R(w)ichtige Abkühlung: Kühlmittel im Auto nachfüllen – alles Wichtige!
28. Oktober 2024 von Irene Wallner

Ein Verbrennungsmotor wird beim Fahren enorm heiß und muss gekühlt werden. Dazu dient das Kühlmittel – und deshalb ist es wichtig, es zu kontrollieren und gegebenenfalls nachzufüllen. Auf was du hierbei achten solltest sagen wir dir.
⏰ Kurz zusammengefasst
- Kühlmittel gegen Überhitzen des Motors
- Nur bei kaltem Motor nachfüllen!
- Destilliertes Wasser verwenden
- Richtigen Kühlmittel-Typ im Handbuch finden
- Motor überhitzt: unbedingt stehen bleiben
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Kühlflüssigkeit beim Auto: Was hat es für eine Funktion?
Zu einem regelmäßigen Fahrzeugcheck gehört neben der Motoröl-Kontrolle, dem Nachfüllen des Scheibenwischmittels und der Klimaanlagen-Wartung auch die Kontrolle der Kühlflüssigkeit. Doch wozu braucht man überhaupt ein Kühlmittel?
Beim Fahren wird der Motor sehr heiß, damit er nicht überhitzt, ist ein Kühler verbaut, zu dem die Wärme geleitet wird. Dieser Kühler kühlt aber nur, wenn im Pumpkreislauf eine gewisse Menge Kühlflüssigkeit fließt – je nach Fahrzeug sind das fünf bis zehn Liter.
Was passiert, wenn zu wenig Kühlmittel im Auto ist?
Wenn zu wenig Kühlwasser vorhanden ist, wird der Motor nicht mehr ausreichend gekühlt und überhitzt. Das wirst du an einer blinkenden Motorkontrollleuchte bemerken oder daran, dass die Temperaturanzeige immer höher steigt. In diesem Fall solltest du umgehend anhalten – auch auf der Autobahn, nutze hier den Seitenstreifen.
Dann ist warten angesagt, denn erst wenn der Motor abgekühlt ist, ist an ein Weiterfahren überhaupt zu denken. Außerdem kannst du erst bei kaltem Motor die Kühlflüssigkeit checken – niemals bei warmen Motor kontrollieren, hier herrscht Verbrennungsgefahr!
Wenn noch genug Kühlmittel im Tank ist, dann fahre weiter, allerdings nur mit niedriger Drehzahl. Außerdem behalte die Temperatur und Warnleuchten im Blick und fahre am besten sofort in die Werkstatt. Riskiere auf keinen Fall einen Motorschaden, das kann sehr teuer werden.

Wie erkennt man zu wenig Kühlmittel im Auto?
Moderne Autos zeigen über Sensoren an, wenn die Kühlflüssigkeit verringert ist, doch ältere Modelle können das noch nicht. Wenn es eine undichte Stelle gibt, die zu einem kontinuierlichen Verlust von Kühlmittel führt, kann es aber auch sein, dass die Sensoren das nicht anzeigen. Ein kaputter Schlauch kann beispielsweise durch einen Marder im Auto entstehen.
Wenn alle Schläuche intakt sind, der Kühlmittelstand aber dennoch sinkt, dann sind andere Probleme vorhanden. Gründe könnten eine fehlerhafte Wasserpumpe oder Fehler bei der Zylinderkopfdichtung sein. Hier solltest du auf jeden Fall eine Werkstatt aufsuchen, um größere Schäden zu verhindern.
Kühlmittel nachfüllen: So geht’s
Das Nachfüllen der Kühlflüssigkeit ist deutlich einfacher als ein Ölwechsel, deshalb musst du dafür eigentlich nicht in die Werkstatt fahren. So füllst du die Kühlflüssigkeit nach:
- Motorhaube öffnen und meist auf der linken Seite den Behälter für die Kühlflüssigkeit öffnen.
- Aufschrift zeigt Art des Kühlmittels an – kontrolliere, ob du das richtige Mittel hast.
- Behälter befüllen. Achte auf die Bereiche “Min” und “Max”.
- Zu gleichen Teilen Kühlmittel und Wasser einfüllen
- Nur bei kaltem Motor nachfüllen! Ist der Motor warm, baut sich Druck auf – das wird gefährlich.
Kühlflüssigkeit richtig mischen – Braucht man destilliertes Wasser?
Das Kühlmittel muss, wie bereits beschrieben, mit der gleichen Menge Wasser gemischt werden. Wenn kein Notfall vorliegt, und du wegen eines überhitzten Motors stehen bleiben musst, dann sollte destilliertes Wasser verwendet werden. Wenn du normales Leitungswasser einfüllst, wird sich mit der Zeit eine Kalkablagerung bilden, die Dichtungen und Schläuche auf Dauer porös macht.
Auch beim Kühlmittel ist darauf zu achten, dass du das richtige Mittel für dein Fahrzeug verwendest. Hast du dieses nicht zur Hand und musst den Motor kühlen, greife lieber auf pures Wasser als das falsche Mittel zurück. Jeder Hersteller schreibt die passende Mischung für seine Fahrzeuge vor, die auch so verwendet werden sollte. Grundsätzlich brauchen Motoren eine Mischung aus Wasser, dem Frostschutzmittel Monoethylenglykol und Zusätzen gegen Rost.
Je nachdem was dir lieber ist, kannst du ein Konzentrat kaufen, dass dann noch von dir mit Wasser gemischt werden muss. Oder du kaufst eine Fertigmischung.
Tipps für den Winter
Im Winter hat man als Autofahrer:in mit allerlei Dingen zu kämpfen. Die Scheiben sind vereist, man hat häufig Feuchtigkeit im Auto – und man sollte auch beim Thema Kühlmittel im Winter nochmal genauer nachsehen.
Wie bereits erklärt, ist einer Kühlflüssigkeit bereits ein Anteil Frostschutzmittel beigemischt. Wenn allerdings das Mischungsverhältnis nicht stimmt, oder sich altes Kühlmittel im Tank befindet, kann der Wert schwanken. Ein Frostschutz bis -25 Grad Celsius ist empfehlenswert, damit die Flüssigkeit im Winter nicht gefriert.
Wenn du vorbildlich regelmäßig einen Kundendienst durchführen lässt, wird die Werkstatt das für dich prüfen. Ansonsten kannst du das auch machen, indem du dir einen Frostschutzprüfer zulegst. Das sind kleine Prüfspindeln, eine Art kleine Pipette, die auf einer Skala anzeigt, bis zu welcher Temperatur das Kühlwasser gegen Frost geschützt ist.
Die richtige Kühlflüssigkeit kaufen – Welche Typen gibt es?
Nicht nur das richtige Verhältnis der Inhaltsstoffe, sondern auch das richtige Kühlmittel ist entscheidend. Welchen Kühlmittel-Typ dein Auto verträgt, kannst du im Handbuch nachlesen. Typenkennungen sind beispielsweise G11, G12+, G12++ oder G13.
Verwende im besten Fall immer das gleiche Kühlmittel und mische nicht Mittel verschiedener Hersteller. Vor allem sollte eine Mischung aus silikathaltigen und silikatfreien Mitteln vermieden werden. Hier kann es zu einer chemischen Reaktion kommen, die den Rostschutz verschlechtert.
G12 & G12+ Kühlmittel
Dieses Kühlmittel hat die Farbe rot oder rosa und wird meist für Fahrzeuge verwendet, die zwischen 1997 und 2013 gebaut wurden. Um ganz sicher zu sein, musst du aber unbedingt in der Bedienungsanleitung nachsehen.
G13 & G13+ Kühlmittel
Ein G13 Kühlmittel erkennst du an der lila bis violetten Farbe und das wird in Autos verwendet, die nach 2013 gebaut wurden.
Welche Kühlmittel braucht mein BMW oder VW?
Das lässt sich pauschal nicht beantworten, denn es kommt stark auf das Baujahr an. Damit du eine richtige Aussage bekommst, frag entweder beim Händler nach oder schau in der Bedienungsanleitung deines Fahrzeugs nach.
Wann muss man das Kühlwasser wechseln?
Das kommt drauf an, welches Kühlmittel dein Auto verwendet. Beispielsweise muss man G11 Kühlmittel schon nach 2-3 Jahren wechseln, G12, G12+ oder 13 halten etwas länger – bis zu 5 Jahre oder 250.000 Kilometer Laufleistung.
Darauf muss man beim Wechseln des Kühlwassers achten
Wichtig beim Wechseln des Kühlwassers ist, dass du das richtige Kühlmittel für dein Auto verwendest und keine verschiedenen Mittel mischst. Das alte Kühlwasser darfst du auf keinen Fall einfach in die Kanalisation kippen, es ist Sondermüll und muss beim Wertstoffhof, an einem Schadstoffmobil oder bei einer Werkstatt abgegeben werden. Dort wird es fachgerecht entsorgt. Für die Abgabe wird eine Gebühr fällig.