Wärmespender: Vor- und Nachteile einer Standheizung
09. Oktober 2023 von Alexander Häuselmann
Winter, Kälte und vereiste Scheiben: Bis das Auto warm ist, vergeht meist viel Zeit – zudem ist das Warmlaufen lassen in Deutschland verboten. Die Lösung lautet: Standheizung! Eine Standheizung ist eine Möglichkeit der Temperaturregulierung, die nicht auf die Wärmeabgabe des Motors angewiesen ist. Welche Vorteile und Nachteile eine Standheizung bietet, Tipps zur Verwendung sowie verschiedene Modelle lesen Sie hier!
⏰ Kurz zusammengefasst
- Vor- und Nachteile von Standheizungen
- Mit Diesel, Benzin oder Strom betriebene Standheizungen?
- Webasto, Eberspächer und Co. – verschiedene Hersteller von Standheizungen
- Fachgerechte Installation und regelmäßige Wartung sind bei Standheizungen wichtig
- Standheizungen nachrüsten – geht das?
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Vor- und Nachteile von Standheizungen
Eine Standheizung klingt erstmal nach einer super Sache. Doch wie alles andere hat auch dieses wärmende Feature Vor- und Nachteile.
Vorteile
-
Komfortabler und warmer Innenraum:
Standheizungen erwärmen den Innenraum des Fahrzeugs und sorgen so für eine angenehme Umgebung für die Fahrgäste, insbesondere bei kaltem Wetter. Damit ist die Standheizung das ultimative Helferlein, gerade weil das Warmlaufenlassen des Autos verboten ist. Praktisch ist eine Standheizung zum Beispiel auch beim Camping im Campingbus. -
Motor aufwärmen:
Bei frostigen Verhältnissen sorgen Standheizungen für die richtige Temperatur des Motors und wichtiger Betriebsflüssigkeiten beim Start. Das beugt dem Verschleiß des Motors vor und verlängert seine Lebensdauer wie auch die Lebensdauer wichtiger Komponenten, z.B. der Bremsflüssigkeit, des Motoröls oder auch der Glühkerzen. -
Scheiben entfrosten:
Standheizungen können beim Entfrosten vereister Scheiben und Spiegel helfen und so die Sicht und Sicherheit der Fahrenden verbessern. -
Kraftstoffeffizienz:
Das Vorwärmen des Motors führt zu einer verbesserten Effizienz in Sachen Kraftstoffverbrauch des Motors, da sich warme Motoren weniger Kraftstoff genehmigen als kalte. -
Fernsteuerung:
Viele Standheizungen sind mit einer Fernbedienung ausgestattet, so dass Sie die Heizung bereits aus der Ferne aktivieren können. Dieses System ist an Bequemlichkeit nicht zu überbieten und sorgt dafür, dass das Fahrzeug warm ist, sobald Sie sich in Ihren Sitz kuscheln wollen.
Nachteile
-
Einbaukosten:
Billig sind Standheizungen mitnichten. Sie können in der Anschaffung und Installation ziemlich teuer sein – da überlegen Sie sicher mehr als nur zweimal, ob sich der Einbau lohnt. Eine gute Standheizung kostet gerne ab 1.000 Euro, mit Einbau werden so flott 1.600 bis 2.000 Euro daraus. -
Komplexe Installation:
Irgendwo muss die Standheizung ja hin. Und irgendwoher benötigt die Standheizung Energie – die Installation kann gerade bei älteren Fahrzeugen komplexer ausfallen, als Sie denken. Möglicherweise ist eine professionelle Installation durch eine Fachwerkstatt erforderlich, was die Gesamtkosten in die Höhe treibt. -
Wartung:
Wie jedes andere Fahrzeugbauteil müssen auch Standheizungen regelmäßig einer Wartung unterzogen werden. Tritt eine Fehlfunktion auf, können kostspielige Reparaturen die Folge sein. Vernachlässigen Sie Ihre Standheizung konsequent, werden Sie mit einer nachlassenden Effizienz der Heizung bestraft. -
Kraftstoff- oder Stromverbrauch:
Standheizungen sind leider kein technisches Wunderwerk und kommen nicht ohne Energie in einer bestimmten Form aus. Sie werden in der Regel mit Kraftstoff oder Strom betrieben. Dieser Verbrauch trägt zu den Gesamtbetriebskosten des Fahrzeugs bei. -
Partikelausstoß:
Die Umweltbilanz der Standheizung, die wir bei den Vorteilen noch positiv erwähnt haben, erhält nun einen kleinen Dämpfer. In Verbrennerfahrzeugen erhöht eine Standheizung den Partikelausstoß leicht. -
Platzbedarf:
Das Gerät, seine Komponenten sowie Schläuche oder Leitungen beanspruchen im Fahrzeug viel Platz – vor allem in kleineren Fahrzeugen wie in einem Stadtauto oder einem Kleinwagen ist eine Standheizung also nicht nur Sprit- oder Stromfresser, sondern auch Platzfresser.
Standheizungen im Vergleich
Eine Standheizung können Sie entweder mit fossilem Kraftstoff oder mit Strom betreiben. Beide Varianten sollen hier näher beleuchtet werden. Auch hier möchten wir Ihnen jeweils Vor- sowie Nachteile präsentieren.
Kraftstoffbetriebene Standheizungen
Kraftstoffbetrieben … hört sich erstmal nicht so gut an? Dann wollen wir doch mal sehen, ob sich Ihre Vorurteile bestätigen.
Vorteile
-
Unabhängigkeit vom Stromnetz:
Mit Diesel oder Benzin betriebene Standheizungen sind nicht auf die Fahrzeugbatterie oder eine externe Stromquelle angewiesen und eignen sich daher für abgelegene Gebiete, in denen der Weg zur nächsten Steckdose weiter weg ist, als das eigentliche Fahrtziel. -
Hohe Heizleistung:
Gerade Dieselheizungen sind heutzutage immens potent und können eine beträchtliche Wärmemenge erzeugen. Fahrzeuginnenraum sowie Motor können damit schnell auf wohnliche Temperaturen gebracht werden. -
Effizienz:
Im Hinblick auf den Kraftstoffverbrauch und die zur Verfügung gestellte Wärme sind Standheizungen mit Kraftstoffantrieb besonders effizient. -
Geringere Kosten:
Standheizungen mit Benzin- oder Dieselantrieb sind in der Regel billiger in der Anschaffung und Installation als ihre elektrischen Pendants.
Nachteile
-
Emissionen:
Eine Diesel-Standheizung ohne lästige Abgase aus dem Auspuff? Wunschdenken! Die Dieselverbrennung sorgt für einen munteren Ausstoß, darunter Kohlendioxid und Stickoxide. Umweltfreundlichkeit geht leider anders. -
Geräuschkulisse:
Während des Betriebs können herkömmliche Standheizungen ziemlich laut sein. Wer über ein empfindliches Hörorgan verfügt, sollte die Heizungen entweder vor dem Kauf im Betrieb erleben oder gleich die Finger davon lassen.
Elektrische Standheizungen
Neben den kraftstoffbetriebenen Standheizungen gibt es noch die elektrischen Varianten. Was haben diese zu bieten?
Vorteile
-
Umweltfreundlich:
Elektrische Standheizungen erzeugen während des Einsatzes keine Emissionen und sind daher umweltfreundlicher als Standheizungen mit Diesel- oder Benzinantrieb. Da Elektroheizungen keinen Kraftstoff im eigentlichen Sinne benötigen, bleibt der Ausstoß von Abgasen aus. -
Leise:
Elektro-Standheizungen arbeiten leise oder zumindest leiser als ihre fossilen Kollegen.
Nachteile
-
Abhängigkeit von einer Stromquelle:
Elektro-Standheizungen sind auf eine Steckdose angewiesen. Somit gelingt der Betrieb nur, wenn Sie in der Nähe Ihres Standplatzes eine Steckdose wissen. Zuhause mag das noch der Fall sein, aber in abgelegenen Gebieten müssen Sie sich von Ihrer Standheizung verabschieden. -
Begrenzte Heizleistung:
Im Vergleich zu einer Heizung mit fossiler Energie benötigt eine elektrische Standheizung länger, um das Fahrzeug aufzuwärmen – insbesondere bei extremer Kälte. Fahren Sie obendrein einen großen SUV, dürfte die elektrische Standheizung an ihre Grenzen kommen. -
Stromherkunft:
Dass die elektrische Standheizung keine Abgase in die Luft pustet, ist erfreulich. Sinn macht dieses Argument aber nur, wenn Sie zusätzlich mit Ökostrom gespeist wird. Werden Sie hingegen mit Strom aus Kohlekraft oder ähnlichem beliefert, ist der Betrieb Ihrer Standheizung letztlich nicht emissionsfrei.
Standheizungen unterschiedlicher Hersteller
Natürlich haben Sie beim Kauf einer Standheizung die Qual der Wahl. Es gibt einige Hersteller, die solche Geräte anbieten. Wir haben die bekanntesten Standheizungs-Hersteller für Sie genauer angesehen.
Webasto Standheizung
Fällt der Begriff Standheizung, denkt man häufig automatisch an den deutschen Automobilzulieferer Webasto. Das Unternehmen mit Sitz in Gauting-Stockdorf in der Nähe von München baut sowohl elektrisch betriebene als auch mit Diesel befeuerte Standheizungen. Die aktuellen Modellgenerationen tragen die Namen eThermo Top Eco sowie Thermo Top Evo.
Eberspächer Standheizung
Hydronic und Plugtronic – so heißen die Standheizungen des Herstellers Eberspächer. Während die Heizung Hydronic in den Kühlwasserkreislauf des Autos integriert ist, muss die Plugtronic-Standheizung an die heimische Steckdose. Die Firma Eberspächer ist insbesondere für die hochwertige Verarbeitung ihrer Standheizungen bekannt.
Vevor Standheizung
Vevor hat sich – im Gegensatz zu manch anderen Herstellern – nicht auf Autoteile spezialisiert. Auf der Webseite des Anbieters findet der gemeine Kunde oder die gemeine Kundin ein reges Sammelsurium aus verschiedensten Geräten und Teilen – darunter auch Standheizungen fürs Auto. Das Angebot ist besonders reichhaltig, da fällt eine finale Wahl durchaus schwer.
Autoterm Standheizung
Bei der Firma Autoterm bekommen Sie hochwertige Standheizungen zu einem guten Preis. Die Auswahl ist recht groß und sie können sich entscheiden zwischen Diesel-, Benzin- oder Elektro-Standheizungen.
Tipps für die Verwendung der Standheizung
Damit Sie in puncto Standheizung einen kühlen Kopf bewahren können, haben wir für Sie eine Reihe an Tipps zusammengestellt, die Ihnen helfen, korrekt mit der Standheizung umzugehen:
- Lassen Sie sich Ihre Standheizung von Fachfrauen oder Fachmännern einbauen. Es ist den Ärger nicht wert, wenn Sie Probleme bei der Eigeninstallation haben.
- Lesen Sie die beiliegende Bedienungsanleitung oder das Handbuch des Standheizungs-Herstellers. Hier sind alle relevanten Informationen zu Installation, Betrieb und Wartung verzeichnet.
- Eine regelmäßige Wartung beugt Defekten vor und sichert die langfristige Funktionstüchtigkeit Ihrer Standheizung. Filter sollten gereinigt und Anschlüsse überprüft werden. Checken Sie die Anschlüsse außerdem auf Anzeichen von Kraftstoff- oder Kühlmittelleckagen.
- Wenn Sie eine Diesel-Standheizung haben, verwenden Sie am besten hochwertigen Diesel, um Verstopfungen und Schäden am System zu vermeiden.
- Die Standheizung können Sie im Winter verwenden, um den Motor legal vorzuwärmen. Dies verringert den Verschleiß des Motors und verbessert die Kraftstoffeffizienz beim Anlassen. Netter Nebeneffekt: Im Inneren ist es kuschelig warm. Dann müssen Sie auch nicht Ewigkeiten warten, bis die Klimaanlage oder die Klimaautomatik in die Gänge kommt.
- Wenn Ihre Standheizung über eine Zeitschaltuhr verfügt, stellen Sie sie so ein, dass sie eine Weile vor der geplanten Benutzung des Fahrzeugs startet. Dadurch wird sichergestellt, dass der Innenraum warm ist, wenn Sie in das Fahrzeug einsteigen.
- Achten Sie darauf, wohin die Abgase abgeleitet werden. Sie dürfen nämlich keine Gefahr für Personen in der Nähe darstellen. Ähnliches gilt für den Krach, den eine Standheizung eventuell verursacht. Denken Sie dabei an Ihre Mitmenschen.
Häufige Fragen zum Thema Standheizung
Noch Fragen? Dann lesen Sie am besten weiter.
Kann man eine Standheizung nachrüsten?
Ja, der nachträgliche Einbau einer Standheizung in ein Auto ist wie bei einem Tagfahrlicht oder einem Head-up-Display grundsätzlich möglich. Dabei spielt es heutzutage eigentlich keine Rolle, über welches Fahrzeugmodell Sie verfügen: Das Angebot an verschiedenen Standheizungen ist so ausgereift, dass sich mit Sicherheit auch für Sie etwas findet.
Beachten Sie jedoch, dass die Heizung professionell eingebaut werden sollte. Nur so ist gewährleistet, dass sie sicher funktioniert und dass die Standheizung bestimmten Regularien und Vorschriften entspricht.
Wie aktiviert man die Standheizung?
Die Standheizung können Sie meist über einen zusätzlichen Bildschirm oder ein Bedienfeld für die Heizung einschalten. Bequem ist auch die Aktivierung über eine mitgelieferte Fernbedienung oder via Smartphone-App.
Wie umweltfreundlich ist eine Standheizung?
Die Umweltfreundlichkeit einer Standheizung hängt von mehreren Faktoren ab, unter anderem von der Art des verwendeten Kraftstoffs, dem Wirkungsgrad und der Art der Nutzung. Elektrische Standheizungen, insbesondere solche, die mit erneuerbaren Energiequellen betrieben werden, sind im Hinblick auf die lokale Luftqualität die umweltfreundlichste Option.
Diesel- und Benzinheizungen stoßen zwar Schadstoffe aus, benötigen für einen Heizvorgang aber weniger Zeit.