Die große Lade-Verwirrung: Was bedeuten die Symbole an den E-Ladesäulen?
05. Dezember 2023 von Alexander Häuselmann
Du cruist mit deinem Stromer umher und bemerkst, dass er frischen Saft benötigt? An den entsprechenden öffentlichen Ladesäulen dürften dir sicherlich schon diverse Symbole aufgefallen sein – die EU hat nämlich beschlossen, ab März 2021 einheitliche Symbole und Kennungen an Ladesäulen für Elektroautos anzubringen. Diese sollen der Verwirrung um die verschiedenen Steckertypen und Ladearten vorbeugen. Hier erfährst du, was die Symbole genau bedeuten!
⏰ Kurz zusammengefasst
- Verschiedene Steckertypen auf dem europäischen Markt
- Typ 1, Typ 2, CHAdeMO, Supercharger
- Die Steckertypen fürs E-Auto im Überblick
- Verschiedene Ladekabel-Arten
- Neue Symbole an Ladesäulen und E-Autos
- Symbole mit entsprechenden Buchstaben signalisieren Kompatibilität
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CSS-Stecker (Combo) | Typ-2-Stecker | Typ-1-Stecker | Tesla Supercharger | CHAdeMO-Stecker |
Die Steckerverwirrung und die Steckertypen
Mittlerweile sind verschiedenste Steckertypen an Elektroautos und E-Ladesäulen verbreitet. Die Vielfalt ist nahezu erschlagend – damit du aber nicht im Dunkeln tappst, haben wir für dich die relevantesten Steckertypen hier zusammengefasst.
Wohl die wichtigste Rolle kommt dem Typ-2-Stecker zu, der zur Normverbindung in Europa ernannt wurde. Mit diesem Steckertyp dürftest du recht weit kommen, wenn du dein Elektrogefährt wieder aufladen möchtest. Moment – wo ein Typ-2-Stecker ist, muss auch ein Typ-1-Stecker sein, nicht wahr? Deine Detektiv-Gene sollten dich an dieser Stelle nicht täuschen, denn der Typ-1-Stecker existiert tatsächlich und kommt am häufigsten bei Elektroautos aus dem asiatischen Raum zum Einsatz. Sorgen ob der Normung in Europa musst du dir beim Kauf eines Stromers aus dem asiatischen Raum dennoch nicht machen, denn die meisten Autos werden mit einem entsprechendem Adapter ausgeliefert.
Daneben gibt es noch den japanischen CHAdeMo-Stecker sowie Teslas hauseigene Supercharger-Infrastruktur, die mit den anderen Steckertypen in friedlicher Koexistenz weilen. Wenn dumehr über die verschiedenen Stecker erfahren möchtest, wollen wir dir auf gar keinen Fall die folgende Zusammenfassung der verschiedenen Steckertypen vorenthalten: Wir geben dir einen Überblick, welche Steckertypen und Ladekabel es gibt und für welchen Einsatz diese zu verwenden sind.
Elektroauto Steckertypen im Überblick
Typ-1:
- Verbreitung: Asien und USA
- Stromart: Wechselstrom
- Schnellladefunktion: Nein
- Bis zu 7,4 kW Ladeleistung, einphasiger Stecker
- Keine Verriegelung des Ladekabels möglich
Dieser Steckertyp wird vor allem von asiatischen und amerikanischen E-Auto Herstellern verbaut und findet sich dementsprechend in Modellen dieser Herkunft. Da die meisten Ladesäulen in Deutschland aber für Typ-2 Stecker ausgelegt sind, liegen diesen Modellen, wenn Sie in Deutschland verkauft werden, oftmals zwei Ladekabel mit zwei Anschlüssen bei.
Typ-2:
- Verbreitung: Europa (Standardstecker)
- Stromart: Wechselstrom
- Schnellladefunktion: Nein
- Bis zu 43 kW Ladeleistung, dreiphasiger Stecker
- Verriegelung des Ladekabels möglich
Der Typ-2 Stecker hat sich in Europa und in Deutschland als der Standardstecker etabliert und ist seit 2013 europäische Norm. Deshalb verfügen öffentliche Ladestationen meist über den Typ-2 Anschluss. Außerdem kann ein CCS-Stecker zum Schnellladen ergänzt werden.
CCS:
- Verbreitung: Europa und USA
- Stromart: Wechselstrom und Gleichstrom
- Schnellladefunktion: Ja
- Erweiterung des Typ-2 Steckers bis zu 170 kW Ladeleistung möglich
Der CCS-Stecker hat sich ebenfalls als Standardstecker etabliert, allerdings im Bereich der Schnellladung. Er wird auch Combo-Stecker genannt und ist keine alternative Steckerart, sondern er fungiert als Ergänzung zum Typ-2 Stecker. Wer den CCS-Stecker verwendet, kann sein E-Auto an eine Schnellladestation mit Gleichstrom anschließen. Die Ladeleistung ist meist 50 kW, neuere Schnellladestationen unterstützen aber auch eine höhere Leistung.
CHAdeMO:
- Verbreitung: Europa und USA
- Stromart: Wechselstrom und Gleichstrom
- Schnellladefunktion: Ja
- Bidirektionales Laden wird unterstützt
- Wenig verbreitet in Europa
Der CHAdeMO-Stecker (Abkürzung für: “Charge de Move”), ist der japanische Standardstecker für eine Gleichstrom-Schnellladung und erreicht in der Regel 50 kW Ladeleistung. Je nach Ladestation sind aber auch hier höhere Ladeleistungen möglich. Er wird vor allem von den Herstellern Nissan, Kia und Mitsubishi verwendet.
- Verbreitung: Asien, Europa, USA
- Stromart: Wechselstrom und Gleichstrom
- Schnellladefunktion: Ja
- Nur für Tesla-Modelle nutzbar
- Ladeleistung 120 bis 135 kW
Der Tesla Supercharger ist ein Schnellladesystem für Tesla-Modelle. Bei diesem Stecker handelt es sich um einen modifizierten Typ-2 Stecker mit einer Ladeleistung von bis zu 120 kW. Die ausschließlich für Tesla-Modelle nutzbaren Supercharger ; der Tesla Supercharger sind seltener als herkömmliche Ladestationen zu finden, deshalb kann man alternativ auch an einer Ladestation mit Typ-2 Anschluss “tanken”.
Eine Ausnahme bildet der sogenannte Schuko-Stecker, das ist die normale Haushaltssteckdose mit 230 Volt. Dieser Stecker ist eigentlich nur als Notlösung zum Laden von E-Autos gedacht, soll der Vollständigkeit halber aber auch aufgelistet werden.
Schuko:
- Verbreitung: Verschiedene Verbreitungsgebiete
- Stromart: Wechselstrom
- Schnellladefunktion: Nein
- Ladeleistung bis 3,7 kW (ohne Überprüfung nur 2,3 kW)
Die verschiedenen Ladekabel für E-Autos
Wie du dir bestimmt schon dachtest, gibt es nicht nur verschiedene Steckertypen, sondern auch verschiedene Ladekabel. Wer in Deutschland ein Elektroauto kauft, sollte in den allermeisten Fällen ein Mode-2 Ladekabel mitgeliefert bekommen. Wer aber das E-Auto häufig nutzt, sollte sich ein Mode-3 Kabel besorgen. Die Symbole an den E-Ladesäulen geben auch Auskunft über die benötigten Stecker.
Was die einzelnen Ladekabel für Vorteile haben und was das Besondere ist, sagen wir dir jetzt:
Mode-2-Ladekabel:
Das Mode-2-Ladekabel ist das Standardkabel, das meist auch beim E-Autokauf mitgeliefert wird. Es ist für ein- bis dreiphasige Ladevorgänge ausgelegt und mit diesem Kabel könnte zur Not auch an einer Haushaltssteckdose geladen werden. Das sollte allerdings wirklich nur eine Notlösung sein, denn die Steckdose ist für eine derartige Dauerbelastung nicht ausgelegt und außerdem dauert der Ladevorgang sehr lange. Im schlimmsten Fall besteht die Möglichkeit eines Kabelbrandes.
Aus diesem Grund ist eine Wallbox für das Laden zu Hause sehr empfehlenswert. Aktuell werden Wallboxen vom Staat gefördert, was die Anschaffung zusätzlich attraktiv macht.
Mode-3-Ladekabel:
Wer eine öffentliche Ladestation nutzen will, braucht ein Mode-3-Ladekabel, als Verbindung zwischen Ladesäule und E-Auto. Mit diesem Kabel ist keine zusätzliche Kontrollbox nötig, wie das mit dem Mode-2-Kabel der Fall ist. Die Kommunikation erfolgt direkt zwischen Fahrzeug und Ladepunkt.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Mode-3-Kabel sich für eine Ladeleistung bis 43 kW eignen, was eine Schnellladung zulässt.
Mode-3-Ladekabel existieren allerdings verschiedene, denn sie haben verschiedene Steckertypen. Je nachdem, welches Fahrzeug du hast, brauchst du ein Kabel von Typ-2 auf Typ-2 oder von Typ-2 auf Typ-1. Auch verschiedene Längen werden von Mode-3-Ladekabeln in der Regel angeboten.
Mode-4-Ladekabel:
Ladekabel des Typs 4 sind immer an der Ladesäule direkt verbaut und sind für hohe Ladeleistungen zwischen 50 und 150 kW ausgelegt. Unter anderem an Tesla Supercharger Ladesäulen findet man solche Ladekabel.
Die Symbole an Ladesäulen und Ihre Bedeutung
Seit März 2021 ist es auf dem Gebiet der Europäischen Union üblich, wenn du kleine, verwirrende Buchstabensymbole in Sechsecken mit schwarzer Füllung an den hiesigen Ladesäulen wahrnimmst. Du fragst dich, was die Zeichen zu bedeuten haben? Nun, zur Verzierung sind sie schon mal nicht da – stattdessen erfüllen sie einen ganz praktikablen und ehrenwerten Zweck: Sie beugen der Verwirrung um die Kompatibilität von Auto und Ladesäule vor. Wirf doch einfach mal einen Blick auf das Innere Ihrer E-Auto-Tankklappe – in allen ab März 2021 verkauften Elektroautos und Plug-in Hybriden werden Sie die Kennzeichnung entdecken und lobpreisen, denn sie erleichtern die Orientierung ungemein.
Möchtest du die Kompatibilität prüfen, musst du bloß sicherstellen, dass sich am Fahrzeug der gleiche Buchstabe in einem weiß ausgefüllten Sechseck befindet. Heißt konkret: Gleicher Buchstabe, schwarzes Sechseck an der Ladestation, weißes Sechseck am Auto. Einfacher geht es ja wohl kaum! Übrigens: Die Symbole werden nicht nur auf die Fahrzeuge und Ladesäulen geklatscht – auch auf losen Kabeln, an Ladesteckern, im Autohaus oder in der Betriebsanleitung Ihres Vierrädlers wirst du die Kennzeichnung finden.
Beteiligt an dieser genormten Indizierung sind alle 27 Mitgliedsstaaten der EU sowie Liechtenstein, Norwegen, Mazedonien, Serbien, die Schweiz, die Türkei und Island – beim Brexit-Land Großbritannien ist die Teilnahme noch ausstehend. Egal, ob du mit deinem Elektroauto oder deinem Plug-in Hybriden nach Litauen oder nach Malta gurken, du wirst stets mit identischen Symbolen bezüglich der Ladesäulen-Kompatibilität behelligt.
Was du darüber hinaus beim Laden deines Lieblings-Stromers beachten solltest, erfährst du leicht bekömmlich in unserem Artikel zu Lade-Tipps.
In der folgenden Tabelle haben wir für dich alle Buchstaben aufgeführt, welche in schwarzen Sechsecken an der Ladestation sowie in weiß ausgefüllten Sechsecken am Fahrzeug selbst aufgefunden werden können. Passen die Buchstaben zueinander, steht der elektrischen Verbindung zwischen Station und Wagen nichts mehr im Wege. Ein wichtiger Hinweis betrifft im Übrigen noch die Art des Stroms: AC-Strom ist schlicht und ergreifend Wechselstrom, DC bezeichnet Gleichstrom und wird von Elektroautos zum Laden verwendet. Wenn du deinen Stromer jedoch mit Wechselstrom laden wollen, musst du dir deswegen keine schlaflosen Nächte um die Ohren schlagen, denn jedes Elektroauto verfügt über einen Wandler, der aus AC-Strom den benötigten DC-Strom macht.
Zunächst die Tabelle zur AC-Ladung:
Kennung/Buchstabe | Konfiguration | Zubehörart | Spannungsbereich |
B (schwarzes Sechseck) | TYP 1 | Fahrzeugstecker und Fahrzeuggerätestecker |
bis zu 250 V effektive Spannung |
C (schwarzes Sechseck) | TYP 2 | Fahrzeugstecker und Fahrzeuggerätestecker |
bis zu 480 V effektive Spannung |
C (weißes Sechseck) | TYP 2 | Stecker Steckdose | bis zu 480 V effektive Spannung |
D (weißes Sechseck) | TYP 3-A | Stecker Steckdose | bis zu 480 V effektive Spannung |
E (weißes Sechseck) | TYP 3-C | Stecker Steckdose | bis zu 480 V effektive Spannung |
Hier siehst du noch die Tabelle zu den DC-Schnellladern:
Kennung/Buchstabe | Konfiguration | Zubehörart | Spannungsbereich |
K (schwarzes Sechseck) | FF | Fahrzeugstecker und Fahrzeuggerätestecker |
Spannungsbereich 50–500 V |
L (schwarzes Sechseck) | FF | Fahrzeugstecker und Fahrzeuggerätestecker |
Spannungsbereich 200–920 V |
M (schwarzes Sechseck) | AA | Fahrzeugstecker und Fahrzeuggerätestecker |
Spannungsbereich 50–500 V |
N (schwarzes Sechseck) | AA | Fahrzeugstecker und Fahrzeuggerätestecker |
Spannungsbereich 200–920 V |
O (schwarzes Sechseck) | TYP 2a | Fahrzeugstecker und Fahrzeuggerätestecker |
Spannungsbereich 50–500 V |
Natürlich können dir beim Laden auch andere Probleme als die schlichte Symbolverwirrung begegnen. Wie bezahlt man den Ladevorgang, warum lässt sich das Kabel nicht entriegeln und wieso erkennt die Ladesäule nicht, dass sie gerade angezapft wird? Antworten auf diese Fragen erhältst du in unserem speziellen Ratgeber zu Problemen beim Laden.
Wenn du häufiger unterwegs laden musst, dann könnte ein Ladetarif für E-Autos sinnvoll sein. Je nach Tarif kommst du damit eventuell günstiger weg.