Automatikgetriebe: Aufbau, Funktion und Reparatur
10. April 2024 von Irene Wallner
Heutzutage sind Autos mit Automatikgetriebe sehr beliebt. Das Automatik fahren ist komfortabel und die Kosten bei der Anschaffung sind nicht mehr so hoch wie früher. Doch wie funktioniert eine automatische Schaltung und was sind die Todsünden bei einem Automatikgetriebe? Wir haben die Antworten!
⏰ Kurz zusammengefasst
- Keine Kupplung, keine Gänge – dafür Buchstaben
- Komfortabel und Sprit sparend
- Wandler, CVT, DKG & Co. – die Getriebearten
- Bei Problemen ab in die Werkstatt
- E-Autos brauchen kein Getriebe
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Aufbau und Funktion von Automatikgetrieben
Wer noch nie ein ein Auto mit Automatik gefahren ist, muss erstmal wissen, wie man mit einer automatischen Schaltung fährt. Statt eines Gangwahlhebels findet sich ein Automatikhebel, der mit Buchstaben versehen ist. Du wählst den Buchstaben aus, der für dein kommendes Fahrmanöver nötig ist.
- P = Parken
- R = Rückwärts
- D = Drive – also normaler Fahrbetrieb
- N = Neutral (Leerlauf)
- S = Sport
- M = Manuelle Schaltmöglichkeit
Die meisten Autos mit Automatikgetriebe bieten über Schaltwippen am Lenkrad die Möglichkeit manuell zu schalten. Wenn dein Auto das nicht hat, wirst du auch den Buchstaben M nicht finden. Der Aufbau eines Automatikgetriebes ist komplex. Es funktioniert dann perfekt, wenn man es beim Fahren nicht bemerkt. Übrigens: Wenn du die Lenkradsperre lösen willst ist es egal, ob du ein Auto mit Automatikgetriebe oder Gangschaltung hast – es funktioniert identisch.
Vor allem in Ländern mit Linksverkehr ist ein Automatikgetriebe hilfreich, denn du sparst dir das Schalten auf der anderen Seite.
Die Entwicklung von Automatikgetrieben ist in den letzten Jahrzehnten stark vorangeschritten. Moderne Automatikgetriebe haben geholfen den Spritverbrauch erheblich zu senken und der Fahrkomfort ist deutlich verbessert worden. Aktuelle Automatikgetriebe verfügen über bis zu zehn Gänge.
Das liegt daran, dass der Turbomotor in den meisten Fahrzeugen verbaut wird. Dieser Motor arbeitet in eher kleinen Drehzahlfenstern, was mehrere Gänge nötig und sinnvoll macht. Damit kann über einen größeren Geschwindigkeitsbereich effizienter gefahren werden.
Wer sich zum ersten Mal ein Auto mit Automatik kauft muss darauf achten, dass der linke Kupplungsfuß ganz bewusst zur linken Seite gestellt wird – denn es gibt kein Kupplungspedal und Gas und Bremse werden wie sonst auch nur mit dem rechten Fuß bedient. Versuche gar nicht erst mit dem linken Fuß bremsen zu wollen, dass wird nicht funktionieren und ist zudem sehr gefährlich.
Automatikgetriebe – Vorteile
Das Fahren mit Automatik hat einige Vorteile:
- Komfortables Fahrerlebnis
- Spritsparendes Fahren möglich
- Kein Zugkraftverlust
Nachteile von Automatikgetrieben
Wie alles, hat auch die Automatik Nachteile:
- Wartung kann je nach Getriebeart teuer sein
- Komplexes System kann Verschleiß aufweisen
- Häufig teurer als manuelle Getriebe
Automatische Getriebearten
Ob du lieber Automatik oder Schaltung fährst, ist Geschmacksache. Wenn du dich aber für ein Automatikgetriebe entschieden hast, hast du die Qual der Wahl. Die Gemeinsamkeiten automatischer Getriebearten sind vor allem, dass sie das Fahren komfortabel machen und einen sehr komplexen Aufbau haben. Im Folgenden erklären wir dir, welche Getriebearten es gibt und wie der jeweilige Aufbau ist. Außerdem gehen wir auf die Vor- und Nachteile ein.
Wandlerautomatik
Bei einer Wandlerautomatik wird der Motor von einem sogenannten Drehmomentwandler entkoppelt. Bei einem Schaltgetriebe übernimmt die Kupplung diese Aufgabe. Eine Flüssigkeitskupplung überträgt die Drehzahl über ein rotierendes Ölbad auf das Getriebe. Die Wandlerautomatik wird schon seit vielen Jahrzehnten eingesetzt und kam früher vor allem bei amerikanischen Sportwagen vor.
- Hohe Drehmomente von bis zu 1.000 Nm können komfortabel und verschleißfrei verarbeitet werden
- Häufig werden fürs Anfahren und Überbrücken Hybrid-Module eingesetzt
- Sanftes Schalten, auch beim Anhängerbetrieb von Vorteil
- Motor kann beim Anfahren nicht abgewürgt werden – gut für Fahranfänger:innen
Doppelkupplungsgetrieb (DKG)
Wenn du ganz genau wissen willst, was ein Doppelkupplungsgetriebe ist, haben wir einen separaten Ratgeber für dich. Hier nur zusammengefasst Besonderheiten und Vor- und Nachteile:
- zwei separate Kupplungen und zwei Getriebeeingänge die unabhängig arbeiten
- nächster Gang wird während des Fahrens schon vorbereitet
- schnell und effizient ohne Zugkraftverlust
- komfortables Fahren aufgrund sanfter Gangwechsel
- komplexer Aufbau, deshalb höhere Kosten bei Anschaffung
- höheres Gewicht führt zu mehr Spritverbrauch
CVT-Getriebe: stufenlose Automatik
Die Abkürzung CVT steht für “Continous Variable Transmission”. Das bedeutet auf Deutsch sowas wie “kontinuierlich veränderbare Übersetzung”. Einfacher gesagt arbeitet ein CVT-Getriebe ohne Schaltstufen und dementsprechend ohne Zugkraftunterbrechung – deshalb wird es auch stufenlose Automatik genannt.
Ein CVT-Getriebe besteht aus zwei Wellen auf denen je zwei kegelförmige Scheiben montiert sind. Motor und Primärwelle sind über eine Kupplung verbunden, die zweite Welle ist mit dem Differenzialgetriebe verbunden. Damit die Kraft zwischen den beiden Wellen übertragen werden kann, liegt eine breite, mehrreihige Kette dazwischen.
- stufenlose Veränderung der Übersetzung
- Motor kann über weiten Geschwindigkeitsbereich optimale Leistung erbringen
- Kraftstoffverbrauch wird niedrig gehalten
- Beschleunigung ohne Schaltpausen
- ungewohnte Geräuschentwicklung beim Beschleunigen
- Wartungsintensiv und anfälliger für Verschleiß
Automatisiertes Schaltgetriebe
Ein automatisiertes Schaltgetriebe ist quasi gleich aufgebaut wie ein normales manuelles Schaltgetriebe. Die Gänge werden aber nicht per Gangwahlhebel vom Fahrer oder der Fahrerin manuell eingelegt, sondern computergesteuert über die Elektrohydraulik- oder Elektromechanik-Elemente. Das gilt auch für die Kupplung, es gibt kein Pedal, denn es wird durch ein Stellglied ersetzt.
- Zugkraftunterbrechung während des Schaltvorgangs
- Geringes Gewicht
- Geringer Verbrauch
- Relativ günstig
Automatikgetriebe – Reparatur und Wartung
Wenn du folgende Auffälligkeiten bemerkst, dann solltest du dein Auto schnellstmöglich durchchecken lassen:
- Ungewöhnliche Geräusche
- Vermehrt Vibrationen
- Anfahren nur mit starker Verzögerung
- Ruckartiges Schalten
- Auto hat keinen Antrieb mehr
Diese Dinge können auf ein Problem mit dem Automatikgetriebe hinweisen. Nachdem es sich um ein komplexes Bauteil handelt, ist hier der Fachmann oder die Fachfrau gefragt. Mach deshalb einen Termin in einer Fachwerkstatt aus und versuche nicht, selbst Hand anzulegen.
Was die Wartung einer Automatik-Schaltung angeht, gibt es keine generelle Empfehlung. Viele Autohersteller schreiben keine regelmäßige Wartung vor. Der ADAC empfiehlt allerdings, dass bei einer Wandlerautomatik alle 100.000 Kilometer ein Ölwechsel inklusive Ölspülung vorgenommen werden sollte. Dadurch kann der Schaltkomfort aber auch die Lebensdauer des Getriebes erhöht werden.
Volkswagen gibt bei seinen Modellen mit Doppelkupplungsgetriebe häufig ein Wartungsintervall von 60.000 Kilometern vor, nach dem ein Automatikgetriebe Ölwechsel und eine Spülung erfolgen sollten. Die Wartung bei einem Doppelkupplungsgetriebe ist allerdings aufwendiger und entsprechend teurer.
Warum haben Elektroautos immer ein Automatikgetriebe?
Wenn du schon in einem Elektroauto gesessen bist, dann hast du dich vielleicht gefragt, warum ein Elektroauto keine Schaltung hat. Ein Elektroauto-Getriebe ist immer ein Automatikgetriebe – und das hat folgenden Grund:
Elektromotoren liefern sofort eine hohe Leistung und übertragen die Kraft effektiv auf die Räder. Im Vergleich dazu entwickelt ein Verbrennungsmotor seine Leistung und sein Drehmoment bei unterschiedlichen Drehzahlen, was ein Getriebe und verschiedene Übersetzungen nötig macht. E-Autos haben allerdings ein breites Drehzahlband, weshalb ein Automatikgetriebe mit nur einem Gang ausreichend ist. Eine Kupplung gibt es entsprechend ebenfalls nicht.
Wenn du mit dem E-Auto in die Waschanlage fährst, musst du deshalb entweder auf P oder N schalten. Auch bei Verbrennern mit Automatik ist in der Waschanlage P oder N nötig.