Partikelfilter verstopft: DPF reinigen oder freifahren
26. September 2024 von Alexander Häuselmann
Ohne Dieselpartikelfilter geht bei Dieselautos gar nichts mehr: In Umweltzonen ist ein DPF Pflicht, Fahrverbote für Diesel lassen sich nur mit eingebautem Partikelfilter umgehen. Du kurvst mit deinem Diesel durch die Straßen und nimmst das plötzliche Aufleuchten des Warnsignals wahr. Was nun? Kannst du den DPF freifahren oder muss er gereinigt werden? Die Antwort erhältst du hier!
⏰ Kurz zusammengefasst
- DPF verstopft mit der Zeit wegen Rußrückständen
- Freifahren auf der Autobahn: Verbrennung von Ruß in Gang setzen
- Professionelle Reinigung des DPF entfernt Ruß und Asche
- Warnleuchte oder Leistungsabfall beachten
- Kurzstreckenfahrten sorgen für unzureichende Abgastemperatur
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Dieselpartikelfilter reinigen oder freifahren?
Alles hat ein Ende – auch der Einsatz des Dieselpartikelfilters. Genau wie viele andere Teile im Auto ist dieser ein Verschleißteil, das bei den meisten Fahrzeugen nach etwa 120.000 bis 150.000 Kilometern ausgetauscht werden sollte.
Grund dafür ist nicht nur eine abnehmende Leistungsfähigkeit, sondern auch die zunehmende Verstopfung durch den Ruß, der bei der Verbrennung des Dieselkraftstoffes entsteht. Genau die Abgase sind schuld daran, dass der Dieselmotor in Verruf geraten ist. Auch beim Leasing stellt sich die Frage, ob sich ein Diesel-Leasing überhaupt noch lohnt.
Mit speziellen Abgasreinigungssystemen wie SCR-Katalysatoren geloben die Autofirmen Besserung. Ein Kostenvergleich zwischen E-Auto, Diesel und Benziner hilft dir, das beste Gesamtpaket für deine Bedürfnisse herauszufinden.
Aber schon während der Lebenszeit des DPF ist eine Verstopfung mit Rußpartikeln nicht selten: Fährst du häufig in der Stadt oder nur Kurzstrecken, erreicht das Abgasreinigungssystem nicht die erforderliche Betriebstemperatur, um den Ruß vollständig zu verbrennen. So lagern sich die Partikel im DPF ab wie beispielsweise Kalk im Wasserkocher.
Muss in einem solchen Fall der Dieselpartikelfilter einer Reinigung unterzogen werden? Oder genügt ein “Freifahren”?
DPF freifahren: Kurzfristige Lösung
Der Dieselpartikelfilter ist zugesetzt? Häufig hilft hier das sogenannte Freifahren. Falls du im Normalbetrieb viel Kurzstrecke oder Stadtroute fährst, könnte diese Maßnahme wahrlich Wunder wirken. Um den DPF freizufahren, empfiehlt es sich, für etwa 15 bis 30 Minuten bei konstant hoher Geschwindigkeit (z.B. 120 km/h) auf der Autobahn zu fahren.
Auf diese Weise wird die Temperatur im Filter auf etwa 600 Grad erhöht, sodass sich der Filter selbst reinigt oder auch “regeneriert”. Der einzige Wermutstropfen: Porentief rein ist der Partikelfilter infolge des Freifahrens aber leider nicht – der Ruß ist zwar nicht mehr festgesetzt, allerdings hinterlässt die Verbrennung Asche, die selbstverständlich im Filter verbleibt.
Diese sorgt langfristig wiederum dafür, dass der DPF ab einem gewissen Zeitpunkt trotz Freifahrens verstopft. Nach etwa 150.000 Kilometern dürfte dieser Punkt bei den meisten Partikelfiltern erreicht sein. Alles, was dann als Gegenmaßnahmen übrig bleibt, besteht entweder aus einer professionellen DPF-Reinigung oder aus dem kompletten Filterwechsel.
DPF reinigen: Kostengünstige Lösung
Hilft das Freifahren nicht mehr, so müssen viele Autofahrer:innen den Tatsachen schmerzlich ins Auge sehen: Der Partikelfilter muss wohl oder übel gegen eine recht hohe vierstellige Summe ausgetauscht werden. Oder etwa doch nicht? Häufig kann eine professionelle DPF-Reinigung Abhilfe schaffen – und die kostet nur etwa ein Viertel von dem, was für einen frischen Filter fällig wäre.
Um den Dieselpartikelfilter zu reinigen, empfehlen wir einen simplen Besuch beim Kfz-Service deines Vertrauens oder in einer speziellen Fachwerkstatt, die sich auf Partikelfiltersysteme spezialisiert hat – besser gesagt: Du lässt reinigen statt dir selbst die Hände schmutzig zu machen.
Im Zuge der Reinigung wird eine Autobahnfahrt “simuliert”, sodass die gewünschte Temperatur erreicht wird, bei der sich der festgesetzte Ruß im Filter löst. Der entscheidende Unterschied zum Freifahren: Die durch die Verbrennung entstandene Asche verbleibt nicht im Filter, sondern wird im Anschluss fachgerecht entfernt.
Aufhorchen ist insbesondere bei der Tatsache angesagt, dass ein Filter mehrfach gereinigt werden kann, ohne dass er an Qualität einbüßen müsste. Natürlich geht das nur, wenn der Filter noch intakt ist. Wird ein Schaden festgestellt, muss der DPF ausgetauscht werden – wer sich damit schon beschäftigt hat weiß, dass der Komplettwechsel schnell die 1.000-Euro-Marke knackt.
Partikelfilter regenerieren: Das steckt dahinter
Wir haben bereits über das Freifahren des Partikelfilters gesprochen – damit ist die Regeneration gemeint. Wenn die Abgastemperatur hoch genug ist, wir sprechen von ca. 600 Grad, kann die Eigenregeneration einen Teil der angesammelten Partikel abbrennen und der Filter wird etwas gereinigt. Man unterscheidet zwei Arten der Regeneration bei Partikelfiltern:
Aktive Regeneration
Hierbei wird aktiv die Abgastemperatur auf ca. 600 Grad erhöht. Auch die aktive Anpassung von Anzahl und Zeitpunkt der Einspritzungen kann die aktive Regeneration beschleunigen kann. Diese Maßnahmen werden in der Werkstatt durchgeführt.
Passive Regeneration
Hierbei wird der Partikelfilter passiv freigefahren, wenn du beispielsweise höhere Geschwindigkeiten auf der Autobahn über einen längeren Zeitraum hältst. Dies sollte allerdings in regelmäßigen Abständen geschehen, ansonsten wird die erforderliche Temperatur nicht erreicht und der Filter setzt sich wieder zu.
Woran merke ich, dass der Dieselpartikelfilter voll ist?
Verfügt dein Auto schon ab Werk über einen Dieselpartikelfilter, ist dessen Funktionstüchtigkeit in der Regel mit der Motorsteuerung gekoppelt. Dies könnte man als Optimalfall bezeichnen, denn so wirst du durch eine entsprechende Warnleuchte in der Instrumententafel über ein etwaiges Problem des DPF in Kenntnis gesetzt.
Schwieriger erkennbar ist ein voller oder kaputter DPF, wenn der Filter nachträglich eingebaut wurde. Wenn du ein Abgasreinigungssystem in deinem Diesel nachgerüstet hast, gibt dir die Bordelektronik keinen Hinweis auf den Zustand des DPF – dieser ist nämlich nicht mit der Motorsteuerung verknüpft.
Warnzeichen für Probleme mit dem Filter sind ein merklicher Leistungsverlust sowie von der Normalität abweichende Spritverbräuche. Leistungseinbußen können aber auch mit einer defekten Zylinderkopfdichtung zusammenhängen. Auffällig weißer oder blauer Rauch aus der Auspuffanlage weist hingegen auf andere Probleme als einen verstopften Partikelfilter hin.
Warum ist der Dieselpartikelfilter verstopft?
Der Grund für einen zugesetzten DPF liegt klar auf der Hand: Bei den Vorgängen in einem Dieselmotor entsteht Ruß, welcher zum Schutze der Umwelt nicht einfach in die Luft gepustet werden soll – stattdessen wird dieser im Dieselpartikelfilter aufgefangen. Die sogenannte Regeneration des Filters – also der Selbstreinigungsprozess – kann allerdings nur stattfinden, wenn die Abgase eine bestimmte Temperatur erreichen. Bei häufigen Kurzstreckenfahrten kommt die erforderliche Temperatur jedoch nicht zustande, sodass der DPF zunehmend verstopft.
Vielfahrer:innen, die regelmäßig auf die Autobahn müssen, dürften mit diesem Problem eher selten konfrontiert werden: Bei Fahrten mit hoher Geschwindigkeit stimmt die Temperatur, um die Selbstreinigung des DPF in Gang zu bringen. Vielleicht lohnt sich für deine Zwecke auch ein Diesel-Hybrid?
Partikelfilter verstopft: Diese Maßnahmen beugen einer Verstopfung vor
Es lässt sich nicht verhindern, dass sich der Partikelfilter irgendwann zusetzt, denn er ist nunmal dafür da, das Ruß und andere Partikel aufzunehmen. Man kann allerdings dafür sogen, dass dies nicht allzu schnell und häufig passiert.
- Vermeide zu viele Kurzstrecken
- Regelmäßige DPF-Wartung vornehmen lassen
- Immer mal wieder freifahren – den Motor auf Temperatur bringen
Dieselpartikelfilter wechseln
Wie im letzten Absatz erwähnt, verstopft der DPF aufgrund von Ruß und kann immer wider durch die Regeneration des Filters gereinigt werden. Wenn die nötige Temperatur allerdings nicht häufig erreicht wird oder irgendwann keine Regeneration mehr möglich ist, muss der Dieselpartikelfilter ausgewechselt werden.
Bei der Inspektion deines Autos wird die Werkstatt den Aschegehalt im Partikelfilter messen, um den Austausch des Filters nicht unnötig früh zu machen. Denn die Kosten für den Austausch sind nicht zu unterschätzen. Da kann es schnell mal 1.000 bis 3.000 Euro kosten.