Renault Twingo, Fiat 500 oder Mini Cooper Cabrio sind Autos mit niedriger Typklasse. Hier müssen Sie aber verschiedene Faktoren beachten. Da es bei dieser Typklasse eines Autos um Unfälle und Schaden geht, sind neuere Modelle in der Regel höher eingestuft als ältere.

Bei einem Fiat 500 ist das Alter abhängig, ob der Wagen eine Typenklasse von 10 oder 14 hat. Das ist aber nicht die einzige Komponente, das Typklassenverzeichnis unterscheidet auch zwischen den einzelnen Varianten bezüglich Antriebsart (Benzin, Diesel, Hybrid, E-Auto), Leistung und Hubraum. Daher lassen sich allgemein für Typen nur bedingt Schlüsse ziehen.

Wie ermittelt man die Typklassen bei einem KFZ?

Als Faustregel kann man sagen, dass Autos, die teuer in der Anschaffung sind, auch teuer zu versichern sind. Diese Faustregel gilt natürlich nicht 100 Prozent, deshalb ist ein Versicherungsvergleich durchaus nützlich. Eine höhere Typklasse bedeutet höhere Kosten der Versicherung.

Vergleichen wir zum Beispiel zwei Autos mit sehr hoher Typklasse: Der Porsche Macan S 3.0 und der BMW 730D. Letzterer ist kostspieliger in der Anschaffung, hat aber eine niedrigere Kfz-Haftpflicht-Typklasse (21 statt der 23 des Porsche). Bei der Voll- und Teilkaskoversicherung ist die Typklasse dieses BMW (31/30) aber höher als die des Porsche (28/27). Wenn Sie bei der Anschaffung eines Neuwagen zwischen zwei oder mehr Wagen stehen, lohnt es sich, das Typklassenverzeichnis nach den jeweiligen Typklassen zu befragen.

Beachten Sie dabei aber immer, dass die Typklasse nur ein Faktor für die Höhe Ihrer Versicherung ist. Regionalklasse Ihres Kfzs, Versicherungsschutz, Kilometerleistung, Alter des Fahrers, Schadenfreiheitsklasse und einige andere Faktoren spielen eine Rolle für den Preis Ihrer Kfz-Versicherung. Beispielsweise macht es einen Unterschied, ob Sie einen Zweitwagen versichern wollen, oder eine Versicherung für Fahranfänger abschließen.