Frischer Inhalt: Wie füllt man die Bremsflüssigkeit auf?
13. Dezember 2022 von Alexander Häuselmann
Reagiert ihr Bremspedal nicht wie gewohnt? Lässt es sich leicht durchdrücken? Treten diese Symptome gepaart mit ihrer Bremsenwarnleuchte auf? Möglicherweise müssen Sie die Bremsflüssigkeit auffüllen oder austauschen. Erfahren Sie hier, wie das funktioniert!
⏰ Kurz zusammengefasst
- Schritt-für-Schritt-Anleitung: Bremsflüssigkeit auffüllen
- Was Sie zum Auffüllen der Bremsflüssigkeit benötigen
- Auf Anzeichen für fehlende Bremsflüssigkeit achten
- Bremsflüssigkeit alle 2 Jahre austauschen lassen
- Bremsflüssigkeit leitet Druck vom Bremspedal an Bremse weiter
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Wie fülle ich die Bremsflüssigkeit auf?
Grundsätzlich empfiehlt es sich, das Befüllen des Behälters für die Bremsflüssigkeit von Fachkundigen durchführen zu lassen. Nach dem Auffüllen könnte eventuell eine Entlüftung der Bremsanlage vonnöten sein – außerdem sollten Sie im Umgang mit der Flüssigkeit Vorsicht walten lassen, da sie Reizungen von Haut und Augen verursachen, und, wenn sie verschüttet wird, erhöhte Korrosionsgefahr im Motorraum zur Folge haben kann.
Sollten Sie trotz aller Widrigkeiten immer noch darauf bestehen, die Bremsflüssigkeit eigenhändig aufzufüllen, erfahren Sie im Folgenden wie das geht. Für den Vorgang benötigen Sie:
- Bremsflüssigkeit zum Nachfüllen
- Trichter
- Tuch oder Lappen
Gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Motorhaube öffnen und Behälter für die Bremsflüssigkeit ausfindig machen. Tipp: Wissen Sie nicht, wie der Behälter aussieht, schauen Sie in der Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeuges nach oder halten Sie Ausschau nach einem gräulichen Behältnis auf der Fahrerseite.
2. Behälter öffnen und Füllstand prüfen. Ältere Fahrzeuge erfordern die Benutzung eines metallischen Messstäbchens, bei modernen Autos sehen Sie anhand zweier Linien, wo sich der Maximal- und der Minimalfüllstand befinden.
3. Trichter nutzen und Bremsflüssigkeit nachfüllen. Damit auch ja nichts von dem kostbaren Nass verschüttet wird, empfiehlt sich die Benutzung eines Trichters. Sollte doch etwas daneben gehen, wischen Sie die Kleckerei mit einem Lappen oder einem Tuch auf – die Bremsflüssigkeit wirkt nämlich korrosiv und kann Schäden im Motorraum verursachen.
4. Deckel des Behälters reinigen oder auswischen. Die Verschlusskappe sollten Sie von jeglichem groben Dreck befreien, da ansonsten die Wirkung der Bremse beeinträchtigt werden kann.
5. Natürlich sollten Sie die Motorhaube vor der Inbetriebnahme des Wagens wieder schließen.
Wie merke ich, dass die Bremsflüssigkeit aufgefüllt werden muss?
Am einfachsten merken Sie einen Mangel an Bremsflüssigkeit natürlich, wenn Sie regelmäßig einen Blick unter die Motorhaube werfen. Verfügt der Behälter auch noch über Striche für den Minimalfüllstand, ist die Prüfung der Bremsflüssigkeit ein Klacks. Auch für die Theorieprüfung beim Führerschein ist es sinnvoll zu wissen, wann die Flüssigkeit nachgefüllt werden muss.
Da allerdings nicht jeder konsequent ins Unterstübchen des Autos blickt, gibt es noch andere Indizien dafür, dass Ihr Fahrzeug nach frischer Bremsflüssigkeit giert. Ist beispielsweise die rote Warnleuchte mit dem Bremsensymbol auf Ihrem Armaturenbrett aktiv, sollten Sie den allgemeinen Zustand der Bremse überprüfen. Entweder hat der Füllstand für die Bremsflüssigkeit eine kritische Marke erreicht oder es besteht ein anderes schwerwiegendes Problem:
Möglicherweise sind die Bremsbeläge abgefahren, die Bremsscheiben verschlissen oder die Bremsschläuche undicht. Von einer Weiterfahrt sollten Sie dringlichst absehen – verständigen Sie am besten den Pannendienst.
Andere “Symptome” für zu wenig Bremsflüssigkeit im System sind eine nachlassende Bremswirkung oder eine verspätete Reaktion der Bremsen. Daneben sollten Sie auch Acht geben, wenn sich das Bremspedal verdächtig leicht und ohne sonderlichen Widerstand durchdrücken lässt. Fahren Sie gerade Ihren Neuwagen ein, so gibt es in Sachen Bremsen einiges zu beachten.
Wie oft muss ich die Bremsflüssigkeit nachfüllen?
Bringen Sie Ihr Auto ohnehin regelmäßig zur Werkstatt, kümmert sich die Fachkraft nach Vorschrift um die sachgemäße wie auch rechtzeitige Befüllung des Behälters für die Bremsflüssigkeit. So verhält es sich auch mit dem Ölwechsel. Generell sollte die Bremsflüssigkeit alle zwei Jahre ausgetauscht werden. Ist zu wenig Flüssigkeit vorhanden, kann es zum Ausfall der Bremsen kommen. Daher sollten Sie den Füllstand am besten im Blick haben.
Auch ein Elektroauto muss bremsen. Deshalb ist bei der Wartung eines E-Autos die Bremsflüssigkeit ebenfalls Bestandteil der Wartungsarbeiten. Neben der Bremsflüssigkeit sollte regelmäßig auch das Kältemittel in der Klimaanlage oder in der Klimaautomatik geprüft werden.
Was macht Bremsflüssigkeit überhaupt?
Sie fragen sich, wozu es des Stoffes überhaupt bedarf? Immerhin muss die Bremsflüssigkeit regelmäßig aufgefüllt und ausgetauscht werden, sonst ist die Funktion der Bremse beeinträchtigt oder gar gänzlich dahin. Dieser Umstand deutet schon darauf hin, dass die Flüssigkeit eine erhebliche Rolle im Bremssystem des Autos spielt.
Beim Druck auf das Bremspedal wird die Kraft durch den Bremskraftverstärker erhöht und anschließend durch den Hauptzylinder in hydraulischen Druck transformiert. Jener hydraulische Druck wird mithilfe der Bremsflüssigkeit an die Bremsen übertragen. Damit kommt der Bremsflüssigkeit die wichtige Rolle zu, den letzten Impuls an die ausführende Kraft, die Radbremsen an sich, weiterzuleiten. Auf die Stoßdämpfer hat die Bremsflüssigkeit keinen Einfluss.
Auch Elektroautos benötigen im Übrigen Bremsflüssigkeit, jedoch eine spezielle Variante, da die Bremsleistung wegen des höheren Fahrzeuggewichts höher sein muss. Und durch die Rekuperation ist das Bremsverhalten eines E-Autos insgesamt etwas anders.