Keramikversiegelung – Wie schützt sie mein Auto?

22. Mai 2024 von

Wer sein Auto liebt der pflegt es. Doch oftmals ist Autowaschen eine unliebsame Aufgabe, vor allem, wenn man keine Garage hat. Schmutz, Sonneneinstrahlung und Witterung können dann ungehindert ihren Dienst verrichten. Was, wenn es eine Möglichkeit gäbe, das Auto jahrelang glänzend und geschützt zu haben? Die Keramikversiegelung soll das können. Wir sagen dir, ob das Versprechen auch wirklich umsetzbar ist.

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Was ist eine Keramikversiegelung?

Das Auto poliert haben sicher schon viele von euch, doch die Behandlung mit Autowachs ist eine ganz andere, als eine Keramikversiegelung. Wachs lässt sich einfach entfernen, es ist nur auf den Lack aufgebracht. Versiegelt man den Lack allerdings, geht der Lack eine dauerhafte Verbindung mit der Versiegelung ein.

Etwas genauer erklärt: Bei einer Keramikversiegelung wird auf Nanotechnologie zurückgegriffen. Winzig kleine Siliziumdioxid-Partikel bilden zusammen mit dem Lack des Autos eine Schutzschicht, die für das Auge nicht sichtbar ist. Die kleinen Partikel fügen sich in alle Poren und Unebenheiten des Lackes ein und versiegeln diesen vollkommen. War die Versiegelung erfolgreich, ist der Lack sehr glatt und wasserabweisend.

Keramikversiegelung

Die entstandene, sogenannte Opferschicht schützt den Lack vor UV-Strahlung, leichten Kratzern und anderen Umwelteinflüssen. Der Schutz vor beispielsweise Baumharz oder Vogelkot ist damit deutlich länger gegeben.

Bevor eine Keramikversiegelung allerdings aufgetragen werden kann, muss das Fahrzeug rundum sauber sein und keine Kratzer im Lack aufweisen.

Wie lange schützt eine Keramikversiegelung

Je nachdem welches Produkt für die Versiegelung verwendet wurde, wie viele Schichten aufgetragen wurden und wie professionell das Ganze gemacht worden ist, ist ausschlaggebend für die Haltbarkeit der Keramikversiegelung. Man kann aber sagen, dass einfache (und meist auch günstige) Mittel mindestens ein Jahr halten. Wurden zwei Schichten aufgetragen, kannst du mit bis zu drei Jahren rechnen, bei drei Schichten sogar mit bis zu sechs Jahren.

Vor- und Nachteile einer Keramikversiegelung

Wie bei allem gibt es auch bei der Keramikversiegelung Vor- und Nachteile. Schau dir alle Punkte an und entscheide danach, ob eine Versiegelung für dein Auto in Frage kommt.

Vorteile

  • Lotuseffekt: Wasser und Schmutz perlen am Autolack ab, Schmutz kann sich nicht festsetzen.
  • Schutz vor UV-Strahlung und Rost: Viel Sonne lässt den Lack verblassen, der Schutz der Versiegelung verhindert das. Auch Rost am Auto kommt an versiegelten Stellen nicht vor.
  • Lange Haltbarkeit: Keramikversiegelungen halten der alltäglichen Autopflege, Chemikalien und Umwelteinflüssen lange stand, je nach Material bis zu sechs Jahre.

Nachteile

Rund um das Thema Keramikversiegelung kursieren viele Behauptungen, die leider nicht der Wahrheit entsprechen. Deshalb können diese Tatsachen eigentlich nicht als Nachteile gewertet werden, wir wollen sie dennoch aufführen, um Missverständnisse zu vermeiden.

  • Kein vollständiger Schutz vor Steinschlägen oder Kratzern: Die Versiegelung macht dein Auto nicht unzerstörbar. Der Lack wird zwar geschützt, doch völlig kratzsicher ist er nie – dafür ist die Schicht zu dünn.
  • Autowaschen muss man trotzdem: Nur, weil das Auto versiegelt ist, heißt das nicht, dass du ab jetzt nie wieder in die Waschanlage fahren musst. Allerdings wirst du deutlich schneller fertig sein, denn die Pflege wird durch die Versiegelung deutlich einfacher.
  • Relativ teuer: Wer eine Keramikversiegelung in Erwägung zieht, sollte das von einem Profi machen lassen. Da der Aufwand recht hoch ist, ist auch der Preis entsprechend hoch. Wer selbst Hand anlegen will, sollte unbedingt den Herstellerangaben Folge leisten. Die Versiegelung kann bei Fehlern nicht einfach abgewaschen werden.

Keramikversiegelung-Auto

Keramikversiegelung – Wie trägt man sie auf?

Als erstes muss einiges an Vorarbeit geleistet werden, denn nur ein lupenreines Auto kann versiegelt werden. Der Grund: Sind noch Schmutzpartikel auf dem Lack und die Keramikversiegelung wird aufgetragen, sind die Partikel für eine lange Zeit eingeschlossen und können nicht mehr entfernt werden. Deshalb heißt es erstmal gründlich waschen und polieren. Sind Kratzer im Lack, müssen diese ebenfalls vorher ausgebessert werden.

Danach wird ein entsprechendes Produkt mit einem Mikrofasertuch auf das Auto aufgetragen. Hierbei ist unbedingt auf die Herstellerangaben zu achten, um ein gutes Ergebnis erzielen zu können. Das Mittel wird auf dem Lack einmassiert, bis die Oberfläche versiegelt ist.

Selber machen oder machen lassen?

Wie bereits erwähnt, ist der Arbeitsaufwand nicht zu unterschätzen. Wer nicht penibel bei der Vorarbeit ist, wird später keine gute Versiegelung haben. Deshalb sollte man sich genau überlegen, ob man selbst versiegeln will.

Außerdem solltest du wissen, dass das Aufbringen einer Versiegelung nicht einfach ist. Fehler können kaum ausgebessert werden und wenn, dann nur durch Polieren oder Schleifen. Wenn du also überhaupt keine Erfahrung hast, solltest du lieber die Finger davon lassen. Manche Keramikversiegelungen werden auch nur an geschulte Anwender verkauft, weil das Mittel schwierig anzuwenden ist. Es trocknet schneller und wird deutlich härter – entsprechend kann man sich eigentlich keine Fehler erlauben.

Wenn du geschulte Personen beauftragst, dann kannst du mit einem tollen Ergebnis rechnen, bist aber auch um einige Euro ärmer.

Welche Kosten verursacht eine Keramikversiegelung?

Keramikversiegelungen gibt es schon länger, auch wenn du vielleicht noch nie davon gehört hast. Das könnte daran liegen, dass die Kosten relativ hoch sind und das bisher nur für Besitzende von hochpreisigen Autos eine Rolle gespielt hat. Für die Kostenfrage muss man zwischen zwei Szenarien unterscheiden:

1. Keramikversiegelung vom Profi machen lassen

Wenn du dich dafür entscheidest, dein Auto von einem geschulten Autoaufbereiter versiegeln zu lassen, dann wird das nicht günstig. Der Grund ist die Arbeitszeit, denn eine Keramikversiegelung inklusive Vorarbeit (kneten, polieren, entfetten und eventuell Kratzer entfernen) dauert mehrere Tage. Dementsprechend kostet eine professionelle Keramikversiegelung zwischen 500 und 2.000 Euro.

2. Keramikversiegelung selbst auftragen

Immer mehr Hersteller bieten Produkte für Privatanwender an. Damit kann man relativ günstig eine Keramikversiegelung aufbringen – weil man seine eigene Arbeitszeit nicht einberechnet. Die Produkte unterscheiden sich aber stark in Qualität und Haltbarkeit. Wir raten von Billigprodukten aus Fernost ab, denn daran wirst du nicht lange Freude haben. Traust du dir das zu, dann gibt es Keramikversiegelungen zwischen 40 bis 160 Euro.

Versiegelung

Gibt es Alternativen zu Keramikversiegelungen?

Wenn dir eine Keramikversiegelung zu teuer oder zu aufwendig ist, dann gibt es noch die Möglichkeit eine Nanoversiegelung aufzutragen. Hier hast du auch den sogenannten Lotuseffekt und Schutz vor Umwelteinflüssen, wenn auch nicht so lange wie bei der Keramik-Variante.

Natürlich ist auch Autowachs eine berechtigte Methode, um den Lack seines Autos zu schützen. Genau wie die Politur ist das eine relativ günstige Version, die man auch gut als Hobby-Autoaufbereiter gut hinbekommen kann. Wie bereits gesagt, ist die Haltbarkeit des Schutzes hier deutlich geringer.