Ramponiertes Blechkleid: Unfallwagen verkaufen – was Sie beachten sollten!
31. März 2022 von Irene Wallner
Einmal kurz unaufmerksam gewesen, und schon ist es passiert. Sie sind nur etwas geschockt, doch der Wagen hat mehr abbekommen. Aus dem Neuwagen wird also jetzt ein Unfallauto, da stehen Sie vor der Entscheidung, ob Sie das Fahrzeug verkaufen sollen. Geht das trotz Unfall? Lohnt sich eine Reparatur überhaupt?
⏰ Kurz zusammengefasst
- Nicht jeder Kratzer ist gleich ein Unfall
- Unfälle beim Verkauf nie verschweigen
- Unfälle mindern den Fahrzeugwert
- Verkauf mit Totalschaden oft möglich
- Eine Wäsche schadet nicht
Nicht immer ist ein Unfall der Grund, um ein Auto zu verkaufen. Wenn Sie sich für einen Neuwagen interessieren, haben wir hier ein paar top Angebote für Sie:
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Wann ist mein Auto ein Unfallwagen?
Bei der Frage, ab wann ein kaputtes Auto als Unfallwagen gilt, ist eigentlich ganz leicht zu beantworten. Wenn Ihr Fahrzeug einen Schaden davonträgt, egal welchen, ist er genau genommen nicht mehr unfallfrei. In der Praxis gibt es hier aber einen großen Graubereich, nicht jeder Schaden macht das Auto gleich zum Unfallwagen. Hat jemand an Ihrem Auto einen Schaden verursacht und ist anschließend davongefahren, hat diese Person Fahrerflucht begangen.
Wenn Sie also beim Einparken einen Kratzer in den Lack gefahren haben oder Ihnen jemand an der Ampel an die Stoßstange rollt, kommt es drauf an wie hoch der Schaden ist. Beträgt er höchstens 200 Euro, ist das als Bagatellschaden zu werten und kein Unfall. Sie müssen das Auto dann auch nicht als Unfallwagen kennzeichnen, wenn Sie es verkaufen möchten.
Wenn Sie einen Unfall mit einem Leasingauto haben, dann sollten Sie besonders achtsam vorgehen und sowohl Versicherung als auch Leasinggeber schnellstmöglich informieren.
Kann ich ein Auto mit Unfallschaden verkaufen?
Je nachdem wie schwer der Schaden war, kann es schwierig werden ein Unfallauto zu verkaufen. Doch oftmals ist es leichter als man denkt. Der Markt für Unfallautos ist durchaus da, es kann sich also lohnen, auch ein stark beschädigtes Auto noch zu verkaufen, anstatt es verschrotten zu lassen.
Wenn der Schaden mehr als 200 Euro betragen hat, sind Sie dazu verpflichtet dem Käufer oder der Käuferin vom Unfall zu erzählen. Wenn Sie das nicht tun, und das Auto als unfallfrei verkaufen, können Sie sich wegen Betrugs strafbar machen. Ob es sich bei einem Unfallwagen lohnt, den Innenraum zu reinigen und die Gerüche im Interieur zu entfernen, ist eine andere Frage und wohl nicht mehr ganz so relevant.
Ist ein Unfallwagen genauso viel wert wie ein unfallfreies Auto?
Der Grund, warum man beim Verschweigen eines Unfalls einen Betrug begeht, ist der Preis. Hatte Ihr Fahrzeug einen Unfall, mindert das den Wert – auch wenn vom Schaden durch eine fachgerechte Reparatur nichts mehr zu sehen ist. Normalerweise wird bei einem Unfall mit Versicherungsbeteiligung immer ein Gutachten angefordert, in diesem würde dann die Wertminderung des Fahrzeugs vermerkt werden. Ein solches Gutachten gehört zu den Unterlagen für den Autoverkauf, die Sie dem Kaufenden vorlegen.
Ein unfallfreies Auto kann natürlich teurer verkauft werden, wenn Sie den Wertverlust gering gehalten haben.
Nichts mehr zu retten: Auto mit Totalschaden verkaufen
Auch, wenn das Auto nach einem schweren Unfall einen Totalschaden erlitten hat, oder die Reparatur mehr kosten würde, als das Auto noch wert ist, können Sie einen Verkauf in Erwägung ziehen. Einige Händler haben sich auf den Ankauf von Unfallautos spezialisiert, und bereiten die Autos auf, verkaufen noch Einzelteile oder verschiffen Sie ins Ausland.
Ein Auto verschrotten lassen kostet Sie nochmal Geld, deshalb ist ein Verkauf so gut wie immer die bessere Alternative – denn so bekommen Sie wenigstens noch ein paar Euro für Ihr Fahrzeug. Sie sollten das Auto vorher abmelden, denn fahrtüchtig ist es sowieso nicht mehr. Ist es einmal abgemeldet, benötigen Sie einen Stellplatz auf einem Privatgrundstück dafür, denn Sie dürfen das Auto dann nicht mehr auf öffentlichem Grund abstellen, insbesondere nicht in Zonen, wo wegen des knapp bemessenen Platzes ein Anwohnerparkausweis benötigt wird.
Sie sollten sich aber bei einem Auto mit Totalschaden an einen spezialisierten Händler wenden, der ein Gutachten erstellt und Ihnen einen fairen Preis bietet. Privat einen Unfallwagen mit Totalschaden zu verkaufen, wird eher schwierig werden.
Zusammengeflickt: Reparierte Unfallautos verkaufen
In den meisten Fällen lassen sich reparierte Unfallautos problemlos verkaufen. Gerade wenn Käufer und Käuferinnen nur ein geringes Budget zur Verfügung haben, sind Unfallwagen eine Option, um etwas Geld zu sparen. Denn wurde der Schaden fachmännisch behoben, müssen Sie als Verkäufer:in lediglich mit geringen Einbußen beim Verkauf rechnen.
Wichtig ist allerdings, dass Sie die Reparatur dokumentieren können. Das bedeutet, die Rechnungen, Gutachten und Quittungen der Werkstatt und des Gutachters (falls benötigt), müssen beim Verkauf vorgezeigt werden können.
Im Kaufvertrag sollte festgehalten werden, dass der Käufer oder die Käuferin über den Unfall informiert wurde, und dennoch in den Kauf einwilligt. Haben Sie das Auto außerdem gut gepflegt und in einem guten Zustand angeboten, können Sie auch für ein Unfallauto noch gutes Geld verlangen.
Unfallwagen reparieren oder verkaufen?
Ob Sie Ihr Auto nach einem Unfall verkaufen oder reparieren sollen, hängt erstmal davon ab, wie teuer eine Reparatur ist, und wie viel das Auto im Gegenzug noch wert ist. Bei älteren Fahrzeugen ist eine Reparatur meist nicht mehr wirtschaftlich, ein sogenannter wirtschaftlicher Totalschaden ist dann die Folge. Wenn Sie ein recht neues Auto haben, lohnt sich eine Reparatur meist schon.
Sie sollten auf jeden Fall ein professionelles Gutachten anfertigen lassen und auf Grundlage dessen die Entscheidung treffen. Wenn Sie das Auto mit dem vorhandenen Schaden verkaufen wollen, sollte dieser natürlich bei den Bildern für das Inserat genau zu sehen sein. Außerdem ist der Schaden in der Verkaufsanzeige ebenfalls nochmal zu erwähnen.
Unfallauto: Tipps für einen sicheren Verkauf
Erst wenn nur noch selbstfahrende Autos unterwegs sind, wird es wohl keine Unfälle mehr geben. Das wird aber noch dauern. Damit bis dahin der Verkauf eines Unfallwagens problemlos funktioniert, und sowohl Sie als auch Käufer oder Käuferin zufrieden nach Hause gehen, gibt es ein paar Tipps, die Sie beherzigen sollten.
Unfallschaden nicht verschweigen
Wie bereits erwähnt, kann es rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, wenn ein Unfall verschwiegen wird. Aber abgesehen davon ist es unfair, denn ein Autokauf ist ein emotionales Ereignis und dabei sollten beide Parteien vertrauensvoll und ehrlich miteinander umgehen.
Probefahrt ist wichtig
Sie sind nicht dazu verpflichtet eine Probefahrt anzubieten, doch würden Sie ein Auto kaufen ohne es einmal kurz gefahren zu haben? Wenn Sie das Auto privat verkaufen, fahren Sie mit und lassen Sie die interessierte Person ein paar Runden um den Block drehen.
Spezialisierte Händler suchen
Meldet sich privat niemand, dann suchen Sie gezielt nach Händlern, die Unfallwagen ankaufen. Hier haben Sie größere Chancen das Auto zu verkaufen und erhalten meist auch einen fairen Preis und ein fachmännisches Gutachten.
Unfallwagen aufhübschen
Egal ob es sich um einen normalen Verkauf handelt, oder ob Sie einen Unfallwagen veräußern möchten – der erste Eindruck zählt. Deshalb sollten Sie dem Wagen ein Wäsche gönnen, den Innenraum säubern und den Lack gegebenenfalls polieren. Ein gepflegtes Auto erhöht die Chancen auf einen Verkauf.