Restwertleasing oder Kilometerleasing – Was ist besser?

02. März 2023 von

Ein Leasingauto soll es sein? Kilometerleasing und Restwertleasing sind zwei konkurrierende Leasingmodelle mit ihren jeweiligen Vorzügen und Schattenseiten. Was Kilometerleasing sowie Restwertleasing genau sind und worin die Unterschiede zwischen den beiden Varianten bestehen, erfahren Sie hier!

⏰ Kurz zusammengefasst

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Wie funktioniert Restwertleasing?

Entscheiden Sie sich für das Restwertleasing, wird bei Abschluss des Leasingvertrags zusätzlich zu den typischen Konditionen wie Laufzeit, Leasingrate usw. auch der voraussichtliche Restwert des Autos nach dem Leasingzeitraum vereinbart. Die Summe an Geld, die Sie im Rahmen der monatlichen Rate zahlen, deckt also die Differenz zwischen dem Neuwagenpreis und dem vereinbarten Restwert ab. Hierbei dient der Einkaufspreis des Händlers als Neuwagenpreis.

Da der angesetzte Restwert nur eine Abschätzung des Wagenwertes sein kann, liegt es durchaus im Rahmen des Möglichen, dass der Restwert am Ende der Leasinglaufzeit höher ist als der noch zu erzielende Verkaufspreis. Ist dies der Fall, sind Sie dazu verpflichtet, die Differenz zwischen den beiden Beträgen zusätzlich zu begleichen.

Restwert nach Leasing berechnen

Den Restwert des Autos pauschalisiert vorherzusagen, ist gar nicht mal so einfach! Es gibt viele Faktoren, die ihre Finger beim Autorestwert im Spiel haben. So haben folgende Aspekte einen Einfluss auf die Bestimmung des Wagenwertes:

  • Fahrzeugalter:
    Je älter das Fahrzeug, desto weniger ist es wert. Bei Oldtimern mag das Prinzip umgekehrt funktionieren, aber die sind in diesem Artikel nicht das Thema. Generell gilt: Im ersten Fahrzeugjahr sinkt der Wert des Autos erheblich, danach nimmt der Wertverlust ab.
  • Marke:
    Autos renommierter und für hochwertige Autos bekannter Hersteller erzielen in der Regel höhere Restwerte als andere Marken. Der Ruf eilt ihnen sozusagen voraus.
  • Modell:
    Handelt es sich um ein Modell mit handelsüblichen Ausstattungsmerkmalen und ohne extraordinäre Lackierungen oder Designs, liegt der Restwert höher. Auch die Motorisierung des Fahrzeuges spielt hierbei eine Rolle: Zuverlässige und durchschnittlich motorisierte Autos lassen sich leichter weiterverkaufen und trumpfen daher mit höheren Restwerten auf.
  • Fahrzeugnutzung und Fahrzeugzustand:
    Wie stark das Auto nach Jahren des Leasings abgenutzt wurde, ist selbstverständlich nicht einfach vorherzusagen. Da Leasingnehmer:innen allerdings dazu verpflichtet sind, das Auto instandzuhalten, wird das Risiko eines deutlich geringeren Restwertes wegen starker Abnutzung minimiert. Auf einen Streich können sich Leasingunternehmen auf diese Weise absichern, sodass das Fahrzeug nach Ablauf der Leasingdauer im Optimalzustand zu ihnen zurückfindet.

Mit einem Leasingrechner können Sie indes den Restwert des zu leasenden Fahrzeuges ungefähr bestimmen.

Beim Restwertleasing fließen darüber hinaus Faktoren wie die monatliche Leasingrate, die Anzahlung sowie der Zinssatz in die Rechnung ein. Im Folgenden finden Sie ein kleines Beispiel, das Ihnen die Dimensionen der Restwertberechnung etwas verdeutlichen soll:

  • Neuwagenpreis: 21.700 Euro
  • Leasingrate: 230 Euro
  • Anzahlung: 20 % des Neuwagenpreises, also 4.370 Euro
  • Zinssatz: 4,500 % per annum effektiv
  • Laufzeit: 48 Monate
    → Daraus ergibt sich folgender Restwert nach 48 Monaten: 8.608,44 Euro

Möchten Sie ein Auto ohne Anzahlung leasen? Beim Nullleasing ist das möglich.

Gibt es Restwertleasing für Privat?

Nicht nur Gewerbetreibende, auch Privatleute können vom Restwertleasing Gebrauch machen. In den meisten Fällen wird beim privaten Leasing allerdings vom Restwertleasing abgeraten, da Sie allein das Risiko eines sinkenden Fahrzeugwertes tragen, wenn Sie Leasingnehmer:in sind.

Sind Sie aber gut betucht, was das Wissen über den Automobilmarkt anbelangt, oder aber stets darauf bedacht, das Fahrzeug in Schuss zu halten, kann sich auch ein Restwertleasingvertrag für Sie lohnen. Wussten Sie, dass Gewerbetreibende die Leasingrate unter bestimmten Bedingungen steuerlich absetzen können?

Was ist Kilometerleasing?

Beim Kilometerleasing kommt es derweil nicht auf den Wert des Wagens an, sondern auf die gefahrenen Kilometer: Mit dem Leasinggeber oder -unternehmen vereinbaren Sie im Voraus, wie viele Kilometer während der Vertragslaufzeit jährlich gefahren werden dürfen. Sie können beispielsweise eine jährliche Fahrleistung von 15.000 Kilometern im Vertrag festsetzen lassen.

Läuft der Leasingvertrag drei Jahre, so dürfen am Ende der Vertragsdauer nicht mehr als 45.000 Kilometer gefahren worden sein. Ob Sie im ersten Jahr 20.000 Kilometer und im zweiten nur 5.000 Kilometer gefahren sind, spielt hierbei keine Rolle – wichtig ist nur der Gesamtkilometerstand.

Sollten Sie bei der Angabe der jährlichen Kilometerleistung unsicher sein, raten wir Ihnen dazu, lieber ein paar Kilometer mehr anzugeben – meist sind Sie so günstiger unterwegs, denn die Nachzahlung bei zu viel gefahrenen Kilometern kann ordentlich zu Buche schlagen.

Wurde Ihr Leasingantrag abgelehnt? Begeben Sie sich auf die Suche nach Gründen und Lösungen dafür, dass Ihrem Antrag nicht stattgegeben wurde – eventuell kommen Sie ja doch noch an Ihr ersehntes Leasingfahrzeug.

Gibt es ein Kilometerleasing mit Kaufoption?

Grundsätzlich ist ein Leasingvertrag mit Kaufoption möglich. Ob der Leasinggeber das Auto im Anschluss an die Vertragslaufzeit veräußern will, liegt dabei aber in seinem Ermessen. Ist Bereitschaft zur Kaufoption signalisiert worden und Sie ziehen in Erwägung, das Fahrzeug nach dem Leasing käuflich zu erwerben, sollten Sie die Kaufoption bei Vertragsschluss ansprechen und im Vertrag festhalten lassen.

Das Schöne ist hierbei: Gelüstet Ihnen nach der Leasingzeit doch nicht nach einem Kauf, kann das Auto nach Vertragsende einfach an den Leasinggeber zurückgegeben werden. Gefällt Ihnen das Auto, können Sie auch eine Vertragsverlängerung in Erwägung ziehen. Generell geht der Trend eher in Richtung abgeben – eventuell ist hier ein Vergleich zwischen Leasing und Vario-Leasing sinnvoll.

Gibt es Kilometerleasing für Privat?

Ja, als Privatperson können Sie ganz einfach einen Vertrag mit Kilometerleasing abschließen. Kilometerleasing ist mittlerweile die gängige Geschäftspraxis beim Leasen, da Sie als Leasingnehmer:in von einem recht gut kalkulierbaren Risiko profitieren.

Kann man beim Leasing die Kilometer erhöhen?

Sie fahren ein geleastes Auto und stellen fest, dass die vertraglich festgelegte Fahrleistung nicht einzuhalten ist? Am Ende der Leasinglaufzeit kommen in diesem Fall erhöhte Kosten für die Mehrkilometer auf Sie zu: pro Kilometer können zwischen 5 und 15 Cent Mehrkosten verlangt werden.

Zurecht fragen Sie sich: Können nach Vertragsabschluss die Kilometer noch angepasst werden? In der Regel zeigen sich die Leasingunternehmen hier verhandlungsbereit – Laufleistung und Leasingrate können im Rahmen von Nachverhandlungen in Absprache erhöht werden.

Kilometerleasing oder Restwertleasing – die Unterschiede

Restwertleasing kommt im Leasing-Universum weniger häufig vor als das Kilometerleasing. Woran das liegt? Wo bestehen die Unterschiede zwischen Kilometerleasing und Restwertleasing? Welche Variante ist lukrativer und wer profitiert wovon am meisten? In der folgenden Tabelle haben wir für Sie Kilometer- und Restwertleasing vergleichend gegenübergestellt:

Kilometerleasing Restwertleasing
Risiko ist gut kalkulierbar Restwert des Fahrzeuges kann
marktabhängig schwanken; Risiko
eines niedrigeren Fahrzeugwertes tragen
Leasingnehmer:innen
Rückzahlung möglich bei
weniger gefahrenen Kilometern
als vereinbart
I.d.R. Auszahlung von 75 Prozent
des Mehrerlöses, wenn der Wagen
mehr wert ist als der kalkulierte Restwert
Hohe Nachzahlungen bei Mehrkilometern Niedrige Leasingraten sind möglich

Welche Variante letztendlich die beste für Sie ist, müssen Sie selbst entscheiden. Natürlich können Sie sich diesbezüglich auch beraten lassen – am besten bei Ihrem jeweiligen Leasinggeber oder Autohändler! Am Ende geben Sie jedes Auto als Leasingrückläufer zurück.

Achten Sie zudem darauf, dass Sie nicht irgendwelchen unseriösen Angeboten auf den Leim gehen und in die Leasing-Falle tappen. Haben Sie einen negativen Eintrag bei der SCHUFA, seien Sie sich der Möglichkeiten bewusst, auch ohne SCHUFA ein Leasing abzuschließen. Passen Sie zudem gut bei der Angebotssuche auf: Checken Sie das Angebot besser einmal zu viel, denn häufig sind Verträge für Gewerbeleasing günstiger als für Privatleasing.