Leasingrückgabe – die meisten leasen trotz Wertminderungen am Ende wieder
15. März 2024 von Irene Wallner
Viele Jahre war dein Auto ein treuer Begleiter. Er hat dich durch Regen und Schnee gebracht, in den Urlaub gefahren und sowohl die Kinder als auch den Familienhund sicher befördert. Dein Auto hatte richtig was zu tun, doch jetzt ist es Zeit Abschied zu nehmen. Wenn die Leasingrückgabe ansteht, kann es nicht nur emotional sondern auch finanziell schwierig werden. Doch laut einer Carwow-Umfrage* konnten 34 % aller Befragten ihr Fahrzeug ohne Beanstandungen zurückgeben.
⏰ Kurz zusammengefasst
- Begutachtung des Fahrzeugzustands
- Kommen Sie nicht allein zur Rückgabe
- Beim Kilometerleasing meist problemlose Rückgabe
- Ein gepflegtes Auto ist ein gutes Auto
- Nachzahlungen müssen gerechtfertigt sein
Du möchtest wieder ein Auto leasen? Kein Problem, wir haben hier eine Auswahl unserer top Leasing-Angebote für dich:
Modell | Angebote ab | |
Mazda MX30 | 249 € / mtl. | Leasing-Angebote vergleichen |
VW T-Roc | 178 € / mtl. | Leasing-Angebote vergleichen |
Cupra Born | 179 € / mtl. | Leasing-Angebote vergleichen |
Dacia Spring | 136 € / mtl. | Leasing-Angebote vergleichen |
Ford Kuga | 212 € / mtl. | Leasing-Angebote vergleichen |
Wie funktioniert eine Leasingrückgabe?
Nach der vereinbarten Leasingzeit steht die Rückgabe des Leasingfahrzeugs an. Egal ob du ein Privatleasing oder ein Gewerbeleasing, eine 3-Wege-Finanzierung oder ein herkömmliches Leasing abgeschlossen hast, der Ablauf einer Leasingrückgabe ist immer der gleiche:
Begutachtung des Fahrzeugs
Du wirst kurz vor dem Ende der Leasingzeit einen Termin bei deinem Autohaus erhalten, um das Fahrzeug prüfen zu lassen. Hier wird begutachtet, ob sich das Fahrzeug in einem altersgemäßen Zustand befindet. Die Begutachtung wird in einem Rückgabeprotokoll festgehalten. Sowohl ein ordnungsgemäßer Zustand als auch Beanstandungen von größeren Schäden werden dort vermerkt.
Oft nimmt nicht das Autohaus selbst diese Überprüfung vor, sondern ein unabhängiger Sachverständiger. Zum Begutachtungstermin musst du alle relevanten Fahrzeugdokumente wie Nachweise über durchgeführte Inspektionen, TÜV-Nachweis, Fahrzeugschein und eventuelle Reparaturrechnungen mitbringen.
43 Prozent unserer befragten Kundinnen und Kunden gaben an, ein Fahrzeug des VW-Konzerns zurückgegeben zu haben. Von allen Befragten, die ein Leasingrückgabe hinter sich haben, gaben 47 Prozent an, dass bei der Begutachtung wertmindernde Beschädigungen festgestellt wurden. Da ist zwar viel, doch es bedeutet auch, dass bei mehr als der Hälfte aller Befragten keine Wertminderung festzustellen war.
Zustand des Fahrzeugs bestimmen
Nach einer Leasingzeit von drei oder vier Jahren sind gewisse Gebrauchsspuren völlig normal. Deshalb musst du dir keine Sorgen machen. Zu altersgemäßen Gebrauchsspuren gehören beispielsweise leichte, polierbare Kratzer an der Lackoberfläche, Steinschlag, leichter Abrief an Stoßleisten, oder kleine, einfach zu entfernende Dellen. Diese kannst du auch von einem Profi mit Smart Repair ausbessern lassen, dann gibt es bei der Rückgabe des Leasingfahrzeugs (meist) keine Diskussionen.
Was als Gebrauchsspur und was als Schaden definiert wird, sollte in einem Schadenkatalog mit klaren Richtlinien festgelegt sein. Am besten informierst du dich bei deinem Leasinggeber darüber, ob ein solcher Katalog für dich einsehbar ist. Einen Tablet Halter solltest du deshalb nicht ans Armaturenbrett schrauben, sondern einen Saugnapf verwenden.
Damit kannst du schon im Vorhinein abschätzen, ob dein Fahrzeug in gutem oder eher schlechterem Zustand ist. Auch der TÜV bietet für relativ wenig Geld an, das Fahrzeug vorab unter den gleichen Kriterien zu prüfen. Dann hättest du dein TÜV-Protokoll als Vergleich zu dem, dass das Autohaus vorlegt.
Wenn du einen Schaden bezahlen musst, dann solltest du wissen, dass der Leasinggeber dir nicht die Kosten für die anfallende Reparatur verrechnet, sondern den Betrag, um den der Wert des Fahrzeugs aufgrund des Schadens sinkt.
Solltest du im Laufe der Zeit einen Unfall mit dem Leasingauto gehabt haben, kann es bei der Rückgabe dazu kommen, dass du einen Betrag für die Wertminderung bezahlen musst. Das solltest du aber bereits kurz nach dem Vorfall geklärt haben, und nicht erst am Ende.
Bei der Umfrage von Carwow haben von den 47 Prozent bei denen Schäden festgestellt wurden, rund 64 Prozent Kratzer im Lack und 42 Prozent angefahrene Felgen bemängelt bekommen. Bei den meisten (33 Prozent) wurde die Höhe der Wertminderung auf 500 bis 999 € festgelegt. Am zweithäufigsten lag der Betrag für die Minderung bei 1.000 bis 2.999 Euro.
Rückgabeprotokoll unterzeichnen
Sobald du deine Unterschrift unter das Rückgabeprotokoll gesetzt hast, akzeptierst du den festgehaltenen Zustand des Wagens und auch eventuell anfallende Nachzahlungen. Beim Restwertleasing wird in diesem Protokoll auch der ermittelte Restwert dokumentiert. Es ist wichtig, dass du dir das Protokoll in Ruhe durchliest und erst unterschreibst, wenn du mit dem Inhalt auch einverstanden bist.
Es macht Sinn bei Unklarheiten eine zweite Meinung hinzuzuziehen, bevor du deine Unterschrift darunter setzt. Die Abmeldung des Autos übernimmt in der Regel das Autohaus.
Rückgabe beim Restwertleasing: Es kann Probleme geben
Wer sich für ein Restwertleasing entschieden hat, trägt als Leasingnehmer das Restwertrisiko. So kann es passieren, dass das Fahrzeug am Ende weniger wert ist, als vertraglich vereinbart. Liegt eine Wertminderung vor, musst du die Differenz nachzahlen.
Das Festlegen des Restwerts kann zu Differenzen zwischen Leasingnehmer und -geber führen. Deshalb hole im Zweifel immer eine weitere Meinung eines unabhängigen Gutachters ein. Wenn das Fahrzeug mehr wert ist, als anfangs vereinbart, zahlt der Leasinggeber dem Leasingnehmer in der Regel 75 Prozent des Mehrerlöses aus. Die restlichen 25 Prozent verbleiben bei der Leasinggesellschaft und werden aus steuerlichen Gründen zurückgehalten.
Vor allem bei dieser Leasingart sind regelmäßige Inspektionen wichtig, um einen Wertverlust in Grenzen zu halten.
Rückgabe bei Kilometerleasing: Meist problemlos
Beim Kilometerleasing geht es um die gefahrenen Kilometer. Fährt man mehr als vereinbart, muss man die Mehrkilometer bezahlen. Wie viel der einzelne Kilometer dann kostet, wurde im Vertrag aber bereits festgehalten. Wurde weniger gefahren, erhält der Leasingnehmer den vereinbarten Betrag für zu wenig gefahrene Kilometer.
Falls das Fahrzeug übermäßig abgenutzt ist, muss ein Minderwert bezahlt werden. Allerdings gibt es keine allgemein festgelegten Kriterien, ab wann eine übermäßige Nutzung vorliegt – das ist einer der wenigen Streitpunkte, die bei der Rückgabe nach dem Kilometerleasing auftreten können. In letzter Instanz kann das ein Sachverständiger klären.
Sorgfältige Pflege zahlt sich aus
Wer ein Auto least, ist nicht der Eigentümer und sollte deshalb während der gesamten Leasingdauer auf eine regelmäßige und sorgfältige Pflege achten. Wer die Fahrzeugpflege ernst nimmt, wird am Ende mit sehr großer Wahrscheinlichkeit keine Nachzahlungen fürchten müssen.
Auch auf eine professionelle Fahrzeugaufbereitung am Ende der Leasingzeit kann unter Umständen verzichtet werden, wenn das Auto über die Jahre gut gepflegt wurde. Ansonsten ist eine Aufbereitung vor der Rückgabe dringend zu empfehlen. Wie auch sonst, zählt bei der Rückgabe ebenfalls der erste Eindruck. Du solltest kein dreckiges Auto abgeben, denn dann sucht man erst recht nach Mängeln – schließlich muss man als Leasinggeber davon ausgehen, dass das Fahrzeug nie gepflegt wurde.
Natürlich ist eine professionelle Fahrzeugpflege kein Muss, denn sie schlägt mit mehreren hundert Euro zu Buche. Diese Investition macht aber unter Umständen Sinn, und erspart dir noch höhere Kosten bei der Rückgabe.
Schäden am Leasingauto: Wann muss nachgezahlt werden?
Ein Auto ist ein Gebrauchsgegenstand und das hinterlässt auch Spuren. Dem ist sich auch die Leasinggeber bewusst, weshalb nicht jeder kleine Schaden gleich ein Weltuntergang ist.
Gebrauchsspuren sind normal
Es ist immer eine Frage der Auslegung, doch im Normalfall gibt es beim Punkt Gebrauchsspuren klare Richtlinien was alterstypisch ist und was nicht. Ein Steinschlag gehört dazu, doch wenn dabei die Scheibe gesprungen ist, könne es schwierig werden. Ein Lackkratzer wird sich ebenfalls nicht vermeiden lassen, wenn er aber so tief ist, dass polieren nichts bringt und die Stelle neu lackiert werden muss, könnte das ebenfalls zu einer Nachzahlung führen.
Sie müssen nachzahlen? Keine Panik!
Gerade bei angefahrenen Felgen oder Parkdellen sind Nachzahlungen relativ häufig nötig. Doch wenn du das schon vor der Rückgabe ahnst, ist es finanziell günstiger den Schaden vorher beheben zu lassen. Wenn du dein Fahrzeug pfleglich behandelt hast und nur wenige, geringe Schäden entstanden sind, musst du dir meist keine Sorgen machen, dass die finanzielle Belastung zu hoch wird.
Tipps für die Leasing-Rückgabe
Hier haben wir zusammenfassend nochmal einige Tipps für dich, damit die Rückgabe deines Leasingfahrzeugs problemlos funktioniert:
- Fahrzeug in gepflegtem Zustand zurückgeben
- Alle relevanten Unterlagen mitnehmen
- Kfz-Versicherung rechtzeitig kündigen
- Kommen Sie nicht allein zur Rückgabe
- Mängel genau prüfen, erst dann unterschreiben
- Fotografieren Sie das Fahrzeug, um im Streitfall Beweise zu haben
- Tuningteile zurückbauen
Wenn du dein Auto nach der Leasingzeit lieber behalten willst, solltest du vorab schon ein Vario-Leasing abschließen. Hier hast du verschiedene Optionen. Hast du dich schonmal gefragt, warum Gewerbeleasing günstiger ist als Privatleasing? Dafür gibt es einige Gründe.
Wenn du nur für sehr kurze Zeit ein Auto brauchst, dann kannst du ein Auto für einen Monat mieten – Leasing geht so kurz leider nicht. Für eine Automiete für drei Monate bietet sich aber Langzeitmiete an.
* Es handelt sich um eine Umfrage von Carwow mit 3.443 Befragten, von denen 8 % in den letzten zwölf Monaten ein Leasingfahrzeug zurückgegeben haben. Die Umfrage fand von 12.-14- März 2024 statt.