Spritpreisentwicklung: Aktuelle Entwicklung von Benzin- und Dieselpreisen
24. Mai 2024 von Alexander Häuselmann
Spritpreise und ihre Entwicklung sind eine Wissenschaft für sich: Politische und wirtschaftliche Maßnahmen, Angebot und Nachfrage, Steuern sowie Interessen der Mineralölkonzerne beeinflussen den Kraftstoffpreis maßgeblich. So hat der Spritpreis viele Höhen und Tiefen durchgemacht. Aktuell sorgen die hohen Spritpreise beispielsweise für ein verändertes Fahrverhalten vieler Autofahrer:innen. Wie die aktuelle Entwicklung der Benzin- und Dieselpreise aussieht und welche Spritpreisentwicklung in Vergangenheit und Zukunft zu beobachten waren oder sind, erfährst du hier!
⏰ Kurz zusammengefasst
- Benzinpreis bei 1,77 €, Diesel bei 1,76 € aktuell
- Spritpreis-Rekordhoch 2022
- Historische Spritpreisentwicklung seit 2000
- Wettbewerb, Rohölpreis und Steuern beeinflussen Spritpreisniveau
- Tipps für möglichst günstiges Tanken
- Warum Diesel 2022 teurer war als Benzin und andere Fragen
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Aktuelle Trends bei der Spritpreisentwicklung
Die aktuelle Spritpreisentwicklung 2024 verursacht sowohl ein lachendes als auch ein weinendes Auge. War der Januar relativ günstig, sind aktuell (Stand: April 2024) sowohl die Benzin- als auch die Dieselpreise auf dem höchsten Niveau seit November 2023. Der Grund sind höhere Kosten für Rohöl, wobei seit Mitte Februar der Preisanstieg erstmal gestoppt zu sein schien, sind im April die Preise wieder angestiegen
Auffällig ist bei der aktuellen Entwicklung der Preise für Kraftstoff, dass die Preisdifferenz zwischen Benzin und Diesel nun wieder zugenommen hat. Im Schnitt haben sich die Kosten für einen Liter Benzin (Super E5) im April auf 1,91 Euro eingependelt, für den Liter Diesel bezahlst du durchschnittlich 1,67 Euro. Der Dieselpreis liegt damit auf Monatsniveau des Vorjahres, Benzin ist in diesem April teurer als 2023.
Wann die Preise wieder fallen, ist nicht abzusehen. Damit könnte sich zukünftig sogar ein Dieselauto wieder lohnen. Sprit sparen ist aber immer angesagt! Da kommt der eine oder die andere schon mal drauf, bei günstigen Preisen die Reservekanister voll zu füllen – doch so einfach ist das leider nicht.
Benzin- & Dieselpreise: Entwicklung 2022 & 2023
Durch die anhaltende Energiekrise, welche seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine zusätzlich verschärft wurde, haben die Spritpreise einen wahren Höhenflug erlebt – im negativen Sinne für die Endverbraucher:innen. Bis der Tankrabatt gegriffen hatte, sind die Benzin- und Dieselpreise in der ersten Jahreshälfte 2022 regelrecht explodiert, sodass pro Liter Kraftstoff nicht selten über 2,00 Euro bezahlt werden mussten.
Im Schnitt lag der Preis für einen Liter Super-Benzin im Jahr 2022 laut Statista bei knapp 1,93 Euro. Der Dieselpreis lag zeitweise gar höher, weil die Raffinerien mit der Produktion nicht nachgekommen sind. Gegen Ende des Jahres 2022 sanken die Preise, sodass sie sich dann bei etwa 1,75 Euro pro Liter Benzin und 1,60 Euro pro Liter Diesel eingependelt haben.
Im Jahr 2023 sind die Preise wieder etwas gesunken, der Jahresdurchschnitt für einen Liter Benzin lag bei 1,79 Euro, für einen Liter Diesel musste man im Schnitt 1,72 Euro bezahlen.
Zeitpunkt | Preis Benzin / Diesel pro Liter |
Januar 2022 | 1,67 € / 1,60 € |
März 2022 | 2,07 € / 2,14 € |
Juni 2022 | 1,91 € / 2,02 € |
Oktober 2022 | 1,91 € / 2,11 € |
Dezember 2022 | 1,69 € / 1,81 € |
Januar 2023 | 1,75 € / 1,83 € |
März 2023 | 1,76 € / 1,72 € |
April 2023 | 1,81 € / 1,67 € |
Historische Spritpreisentwicklung seit 2000
Zur Jahrhundertwende auch eine Preiswende: Das Jahr 2000 war es, in dem der Spritpreis erstmals die Grenze von 1 Euro pro Liter überschritten hat. So lagen im Jahr 2000 die durchschnittlichen Benzinpreise in Deutschland bei etwa 1,02 Euro pro Liter. Zwischen 2000 und 2008 stiegen die Spritpreise allmählich an und erreichten im Jahr 2008 ihren damaligen Höchststand von rund 1,40 Euro pro Liter Benzin.
In den Jahren 2009 und 2010 fielen die Spritpreise aufgrund der globalen Finanzkrise und einer geringeren Nachfrage vorübergehend auf etwa 1,28 Euro pro Liter Benzin. Ab 2011 begannen die Preise erneut zuzulegen und erreichten im Jahr 2012 schließlich ein neues Rekordhoch von rund 1,65 Euro pro Liter Benzin.
In den folgenden Jahren bis 2015 blieben die Preise relativ hoch, bewegten sich jedoch im Durchschnitt um die 1,40 bis 1,50 Euro pro Liter Benzin. Ab 2015 fand erneut eine Senkung der Spritpreise statt, die im Jahr 2016 in ein Preisniveau von circa 1,30 Euro pro Liter Benzin mündete. Zwischen 2017 und 2018 stiegen die Preise erneut leicht an und bewegten sich um die 1,40 Euro pro Liter Benzin.
Im Jahr 2020 führte die COVID-19-Pandemie zu einem starken Rückgang der Spritpreise aufgrund des verringerten Verkehrs und der damit einhergehenden geringeren Nachfrage. Die Preise sanken vorübergehend wieder auf etwa 1,30 Euro pro Liter Benzin. Steigende Energiepreise, der Krieg in der Ukraine sowie die globale Ressourcenfrage haben dann aber für ein Allzeit-Rekordhoch gesorgt, das mit Preisen von im Schnitt 1,93 für den Liter Benzin knapp an der 2-Euro-Grenze gekratzt hat.
Zeitpunkt | Preis Benzin pro Liter |
2000 | 1,02 € |
2002 | 1,05 € |
2005 | 1,23 € |
2008 | 1,40 € |
2009 | 1,28 € |
2012 | 1,64 € |
2014 | 1,52 € |
2016 | 1,30 € |
2018 | 1,46 € |
2020 | 1,29 € |
2021 | 1,58 € |
2022 | 1,93 € |
2023 | 1,79 € |
Was beeinflusst die Benzinpreis- & Dieselpreisentwicklung?
Bei der Benzin- und Dieselpreisentwicklung spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:
- Ölpreise: Die Ölpreise auf dem internationalen Markt haben einen erheblichen Einfluss auf die Kraftstoffpreise. Wenn die Rohölpreise steigen, steigen auch die Benzin- und Dieselpreise. Das gilt übrigens auch umgekehrt.
- Nachfrage und Angebot: Das Angebot an Rohöl sowie die aktuelle Nachfrage nach Kraftstoffen regulieren maßgeblich das Preisniveau. Bei steigender Nachfrage oder Verknappung der verfügbaren Kraftstoffmenge steigen die Preise. Preissenkungen gibt es dann, wenn die Nachfrage sinkt und ein Überangebot herrscht.
- Wettbewerb: Die Preisgestaltung ist ebenfalls abhängig vom Wettbewerb zwischen den Tankstellen und Ölgesellschaften. Wo starke Konkurrenz herrscht, können die Preise niedriger sein, während in abgelegenen Gebieten oder in Gegenden mit begrenzter Auswahl und “Kraftstoffmonopol” die Preise in der Regel höher ausfallen.
- Steuern und Abgaben: Steuern und Abgaben machen einen beträchtlichen Anteil am Kraftstoffpreis aus. Gerade in Deutschland sind die Kraftstoffpreise durch hohe Zusatzkosten belastet. Änderungen in der Steuergesetzgebung können sich somit direkt auf den Preis auswirken.
- Wechselkurse: Da Öl auf dem Weltmarkt in US-Dollar gehandelt wird, können sich Wechselkursschwankungen zwischen bestimmten Währungen auf die Kraftstoffpreise auswirken. Die Spritpreise in Europa steigen zum Beispiel dann, wenn der Euro im Vergleich zum US-Dollar an Wert einbüßt.
Spritpreis-Rekorde im Jahr 2022
Eben jene Verknappung an Rohöl und Lieferschwierigkeiten haben das Jahr 2022 zum Alptraum für jede und jeden gemacht, die oder der auf Kraftstoff angewiesen war. Knapp unter 2,00 Euro wurden pro Liter durchschnittlich verlangt, in der Realität erinnern sich die meisten Verbraucher:innen wohl an die eklatanten Preise von 2,20 Euro oder mehr.
Vor allem der eigentlich günstiger vertriebene Diesel überstieg das Preisniveau des Benzins, weil die Raffinerien mit der Produktion nicht hinterhergekommen sind.
Wie kann man günstig tanken?
Günstig Tanken und Sprit sparen liegen im Interesse vieler Bürger:innen. Am günstigsten ist der Sprit meistens zwischen 18 und 19 Uhr sowie zwischen 20 und 22 Uhr. Wohnst du in einem Gebiet mit hoher Tankstellendichte, hast du quasi das Ass aus dem Kartenstapel gezogen, weil die Konkurrenz zwischen den Anbietern häufig günstigere Preise zur Folge hat. Finde mit unserem Spritpreis-Tool die besten Preise für Benzin und Diesel in deiner Nähe.
Und passe beim Tanken auf – wer falschen Sprit tankt, der zahlt nochmal drauf, denn die Reparatur wird teuer.
Spritpreis-Entwicklung bis 2025 – Langfristige Prognosen
Da die Erhöhung der CO2-Besteuerung 2024 fortgeführt wird, ist bis 2025 mit weiteren Anstiegen der Kraftstoffpreise zu rechnen. Ab 2025 könnten die Kosten pro Liter Benzin somit im Schnitt bei 1,80 bis 1,90 Euro liegen.
Wie sich die politische und wirtschaftliche Lage auf der Welt bis dahin entwickelt, bleibt allerdings abzuwarten und hat genauso einen Einfluss auf den Spritpreis wie andere Faktoren. Das Verbrenner-Aus ab 2035 rückt zudem immer näher, der Umstieg auf Elektromobilität soll angesichts höherer Benzin- und Dieselpreise attraktiver gemacht werden. Außerdem planen viele Autohersteller ohnehin den Umstieg und die ausschließliche Produktion von E-Autos.
Häufige Fragen zu Diesel- & Benzinpreisen
Warum ist Diesel billiger als Benzin?
Der günstigere Dieselpreis ist auf die geringere Besteuerung zurückzuführen. Die sogenannte Mineralölsteuer fällt bei Dieselkraftstoff günstiger aus – der Staat bereichert sich pro Liter Diesel mit etwa 47 Cent, bei Benzin sind es circa 65 Cent pro Liter.
Warum war Diesel 2022 teurer als Benzin?
Hierfür sind einige Ursachen zu identifizieren. Beispielsweise haben die Benzinpreise von einem deutlich höheren Tankrabatt profitiert. Der Rabatt für Diesel ist geringer ausgefallen, weil die Steuersenkung nicht ganz so großzügig war wie bei Benzin. Darüber hinaus ist die CO2-Bepreisung bei Diesel generell höher, was sich negativ auf den Preis auswirkt.
Letztlich spielten auch die hohe Nachfrage sowie das geringere Angebot im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine eine signifikante Rolle bei der Preisgestaltung – so war Diesel 2022 durchschnittlich 8 bis 10 Cent teurer als Super-Benzin.
Wie setzt sich der Spritpreis zusammen?
Einen enormen Anteil der Spritkosten machen die Steuern aus: Rund 48 Prozent des Preises gehen bei Benzin an den Staat, bei Diesel sind es etwa 39 Prozent. Der Rest der Kosten verteilt sich auf die Gewinnmargen der Mineralölkonzerne, die Transport-, Raffinierie- und Verarbeitungskosten sowie die CO2-Abgabe. Die CO2-Bilanz eines Verbrenners ist nach einer gewissen Nutzungsdauer eines Elektroautos deutlich schlechter.