Mopedauto: 45 km/h Auto ab 15 oder 16 – welche Modelle darf ich fahren?

24. Juni 2024 von

Wer hat als Jugendliche:r nicht davon geträumt, unabhängig unterwegs zu sein – und dazu noch trocken am Ziel anzukommen? Bisher gab es für 15- oder 16-jährige nur die Möglichkeit ein Mofa oder später einen Roller zu fahren. Mit Micro-Cars eröffnet sich eine neue Welt. Wir sagen Ihnen, ob die kleinen Autos wirklich eine Alternative sind, wie es um die Sicherheit steht, und welche Modelle man zur Auswahl hat.

⏰ Kurz zusammengefasst

Autos für 15- oder 16-jährige haben wir leider nicht im Angebot. Dafür aber top Autos für Fahranfänger:

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Was ist ein Mopedauto?

Mopedautos sind kleine und leichte vierrädrige Kraftfahrzeuge, die höchstens 45 km/h schnell fahren können und von Personen ab 15 Jahren gefahren werden dürfen. Ihr Leistung ist auf 6 kW beschränkt und auch das Gewicht darf nicht höher als 425 Kilogramm sein.

Welchen Führerschein braucht man für ein Moped-Auto?

Wie der Name schon sagt, braucht man für ein Moped-Auto bzw. Micro-Car mindestens den AM Führerschein. Mit dem Führerschein der Klasse AM dürfen seit Juli 2021 einheitlich in ganz Deutschland Leichtfahrzeuge, die nicht schneller als 45 km/h sind, schon mit 15 gefahren werden. Eine Renault Twizy Alternative wäre auch eine Idee. Zusätzlich zur Klasse AM wird dann im Führerschein die Schlüsselziffer 195 eingetragen, mit der bis zum 16. Geburtstag nur in Deutschland gefahren werden darf.

Solange die angegebene Höchstgeschwindigkeit und das Höchstgewicht nicht überschritten werden, darf man auch ein vierrädriges Moped-Auto fahren.

Was kosten Autos für 15- und 16-jährige?

Die Preise beginnen je nach Hersteller ab ca. 8.000 Euro. Der Opel Rocks-e ist das günstigste Modell, am teuersten ist ein Ellenator, der ab knapp 25.000 Euro zu haben ist.

Opel-Rocks-e

Welche Micro-Cars für 15- und 16-jährige gibt es?

Um als Jugendliche:r ein Leichtfahrzeug – auch Micro-Caro der Moped-Auto genannt – fahren zu dürfen, ist ein AM Führerschein nötig. Aktuell bieten acht Hersteller Modelle an, die mit diesem Führerschein, und damit ab 15 Jahren, gefahren werden dürfen.

Aktuelle Hersteller mit Mopedautos im Angebot:

  • Aixam
  • Casalini
  • Ligier
  • Microcar
  • Opel
  • Renault
  • Fiat
  • Citroen

Ab einem Alter von 16 Jahren sind dann auch noch die Modelle des Herstellers Ellenator möglich. Hierbei handelt es sich um einen umgebauten Fiat 500.

In Deutschland ist seit Juli 2021 nicht mehr vom Bundesland abhängig, ob ein Fahrzeug mit bis zu 45 km/h mit 15 oder 16 Jahren gefahren werden darf. Die Regelung wurde vereinheitlicht. Versicherungen sind meist günstig, es gibt wie bei Versicherungen für Fahranfänger Konditionen für Leichtkrafträder.

Beispielhaft beleuchten wir Modelle verschiedener Hersteller, damit du ein Gefühl für das Autofahren ab 15 Jahren bekommst.

Opel Rocks-e (2021)

Opel Rocks-e: Modern und spritzig

Optisch kann das Opel E-Auto ab 15 Jahren schon mal einige Pluspunkte sammeln. Er ist farbenfroh und – soweit das bei einem Micro-Auto geht – modern gestaltet. Elektroautos ab 15 Jahren machen Sinn, haben aber eine recht kleine Reichweite, könnte man meinen. Wer mit dem Rocks-e unterwegs ist, hat aber eher weniger ein Problem, zumindest im Sommer. Da sollen angeblich 70 Kilometer Reichweite möglich sein.

Das Opel auto ab 15 Jahren ist das bei weitem günstigste Modell für Jugendliche. Bereits ab knapp 8.000 Euro ist es erhältlich, dafür muss man im Innenraum aber mit Hartplastik, schlecht eingepassten Kunststoffteilen und harten Sitzen zurecht kommen. Insgesamt fehlt es an jeglichem Komfort, sogar die Blinker müssen manuell zurückgestellt werden.

Auch ein Kofferraum ist nicht vorhanden, da muss der Rucksack auf dem Beifahrersitz oder hinter den Sitzen abgestellt werden.

✅ Optisch ansprechend            ❌ Komfort fehlt völlig

✅ Für die Stadt gut geeignet    ❌ Auf Landstraßen ein Hindernis

✅ Viel Reichweite                      ❌ Wenig Fokus auf Sicherheit

Citroen_Ami_Front

Citroen Ami – baugleich aber trotzdem anders

Als einer der ersten Hersteller hat Citroen schon vor einigen Jahren den Ami vorgestellt – nach Deutschland hat er es aber nicht geschafft. Nun ist der Citroen Ami endlich bestellbar und wird unter 10.000 Euro kosten. Ob es der Rocks-e oder der Ami werden soll, entscheidet am Ende wohl nur der eigene Geschmack.

Auch ein Leasing ist möglich, ab 39 Euro im Monat kann man Micro-Car fahren – da ist Bahnfahren schon fast keine Alternative mehr.

Renault-Twizy

Renault Twizy: Von Anfang an dabei

Der Renault Twizy ist bereits seit über zehn Jahren auf dem Markt. Als eines der ersten Elektroautos überhaupt und mit seiner seltsamen Optik, hat er damals für Aufsehen gesorgt. Als Auto kann man den Twizy nicht bezeichnen, er ist eine Mischung aus Roller und Pkw, aber eigentlich näher an einem Zweirad.

Der Elektromotor leistet 11 PS, die Reichweite liegt bei knapp 80 Kilometern. Mit einem Preis von 11.450 Euro für die Basisversion schlackern einem wortwörtlich die Ohren – denn Türen gibt es nur gegen Aufpreis. Ja, richtig gehört, und es ist eine Flügeltür ohne Seitenscheibe. Damit sollte man bei starkem Wind oder Regen lieber nicht zu weit unterwegs sein – es könnte ungemütlich werden.

Komfortabel ist es im Twizy nicht wirklich, wobei es durchaus ein Auto für große Menschen ist, das auch für Erwachsene taugt.

✅ Auch große Menschen haben Platz     ❌ Wenig Komfort (keine Heizung usw.)

✅ Für die Stadt gut geeignet                    ❌ Schlechte Sicht nach hinten

✅ Gute Fahreigenschaften                       ❌ Geringes Sicherheitsniveau

Ellenator: Fiat 500 mal anders

Im Gegensatz zu den anderen Autos ab 15 oder 16 Jahren ist der Ellenator in der Basis ein richtiges Auto. Der verbaute Motor wird auf 20 PS gedrosselt, so dass er mit der Führerscheinklasse A1, und damit in den meisten Bundesländern ab einem Alter von 16 Jahren, gefahren werden darf. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 90 km/h, das ist ausreichend schnell, um auch außerhalb der Stadt gut im Verkehr mitzuschwimmen.

Auffällig ist natürlich die Optik, die vom Hersteller entwickelte und patentierte Hinterachse sitzt mittig – und die beiden Hinterräder somit auch. Ein schlauer Schachzug, denn so wird der Ellenator als dreirädriges Fahrzeug eingestuft. Die spezielle Hinterachse hat aber auch Nachteile. Das Auto wird bei schnellen Kurvenfahrten instabil und kann kippen, deshalb sollte man hier unbedingt vorsichtig fahren.

Bei Komfort, Fahreigenschaften, Verarbeitung und Kofferraum rangiert der Ellenator weit abgeschlagen auf dem ersten Platz – schließlich enthält er alles, was man auch aus dem Fiat 500 kennt. Das hat aber auch seinen Preis: Mit ca. 25.000 Euro ist er mit Abstand das teuerste Auto für 16-jährige.

✅ Komfort und Sicherheit wie ein Pkw       ❌ Sehr teuer

✅ Viersitzer + Kofferraum                             ❌ Vorsicht bei Kurvenfahrten

✅ Auch auf Landstraßen kein Hindernis     ❌ Träge Beschleunigung

Mopedautos von Aixam

Die Firma Aixam ist schon seit 1983 auf dem Leichtkraftwagen-Markt unterwegs und hat einige Modelle im Portfolio.

Die Modellreihe Ambition gibt es als City-Car, als Coupé und Cross-Version, insgesamt sind 7 Modellvarianten erhältlich. Die Ambition-Modelle kannst du als Diesel oder Elektro bekommen, die günstigsten Versionen sind ab 12.590 Euro (Diesel) und 14.390 Euro (Elektro) zu haben.

Günstiger ist noch das Miniauto, dass ebenfalls als Diesel (ab 10.390 €) oder Elektro (ab 11.990 €) verfügbar ist.

Moped-Autos von Microcar

Ligier-Microcar ist eine Firma mit Deutschlandsitz in Köln, die Leichtfahrzeuge für das Fahren ab 15 Jahren produzieren. Die Microcar-Modelle des Unternehmens sind: Microcar Dué und Microcar M.Go. Beide Modelle dürfen ab 15 Jahren gefahren werden, wobei der Fokus des Dué auf Wendigkeit und fahren im dichten Stadtverkehr ausgelegt ist. Beim M.o soll man dank eines 690 Liter Kofferraums sogar jede Menge einladen können.

Der Dué kostet ab ca. 14.000 Euro, für den M.Go sind mindestens 15.000 Euro fällig.

Micro Cars von Ligier

Zur gleichen Firma gehört auch die Marke Ligier, die etwas größere und sportlichere Moped-Autos herstellt. Der Ligier JS50 und der Ligier JS60 sind aktuell im Programm. Beide Modelle überzeugen mit einiger Ausstattung, Sportlichkeit und modernem Design.

Der JS60 ist sogar fast ein richtiges Mini-SUV – optional sind sogar eine Klimaanlage und Apple CarPlay oder Android Auto verfügbar.

Sicherheit: Wie sicher sind Micro-Cars und Moped-Autos?

Wer meint, dass Autos für 15- und 16-jährige genauso sicher sind, wie klassische Pkws, der irrt. Eigentlich lässt die Sicherheit sogar sehr zu wünschen übrig. Es gibt keine Airbags, die in den Jahren 2014 und 2016 durchgeführten Crashtests waren bei allen verfügbaren Modellen mangelhaft.

Das resultiert vor allem daraus, dass für Micro-Cars, also Fahrzeuge der Klasse L6e, keine Crashtests vorgeschrieben sind. Deshalb kann man die Sicherheit nicht mit normalen Autos vergleichen. Die Moped-Autos sind viel zu leicht, um genügend Sicherheit herstellen zu können.

Ein weiteres Problem sind Micro-Cars auf Landstraßen – vor allem nachts. Sie sind zwar beleuchtet, doch als Pkw-Fahrer:in kann man häufig nicht einschätzen, dass sich ein Gefährt mit nur 45 km/h bewegt. Das kann schnell gefährlich werden. Unter Tags bildet ein solches Fahrzeug zwangsläufig ein Verkehrshindernis, beim Überholen tut man sich schwerer als bei Kleinkrafträdern, was ebenfalls zu erhöhter Unfallgefahr führt.

Insgesamt fällt die Sicherheitsbilanz also nicht so gut aus, doch die Alternativen sind Moped und Roller – und hier sieht es in Sachen Sicherheit ebenfalls nicht besser aus. Die sichersten Autos sind die, die beim NCAP-Crashtest als sicher gewertet werden.

Opel Rocks E

Vor- und Nachteile von Autos für 15- und 16-jährige

Je nachdem aus welcher Perspektive man den Blick auf die Micro-Cars wirft, sind sowohl Vor- als auch Nachteile zu erkennen. Beide sollten vor einer Kaufentscheidung nicht außer Acht gelassen werden:

Vorteile von Micro-Cars

  • Komfortables Fortbewegungsmittel
  • Unabhängigkeit (vor allem in ländlichen Gebieten)
  • Fahrpraxis zur Vorbereitung auf normalen Führerschein

Nachteile von Micro-Cars

  • Sicherheit eher mangelhaft
  • Verursachen Staus
  • Geschwindigkeit schwer für andere Pkw-Fahrende einzuschätzen
  • Preis-Leistung könnte besser sein

Alternativen und Tipps zum Autofahren mit 15 oder 16 Jahren

Wenn ein vierrädriges Gefährt für Ihren 15- oder 16-jährigen Sprössling aus verschiedenen Gründen nicht in Frage kommt, gibt es noch die klassischen Alternativen, die es bereits seit vielen Jahren gibt:

  • Moped (ab 15 Jahren)
  • Roller (ab 16 Jahren)
  • Öffentliche Verkehrsmittel
  • Fahrrad
  • Zu Fuß gehen

Frühestens mit 17 Jahren ist begleitetes Fahren in einem normalen Auto möglich. Allerdings müssen die Eltern mit ihrem Kind an einem Strang ziehen – denn sie müssen mit im Auto sitzen. Die theoretische Theorieprüfung ist auch beim Mofa- oder Rollerführerschein nötig.