Dacia Sandero Testbericht

Die Welt verändert sich und mit ihr auch der Automarkt. Neben dem Umweltgedanken wird es optisch immer schicker. So auch beim neuen Dacia Sandero.

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Wow-Wertung
7/10
Bewertet von Timon Werner-Pachmayr nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.

Was gut ist

  • Günstiger Preis
  • Stark verbessert zu Vormodell
  • Optisch attraktiv

Was nicht so gut ist

  • Recht langsame Motoren
  • Wer Ausstattung will, muss draufzahlen
  • Verarbeitung nicht auf Top-Niveau
Die wichtigsten Daten
Modell
Dacia Sandero
Fahrzeugtyp
Fließheck
Kraftstoffart
Benzin
Beschleunigung (0-100 km/h)
12,2 - 16,7 s
Anzahl der Sitze
5
Kofferraumvolumen, Rücksitzbank aufrecht
328 Liter - 2 Koffer
Außenabmessungen (Länge/Breite/Höhe)
4.088 mm x 1.848 mm x 1.523 mm
CO₂-Ausstoß (WLTP, kombiniert)
Gibt an, wie viel Kohlendioxid (CO2) das Fahrzeug pro gefahrenem Kilometer im WLTP-Zyklus (kombiniert) ausstößt. Je niedriger der Wert, desto umweltfreundlicher ist das Auto.
105 - 129 g/km
Verbrauch (WLTP, kombiniert)
Gibt an, wie viel Kraftstoff das Auto im genormten WLTP-Zyklus (kombiniert) pro 100 Kilometer verbraucht. Je niedriger der Wert, desto sparsamer ist das Auto.
5,2 - 6,5 l/100km

Dacia Sandero: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Bewertung des Dacia Sandero

Neben den Familienwagen Lodgy und Dokker und dem Geländewagen Duster hat Dacia mit dem Sandero auch einen Kleinwagen auf dem Markt. Diesen gibt es für Fans des hohen Einstieges auch als Stepway mit Geländewagen-Feeling.

Kleine Maße, kleines Auto, das deutet ganz stark auf ein Stadtauto hin. Und das ist der Dacia Sandero auch. Mit knapp 4 Metern Länge und 2 Metern Breite wird die Parkplatzsuche angenehm. Und optisch? Der günstige Preis sorgt zum Glück nicht für ein billiges Auftreten. Von außen ist der Wagen genauso stylisch wie andere Autos dieser Klasse. Er erinnert fast ein wenig an einen VW Polo.

Ein kurzer Blick auf die Geschichte

Dacia ist günstig, fast billig, doch von schlechten Eltern kommen diese Autos nicht. Dacia ist eine Tochtermarke von Renault, die Autos beinhalten meist ältere Technologien des französischen Dachkonzerns.

Bereits im Jahre 2008 wurde die erste Generation des Sandero vorgestellt, 2021 kam die dritte auf den Markt - 2023 erhielt die aktuelle Generation eine überarbeitete Front samt neuem Markenlogo. Auffällig: die Y-förmige Lichtsignatur im Scheinwerfer.

Der Wagen ist das erste Auto von Dacia, das außerhalb von Europa im brasilianischen Werk Curitiba entwickelt wurde. Der Wagen basiert auf der Plattform des Renault Clio V und des Renault Captur 2 und wird außerhalb Europas auch unter dieser Marke als Renault Sandero verkauft.

Der Sandero beweist eindrucksvoll, dass Fahrdynamik keine Frage des Preises sein muss!

Ergebnis: Deutschlands günstigster Neuwagen

Der Dacia Sandero ist ein echter Allrounder. Egal, ob du agil im Stadtverkehr mitschwimmen möchtest oder ab und an etwas zu transportieren hast, der Kompaktwagen ist genau richtig. Preislich lässt er die Konkurrenz alt aussehen, der VW Polo ist teurer und den Skoda Fabia oder Ford Fiesta gibt es zwar für ähnliches Geld – jedoch nur bei niedrigster Ausstattung und dann im Vergleich mit der höchsten Ausstattung des Sandero.

Wie viel kostet der Dacia Sandero?

Das Dacia Sandero Modell hat einen Listenpreis von 11.300 € bis 17.900 €. Die Preise beginnen bei 12.999 € für Barzahlung. Die monatlichen Raten beginnen bei 100 €.

Unsere beliebtesten Dacia Sandero Versionen sind:

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Kostengünstig soll der Dacia Sandero natürlich nicht bloß in der Anschaffung sein, sondern es auch bei den laufenden Kosten bleiben. Das gelingt ihm beim Thema Versicherung bedingt.

Die Einstufung der verschiedenen Typklassen fällt günstig bis durchschnittlich aus. In der Haftpflichtversicherung fallen die Typklassen 20 oder 21 - damit bewegt sich der Kompakte im hinteren Mittelfeld. Bei der Teilkasko gilt je nach Motorisierung die Typklasse 15, 16, 18 oder 19. Die recht günstige Typklasse 15 gilt nur für die Flüssiggas-Version.

Wer zur Vollkaskoversicherung greift, der wird antriebsabhängig in die Typklasse 15 oder 16 eingestuft. Beide tendieren eher Richtung günstig.

Leistung und Fahrkomfort

Einsteigen, Schlüssel drehen, losfahren! Das war mal. Den neuen Sandero gibt es nun auch mit Start-Stopp-Engine. Diese Technologie macht den Wagen auch etwas sparsamer: Steht das Auto an der Ampel, wird der Motor abgeschaltet und startet automatisch, wenn die Kupplung kommen gelassen wird.

Die neuere Variante des Dacia Sandero verfügt über eine elektrische Servolenkung. Fahrer:innen, die ältere Dacia-Generationen gewohnt sind, können sich nun also über weniger Kurbelarbeit freuen. Darüber hinaus ist das Fahrwerk nun etwas straffer, es bleibt aber trotzdem nach wie vor auf Komfort ausgelegt.

Bei den Bremsen spart Dacia noch immer: Vorne kommen Scheiben zum Einsatz, hinten sind es weiterhin Trommelbremsen. Das sieht nicht nur weniger schick aus, es ist natürlich auch weniger sicher. Aber diesen Kompromiss muss man für den günstigen Preis wohl eingehen.

Angenehm ist auch die bessere Geräuschdämmung der neuen Generation. Da kann man auf der Autobahn schonmal richtig aufs Gas drücken, selbst, wenn das Auto dann nur auf maximal 183 km/h schießt.

Die Benziner

Obwohl der Dacia Sandero rein optisch ziemlich sportlich aussieht, sprechen die Motorenwerte eine andere Sprache. 174 km/h, das ist das Maximum an Geschwindigkeit, dass dieses Auto erreichen kann. Und das auch nur beim TCe 100 ECO-G mit 74 kW/101 PS, wenn dieser mit Flüssiggas statt Super gefahren wird.

Flüssiggas statt Super? Das ist das Besondere an der neuen Motorenpalette des Dacia Sandero. Der Umweltgedanke hat auch bei dem rumänischen Autobauer Einzug gefunden.

Und die anderen Varianten? Die günstigste Ausführung ist der SCe 65 mit 49 kW/67 PS. Ein 5-Gang-Schalter, der in langsamen 16,7 Sekunden Beschleunigung auf maximal 158 km/h kommt. Damit cruisen Fahrer:innen gemütlich durch die Stadt. Etwas flotter ist der TCe 90 unterwegs: 91 PS sowie 169 bzw. 178 km/h Höchstgeschwindigkeit - das hört sich schon besser an. Passend zum T kommt diese Ausführung auch mit Turbolader. Diese Motorvariante gibt es als 6-Gang-Schalter oder mit CVT-Automatikgetriebe.

Wer Automatik fahren möchte, muss diese Variante wählen, denn der attraktive TCe 100 ECO-G kommt ausschließlich mit einem 5-Gang-Schaltgetriebe. So oder so, alle Varianten verfügen über Vorderradantrieb.

Platz und Praxistauglichkeit

Richtig bequem wird es auf der Rückbank eines Kleinwagens für drei Mitfahrer:innen wohl nie, auch der Dacia Sandero kann das nicht ändern. Zu zweit reicht die Innenbreite aber locker. Für große Menschen wird es mit 898 Zentimeter Kopfraum vorne und 878 Zentimeter hinten aber etwas eng. Da haben Konkurrenten wie der Renault Clio oder der VW Polo mehr zu bieten.

Hier kann es stickig werden: Eine manuelle Klimaanlage gibt es für den Dacia Sandero erst ab der Linie Essential und dann auch nur gegen Aufpreis. Wer Klimaautomatik bevorzugt, bekommt diese erst ab Comfort, muss aber auch hier wieder etwas Geld drauflegen. Dafür ist die manuelle Klimaanlage bei dieser Ausstattungsvariante Standard.

Gerade an solchen Ausstattungsmankos wird der niedrigere Preis eines Sandero realistischer. Wer ein wirklich gutes Auto möchte, muss hier ganz schön viel dazu bestellen. Da steigt dann auch der Preis wieder auf ein bekannteres Niveau.

Ein Blick in den Kofferraum

Wirklich viel Platz bieten Kleinwagen in ihrem Kofferraum meist nicht. Der Dacia Sandero ist hier mit seinen 328 Litern weder überdurchschnittlich gut, noch sonderlich schlecht eingerichtet. Im Vergleich mit dem Vorgängermodell holt die aktuelle Generation aber noch einiges raus. Mit liegenden Rücksitzen erweitert sich der Kofferraum auf 1.108 Liter. Etwas schade ist jedoch, dass die asymmetrisch umklappbare Rücksitzlehne erst ab Essential mit an Bord ist.

Werden hier also größere Gegenstände transportiert, selbst wenn diese nur sehr schmal sind, muss die gesamte Rückbank fallen. Das ist nicht unbedingt nachwuchsfreundlich. Doch ein Familienauto ist der Sandero natürlich auch nicht.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Ganz wie die Konkurrenz: Der Dacia Sandero lässt sich schlüssellos entriegeln. Im Innenraum erwartet den Fahrer ein überschaubares 8-Zoll-Display für Navigation und Entertainmentfunktionen. Darüber hinaus können Fahrer:innen hier auf Ihre Smartphone-Applikationen zugreifen.

Bei den Materialien verspricht Dacia Hochwertigkeit. Hartplastik wird sich zwar an vielen Stellen finden lassen, doch der rumänische Hersteller hat optisch einiges herausgeholt, so dass dieses Manko nicht wirklich ins Auge fallen sollte.

Die unschönen runden Luftdüsen, die Daciafahrer:innen von älteren Modellen gewohnt sein dürften, sind stylischen, eckigen Varianten gewichen. Genauso überzeugt auch das Lenkrad mit chromfarbenen Applikationen. Die Knöpfe sehen mittlerweile auch schicker aus: statt dicker, quadratischer Flächen, zieren nun kleinere Knöpfe die Mittelstrebe des Lenkrads.

Kraftstoffverbrauch, CO2-Ausstoß und Abgasnorm

Benzin. Diese Antriebsart bietet Dacia für den Sandero. Wirklich flott sind aber alle Varianten nicht. Interessant: Der Öko-Motor TCe 100 ECO-G kommt mit Benzin und Flüssiggas als Kraftstoff. Fahrer:innen können zwischen diesen beiden Kraftstoffen wechseln. Mit Flüssiggas kommt der Sandero auf 174 km/h - mehr geht generell nicht. Dass der Sandero nicht für die Rennstrecke gedacht ist, wäre somit sicher.

Wer Benziner mag, ist beim Sandero richtig aufgehoben. Ein Motor mit insgesamt 3 Varianten stellt Dacia für das Modell zur Wahl. Alle drei, SCe 65, TCe 90 und TCe 100 ECO-G kommen alle mit 5-Gang-Schaltgetriebe - den TCe 90 gibt es zusätzlich mit CVT-Automatikgetriebe.

Den TCe 100 ECO-G  können Fahrer:innen auch mit Flüssiggas fahren. Für Super stehen 50 Liter zur Verfügung, beim Flüssiggas 32. Vorteil der alternativen Antriebsart: Die Co2-Emissionen sind ziemlich gering. Nachteil: Der Verbrauch ist höher als bei den normalen Benzinmotoren, die zwischen 5,2 und 5,7 l/100 km liegen.

Sicherheit und Schutz

Wer dachte, Sicherheit kostet Geld, liegt zwar nicht komplett falsch, aber auch nicht ganz richtig. Der Sandero hat nämlich einiges zu bieten. Bereits ab der ersten Ausstattungsvariante sind ein Aktiver Notfall-Bremsassistent und die Notruf-Funktion (eCall) mit an Bord.

Gegen Aufpreis kommen ein Toter-Winkel-Warner, eine Einparkhilfe für vorne und hinten mit Rückfahrkamera und eine Berganfahrhilfe mit dazu.

Mehr Fahrassistenten bietet der Sandero jedoch nicht. Im Gegensatz zu vielen anderen Autos neuerer Generationen verzichtet Dacia auf autonome Fahrtechnologien. Genauso kann der Dacia Sandero auch nicht auf Knopfdruck für Fahrer:innen einparken. Für viele dürfte das jedoch kein Hinderungsgrund sein. Assistenzsysteme sind zwar schön und gut, können aber auch lästig werden. Und auf sie verlassen sollten Fahrer:innen sich schon gar nicht. Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, wenn ein Auto das kann, was es im Grunde soll, fahren!

Zuverlässigkeit und Probleme

Wer glaubt, dass ein günstiges Auto ständig Probleme verursacht, liegt daneben. Der Dacia Sandero schlägt sich beim Thema Zuverlässigkeit bislang solide. Ganz ohne Fehler bleibt der Kleinwagen allerdings nicht. Seit Modellstart musste Dacia drei Mal Baureihen des Sanderos zurückrufen, um nachzubessern.

In den ersten beiden Fällen waren Fahrzeuge im Bauzeitraum 2020 bis 2021 betroffen. Der erste Rückruf bezog sich auf einen Fehler mit der Motorhaube, die sich unabsichtlich während der Fahrt öffnete. Die zweite Rückrufaktion wurde aufgrund eines Lecks am Kraftstoffsystem.

Der dritte Rückruf galt für die Flüssiggasvariante und Fahrzeuge, die zwischen dem 6. Februar und dem 3. Juli 2023 hergestellt wurden. Ein fehlerhaftes Schweißen des Flüssiggastanks (LPG) konnte zu Gas-Austritt im Fahrgastraum und zu einem erhöhten Brandrisiko führen.

Ein weniger gutes Fazit zieht der TÜV-Report für den Dacia Sandero. Unter den 2- bis 3-Jährigen landet der Sandero auf einem miserablen Platz 102. Ähnliche Plätze belegen auch ältere Fahrzeuge. Doch der TÜV konstatiert auch, dass die häufigen Probleme mit den Bremsen vor allem die erste Generation des Sanderos betrafen und ab der zweiten weniger ausgeprägt sind. Abgasprobleme betrafen ebenso bloß die erste Generation.

Dazu erfolgt der Hinweis, dass ein günstiges Auto wie ein Dacia Sandero auch während der Haltedauer oftmals weniger gepflegt wird als ein teures Auto. Das führt zwangsläufig ebenso zu einer höheren Mängelquote beim TÜV.

Dacia Sandero FAQs

Der Dacia Sandero ist das erste Auto, das außerhalb Europas im brasilianischen Werk Curitiba entwickelt wurde. Er basiert auf der Plattform des Renault Clio V und des Renault Captur 2 und wird außerhalb Europas auch unter dieser Marke, als Renault Sandero, verkauft.

Bereits 2008 wurde die erste Version des Dacia Sandero auf den Markt gebracht, 2021 kam die dritte Generation auf den Markt. Verändert hat sich neben dem Aussehen auch die Motorenpalette.

Wer den Preis der Dacia-Autos hört, sucht nach dem Haken. Gründe für den niedrigen Preis sind unter anderem eine schlechtere Verarbeitung, mehr Einsatz von Hartplastik und die Verwendung älterer Renault-Technologien.

Sparfüchse aufgepasst! Die Listenpreise für den Dacia Sandero starten bereits zwischen 11.000 und 12.000 Euro, einen günstigeren Neuwagen findet man in Deutschland wohl kaum.

Kurz und knapp: nicht sehr schnell! In der Flüssiggas-Variante schafft er 174 km/h, das ist dann aber auch das Höchste der Gefühle.

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