Elektroauto Lademöglichkeiten: Wie und wo kann ich mein E-Auto laden?

16. Mai 2023 von

Glaubt man den Vorhersagen, werden in den nächsten Jahren Elektroautos die Straßen überschwemmen. Die Hersteller basteln fleißig an neuen Modellen, doch wie sieht es mit den Ladeoptionen aus? Hier herrscht bisher noch ein Mangel. Wir haben für Sie einige Möglichkeiten zusammengestellt, wie Sie Ihr E-Auto laden können.

⏰  Kurz zusammengefasst

Reicht die kurze Info bereits aus? Oder wenn Sie noch gar kein E-Auto haben, dass Sie aufladen müssen, dann helfen wir Ihnen auch gerne bei der Entscheidung, und haben die top Elektroautos für Sie zusammengefasst:

Elektroauto zu Hause laden

Das Elektroauto zu Hause zu laden ist wohl der einfachste Weg – aber auch der Langsamste.

Kann man E-Autos an einer normalen Steckdose laden?

Ja, das Laden an einer Haushaltssteckdose ist möglich, sollte aber nur im Ausnahmefall stattfinden. In der Regel braucht man dafür ein spezielles Kabel mit einer Steuer- und Schutzeinrichtung, was aber bei den meisten Elektroautos zum Lieferumfang gehört. Die Ladeleistung des Haushaltsnetzes ist nicht besonders hoch, man muss mit 2,3 kW auskommen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass man sehr viel Zeit zum Laden seines E-Autos einplanen sollte, wenn man es an einer normalen Steckdose laden möchte.

Außerdem hält die normale Steckdose einer dauerhaft starken Belastung oft nicht unbeschadet Stand, was zu einer erhöhten Erwärmung und damit auch zu einer höheren Brandgefahr führen kann. Ebenfalls ungut: An der Steckdose sind die Ladeverluste sehr groß, damit bezahlen Sie deutlich mehr, als Sie müssten.

Apropos bezahlen: Wenn Sie günstige Stromtarife suchen, dann schauen Sie bei unseren Autostrom-Partnern vorbei.

Warum brauche ich eine Wallbox?

Neben der schnelleren Ladezeit sind Wandladestationen – auch Wallboxen genannt – gegenüber dem Laden am Hausnetz auch sicherer, da sie über besondere FI-Schutzschalter verfügen. Diese verhindern, dass Personen einen Stromschlag bekommen oder das Stromkabel überhitzt. Die Wallbox wird einfach an der Wand montiert und kann verschiedene Größen haben. Je nach Hersteller gibt es mittlerweile passende Wallboxen zum jeweiligen E-Auto, doch auch viele unabhängige Hersteller bieten Wallboxen für das Laden zu Hause an.

Die Ladeleistung beträgt zwischen 3,6 und 22 kW, je nachdem, ob man einen Starkstromanschluss verwendet oder nicht. Schließt man die Box an Letzteren an, können Elektroautos in zwei bis sechs Stunden geladen werden. Allen Wallboxen gemeinsam ist, dass sie einen festen Anschluss an die Hausinstallation benötigen und meist einen Typ-2-EU-Stecker haben. Für Elektroautos mit einem Typ-1-Stecker gibt es passende Anschlusskabel.

Unterscheiden können sich die Wallboxen vor allem in der Ladeleistung und dem Bedienkomfort. Es gibt Boxen mit Display oder Controlpanel, die über den Ladevorgang informieren. Manche Boxen können auch vernetzt werden, doch bei solchen Geräten müssen Sie mit einem deutlich höheren Preis rechnen. Aktuell gibt es nicht nur die Förderung für Elektroautos, sondern auch private Wallboxen werden mit 900 Euro gefördert.

Wenn Sie ein E-Auto kaufen wollen, dass bidirektionales Laden unterstützt, ist eine ebenfalls kompatible Wallbox notwendig.

Was kostet eine Ladestation für zu Hause?

Je nachdem, wie hoch die Ladeleistung ist und welchen Hersteller Sie wählen, ist für eine Wallbox ungefähr mit einem Preis zwischen 500 und 2.000 Euro zu rechnen. Dazu kommt dann noch der Preis für die Elektroinstallation und die Montage, denn beides muss von einem Fachmann vorgenommen werden. Ein Elektroinstallateur haftet dann auch für den fachgerechten Einbau. Auch wenn eine Wallbox nochmal eine Investition darstellt, ist eine Ladestation für zu Hause ein Muss für alle, die ihr E-Auto effizient und unabhängig von öffentlichen Ladesäulen aufladen möchten.

Kann ich in jedem Haus ein Elektroauto laden?

Das ist nicht gesagt, denn hier kommt es darauf an, wie alt die Elektroinstallation Ihres Hauses ist. Handelt es sich um einen Neubau, dürfte es keine Probleme geben, doch die Elektrik älterer Häuser ist meist nicht nach den aktuell geltenden Vorschriften für das Laden von E-Autos ausgelegt. Lassen Sie in jedem Fall Ihre Elektroinstallation von einem Fachmann prüfen. Dieser kann Ihnen dann sagen, ob die vorhandene Installation für den Anschluss von E-Fahrzeugen ausreichend ist. Hier geht es vor allem darum, dass eine alte Elektrik das lange Laden mit hohen Leistungen nicht unbedingt aushält – oder zumindest kein offizielles Siegel dafür gegeben wird.

Wie lange dauert das Laden eines E-Autos?

Das kann man pauschal nicht sagen, denn es kommt einmal darauf an, wie groß die Batterie Ihres Elektroautos ist und mit welcher Leistung geladen wird. Eine kleine Batterie ist natürlich schneller geladen als eine große, wobei das Laden an der Haushaltssteckdose auch bei kleinen Akkus sehr lange dauert, wohingegen man an einer Schnellladestation vielleicht nur eine Stunde braucht. Hier ein Beispiel: Der Hyundai Kona Elektro ist mit einer 39,2 kWh Batterie und einer 64 kWh Batterie erhältlich. Die Ladedauer an einer Haushaltssteckdose beträgt für den kleineren Akku ca. 14 Stunden, für den größeren sogar ca. 23 Stunden.

Lädt man mit einer Wallbox, ist der 39,2 kWh Akku in ca. 8 Stunden wieder fit, beim 64 kWh Akku sind es sogar nur ca. 6 Stunden, wenn man mit 11 kW lädt. Findet man eine 100 kW-Schnellladestation sind beide Batterien in nur 54 Minuten wieder voll geladen.

Die Ladezeiten aller aktuellen E-Autos an verschiedenen Lademöglichkeiten haben wir übersichtlich in einem Ratgeber für Sie zusammengestellt.

Kann das Elektroauto mit Photovoltaik geladen werden?

Ja, Sie können Ihr E-Auto mit einer Photovoltaik-Anlage laden. Allerdings eignet sich eine solche Anlage eher als Ergänzung, denn schließlich kann man sich nie sicher sein, wie oft die Sonne scheint und welche Leistung die Anlage dementsprechend bringt. Was außerdem dazu kommt ist, dass die normale Anzahl an Paneelen, die auf dem Hausdach angebracht sind, meist nicht ausreichen um ein Elektroauto zu laden. Entweder Sie ergänzen die Anlage um weitere Paneele oder Sie greifen auch weiterhin auf Netzstrom zurück, sparen sich aber dank der Sonnenenergie ein wenig Geld.

E-Auto Laden

Unterwegs laden: Ladestationen für E-Autos

Das öffentliche Ladenetz für Elektroautos in Deutschland befindet sich noch im Aufbau. Bisher gibt es ca. 23.000 Stationen, das ist aber noch zu wenig, wenn man bedenkt, dass in den nächsten Jahren laut Experten eine Elektroauto-Flut droht. Wir sagen Ihnen, was Sie zu diesem Thema wissen müssen:

Wie kann ich öffentliche Ladesäulen finden?

Längere Fahrten mit einem E-Auto sollten gut vorbereitet werden, denn eine Ladestation ist nicht so einfach zu finden wie eine Tankstelle. Am besten informieren Sie sich schon zu Hause vor der Abfahrt über Ladesäulen, die sich auf Ihrer Wegstrecke befinden. Wenn Sie ein Auto mit Navigationssystem haben, wird auch hier bei den meisten Modellen über eine Funktion das Ladesäulennetz mit der nächstgelegenen Ladesäule angezeigt.

Wo kann man E-Autos aufladen?

Will man an öffentlichen Ladestationen auftanken, hat man die Wahl zwischen AC-Laden und DC-Laden. AC-Ladesäulen leisten zwischen 11 und 22 kW, und DC-Ladesäulen, das sind die sogenannten Schnellladestationen, haben eine Ladeleistung von meist 50 kW laden. Eine Ausnahme bilden Teslas Supercharger, die auf 135 kW Leistung kommen. Allerdings sind sie nur mit Tesla Modellen kompatibel. Eine gute Übersicht der Supercharger und Destionation Charger bietet unsere interaktive Tesla Ladesäulenkarte.

Für die Zukunft sind Ladestationen mit einer Leistung von bis zu 350 kW vorgesehen, damit wäre das Auto in nur wenigen Minuten aufgeladen. Lademöglichkeiten sind vor allem in Städten zu finden, denn dort sind sie aufgrund des höheren Aufkommens rentabler als in ländlichen Gegenden. Damit man sich die Wartezeit besser vertreiben kann, befinden sich die Stationen oft in der Nähe von Restaurants, Einkaufszentren, Cafés, Parkhäusern oder städtischen Einrichtungen. Unsere interaktive Ladesäulenkarte hilft Ihnen bei der genaueren Suche nach Ladestationen in Ihrer Umgebung.

Außerdem sollten Sie beachten, dass öffentliche Ladestationen verschiedene Ladetarife haben. Informieren Sie sich darüber. Machen Sie sich hingegen die Mühe, ein spezielles Elektroautokennzeichen zu besorgen, können Sie an ausgewählten öffentlichen Ladestationen kostenlos parken und laden. Muss allerdings doch etwas gezahlt werden, kann unter Umständen auch eine Tankkarte Ersparnisse für Sie bereithalten.

Sogar entlang der Großglockner Hochalpenstraße stehen Ladestationen zur Verfügung, genauso wie auf der Deutschen Weinstraße.

Wie lade ich ein E-Auto?

Im Grunde genommen unterscheidet sich das Laden eines Elektroautos nicht besonders stark vom Tanken eines klassischen Verbrenners. Sie sollten vorher allerdings darauf achten, den passenden Steckertyp und Ladekabel dabei zu haben. Wir geben Ihnen eine Schritt-für-Schritt Anleitung:

  1. Stellen Sie den Motor ab
  2. QR-Code auf der Ladesäule mit dem Smartphone abscannen und per App anmelden oder Ladekarte verwenden
  3. “Tankdeckel” öffnen und das E-Auto per Kabel mit der Ladestation verbinden (verwendet man ein eigens Kabel, dann als erstes an der Ladestation anstecken und danach am Auto)
  4. Ladevorgang in der App oder online starten
  5. Vorgang stoppen, sobald gewünschter Ladestand erreicht ist (bei Vollladung wird automatisch gestoppt)
  6. Ladevorgang beenden, indem Sie den Stecker vom Fahrzeug lösen

Was kostet es, ein Elektroauto unterwegs zu laden?

Was die Zahlungsmodalitäten angeht, herrscht ein wenig Verwirrung, denn jeder Anbieter rechnet anders ab. Transparente Tarifmodelle von Stromanbietern gibt es kaum, auch die Kosten unterscheiden sich teilweise enorm. Hat man es geschafft zu tanken, bezahlt man je nach Anbieter bar, mit Karte, auf Rechnung, online oder per Smartphone. Bei manchen Anbietern muss man sich vorher mit einer speziellen Chipkarte registriert haben, spontanes Laden ist dann eher schwierig – muss aber dennoch angeboten werden.

Viele Ladestation-Betreiber rechnen nicht nach kWh ab, was die einfachste Möglichkeit wäre. Warum ist das so? Das ist ein technisches Problem, denn die Normalladesäulen müssen mit eichkonformen Zählern ausgestattet werden. Der Einbau geeichter Zähler ist aber momentan nur an wenigen Ladesäulen möglich, für Schnellladesäulen sind noch nicht einmal eichkonforme Zähler vorhanden. Vorschrift ist Vorschrift, deshalb greifen die Betreiber auf andere Abrechnungsmethoden zurück. Pauschaltarife nach Ladevorgang sind hier keine Seltenheit und liegen bei ca. 6 Euro, egal wie lange es dauert.

Aber wie gesagt, hier gibt es keine pauschale Antwort und es kommt ganz darauf an wo Sie wohnen und was dort angeboten wird. Um das Bezahlwirrwarr zu beheben, soll im nächsten Jahr die neue Ladesäulenverordnung in Kraft treten.

Batterieanzeige

Induktives Laden von E-Autos

Ein Wunsch für die Zukunft ist das induktive Laden. Einige Autobauer wie BMW, Porsche, Audi und KIA arbeiten bereits an alltagstauglichen Lösungen. Die Idee ist gut und würde das momentan unersetzliche Kabel überflüssig machen. Einfach parken und am nächsten Tag mit dem vollgeladenen Auto wieder losfahren, das wäre es, was Zeit und Nerven spart.

Wie funktioniert induktives Laden beim Auto?

Die Energie wird über ein elektromagnetisches Feld von einer sogenannten Sendeeinheit auf dem Boden zu einer entsprechenden Empfängereinheit am Fahrzeugunterboden übertragen. Wenn man so will, fließt der Strom dabei wireless durch die Luft. Ganz so einfach ist es aber nicht, denn damit der Wirkungsgrad nicht leidet, muss das Auto exakt über der Bodenplatte ausgerichtet werden. Das muss entweder der Fahrer machen oder spezielle Technik im Fahrzeug richtet den Wagen perfekt aus.

BMW hat als weltweit erster Hersteller ein induktives Ladeverfahren auf den Markt gebracht – Wireless Charging nennen es die Münchner. Das System hat momentan einen Wirkungsgrad von 85 Prozent, was nicht schlecht, aber auf jeden Fall noch ausbaufähig ist. Beim BMW 530e iPerformance kann man seit April 2018 das Wireless Charging als Sonderausstattung bestellen. Doch auch Porsche und Audi haben den Nutzen erkannt, momentan ist induktives Laden aber deutlich teurer als eine Ladesäule und zusätzlich noch ineffektiver.