Diesel in Verruf: Lohnt sich Diesel-Leasing noch?
20. Februar 2023 von Alexander Häuselmann
Diesel-Affäre, Diesel-Fahrverbote und andere drohende Maßnahmen – manchen wird bei dem Gedanken an das Schicksal des Dieselmotors ganz bange. Völlig legitim also, wenn Sie sich fragen, ob sich das Leasen eines Dieselautos überhaupt noch lohnt. Lesen Sie hier, wie es aktuell um das Diesel-Leasing bestellt ist!
⏰ Kurz zusammengefasst
- Abgasskandal kratzt am Diesel-Image
- Fahrverbote kommen nur selten vor
- Steigende Spritpreise belasten den Geldbeutel
- Diesel-Hybride oder Elektroautos als Leasing-Alternativen
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Vertrauen in Dieselmotor stark erschüttert
Ein Segen für den Geldbeutel dank geringerer Verbräuche – eigentlich macht es der Dieselmotor an sich doch gar nicht schlecht. Der Sprit ist (normalerweise) günstig und im Abgas eines Diesels stecken weniger Kohlenstoffdioxid, weniger Kohlenwasserstoffe, weniger Kohlenstoffmonoxid und weniger Stickoxide als in den Hinterlassenschaften eines Ottomotors.
Das Hauptproblem besteht darin, dass die Abgasmasse höher als bei einem Benziner ist, und dass zusätzlich noch Ruß entsteht. Maßnahmen wie ein Partikelfilter und andere Katalysatorensysteme sind potent genug, um die Absonderungen zu säubern – manchmal muss man den Filter zwar säubern, doch sonst erfüllt er seinen Job. Oder? Manchmal sieht die Industrie in solchen Gelegenheiten eine Sparmaßnahme mit schweren Folgen…
Die Manipulation der Abgaswerte von Dieselmotoren hat kein gutes Haar an den Beteiligten gelassen – als im Jahr 2015 bekannt wurde, dass der VW-Konzern im großen Stile eine Software eingesetzt hatte, damit sich der Schadstoffausstoß auf Prüfständen automatisch minimiert, sahen sich VW, Audi, Porsche, Skoda und Seat nicht nur einem schweren Imageschaden ausgesetzt – nein, die Zahl der Neuzulassungen von Fahrzeugen mit Dieselmotor sind drastisch gesunken und der Umwelt wurde damit auch kein Gefallen getan.
Auch andere Firmen wurden im Zuge des Abgasskandals unter die Lupe genommen und mit dem Verdacht der Verbauung einer Abschalteinrichtung konfrontiert. Mittlerweile unterliegt die Überprüfung der Abgaswerte strengeren Auflagen, und der Diesel erholt sich allmählich wieder von seiner Schmach, ein Diesel Leasing kommt für einige wieder in Frage.
Lohnt es sich heute wieder (oder überhaupt noch), ein Dieselauto zu leasen?
Wie relevant sind Dieselfahrverbote?
Wer über den Dieselmotor und seinen Stand diskutiert, nimmt sicher früher oder später das Argument der Fahrverbote in den Mund. Tatsächlich sind Fahrverbote auch ein effektives Mittel, um die Schadstofflast in Städten zu verringern. Viele schrecken in der Folge vom Kauf eines Dieselautos zurück. Die Frage ist aber: Wie häufig werden Dieselfahrverbote überhaupt durchgesetzt?
In der Tat kommt diese Maßnahme nicht allzu häufig vor. Die Praxis zeigt, dass vorrangig über schärfere Tempolimits diskutiert wird, welche einen geringeren Ausstoß von Abgasen zur Folge hätten. Zuvor eingerichtete Umweltzonen werden zunehmend wieder aufgelöst, weil die aktuellen Abgasnormen ab Euro 6d für einen Schub in Sachen Sauberkeit der Abgase gesorgt haben.
Aktive Dieselfahrverbote bestehen für alle Dieselfahrzeuge mit Abgasnorm Euro 5 oder weniger in den Städten Berlin, Hamburg, Stuttgart und Darmstadt. Andernorts laufen einige Verfahren diesbezüglich, eine Einigung im Einzelfall steht aus.
Wie Sie also sehen: Die Dieselfahrverbote, die so oft als das Ungetüm angesehen werden, haben eine deutlich geringere Tragkraft, als man annehmen könnte.
Schock an der Tankstelle: Teurer Diesel
Die Gründe, die für einen Dieselmotor sprechen, liegen vermeintlich klar auf der Hand: Zwar etwas teurer in der Anschaffung, aber lohnenswert ab einer gewissen gefahrenen Distanz, weil der Diesel Kraftstoff so schön günstig ist. Damit wäre ein Diesel Leasing lohnenswert. Wer sich aber nicht aufgrund der aktuellen politischen Ereignisse in Isolation begeben hat, sondern stattdessen immer noch hin und wieder das Haus verlässt, merkt schnell: An der Tankstelle geht es in Sachen Kraftstoffpreise heiß her.
Der Krieg in der Ukraine und die damit zusammenhängenden Sanktionen gegen Russland führen zu deutlich höheren Spritkosten – die Bundesregierung rund um Finanzminister Lindner gelobt Besserung.
Was aber keineswegs verkennbar ist: Das vorher klar auseinanderklaffende Preisniveau zwischen Diesel und Benzin ist gar nicht mehr so eindeutig. Die Kosten haben sich relativiert – je nach Region ist Diesel teilweise sogar schon zwei bis drei Cent teurer als Benzin. Natürlich genehmigt sich ein Dieselfahrzeug auch weniger Saft im Durchschnitt, wodurch Dieselfahrende weiterhin geringeren laufenden Kosten begegnen. Bis sich das aber lohnt, vergeht mehr Zeit – Zeit, die die Leasing-Kundschaft nicht hat, weil das Fahrzeug häufig gewechselt wird. Zudem fällt ja noch die monatliche Leasingrate ins Gewicht.
Fazit: Lohnt sich Dieselleasing noch?
Das ist eine Frage, die nicht leicht zu beantworten ist. An sich ist ein Diesel als Auto für Vielfahrer schon lohnenswert, Fahrverbote beeinträchtigen den Betrieb eines Dieselfahrzeuges nur marginal bis gar nicht, solange man ein Gefährt mit geeigneter Abgasnorm least. Die steigenden Spritpreise und die Diskussion um die Ölförderung reißen allerdings nicht ab – was in der Zukunft passiert, ist ungewiss. Viele Autos – gerade im Cabrio-, SUV- oder Sportwagen-Leasing – setzen wegen des geringeren Verbrauchs aber weiterhin auf Dieselmotoren. Vor allem für Gewerbetreibende sind geringe Verbräuche attraktiv.
Am Ende geben Sie das Fahrzeug zurück, um die Leasingrückläufer müssen sich dann die Anbieter kümmern.
Wir raten ohnehin zum Elektroauto und auch, wenn Sie ein Fahrzeug leasen möchten, kann ein Elektroauto ein Geldbeutel- und ein Umweltschoner sein. Insofern, um es nochmal kurz und knapp zusammenzufassen: Diesel-Leasing ist unter Umständen vielleicht noch lohnenswert, wer aber auf die volle Zukunftspower setzen will, least lieber einen Stromer und profitiert von zahlreichen Wallbox- und Ladeangeboten. Eine Wallbox lässt sich sogar selber bauen.
Wer aber doch noch nicht auf die reine Kraft des Stroms umsteigen will, hat mit einem Diesel-Hybriden die Möglichkeit, die Welt der Elektrizität mit der Welt der fossilen Brennstoffe zu fusionieren. Diesel-Hybride kommen zwar nicht gerade häufig vor, sind aber in Sachen Abgasnachbehandlung ziemlich fortschrittlich, und brauchen dank des zusätzlichen Elektromotors weniger Sprit. Unter den großen Autoherstellern ist bisher aber nur Mercedes beim Verkauf von Diesel-Hybridfahrzeugen geblieben.
Abgesehen hiervon bleibt abzuwarten, wie die Entwicklungen in Sachen synthetische Kraftstoffe voranschreiten. Einige Wissenschaftler sehen darin die Zukunft der Mobilität sogar mehr als im Elektroauto. Aber eines steht fest: Das Verbrenner-Verbot kommt in jedem Fall 2035.