Zahnriemenwechsel: Kosten und Intervalle
17. Oktober 2023 von Irene Wallner
Der Zahnriemen ist ein wichtiger Teil des Motors, denn er treibt unter anderem die Nockenwelle an und hilft dabei, dass die Ein- und Auslassventile sich richtig öffnen und schließen. Nach einer gewissen Zeit wird der Zahnriemen rissig und muss gewechselt werden. Wer das übersieht, riskiert einen Motorschaden. Wir haben alle Infos zum Thema Zahnriemenwechsel und was das kostet.
⏰ Kurz zusammengefasst
- Intervall für Wechsel stark vom Modell abhängig
- Nach spätestens 10 Jahren ist Wechsel nötig
- Sichtprüfung, um Riss vorzubeugen
- Kosten variieren stark
- Zahnriemen gerissen: Häufig Motorschaden
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Zahnriemenwechsel: Intervalle
Wenn du einen Neuwagen fährst, dann musst du dich über den Zahnriemenwechsel und die anfallenden Kosten noch keine Gedanken machen. Wer aber einen Gebrauchtwagen hat, sollte die Intervalle für den Wechsel kennen. Der Zeitpunkt für einen Zahnriemenwechsel hängt vom Fahrzeug ab, man kann aber sagen, dass zwischen 100.000 und 200.000 Kilometern Laufleistung ein neuer Zahnriemen fällig wird. Nach ungefähr dem gleichen Intervall können neue Stoßdämpfer fällig werden.
Um sicher zu gehen, wirf am besten einen Blick in die Bedienungsanleitung des Autos, dort steht das genaue Wechselintervall. Auch ein Blick in den Motorraum kann nicht schaden, denn häufig ist hier ein Aufkleber angebracht, der auf den letzten Zahnriemenwechsel hinweist.
Wenn du wenig fährst und das Auto zwar wenig Laufleistung aufweist dafür aber schon einige Jahre auf dem Buckel hat, ist ein Zahnriemenwechsel spätestens nach zehn Jahren nötig. Nach dieser Zeit ist der Riemen spröde und kann reißen.
Eine Alternative zu Zahnriemen sind Steuerketten. Diese sind aus Metall und wenn ein Hersteller eine Steuerkette verbaut hat, wird meist gar kein Wechselintervall angegeben. Sie sind deutlich länger haltbar als ein Zahnriemen.
Wie kontrolliert man den Zustand des Zahnriemens?
Hören kann man leider nicht, ob ein Zahnriemen poröse ist – erst wenn er gerissen ist. Aber sehen kann man ganz gut, wie es um den Riemen bestellt ist. Dementsprechend ist es sinnvoll, eine Sichtprüfung in der Werkstatt vornehmen zu lassen. Es macht Sinn, diese Prüfung im Rahmen der Inspektion durchführen zu lassen. Neben Ölwechsel, Klimaanlagenwartung und dem Nachfüllen von Kühlmittel kann der oder die Mechaniker:in auch noch einen Blick in den Motorraum werfen.
Hier wird auf folgende Dinge geachtet:
- Gibt es Abnutzungen auf der Rückseite des Riemens?
- Sind Quer- oder Längsrisse zu sehen?
- Fehlen Zähne auf der Zahnseite?
- Sind Fremdkörper zu sehen?
- Gibt es einen Kantenverschleiß?
- Verunreinigungen durch Ölspuren sichtbar?
- Sind die Riemen unterschiedlich breit?
Nur, wenn du dich technisch wirklich gut auskennst, solltest du die Sichtprüfung selbst vornehmen. Ansonsten bist du in der Werkstatt deutlich besser aufgehoben. Ob eine Vertragswerkstatt oder freie Werkstatt ist deine Entscheidung.
Zahnriemenwechsel: Kosten
Zahnriemenwechsel Kosten sind nicht immer gleich hoch. Folgende Faktoren sind für die Kosten entscheidend:
- Komplexität des Motors
- Zugänglichkeit des Zahnriemens
- Wahl der Werkstatt
- Dauer der Reparatur
Die Kosten für einen Zahnriemenwechsels können zwischen 350 und 1.000 Euro liegen. Besonders teuer wird es, wenn der Zahnriemen nur bei ausgebautem Motor gewechselt werden kann. Dann sind die Mechaniker:innen gute zwei Tage beschäftigt und dementsprechend können die Kosten deutlich höher werden. Doch keine Angst, es gibt nur wenige Modelle, die den Zahnriemen so verbaut haben.
Freie Werkstatt oder Vertragswerkstatt für Zahnriemenwechsel?
Generell kommt man bei Reparaturen in freien Werkstätten günstiger weg, als wenn man eine Vertragswerkstatt aufsucht. Gerade bei Gebrauchtwagen spart man sich häufig die Vertragswerkstatt und damit auch Kosten. Eine freie Werkstatt kann den Zahnriemenwechsel genauso vornehmen – könnte aber etwas länger dafür brauchen.
Je nachdem mit welchem Modell du zum Wechsel kommst, hat eine freie Werkstatt vielleicht weniger Erfahrung und braucht deshalb länger, als die von der Vertragswerkstatt für eine solche Reparatur angegebene Zeit. Erkundige dich deshalb vorab bei beiden Werkstätten, denn wenn eine freie Werkstatt aufgrund mangelnder Erfahrung mit einem bestimmten Modell deutlich mehr Arbeitszeit in Rechnung stellt, kann der Kostenvorteil am Ende verpuffen.
Zahnriemen gerissen – so geht man jetzt vor
Wie bereits eingangs erwähnt, bringt der Zahnriemen die Nockenwelle in Bewegung. Wenn es zu einem Riss des Zahnriemens kommt, bleibt die Nockenwelle stehen und damit auch die Ventile des Motors. Der Zahnriemen wird von der Kurbelwelle angetrieben und diese bewegt sich weiter, auch wenn der Zahnriemen bereits gerissen ist. Die Folge: Die Ventile schlagen auf den Kolbenboden und verbiegen sich. Damit ist ein Motorschaden beinahe vorprogrammiert.
Es kann vorkommen, dass trotz regelmäßiger Überprüfung und einem Wechsel ein recht neuer Zahnriemen reißt. Dafür kann es verschiedene Ursachen geben, am häufigsten ist aber Verschleiß. Wenn du bemerkst, dass der Zahnriemen gerissen ist, dann solltest du folgende Schritte beachten:
-
Motor abschalten:
Du wirst bemerken, dass irgendetwas mit dem Motor nicht stimmt. Vielleicht blinkt auch die entsprechende Kontrollleuchte auf. Schalte sofort den Motor ab und schalte ihn auch nach einer Pause nicht mehr ein. Du riskierst, dass der Motor stark beschädigt wird, auch die Zylinderkopfdichtung kann Schaden nehmen. -
Abschleppdienst rufen:
Das Fahrzeug darf mit einem gerissenen Zahnriemen nicht mehr gestartet werden. Dementsprechend ist es nötig, dass das Fahrzeug abgeschleppt wird. Wenn die nächste Werkstatt nicht weit ist und du über das entsprechende Equipment verfügst, kannst du das Fahrzeug auch selbst abschleppen. -
Reparieren lassen:
Der Fachmann oder die Fachfrau wird sich den Motorraum ansehen und den gerissenen Zahnriemen ersetzen – falls noch nicht zu viel Schaden angerichtet worden ist. Lass dir auf jeden Fall einen Kostenvoranschlag ausstellen, denn leider ist nach einem Zahnriemenriss der Motor so stark geschädigt, dass das Fahrzeug ein wirtschaftlicher Totalschaden ist.
Häufige Fragen zum Thema Zahnriemen
Der Zahnriemen ist essentiell für einen reibungslosen Ablauf im Motor. Deshalb solltest du wissen, was es mit diesem Bauteil auf sich hat. Wir haben Antworten auf wichtige Fragen.
Wann sollte man den Zahnriemen wechseln?
Achte auf das vorgegebene Wechselintervall deines Fahrzeugs. Du findest diese Angabe in der Betriebsanleitung. Meistens muss ein Zahnriemen im Bereich zwischen 100.000 und 200.000 Kilometern oder nach 10 Jahren gewechselt werden.
Wie viel kostet ein Zahnriemenwechsel?
Die Kosten für einen Zahnriemenwechsel hängen vom Modell ab. Hier können es ein paar Hundert oder auch ein paar Tausend Euro sein.
Was passiert, wenn der Zahnriemen reißt?
Ist der Zahnriemen gerissen, musst du das Fahrzeug stehen lassen und in eine Werkstatt abschleppen lassen. Hier wird festgestellt, ob bereits ein Motorschaden vorliegt, oder ob das Fahrzeug noch repariert werden kann.