Maut in Norwegen – Mautstrecken, Kosten und Bezahlung
07. Mai 2024 von Irene Wallner
Skandinavien ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Vor allem ein Urlaub mit dem Wohnmobil durch Norwegen ist für längere Auszeiten eine gute Möglichkeit. Wenn du so einen Roadtrip die nächste Zeit auch vorhast, dann solltest du über die Mautgebühren in Norwegen Bescheid wissen. Wir haben die Infos.
⏰ Kurz zusammengefasst
- Keine generelle Maut
- Gebühren werden direkt reinvestiert
- Dauerhafte Maut auf privaten Straßen
- City-Maut in einigen großen Städten
- Kosten können nicht pauschal genannt werden
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Allgemeines zur Maut in Norwegen
Es gibt keine generelle Maut in Norwegen, also keine reine Autobahnmaut wie man es von der Maut in Italien oder der Vignette in Österreich kennt. Gebührenfrei fährt man allerdings nicht, doch die Kosten für das Befahren der norwegischen Straßen werden vom Staat in kostspielige Infrastrukturprojekte reinvestiert.
Dementsprechend können Teilstrecken für eine bestimmte Zeit – meist, wenn sie saniert werden – zu Mautstrecken werden, um das Geld direkt dort einzutreiben, wo gerade die Kosten entstehen. Ist beispielsweise eine Brücke saniert worden, bleibt diese solange gebührenpflichtig, bis die Kosten abbezahlt sind. Das ist meist nach zehn bis 15 Jahren der Fall. Danach kann man den Abschnitt wieder kostenlos überqueren.
Dieses System gilt für staatliche Straßen, bei privaten Strecken oder dem Befahren großer Städte fällt dauerhaft eine Mautgebühr an.
Mautstraßen in Norwegen
Mit dem Auto in den Urlaub durch Norwegen – ein Traum vieler, denn nach den traumhafte Landschaften und der Ruhe der Natur sehnen sich die meisten. Doch anders als beispielsweise bei der Maut in Frankreich oder Kroatien gibt es in Norwegen nicht nur auf Autobahnen Mautgebühren, sondern teilweise auch auf Landstraßen und in Städten.
Neben staatlichen Straßen gibt es auch eine Maut auf Privatstraßen, vor allem, wenn sie etwas abgelegen sind. Du fährst hier auf eine Absperrung zu und in der Regel gibt es einen Unterstand oder Kasten mit Formularen. Dort musst du dein Kfz-Kennzeichen und das Datum eintragen, das Formular wieder in den Katen legen und den Durchschlag auf deinem Armaturenbrett platzieren. Findest du keine Formulare, stell dir selbst eine Quittung aus – die Zahlung erfolgt häufig bereits online.
Wer nach Dänemark reisen will, zahlt nur auf Brücken eine Mautgebühr. Das gleiche gilt für Schweden. In Portugal gibt es eine Strecken- und Brückenmaut.
Maut in Städten
In folgenden norwegischen Städten wird eine City-Maut erhoben:
- Ålesund
- Insel Askøy
- Bergen
- Bodø
- Førde
- Region Grenland
- Harstad
- Haugesund
- Kristiansand
- Region Nedre Glomma
- Region Nord-Jæren
- Großraum Oslo
- Tromsø
- Trondheim
In manchen dieser Orte gibt es eine sogenannte umwelttechnische Differenzierung. Das bedeutet, dass Fahrzeuge die weniger Abgase ausstoßen – also Elektro- und Wasserstoffautos – auch weniger Maut zahlen.
Was gilt für Pkws, Lkws und Wohnmobile in Norwegen
Folgende Einteilung für die Mautgebühren in Norwegen gibt es:
Fahrzeugklassen | |||
Pkw | Gespann | Wohnmobil | |
Klasse 1 | bis 3,5 t zGG | Gewicht des Zugfahrzeugs ausschlaggebend |
über 3,5 t zGG Klasse M1 mit gültigem Autopass Vertrag |
Klasse 2 | Gewerbefahrzeuge über 3,5 t zGG |
über 3,5 t zGG ohne Autopass Vertrag |
Motorräder müssen aktuell noch keine Mautgebühren zahlen.
Nachdem es keine generellen Gebühren gibt, ist es auch nicht möglich, genaue Kosten anzugeben. Wir haben hier zwei Beispiele für dich, wie hoch die Mautgebühren bei einer Rundreise durch Norwegen sein könnten.
Beispiel für Streckenmaut Fahrzeugklasse 1, werktags, inklusive Kosten für Fähre:
Kristiansand – Stavanger – Bergen – Trondheim – Bodø – Moskenes (Lofoten)
Kosten ohne Chip: ca. 360 Euro
Kosten mit Chip: ca. 300 Euro
Kristiansand – Lillehammer – Trondheim – Bodø – Moskenes (Lofoten)
Kosten ohne Chip: ca. 256 Euro
Kosten mit Chip: ca. 218 Euro
Zahlweise – Wie bezahle ich die Maut in Norwegen?
Die Maut in Norwegen wird an Mautstationen erhoben, aktuell sind es mehr als 300 Stationen. Zu erkennen ist eine mautpflichtige Straße an einem blauen Schild mit Kamerasymbol und “Kr”, was für norwegische Kronen steht. An den Mautstationen wird ausschließlich digital abgerechnet. Dein Kennzeichen wird beim Durchfahren elektronisch erfasst. Ein Bezahlen vor Ort ist nicht möglich. Die digitale Maut gibt es auch in Tschechien und Slowenien.
Wenn du mit einem in Norwegen zugelassenen Fahrzeug die Mautstation durchfährst, bekommst du die Gebührenrechnung per Post zugestellt und kannst sie dann überweisen. Bei ausländischen Kennzeichen ist das nicht automatisch möglich, hier muss man sich als Tourist online bei Epass24 registrieren oder sich einen Autopass-Chip für Norwegen besorgen.
Entscheidest du dich für Epass24 registrierst du dich dort (auch schon vor der Reise möglich) und erhältst die Rechnungen dann per E-Mail. Wenn du ein Benutzerkonto eingerichtet hast, kannst du die Rechnungen online verwalten, die Fälligkeitstermine sehen und gleich online bezahlen.
Was ist der Autopass für Norwegen
Die zweite Möglichkeit ist das Bezahlen per Autopass. Das macht vor allem bei längeren Aufenthalten (ab zwei Monaten) in Norwegen Sinn, denn mit dieser Bezahlmethode sind die Mautgebühren 20 Prozent günstiger und du kannst sie auch auf vielen Fähren nutzen. Beim Autopass handelt es sich um einen Chip, der an der Windschutzscheibe befestigt wird und online gegen eine Kaution von 200 NKR (ca. 20 Euro) erworben werden kann.
Für gewerblich genutzte Fahrzeuge über 3,5 Tonnen zGG ist der Chip vorgeschrieben. Für schwere Wohnmobile oder SUVs, die privat genutzt werden, gilt die Vorschrift nicht.
Den Vertrag kannst du online kündigen und den Chip zurücksenden. Danach erhältst du deine Kaution zurück überwiesen.
Wie kann ich die Maut in Norwegen anmelden
Eine vorab Anmeldung der Maut in Norwegen ist möglich aber nicht verpflichtend. Wenn du das machen möchtest, dann registriere dich vor Reiseantritt online bei Epass24 und lege ein Kundenkonto an. Ansonsten kannst du auch einfach losfahren und bekommst im Nachhinein eine Rechnung über die Gebühren.