Autos unter dem Hammer: Wie ersteigert man Autos auf einer Autoauktion?
25. April 2022 von Irene Wallner
Ein ganz schöner Nervenkitzel so eine Auktion. Einfach mal den Arm heben, um sich zu strecken, kann schnell teuer werden. Aber gerade wenn man ein gutes Schnäppchen schlagen will, eignen sich Auktionen. Man sollte sich allerdings genau überlegen, ob man ein Angebot abgibt, denn am Ende ist allein durch das Handzeichen ein Kaufvertrag geschlossen worden. Wir wünschen viel Vergnügen!
⏰ Kurz zusammengefasst
- Vor allem Gebrauchtwagen und Oldtimer werden versteigert
- Begutachtung bei Präsenz-Auktionen möglich
- Ein Gebot ist verbindlich
- Vorab genau informieren ist wichtig
- Zwangsversteigerungen sind besonders lukrativ
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Autos zum Schnäppchenpreis
Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis – das ist bei einer Auktion so gut zu beobachten wie kaum sonst. Nicht nur Kunst kommt bei Auktionen unter den Hammer, auch Autoauktionen erfreuen sich großer Beliebtheit. Wer sich auskennt und taktisch klug vorgeht, kann am Ende ein wirkliches Schnäppchen schlagen, oder sogar eine Rarität ergattern.
Welche Autos werden versteigert?
Oldtimer
Beliebt unter Sammlern sind vor allem Oldtimer-Auktionen. Dafür braucht man allerdings einen fachkundigen Blick, denn was für Laien ein Schrotthaufen ist, kann sich für Experten durchaus als wahrer Schatz entpuppen. Wenn Sie also gut abschätzen können, ob ein kaputtes Auto nach einer Restauration gutes Geld bringen kann, dann ab zur Oldtimer-Auktion.
Behördenfahrzeuge
Doch auch Behördenfahrzeuge sind häufig auf Auktionen zu finden. Dabei handelt es sich um Gebrauchtwagen von Verwaltungen oder Ministerien des Bundes, die über Unmengen von Fahrzeugen verfügen, die natürlich nach einiger Zeit ausgetauscht werden müssen. Diese Autos werden häufig bei Autoauktionen angeboten. Hier kann man teilweise kuriose Wagen ersteigern:
- Rettungswagen, Feuerwehr- oder Polizeiautos
- Zivile und Militärische Dienstwagen
- Sonderfahrzeuge wie Schneefräsen oder Unimogs
- Beschlagnahmte Fahrzeuge
Auch ein Panzer kann ersteigert werden, oder auch andere Bundeswehrfahrzeuge. Ob diese Fahrzeuge für die Privatnutzung auf öffentlicher Straße zugelassen werden, entscheidet aber das jeweilige Bundesland. Blaulicht und Martinshorn dürfen nicht benutzt werden und müssen abgedeckt sein, meist fehlen diese Teile aber bereits, wenn es zur Versteigerung von beispielsweise ehemaligen Polizeiautos kommt.
Bei all diesen Behördenfahrzeugen ist eine Garantie oder Gewährleistung ausgeschlossen, der Fahrzeugpreis muss sofort in bar gezahlt werden und es kann sein, dass nicht alle Schäden oder Defekte bekannt sind. Sollte der oder die Besitzer:in eines gepfändeten Fahrzeugs das Auto in letzter Sekunde auslösen, hat die oder der Höchstbietende keinen Anspruch mehr auf das Fahrzeug.
3 – 2 – 1 – … meins!
Wer sein Auto schnell verkaufen möchte, hat bei einer Auktion gute Chancen. Eine Auktion wird traditionell durch ein Auktionshaus durchgeführt. Mittlerweile gibt es aber auch jede Menge andere Plattformen, vor allem im Internet. Egal für welche Art der Auktion Sie sich entscheiden, grundlegend funktionieren Auktionen immer gleich – und Sie sollten einige Dinge beachten.
Wie funktioniert eine Autoauktion?
Wenn Sie Interesse an der Teilnahme an einer Autoauktion haben, dann ist es üblich, sich vorab beim Auktionshaus zu registrieren. Hierfür werden meist ein Personalausweis und eine Meldebestätigung benötigt. Bevor die eigentliche Auktion beginnt, wird vorher ein Katalog erstellt, in dem die angebotenen Fahrzeuge vorgestellt werden. Hier werden Bilder vom Fahrzeug gezeigt und jedes Fahrzeug erhält auch eine feste Nummer, die auch die Reihenfolge bei der Versteigerung angibt.
Der Katalog ist allerdings nur eine grobe Orientierung und Informationsgrundlage. Sie sollten im Vorfeld des Termins die Möglichkeit einer Begutachtung der Fahrzeuge nutzen, wenn dieses angeboten wird. Denn bei Auktionen heißt es häufig: Gekauft wie gesehen. Einen Experten zur Besichtigung mitzunehmen ist sicher nicht schlecht, wenn Sie sich selbst nicht genug auskennen.
Auch den Fahrzeugwert sollten Sie vorher recherchieren. Es gibt online kostenlose Autobewertungen, hier können Sie vergleichen, wie viel für ähnliche Fahrzeuge verlangt wird. Wichtig ist vor allem, dass Sie sich im Vorfeld schon überlegen, wie viel Sie höchstens bieten möchten. Im Eifer des Auktionsgefechts kann es schnell dazu kommen, dass Sie in einen Bieterwahn verfallen. Der oder die Höchstbietende erhält am Ende den Zuschlag, es ist damit ein verbindlicher Kaufvertrag zustande gekommen.
Checkliste für die Auktion
Damit Sie einen kühlen Kopf bewahren können, haben wir hier für Sie die wichtigsten Punkte für eine Autoauktion zusammengefasst:
- Im Vorfeld informieren und Überblick verschaffen
- Nur auf ausgewählte Stücke bieten
- Marktübliche Preise recherchieren
- Persönliches Höchstgebot festlegen
- Modalitäten erfragen (Zahlung, Gebühren …)
- Besichtigungstermine wahrnehmen
- Strategisch bieten
- Bieterkampf vermeiden und Ruhe bewahren
Onlineversteigerung oder Präsenzauktion?
Nicht erst seit Corona gibt es die Möglichkeit an Onlineversteigerungen teilzunehmen. Je nachdem, was angeboten wird, haben Sie die Wahl: Vor Ort oder von zu Hause aus. Was sind die Vor- und Nachteile?
Präsenzauktion
Die klassische Variante ist natürlich die Präsenzauktion. Dabei befinden sich alle Interessent:innen in einem Raum und die Fahrzeuge werden stellvertretend für die Eigentümer von einem Auktionator vorgestellt. Als Bieter:in geben Sie – meist durch einfaches Handzeichen – Ihr Gebot ab. Zu Anfang wird ein Mindestgebot festgelegt, dass sich in Schritten erhöht. Bietet niemand mehr, erhalten Sie als Höchstbietende:r den Zuschlag und sind dann auch verpflichtet, das Fahrzeug zu kaufen.
Ist das Angebot mit dem Vermerk “Zuschlag unter Vorbehalt der Zustimmung” angeboten worden bedeutet das, dass, falls das Höchstgebot unter den Erwartungen des Eigentümers liegt, dessen Zustimmung eingeholt werden muss, bevor der Verkauf wirklich zustande kommt.
Onlineauktion
Onlineversteigerungen sind beliebt geworden. Das Ziel ein Schnäppchen zu schlagen ist hier ebenfalls präsent. Allerdings funktioniert eine Onlineauktion ein wenig anders, denn sie ist nicht als Versteigerung im Sinne des BGB zu betrachten und wird deshalb auch nicht durch den entsprechenden Paragraphen geschützt. Bei Versteigerungen im Internet kann es deshalb auch zu Betrugsfällen kommen.
Was allerdings ebenfalls gilt: Hat man ein Höchstgebot abgegeben, kommt es auch online zu einem verbindlichen Vertrag. Dieser ist dann sowohl von Käufer- als auch Verkäuferseite zu erfüllen. Ein zweiwöchiges Widerrufsrecht steht Ihnen bei Internetauktionen zu, allerdings nur, wenn der Verkäufer gewerblich verkauft hat.
Was ist eine Holländische Auktion?
Handelt es sich bei der Auktion um eine sogenannte Holländische Auktion, dann bedeutet dass, das vom Auktionator zuerst ein Höchstgebot genannt wird. Von diesem wird dann in festgelegten Intervallen nach unten geboten. Wer bei dieser Rückwärtsauktion als erstes das Angebot annimmt, erhält den Zuschlag. Häufig wird diese Art der Versteigerung bei hohen Stückzahlen angewandt, weil man einiges an Zeit sparen kann. Aber auch bei Autoversteigerungen gibt es das Holländische Modell immer wieder.
Besonderes lukrativ: Zwangsversteigerungen
Zwangsversteigerungen werden häufig im Zuge der Versteigerung von Behördenfahrzeugen angeboten. Hierbei handelt es sich um eingezogene Fahrzeuge, deren Verkaufserlös Ansprüche von Gläubigern befriedigen sollen. Für die ehemaligen Besitzer ist diese Art der Versteigerung die schlechteste Option, denn der zu erzielende Preis liegt meist weit unter dem Marktpreis. Das wiederum ist Ihre Chance, ein Schnäppchen zu ergattern.
Angeboten werden Fahrzeuge aus Vollstreckungsverfahren meist vom Zoll. Es kann allerdings passieren, dass kurz vor der Versteigerung ein Wagen noch ausgelöst wird. Dann haben Sie schlicht und einfach Pech gehabt.