BYD Seal U Testbericht
Der BYD Seal U vereint in einem 4,80 Meter langen Mittelklasse-SUV zum attraktiven Preis ein familiengerechtes Platzangebot mit soliden Alltagseigenschaften. Du hast die Wahl zwischen Elektro und Plug-in.
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BYD Seal U: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?
Bewertung des BYD Seal U
Kommen echte Volkswagen heute aus China? Preis-Leistung definiert sich mit Fahrzeugen wie dem BYD Seal U neu. Elektrische SUVs der 4,80-Meter-Klasse können kostspielig sein, dieser ist es angesichts von Auftritt, Performance, Qualität und Ausstattung nicht.
Im Vergleich mit einem Produkt aus deutscher Produktion, in dem Extras den Preis nach oben schnellen lassen, glänzen Extras nahezu durch Abwesenheit. Die Komfort- und Sicherheitsausstattung ist in beiden Varianten des Seal U (Comfort und Design) fast komplett.
Die wenigsten Hersteller bieten in der SUV-Mittelklasse so viel Ausstattungskomfort, von der Lenkradheizung bis zum Panorama-Schiebedach, und so viele Assistenzsysteme, vom Querverkehrwarner bis zur 360-Grad-Rundumsichtkamera, serienmäßig.
Das Fahrverhalten ist eher komfortabel als sportiv. Bei 2,0 bis 2,1 Tonnen Gewicht und 1,67 Meter Höhe erscheint das vernünftig. Ein unkompliziertes Handling und eine alltagsgerechte Reichweite zählen hier mehr als Sportlichkeit.
Elektro oder Plug-in-Hybrid
Bei der Motorisierung hast du mittlerweile die Wahl zwischen einer Elektroversion und einer Plug-in-Hybrid-Variante, die am Ende den Zusatz "DM-i" trägt.
Zum Elektromodell: Der 218 PS (160 kW) starke Elektromotor sorgt für flottes Vorankommen, soliden Antritt und kräftigen Durchzug, aber nicht wie ein Dual Motor für vehementes Temperament. Bei 175 km/h wird abgeregelt, was viel mit steigendem Verbrauch und sinkender Reichweite zu tun hat.
BYD errechnet für den Seal U Comfort und Design einen Verbrauch von 19,9 und 20,5 kWh/100 km. Damit sind mit der im Comfort 71,8 kWh und im Design 87 kWh großen Batterie 420 und 500 km Reichweite möglich – theoretisch. Geladen wird die Batterie mit 115 kW im Comfort und 140 kW im Design in etwa 40 Minuten (10 auf 80 %). Das ist Durchschnitt, aber die „Blade“-Batterie soll dafür robuster und langlebiger sein.
Zum Plug-in-Hybrid-Modell: In der Frontantriebsvariante namens Boost liegt die Systemleistung bei 218 PS, über stolze 324 PS verfügt die Allradversion Design. Ausgestattet mit einer 18,3-kWh-Batterie, soll der Seal U DM-i rein elektrisch bis zu 80 Kilometer weit kommen. Verbrennungs- und Elektromotor zusammen erreichen eine WLTP-Reichweite von 1.080 Kilometern.
Zu den beiden Plug-in-Modellen wird 2024 ein drittes hinzukommen: Der größte Vorteil der Version Comfort ist die 26,6 kWh Batterie - damit steigt die E-Reichweite auf 125 Kilometer.
Urlaubsfahrten und Stauvolumen sind in einem SUV auch ein wichtiges Thema. Mit 552 bis 1.440 Liter (Plug-in-Hybrid: 425-1.440 l) bietet der Seal U ordentlich Platz im Kofferraum. Vier Passagiere reisen bequem. Die Vordersitze vor dem elektrisch drehbaren, 12,8 und 15,6 Zoll großen Touchscreen lassen sich elektrisch verstellen, beheizen und belüften. Die Rückbank sorgt durch ihre Neigungsverstellung für ein gutes Komfortgefühl.
Gute Unterhaltung bietet das moderne Infotainment mit guter Vernetzung, reichlich Anschlüssen und reizvollen Features wie dem Head-up-Display, der doppelten induktiven Smartphone-Ladeschale und dem Infinity Soundsystem (alles Serie im Design). Zum sehr attraktiven Preis und mit einem fairen Aufpreis für den empfehlenswerten Seal U Design mit großer Batterie und noch etwas besserer Ausstattung.
Wie viel kostet der BYD Seal U?
Das BYD Seal U Modell hat einen Listenpreis von 41.990 € bis 44.990 €. Die Preise beginnen bei 41.990 € für Barzahlung.
Unsere beliebtesten BYD Seal U Versionen sind:
Modellvariante | Carwow Preis ab | |
---|---|---|
BEV 87kWh Design 5dr | 44.990 € | Angebote vergleichen |
BEV 71.8kWh Comfort 5dr | 41.990 € | Angebote vergleichen |
In der Haftpflichtversicherung ist der BYD Seal U (Elektroversion) sogar etwas günstiger als die Limousine namens Seal, weil das SUV mit der Typklasse 19 (statt 20) sogar niedriger eingestuft wird. Das Gegenteil ist für die Teilkaskoversicherung mit Typklasse 23 (Seal: 22) und die Vollkasko mit Typklasse 29 (Seal: 27) der Fall.
Die Plug-in-Hybrid-Version Seal U DM-i unterscheidet sich in puncto Versicherung nur geringfügig vom Seal U. In der Haftpflichtversicherung ist sie mit der Typklasse 18 etwas günstiger als die Elektroversion, in der Teilkasko ist der Plug-in mit der Typklasse 24 etwas teurer. In der Vollkasko gilt für beide die Typklasse 29.
BYD Seal U: Reichweite und Ladedauer
Beginnen wir mit der Elektroversion, dem Seal U: Die Batteriegröße entscheidet über die Reichweite, der Motor ist immer derselbe. In beiden Varianten des BYD Seal U (Elektroversion) kommt eine Wärmepumpe und BYDs „Blade“-Batterie zum Einsatz.
WLTP-Reichweite und Realreichweite
Im Seal U Comfort besitzt der nicht in Modulen verbaute, sondern stabförmige Stromspeicher eine Kapazität von 71,8 kWh und im Design eine von 87 kWh. Damit erreichen die beiden Seal U Varianten mit einem Verbrauch von 19,9 und 20,5 kWh/100 km im WLTP-Zyklus eine Reichweite von 420 und 500 Kilometern. In der Stadt sollen 576 und 674 Kilometer möglich sein.
Reichweitenängste kommen mit diesen Batterien nicht auf, trotzdem sollte man wissen, dass diese Reichweiten in der Praxis eher selten und bei höherem Tempo nie erreicht werden. Auf der Autobahn mit 110 km/h reduziert sich die Reichweite etwa um 30 %, bei 130 km/h schon um circa 40 %. Zudem werden nie 100 % der Batterieladung genutzt, sondern in der Praxis 70 bis 80 % – damit kommt der nächste Ladestopp schneller als in der Theorie.
Das Aufladen geschieht im Seal U durchschnittlich schnell. Zunächst zum AC-Laden, der langsamen Variante. Um von 0 auf 100 % Ladung zu kommen, vergehen mit 7 kW beim AC-Laden im Seal U Comfort und Design 11 bzw. 15 Stunden. Mit 11 kW dauert das Gleiche 7,5 bzw. 9,3 Stunden.
Schnellladen hat hier natürlich deutliche Zeitvorteile: Mit bis zu 115 kW braucht die Comfort-Version an einer DC-Ladestation 42 Minuten, die Design-Variante lädt mit maximal 140 kW und benötigt 43 Minuten, um die Batterie von 10 auf 80 % zu laden. Dass das Design-Modell trotz höherer Ladeleistung länger braucht, liegt an der deutlich größeren Batterie (87 statt 71,8 kWh).
18 kW Ladeleistung beim Plug-in-Hybrid
Auch das Plug-in-Modell Seal U DM-i sticht beim Thema Laden nicht mit besonders hohen Werten heraus. An einer AC-Ladestation lädst du mit 11 kW - damit kannst du die 18,3-kWh-Batterie in 120 Minuten von 15 auf 100 Prozent aufladen. 18 kW wiederum beträgt die DC-Ladeleistung - das können andere Mitbewerber (VW Tiguan: max. 50 kW) besser. Und so vergehen beim Schnellladen 35 Minuten, um den Hochvoltspeicher von 30 auf 80 Prozent Ladezustand zu bringen.
Zum dritten Modell, dem Comfort mit 26,6-kWh-Batterie, gibt es noch keine genaueren Angaben. Dass aufgrund der höheren Batteriekapazität der Ladevorgang noch länge dauern wird, ist nur logisch. Besonders hier wäre eine höhere Ladeleistung von Vorteil.
Nun noch zur Reichweite: Die Plug-in-Modelle Boost und Design sollen bis zu 80 Kilometer (WLTP kombiniert) rein elektrisch fahren können. Die Comfort-Version soll bis zu 125 Kilometer schaffen.
Übrigens: Bei einer Testfahrt erreichte der Seal U DM-i in der Allradversion Design einen Durchschnittsverbrauch von 5,5 l/100 km. Ein durchaus beachtlicher Wert, denn zum größten Teil ging es über Landstraßen und teils auch über die Autobahn. Also nicht die besten Voraussetzungen für einen niedrigen Wert.
Nettes Gimmick: Aufladen klappt bei allen Seal-U-Modellen auch per „Vehicle-to-Load“ (V2L). Mit dieser Funktion lässt sich mit der Batterie des Seal U unterwegs ein externes Gerät oder beispielsweise ein E-Bike laden – praktisch.
Leistung und Fahrkomfort
Wer die Frontpartien des SUV Seal U (Elektroversion) und der Limousine Seal vergleicht, erkennt sofort die Familienähnlichkeit, die auf dieselben Motoren unter der Haube schließen lässt. Der gleiche Modellvorname lässt vermuten, dass die Kraft wie im Seal mit Heck- oder Allradantrieb auf die Straße gelangt.
Elektrischer Seal-U nur mit Frontantrieb
Irrtum. Das SUV Seal U in der Elektroversion baut auf einer anderen, älteren BYD Plattform auf als die Limousine. Deshalb erhält man das SUV nicht mit zwei Motoren und mit bis zu 530 PS Leistung, sondern nur mit einem Motor und braven 218 PS (160 kW). Die Kraft wird nicht mit einem 4x4-Antrieb (der vielleicht noch später kommt) und Heckantrieb auf die Straße übertragen, sondern per Frontantrieb. Für die meisten Fahransprüche passt im SUV genau das. Sportlichkeit verkauft sich gut, Alltagstauglichkeit und ein unkompliziertes Fahrverhalten zählen mehr. Besonders in einer Familienkutsche aus der SUV-Mittelklasse.
Komfort hat Vorfahrt
Wie sich Seal U-Fahren anfühlt, darüber richten die vier Fahrmodi „Eco“, „Normal“, „Sport“ und „Schnee“. In den Fahrprogrammen Eco und Normal reagiert der Seal U gelassener auf Gasbefehle, im Sportmodus agiert er druckvoller und direkter.
Für echte Sportlichkeit sind 2.020 bis 2.147 kg Gewicht und 1,67 Meter Höhe aber einfach zu viel. Komfort und Laufruhe zählen mehr. Die Lenkung arbeitet leichtgängig, aber nicht direkt. Die Straße bügelt der Seal gut weg, auch wenn er mit den 235/50er-Reifen auf den 19 Zoll großen Alufelgen manche Unebenheit durchdringen lässt und über langen Bodenwellen mit der weichen Federung leicht nachwippt. Mit zu viel Verve am Kurveneingang gerät das Übergewicht ins Untersteuern. In sportiven E-SUVs geschieht dies weniger deutlich, was aber kaum stört. Gelassenheit kommt besser als Hektik. Komfort hat Vorfahrt.
Dazu tragen der flüsterleise Antrieb und die Geräuschdämmung bei. Die 310 Newtonmeter Drehmoment im Comfort und 330 Nm im Design und die 218 PS Leistung beider Varianten sind schnell produziert. Das macht den Start an der Ampel oder das Überholen auf der Landstraße mit schnell abrufbaren Leistungsreserven zur souveränen Sache.
Handzahme Leistung
Mit einem Elektromotor und Frontantrieb ist der Leistungsaufbau nicht brutal wie in einem zweimotorigen E-Boliden mit 4x4-Antrieb, sondern souverän-handzahm. Der Frontantrieb macht sich nur bei Vollgas mit kurz auftretendem Schlupf an den Vorderrädern bemerkbar.
Mit der Beschleunigung, die im Alltag wegen dem spontanen Motoransprechen kräftiger wirkt, als sie ist, kommt man gut klar. Der Seal U Comfort beschleunigt in 9,3 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und der Seal U Design in 9,6 Sekunden. Eine Differenz von 0,3 Sekunden, die hauptsächlich mit dem durch die größere und schwerere Batterie verursachten Mehrgewicht von 127 kg zu tun hat.
Am Ende ist man in beiden Varianten genauso flott unterwegs, denn bei einer Geschwindigkeit von 175 km/h wird der Vortrieb elektronisch gedrosselt. Das macht aus Verbrauchsgründen und wegen der mit dem Tempo stark sinkenden Reichweite auch Sinn.
Plug-in-Hybrid mit Front- oder Allradantrieb
Das Plug-in-Hybrid-Modell Seal U DM-i gibt es mit Front- (Boost) oder auch Allradantrieb (Design). Lässt es die schwächere 218-PS-Version mit 8,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h eher ruhig angehen, steht die stärkere Variante mit 324 PS schon besser im Saft und sprintet in nur 5,9 Sekunden auf Landstraßentempo.
Doch wir wollen keine falschen Erwartungen wecken: Auch mit über 300 PS verwandelt sich der Seal U DM-i auf unserer Testfahrt nicht in einen sportlichen Kurvenräuber (muss er als Familien-SUV auch nicht). Zum einen wäre da das Fahrwerk, dass eher zum Aufschaukeln neigt. Zum anderen wäre da die Kraftentfaltung, die je nach Fahrpedalstellung nicht linear erfolgt. Rufst du gemäßigt Leistung ab, arbeiten nur die E-Motoren - das fährt sich dann wie im Elektroauto und ist angenehm leise.
Wer das Fahrpedal aber voll durchdrückt, muss sich ein paar Sekunden gedulden ... bis sich der Verbrennungsmotor dazuschaltet. Das dauert nicht nur eine Ewigkeit. Natürlich ist der Benziner, der sich ansonsten angenehm im Hintergrund hält, dann auch deutlich zu hören. Also lieber rein elektrisch dahingleiten. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei beiden Plug-in-Versionen sowieso überschaubar (Boost: 170 km/h, Design: 180 km/h).
Platz und Praxistauglichkeit
Etwas größer als kompakt, etwas kompakter als groß – Das Format passt wunderbar für eine Familie und einen Alltag, der auch in Städten gelebt und gefahren wird.
Der BYD Seal U ordnet sich vom Format oberhalb von Kompakt-SUVs der 4,60-Meter-Klasse wie dem Peugeot E-3008, VW ID.4 und Škoda Enyaq ein. Im Vergleich zu Elektro-SUVs der 4,70-Meter-Kategorie wie dem Ford Mustang Mach-E, BMW iX3 und Tesla Model Y markiert der BYD Seal U mit 4,79 Meter Länge das obere Ende im D-Segment.
Der Radstand fällt zwar deutlich kürzer aus als in der 4,80 Meter langen Seal Limousine, aber aus 2,77 statt 2,92 Meter Radstand ergeben sich trotzdem geräumige Platzverhältnisse.
U wie Utility
Das „U“ steht für „Utility“ und „Nützlichkeit“ und verspricht Platz im Innen- und Kofferraum. Und der BYD aus Shenzhen hält sein Versprechen. Damit erfüllen sich die Anforderungen an ein Familienauto der Mittelklasse, das früher ein Kombi oder Van war und heute bevorzugt ein SUV ist.
Die Vordersitze mit (veganem) Kunstlederbezug und integrierter Kopfstütze, auf denen man in leicht erhöhter Sitzposition auf das Verkehrsgeschehen vor dem Fahrzeug herunterblickt, lassen sich 8- und 4-fach elektrisch verstellen. Beide Vordersitze verfügen über eine Sitzheizung und Sitzbelüftung. Auf dem Fahrersitz hinter dem beheizbaren Lenkrad (eine Wohltat bei tiefen Temperaturen) findet sich zusätzlich eine Memory-Funktion (praktisch bei wechselnden Fahrer:innen).
Luftige Ausblicke serienmäßig
Nichts zu beklagen gibt’s auch hinter den Vordersitzen. Es existiert genügend Bewegungsspielraum auf der Sitzbank. Dass sich die Lehne neigen lässt, empfindet man auf langen Fahrten als angenehm. Oder beim Nickerchen zwischendurch.
Das SUV Seal U fällt mit 1,89 Meter Breite um 1,5 Zentimeter bulliger aus als die Seal Limousine. Kein Nachteil auf der Sitzbank. Kopffreiheit ist ebenso ein Thema, das im chinesischen SUV positiv besetzt ist. Kein Wunder, bei 1,67 Meter Höhe.
Noch luftiger fühlt sich der Fondbereich dank des großen Panorama-Schiebedachs an, das sich, wenn zu viel Sonne hinein scheint, mit der elektrischen Sonnenblende abschatten lässt. Es zählt wie vieles andere zur Serienausstattung der beiden Ausstattungslinien.
Zum nicht Kinder vergessen
Eltern freuen sich im Seal U über die ISOFIX-Befestigungen an den äußeren Sitzplätzen der Rückbank und zusätzlich über einen ISOFIX-Anker am Beifahrersitz. Ohne Zuzahlung und so serienmäßig wie die „Child Forgetting Detection“ – wer vergisst sein Kind im Auto?
Hinter der elektrischen Heckklappe, klar: Serie, wird ein familientauglicher Kofferraum geboten. In 5-sitziger Konfiguration mit 552 Liter Volumen (Plug-in-Hybrid: 425 Liter), bei heruntergeklappter Rückbank mit 1.440 Liter Kofferraumkapazität. Zum Vergleich: In einem BMW iX3 kommen 510 bis 1.560 Liter Volumen und in einem Ford Mustang Mach-E 402 bis 1.420 Liter unter.
Einen „Frunk“, das Fach für die Ladekabel vorne unter der Fronthaube, besitzt der Seal U nicht, weil das SUV in China auch als Plug-in-Hybrid vom Band läuft. Damit landen die Kabel im Fach unter dem Kofferraumboden – im Sommerurlaub bei voller Ladefläche kein Vorteil.
Erlaubnis zum Hänger
Genügt die Kofferraumkapazität mal nicht, dürfen noch 75 kg Gepäck aufs Dach und bis zu 1.300 kg schwere Anhänger gezogen werden.
Innenraum, Infotainment und Ausstattung
Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist attraktiv. Die eingesetzten Materialien fassen sich gut an. Die Verarbeitung wirkt hochwertig. Auch im Detail. Der Wahlhebel in Kristalloptik erinnert an BMW. Die den Türschweller überlappende Türunterseite sorgt für sauber bleibende Hosenbeine beim Ein- und Ausstieg.
Das Interieur wirkt wohnlicher und nicht so unterkühlt und sachlich wie in einem VW ID.4. Genauso modern präsentiert sich der BYD Seal U im Cockpit mit Digitalinstrumenten und mit seinem Infotainment.
Bildschirm, dreh dich!
Der Cockpitbildschirm misst immer 12,3 Zoll. Der Touchscreen in der Mitte des Armaturenbretts variiert in der Größe zwischen 12,8 Zoll (Comfort) und 15,6 Zoll (Design). Die Besonderheit ist unabhängig von der Größe: Der Bildschirm lässt sich elektrisch vom Quer- ins Hochformat drehen.
Comfort? Design?
Das reizvolle Head-up-Display bleibt ebenso dem Seal U Design vorbehalten wie auch das Infinity Soundsystem mit 10 Lautsprechern und die induktive Ladestation für gleich zwei Smartphones sowie die mehrfarbige statt der einfarbigen Ambientebeleuchtung und ein Luftreinigungssystem statt dem Luftfilter.
Digitales Radio (DAB+), 4G-Internet, „Over-the-Air“-Updates und Cloud-Service sind immer Serie wie reichlich Anschlüsse im Innenraum. Zwei USB-Typ-C-Anschlüsse vorne und zwei im Fond. Zudem gibt es eine 12-Volt-Steckdose. Apple CarPlay und Android Auto zählen ebenso zur Serienausstattung wie eine gut kapierende Sprachsteuerung.
Touch und Tasten
Die Bedienung des Infotainment und von Fahrzeugfunktionen erfolgt über Touch und Tasten, aber zumeist über den zentralen Bildschirm. Das erfordert Eingewöhnung und bringt manchmal nicht die Lösung: Einen Ladeplan für eine Strecke zu erstellen, wie zum Beispiel im neueren Peugeot E-3008, ist noch nicht möglich. Nur die Ladepunkte an der Strecke werden von der Navi angeboten – ein Update wird es richten?
Extras?
Die Innenausstattung präsentiert sich in zwei Farbwelten: Schwarz oder Blau/Grau. Andere Optik, gleicher Preis. Ansonsten gibt es, bis auf die Wahl der Ausstattungslinie und Farbe, nichts auszuwählen. Das erweist sich mit Blick auf die süddeutsche Konkurrenz als sehr angenehm, wo die Preis- und Ausstattungslisten oft sehr viele Seiten zählen. Die Ausstattung ist, was die Komfortposten und das Infotainment betrifft, nahezu komplett und das Preis-Leistungs-Verhältnis auch deshalb attraktiv.
Sicherheit und Schutz
Unsichere Autos aus China - Es war einmal. Jedes BYD Modell, das in den Jahren 2022 und 2023 im Euro NCAP Crashtest getestet wurde, erhielt die Maximalwertung von fünf Sternen.
Sicherheit für alle
Sympathisch an der Ausstattung mit Assistenzsystemen ist, dass es von der Sicherheit keinen Unterschied macht, ob man mehr oder weniger für den BYD Seal U ausgibt. Die teurere Ausstattungslinie Design und die günstigere Comfort besitzen die gleiche Sicherheitsausstattung – bis auf einen Sicherheitsposten.
Zum Sicherheitspaket zählen immer der Radartempomat (ACC), der Spurhalteassistent, der Spurwechselassistent, der Totwinkelassistent und einiges mehr an Assistenz. Die Sicherheit erhöhen immer der Querverkehrwarner, das Kollisionswarnsystem und der Notbremsassistent. Die Verkehrszeichenerkennung und der Aufmerksamkeitswarner befreien den Fahrer nicht von seinen Aufgaben, aber entlasten ihn. Mit den Parksensoren vorne und hinten und dem 360-Grad-Rundumsicht-System herrscht Klarheit beim Parken.
Guter Schutzfaktor
So viel sicherheitsrelevante Serienausstattung, bei der nur der Regensensor im Design den Unterschied zum Comfort ausmacht, wurde im Euro NCAP Crashtest honoriert. Mit einer Wertung von 90 und 86 % im Erwachsenen- und Kinderinsassenschutz, 77 % für die Assistenzunterstützung und 83 % für den Fußgängerschutz.
Zuverlässigkeit und Probleme
BYD ist neu auf dem deutschen Markt, verfügt aber über zwei Jahrzehnte Erfahrung im Automobilbau. Zudem zählt der chinesische Konzern zu den weltweit größten Batterieherstellern. So kommt das eine zum anderen. Robuste Batterietechnik vereint sich mit hochwertig anmutender Verarbeitungsqualität.
Wie sich der BYD Seal U bewährt und welche Probleme auftreten, ist ein Zukunftsthema. Die ersten Jahre nach dem Kauf sind aber immer durch großzügige Garantieleistungen gesichert.
Sechs Jahre Garantie aufs Fahrzeug bis zu einer Laufleistung von 150.000 km sind mehr als am Markt üblich. Kein deutscher Hersteller bietet so viel Garantie ohne Zuzahlung. Acht Jahre gewährt BYD für die gleiche Laufleistung auf die Antriebseinheit und 12 Jahre Garantie auf die Karosserie. Für die „Blade“-Batterie, die sich durch Robustheit und Langlebigkeit auszeichnen soll, gibt es die gewohnten acht Jahre Garantie für 70 % der Ursprungskapazität, jedoch bis zu einer Laufleistung von 200.000 km.
BYD Seal U FAQs
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