Wie heizt man ein Elektroauto im Winter? Wir haben Tipps für Sie!

14. November 2022 von

Der Winter verlangt von Elektroautos deutlich mehr ab als es in warmen Sommermonaten der Fall ist. Wir sagen Ihnen, warum gerade das Heizen viel Strom braucht, und haben Tipps für Sie, wie der Energieverbrauch Ihres E-Autos im Winter so gering wie möglich gehalten werden kann.

⏰ Kurz zusammengefasst

Wenn Sie sich für ein neues E-Auto interessieren, haben wir hier die top 5 Elektroauto-Modelle für Sie:

Elektroauto im Winter: Tipps zum Heizen

Die kalte Jahreszeit ist eine Herausforderung für alle Elektroautos, denn aufgrund der eisigen Temperaturen vergrößert sich der Innenwiderstand der Batterie. Das führt dazu, dass weniger Energie gezogen werden kann. Außerdem verbraucht ein E-Auto im Winter deutlich mehr Energie – und der Energiefresser Nummer Eins ist die Heizung. Natürlich will man es im Auto warm haben, deshalb werden Scheiben, Lenkrad, Sitze und natürlich der Innenraum beheizt, was durch die Energie aus dem Akku möglich wird.

Nicht heizen ist natürlich keine Option. Doch wie heizt man optimal, um den Energieverbrauch und die damit einhergehenden Reichweitenverluste zu minimieren? Hier einige Tipps:

  • Wenn möglich, nicht im Freien parken
  • Vorheizen während des Ladens nutzen
  • Externen Heizlüfter oder Standheizung verwenden
  • Über das Nachrüsten einer Standheizung nachdenken
  • Gezielt und effektiv heizen
  • Kurze Fahrten vermeiden

Parkplatzwahl

Eigentlich ganz einleuchtend: Wenn Sie die Möglichkeit haben, parken Sie in einer Garage. In einem geschlossenen Raum kann das Auto nicht so stark auskühlen wie im Freien und die Scheiben bleiben frei von Eis. Da spart man sich die Heizung wenigstens schon für diese Angelegenheit. Zusätzlich werden die Akkus geschont, denn jedes Grad mehr macht im Winter den Unterschied.

Auch das Anfrieren der Scheiben von Innen kann bei einem Parkplatz in der Garage verhindert werden – ein zusätzlicher Vorteil.

Laden und Vorheizen

Eins vorab – leider haben nicht alle Elektroautos die Möglichkeit, während des Ladevorgangs vorzuheizen. Wenn Ihr Fahrzeug über ein entsprechendes Programm verfügt, sollten Sie das auch nutzen. Man programmiert eine entsprechende Vorheizphase ein, und kann, bevor die Fahrt losgeht, das Auto noch am Netzkabel vorheizen. Das heißt, die Energie wird nicht aus dem Akku, sondern aus dem Stromnetz gezogen, was einen großen Unterschied macht und sehr vorteilhaft in Sachen E-Auto Reichweite ist.

Heizlüfter erwägen

Dieser Tipp richtet sich an alle, die im E-Auto-Winter keine Vorheizfunktion zur Verfügung haben. Ein externer Heizlüfter kann am Stromnetz angeschlossen werden und das Auto vor der Fahrt schon mal auf eine angenehme Innentemperatur aufheizen. Es gibt diese auch als spezielle Kfz-Ausführungen, dann sind die Geräte meist robuster. Stellen Sie den Heizlüfter am besten in den Beifahrerfußraum, achten Sie auf einen sicheren Stand und lassen Sie das Gerät ca. 15 bis 20 Minuten vor der Fahrt laufen, dann sollte es angenehm warm sein im Auto.

Profitipp: Standheizung nachrüsten

Wer es perfekt möchte und auch das nötige Kleingeld hat, der rüstet einfach eine Standheizung nach. Auch für ein E-Auto kommt dabei eine klassische Luft- oder Wasserheizung zum Einsatz, die man von Verbrennermodellen kennt. Natürlich muss der Einbau etwas anders ablaufen als bei einem Verbrenner, doch in einer Werkstatt ist das kein Problem. Mit mehreren Hundert Euro für den Kauf des Geräts und den Einbau müssen Sie aber rechnen.

Schnell fahren ist besser

Hört sich seltsam an? Im Winter und in Verbindung mit dem Heizen ist das aber wirklich erst gemeint. Das bedeutet nicht, dass Sie mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs sein sollten, aber auf kurze Fahrten mit geringem Tempo sollten Sie wenn möglich verzichten. Der Grund ist, dass bei geringerer Geschwindigkeit für die gleiche Strecke mehr Energie für Heizen, Licht und Navi verbraucht wird, als bei höherem Tempo, da man weniger Zeit benötigt. Die Reichweite sinkt im Winter deshalb bei Kurzstrecken nochmal deutlich schneller als sonst.

Welche Möglichkeiten gibt es, ein E-Auto zu heizen?

Wie bereits erwähnt, können Sie Ihr Elektroauto im Winter auf klassische Art mit der Umluftheizung heizen. Die Heizgebläse verbrauchen allerdings ca. fünf Kilowatt Energie, was sich deutlich auf die Reichweite auswirkt. Eine andere Möglichkeit ist es, stattdessen die Sitzheizung einzuschalten. Diese verbraucht deutlich weniger Energie und macht es auch schnell wohlig warm.

Zusätzlich ist es ratsam, die Zonen-Steuerung der Klimaanlage oder der Klimaautomatik zu verwenden und nur die Sitzplätze zu beheizen, die auch besetzt sind. Somit kann beim Heizen mit Heißluft auch Energie gespart werden.

Anstatt mit dem energiefressenden Gebläse die Scheiben freizupusten, kann man die Windschutzscheibenheizung verwenden – wenn Ihr Fahrzeug über eine solche verfügt. Die Heizdrähte im Glas brauchen nur wenige Watt und machen die Scheibe in kurzer Zeit frei von Eis.

Egal, für welche Methode Sie sich entscheiden, einen klaren Vorteil hat ein Elektroauto im Winter im Vergleich zu einem Verbrenner: Das Auto muss nicht lange vorheizen, sondern kann sofort warme Luft bereitstellen.

E-Auto im Winter: Heizung ausschalten im Stau?

Im Winter in einem langen Stau stehen ist besonders für E-Auto-Besitzende eine Vorstellung, die hoffentlich nie Realität wird. Denn die Reichweite schmilzt bei niedrigen Temperaturen sowieso schneller und wenn dann auch noch ständig die Heizung läuft, bleibt man doch sicher stehen …

Wir können Entwarnung geben. Der ADAC hat in einem Kältetest mit einigen E-Auto Modellen festgestellt, dass man ohne Probleme auch im Stau stehend die Heizung im E-Auto auf einer normalen Wohlfühltemperatur angeschaltet lassen kann, ohne Angst vor Reichweitenverlust zu haben. Natürlich sollte das Fahrzeug noch über eine anständige Akkukapazität verfügen, wie man das auch beim Verbrenner kennt.

Trotzdem sollten Sie im Stau darauf achten, Stromfresser zu reduzieren. Umluftbetrieb verwenden, Sitzheizung statt Gebläse und das Ausschalten unnötiger Verbraucher sind gute Tipps. Eine warme Decke im Auto schadet auch nicht, um sich zusätzlich warm zu halten und die Batterie zu schonen.

Wie winterfest sind E-Autos?

Generell kann man sagen, dass der Winter nicht die liebste Jahreszeit eines Elektroautos ist. Die Reichweite kann zwischen 10 und 30 Prozent geringer ausfallen als in wärmeren Monaten. Allerdings funktionieren sie auch bei sehr kalten Temperaturen noch – im Gegensatz zu einem Diesel, der schon ab minus 25 Grad Probleme bekommt. E-Autos mit höheren Reichweiten können diesen Leistungsverlust besser kompensieren als Stromer mit kleinen Batterien: Möglicherweise ist für Sie bei den E-Autos für unter 40.000 Euro etwas dabei, was Ihnen in puncto Reichweite und Preis zusagt.

Doch grundsätzlich arbeiten die Akkus im Winter schlechter, was an der Lithium-Ionen-Zelle liegt, die den elektrochemischen Prozess in der Batterie stark verlangsamt. Doch wenn Sie das wissen, können Sie sich auch auf Fahrten im Winter besser einstellen.