Die Lehre vom Laden: Was Sie beim Laden von reinen E-Autos beachten sollten
08. Mai 2023 von Alexander Häuselmann
Was sollten Sie beim Laden von reinen Elektroautos beachten? Den jüngeren Autofahrer:innen dürfte diese Frage ziemlich bekannt vorkommen, denn sie entstammt dem amtlichen Fragenkatalog für die theoretische Fahrerlaubnisprüfung. Aus gegebenem Anlass und wegen der Aktualität des Themas Elektromobilität haben wir für Sie einen Ratgeber zusammengestellt – informieren Sie sich hier über das Wichtigste in puncto Laden!
⏰ Kurz zusammengefasst
- Genormter Typ-2-Stecker in Europa
- Zuhause braucht man Geduld
- Schnelleres und sicheres Laden an der Wallbox
- Ladesäulen finden, bezahlen, benutzen
- Bei richtiger Bedienung stellt Regen kein Problem dar
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Auf das Kabel kommt es an
Hand aufs Herz: Stehen Sie auf Kabelsalat? Ohne Sie persönlich zu kennen, würden wir einen Vorstoß wagen und einfach mal behaupten, dass Sie kein Liebhaber verworrener Kabel sind. Kabelsalat ist nicht gerade wohlschmeckend, sättigt keinesfalls und bietet keinen appetitlichen Anblick. Darum ist es auch den Autoherstellern ein Anliegen, Kund:innen mit einer klaren Lade-Philosophie zu beglücken.
Meist befindet sich im Lieferumfang Ihres Elektroautos ein Kabel für die Verbindung mit der handelsüblichen Haushaltssteckdose. Wer an einer öffentlichen Ladesäule nach dem elektrischen Saft für seinen Stromer sucht, findet in der Regel einen Typ-2-Stecker. Entsprechend benötigen Sie ein passendes Kabel mit dem richtigen Steckertyp, weil an vielen Wechselstrom-Ladesäulen keine Kabel angebracht sind.
Beim Typ-2-Stecker handelt es sich um die seit 2013 festgelegte Norm-Steckverbindung in Europa. Bei dieser Art der Ladesäulen wird mit Wechselspannung geladen, wobei das Fahrzeug den Wechselstrom mit seinem Bordladegerät in Gleichstrom umwandelt.
Reichweiten- und lebensspendenden Strom finden Endverbraucher:innen aber auch an den sogenannten Schnellladesäulen. Zuletzt bleibt uns noch der Hinweis, dass Sie selbstverständlich pfleglich mit Ihren Kabeln umgehen sollten. Kabel mit Gewalt zu entfernen, ist in den seltensten Fällen gut ausgegangen, auch wenn das eines der Probleme beim Laden von E-Autos sein kann.
Zuhause Laden braucht Zeit
Es dürfte nicht allzu selten vorkommen, dass direkt vor Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung eine öffentliche Ladestation aus dem Boden gestampft wurde. Elektroautobesitzer:innen kommen so in die süße Versuchung, ihr Elektroauto an der heimischen Steckdose zu laden. Hier gibt es allerdings einige Punkte, die es zu beachten gilt.
Verwenden Sie das im Lieferumfang enthaltene Ladekabel, welches die Verbindung mit der Haushaltssteckdose ermöglicht. Bedenken Sie jedoch, dass moderne Elektroautos mit großen Akkumulatoren gut und gerne einen ganzen Tag oder länger an der Steckdose herumlungern müssen, bis sie vollgeladen sind. Schneller geht das mit einer Wallbox, weil dort die maximale Stromabnahme nicht auf 2,3 kW beschränkt ist. Mehr zur Wallbox erfahren Sie im folgenden Kapitel.
Zunächst aber zurück zur Haushaltssteckdose: Haben Sie auch zig Steckdosen an Ihrer Hauswand? Natürlich handelt es sich hierbei um eine rhetorische Fangfrage, denn eine Steckdose in der Nähe des Autostellplatzes ist eher der Ausnahmefall. Glück gehabt haben diejenigen, die mit einer Garage samt Steckdose ausgestattet sind – allen anderen raten wir tunlichst davon ab, mit Verlängerungskabeln zu arbeiten.
Nicht selten empfehlen die großen Autohersteller, auf Verlängerungskabel zugunsten einer längeren Haltbarkeit der Autobatterie, Ihres hauseigenen Stromkreislaufs sowie nicht zuletzt auch Ihres Hauses zu verzichten. Das mehrstündige Laden eines E-Autos kann das Stromnetz sowie die Schaltkreise überlasten und im Ernstfall zu einem Brand führen. Lassen Sie vor der Anschaffung eines Elektroautos lieber prüfen, ob die Elektroinstallation in Ihrem Haus der Mammutaufgabe gewachsen sind. Ist dies nicht der Fall, können Sie entsprechend nachrüsten. Oder Sie lassen sich gleich eine Wallbox installieren. Apropos Elektrik: Der Strom aus Ihrem Haus oder der Wallbox fließt nicht umsonst und auch nicht kostenlos: Prüfen Sie, mit welchem Autostromtarif Sie am effizientesten Kosten sparen können!
Lesen Sie für mehr Infos auch gerne unseren Ratgeber zum Thema Lademöglichkeiten.
Wallbox ist die beste Lösung
Eine elegante Lösung für das Laden Ihres Stromers stellt die Wallbox dar. Die Ladeleistung ist zwar nicht so hoch wie an einer Schnellladestation, aber immer noch besser als an der Schuko-Steckdose im Eigenheim. Da Wallboxen über zusätzliche Schutzeinrichtungen verfügen, fällt das Laden deutlich sicherer als an der Haushaltssteckdose aus – das Auto kann sorgenfrei auch mal länger an der Wallbox hängen. Bis zu 22 kW Ladeleistung sind an einer Wallbox möglich.
Wallboxen sind entweder für einen einphasigen oder für dreiphasigen Anschluss ausgelegt. Wer einphasig lädt, holt eine maximale Ladeleistung von etwa 4,6 kW aus der Wallbox heraus. In der dreiphasigen Variante schafft die Wallbox auch bis zu 22 kW. Eingestöpselt wird das Auto meist mit einer Typ-2-Steckverbindung. Wer sich eine Wallbox zulegen will, muss hierfür Rechenschaft bei seinem Netzbetreiber ablegen. Für die volle Ladedröhnung von über 11 kW ist zudem eine Genehmigung einzuholen.
Denken Sie außerdem an einen Wetterschutz für die Wallbox, falls Sie keine Möglichkeit haben diese an einem geschützten Ort anzubringen. Und für handwerklich Begeisterte gibt es auch die Möglichkeit eine Wallbox selbst zu bauen.
Öffentlich laden geht schnell, kostet aber
Für öffentliche Ladestationen brauchen Sie häufig ein eigenes Ladekabel – schauen Sie am besten vorher nach, ob die Station mit CCS- oder CHAdeMO-Steckverbindung arbeitet. Wenn Sie sich fragen, wo Sie die nächste Ladestation finden, haben wir den perfekten Helfer für Sie: Mit unserer Ladestationen-Übersicht behalten Sie stets den Durchblick, die Orientierung sowie einen kühlen Kopf, wenn Ihr E-Auto mal wieder Saft benötigt.
Kleiner Tipp am Rande: Besorgen Sie sich für Ihren Stromer ruhig das E-Kennzeichen, damit können Sie Ihren fahrbaren Untersatz an vielen öffentlichen Ladestationen kostenlos mit Strom versorgen. Wenn Sie öfter mal unterwegs nachtanken müssen, sollten Sie sich über einen Ladetarif für E-Autos informieren. Das kann auf Dauer günstiger sein. Vielleicht hilft in solchen Fällen auch eine Tankkarte weiter.
Ist doch eine Bezahlung vonnöten, steht die Frage im Raum, wie der Ladesäulen-Betreiber an sein Geld kommt. In vielen Fällen benötigen Fahrer:innen eine Ladekarte, mit der die Ladesäulen erst entsperrt werden können und die mit dem fälligen Betrag belastet wird. Neu eingerichtete Ladesäulen verfügen darüber hinaus über eine direkte Bezahlmöglichkeit: Wer also über keine Ladekarte verfügt, kann an entsprechenden Stationen mit Karte oder bar bezahlen.
Das Bezahlsystem mit EC-Karte oder Kreditkarte soll mit der neuen Ladesäulenverordnung vereinheitlicht werden. Knausernde und Sparfüchse sollten allerdings wissen, dass das Laden an der öffentlichen Station meist teurer ausfällt als der Strombezug zuhause. Und außerdem kann es sein, dass Sie eine Blockiergebühr bezahlen müssen, wenn Sie zu lange an der Ladesäule stehen.
Auch muss man sich erst mit den Symbolen an der E-Ladestation zurecht finden, doch das klappt meist problemlos nach einer Weile.
Bei Regen laden ist ungefährlich
Viele fragen sich, ob Regen einem ladenden Elektroauto schaden kann – Sie können sich beruhigt zurücklehnen, denn Regen und Spritzwasser können Ihrem elektrisch betriebenen Kumpanen nichts anhaben. Voraussetzung: Natürlich müssen Sie der richtigen Bedienung mächtig sein und alle Kabel und Stecker fachgerecht miteinander verbinden, damit der Stromkreislauf keinen Schaden nehmen kann.