Elektronische Parkscheibe – anbringen, einstellen, StVO-Konformität
17. Februar 2025 von Alexander Häuselmann

Eine elektronische Parkscheibe wirkt dem Vergessen einer herkömmlichen Parkscheibe und der Falscheinstellung entgegen – klingt zu gut, um wahr zu sein? Finden wir nicht, denn eine automatische Parkuhr bekommst du schon ab 20 Euro. Einige dieser digitalen Parkscheiben sind jedoch nicht zulässig und verfügen über keine Typengenehmigung. In diesem Artikel verraten wir dir, welche elektronischen Parkscheiben zugelassen sind und welche Bedingungen diese erfüllen müssen.
⏰ Kurz zusammengefasst
- Elektronische Parkuhr muss über ein blau-weißes P im viereckigen Rahmen verfügen
- Automatische Einstellung auf Ankunftszeit mit Abstellen des Motors
- Display je nach Sonneneinstrahlung schlecht ablesbar
- Elektronische Parkuhren mit Typengenehmigung sind erlaubt
- Parkscheibe darf nach dem Parken nicht mitlaufen
- Im EU-Ausland sind elektronische Parkscheiben üblicherweise gestattet
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Was ist eine elektronische Parkscheibe?
Kennst du das? Du verlässt nur kurz deinen Wagen und kommst mit einem belegten Brötchen aus der Backstube zurück et voilà – offensichtlich hast du vergessen, die für deinen Parkplatz eigentlich erwünschte Parkscheibe hinter die Windschutzscheibe zu legen. Das Gesetz schläft nämlich nie und hat dich mit 20 Euro Bußgeld für deine Schlamperei abgestraft. Immerhin gibt es hierfür keine Punkte in Flensburg.
Gäbe es da bloß ein praktisches Helferlein, das bereits an der richtigen Stelle liegt und automatisch die richtige Ankunftszeit einstellt – Moment, das gibt es tatsächlich!
Wie funktioniert die automatische Parkscheibe?
Wir sprechen hier von einer digitalen Parkscheibe. Eine solche automatische Parkscheibe wird dauerhaft in einem Eck an der Windschutzscheibe befestigt und registriert das Abstellen des Motors, sodass direkt die korrekte Ankunftszeit eingestellt wird. Wegen dieser speziellen technischen Fähigkeit benötigt eine elektronische Parkuhr eine Typengenehmigung, genau wie auch ein nachträglich eingebautes Tagfahrlicht eine Betriebserlaubnis braucht. Eine solche soll ausschließen, dass die Elektronik die Zeit verbotenerweise umstellt, um die Parkdauer zu verlängern.
Neben der benötigten Genehmigung bedarf es des korrekten Aussehens bei einer digitalen Parkscheibe: Denn nicht jede beliebige Parkscheibe ist StVO-konform. Natürlich muss das Display der Scheibe gut ablesbar sein: Die Zahlenhöhe sollte mindestens zwei Zentimeter betragen, außerdem sollte das Display im 24-Stunden-Zeitformat ausgeführt sein. Hierüber ist die Aufschrift “Ankunftszeit” erforderlich. Die Parkuhr selbst beziehungsweise das zwingend erforderliche P-Symbol im viereckigen Rahmen muss Weiß und Blau gefärbt sein.
Die elektronische Parkscheibe einstellen – so geht’s
Eine elektronische Parkscheibe einstellen ist nicht nötig, sie funktioniert wie gesagt elektronisch und stellt ohne dein Zutun die richtige Ankunftszeit ein.
So stellt die Parkuhr selbstständig fest, wann du den Motor abschaltest, und registriert die Uhrzeit – kommst du beispielsweise um 15:36 Uhr auf einem Parkplatz an, stellt die Parkscheibe automatisch 16:00 Uhr als Ankunftszeit ein. Auch bei einer herkömmlichen Parkscheibe stellst du auf die nächste halbe Stunde nach deiner Ankunft ein.
Wo muss man die elektronische Parkscheibe anbringen?
Die elektronische Parkscheibe sollte gut sichtbar von innen hinter der Frontscheibe angebracht werden. Oft liefern die Parkscheiben-Produzent:innen Saugnäpfe, Klebepads oder Magnetstreifen mit, mit denen die digitale Parkscheibe permanent an der Scheibe befestigt werden kann. Ein weiteres elektronisches Helferlein mit Nachrüst-Option ist ein praktisches Head-up-Display, das Fahrinformationen in der Windschutzscheibe spiegelt.
Welche Nachteile kann eine elektronische Parkscheibe haben?
Man sollte meinen, die Vorzüge einer elektronischen Parkscheibe übertreffen die Nachteile um ein Vielfaches – und durchaus kann man die Erleichterung über das Wissen, stets über eine korrekt eingestellte Parkuhr zu verfügen, als großen Vorteil betrachten.
Die Nachteile einer automatischen Parkscheibe betreffen eher die Nutzbarkeit an sich: Je nach Sonneneinstrahlung und Display-Helligkeit kann es sein, dass die Ankunftszeit nicht oder nur sehr schlecht ablesbar ist. Außerdem solltest du bedenken, dass du elektronische Parkscheiben mit Klebepads nur in einem einzigen Fahrzeug nutzen kannst. Hat die Uhr jedoch Magnete oder Saugnäpfe zur Befestigung, lässt sie sich einfach ausbauen und in einem anderen Auto einsetzen.
Daneben solltest du die Parkscheibe auch regelmäßig auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüfen – eventuell musst du auch mal die Batterien wechseln. Am besten deponierst du ein paar frische Batterien in deinem Handschuhfach, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. Im Handschuhfach können auch Dokumente wie der Fahrzeugschein untergebracht sein.
Ist eine elektronische Parkscheibe erlaubt?
Ja, unter bestimmten Bedingungen ist die Nutzung einer elektronischen Parkscheibe gestattet. Damit der Einsatz StVO-konform ist, muss die Parkuhr über eine Typengenehmigung verfügen. Auf infrage kommenden automatischen Parkscheiben kannst du zudem eine Zulassungsnummer erblicken, die einen Hinweis auf die Nutzungserlaubnis gibt. Eine elektronische Parkscheibe ist nämlich nur dann zulässig, wenn sie nach der Uhrzeiteinstellung nicht weiterläuft, sondern konstant dieselbe Uhrzeit wiedergibt. In Gebieten, wo du nur mit Bewohnerparkausweis stehen darfst, hilft dir eine Parkscheibe leider nicht weiter.
Digitale Parkscheibe mit StVO-Zulassung
Eine StVO-konforme elektronische Parkscheibe muss diverse Anforderungen erfüllen, um eingesetzt werden zu dürfen: So müssen sowohl ein weiß-blaues P-Symbol sowie die Aufschrift “Ankunftszeit” enthalten sein, die Ziffern benötigen eine Mindestgröße von zwei Zentimetern, die Uhr sollte im 24-Stunden-Zeitformat ausgeführt sein und nicht mitlaufen, nachdem sie einmal eingestellt wurde.
Werden diese Bedingungen auf einer elektronischen Parkscheibe eingehalten, erhält die betreffende Scheibe eine Typengenehmigung. Nur mit einer solchen Typengenehmigung darf sie im Straßenverkehr eingesetzt werden. Von daher raten wir von dubiosen Angeboten mit mitlaufenden Parkuhren ab – denn so läufst du Gefahr, mit ordentlichen Bußgeldern zur Rechenschaft gezogen zu werden.
Dubiose Angebote werden dir im Übrigen auch beim Leasing begegnen: Finger weg vom Leasing ohne SCHUFA und Vorsicht bei Angeboten ohne Anzahlung!
Sonderfall mitlaufende Parkscheibe – Nutzung verboten
Ein Träumchen wäre es doch, wenn die Parkscheibe über einen kleinen integrierten Motor verfügen würde, welcher deine Ankunftszeit regelmäßig anpasst und so die Parkdauer ohne dein Zutun verlängert. Tatsächlich kannst du solche mitlaufenden Parkscheiben-Modelle käuflich erwerben, doch ist deren Einsatz überhaupt erlaubt? Eindeutige Antwort: Nein. Der Traum von der mitlaufenden Parkscheibe ist ausgeträumt, wenn es nach den gesetzlichen Bestimmungen des deutschen Staates geht.
Unter einer bestimmten Prämisse jedoch kannst du mitlaufende Parkscheiben nutzen – vorausgesetzt, du erfüllst die übrigen Anforderungen. Während der Fahrt kannst du die mitlaufende Parkscheibe eingeschaltet lassen. Hast du dich in eine Parklücke manövriert, musst du den Mitlauf-Motor aber abschalten – so erfasst du die exakte Ankunftszeit manuell und verhinderst ein Bußgeld von mindestens 20 Euro wegen der mitlaufenden Uhrzeit.
Nutzung von automatischen Parkscheiben im Ausland
Ist die von dir genutzte Parkscheibe offiziell für die Nutzung in Deutschland durch das Kraftfahrt-Bundesamt zugelassen, kann sie normalerweise auch innerhalb der EU genutzt werden. Wir empfehlen dir jedoch, nicht unnötig Bußgelder zu riskieren und vor der Nutzung im Ausland lieber noch einmal das Internet oder eine Telefonnummer zu konsultieren, die dir hierüber Auskunft gibt.