Volkswagen ID.7 GTX Tourer Testbericht

Der ID.7 GTX Tourer ist das vollelektrische Pendant zum Verbrenner-Bruder Passat Kombi mit Allradantrieb. Mit starken 250 kW (340 PS), größerer Reichweite (bis zu 584 km) und DC-Schnelllademöglichkeit bis zu 200 kW bietet er dynamische Performance bei gleichzeitig hohem Reisekomfort und Langstreckentauglichkeit.

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Wow-Wertung
9/10
Bewertet von Carwow nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.

Was gut ist

  • Hervorragende Fahrdynamik
  • Ausgezeichneter Komfort
  • Souveräne Langstreckentauglichkeit

Was nicht so gut ist

  • Spracherkennung noch ausbaufähig
  • Verkehrszeichenerkennung teilweise fehlerhaft
  • Klimatisierung ausschließlich per Touchmenü
Die wichtigsten Daten
Modell
Volkswagen ID.7 GTX Tourer
Fahrzeugtyp
Kombi
Kraftstoffart
Elektro
Reichweite (WLTP, kombiniert)
Gibt an, wie viele Kilometer ein Elektroauto oder Hybrid rein elektrisch mit einer voll aufgeladenen Batterie im genormten WLTP-Zyklus zurücklegen kann.
584 km
Beschleunigung (0-100 km/h)
6,6 s
Anzahl der Sitze
5
Kofferraumvolumen, Rücksitzbank aufrecht
605 Liter - 5+ Koffer
Außenabmessungen (Länge/Breite/Höhe)
4.961 mm x 1.862 mm x 1.551 mm
CO₂-Ausstoß (WLTP, kombiniert)
Gibt an, wie viel Kohlendioxid (CO2) das Fahrzeug pro gefahrenem Kilometer im WLTP-Zyklus (kombiniert) ausstößt. Je niedriger der Wert, desto umweltfreundlicher ist das Auto.
0 g/km
Verbrauch
Gibt an, wie viel Energie ein Elektroauto im genormten WLTP-Zyklus (kombiniert) pro 100 Kilometer verbraucht. Je niedriger der Wert, desto sparsamer ist das Auto.
16,6 kWh / 100km

Volkswagen ID.7 GTX Tourer: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Bewertung des Volkswagen ID.7 GTX Tourer

Mit 250 kW (340 PS) und neuer 86 kWh-Batterie präsentiert Volkswagen die GTX-Version des ID.7 Tourer als „stärkstem aller jemals gebauten Volkswagen Kombis“. Und das Beste daran: der elektrische Dualmotor-Allradantrieb (4MOTION). “GTX” kann dabei als elektrisches Pendant zu den GTI-Varianten bei den Verbrennern verstanden werden. Denn neben den Grundtugenden wie Reisekomfort, modernem Infotainment, gehobener Ausstattung, DC-Schnelllademöglichkeit bis 200 kW, Langstreckentauglichkeit und viel Platz bietet dieser Allrad-Kombi nicht nur geballte Power, sondern setzt diese auch gezielt mithilfe eines hervorragend abgestimmten Fahrwerks zu beeindruckender Performance um. Diese clevere Kombination schafft eine außergewöhnlich breite Spreizung zwischen den Fahrmodi Eco über Comfort und Traktion bis hin zu Sport und Individual.

Zur erweiterten serienmäßigen Ausstattung zählen beim GTX neben optischen Merkmalen wie speziellen Stoßfängern mit schwarzem Wabengrill, schwarzem Dach und individualisiertem Interieur auch sportliche 20-Zoll-Aluräder sowie das IQ.LIGHT mit LED-Matrixscheinwerfern, 3D-LED-Rückleuchten und den leuchtenden VW-Zeichen vorn und hinten.

Doch besonders überzeugen beim GTX die inneren Werte wie moderne Fahrerassistenz-Systeme, hochwertiger Komfort und ausreichend Platz für bis zu fünf Personen plus 605 Liter Gepäck. In den Passat passt zwar noch etwas mehr Gepäck, aber dies ist auch schon einer der wirklich wenigen Kritikpunkte, die man gezielt suchen muss. So man sie denn sucht, wäre auch beim Verbrauch und entsprechend der Reichweite noch Luft nach oben, doch angesichts der grandiosen Performance ist dies verzeihlich.

Kaum etwas zu meckern gibt es dagegen beim Preis: Mit einem Preis von 60.385 Euro (aktuelle Herstellerprämie von 3.570 Euro bereits abgezogen) werden für den ID.7 GTX Tourer nur 800 Euro mehr fällig als für die Limousine.

Dementsprechend positiv fällt unser Gesamturteil aus: Der ID.7 ist definitiv Volkswagens bestes E-Modell bisher - nicht umsonst schaffte er kürzlich als erstes Fahrzeug überhaupt auch im ADAC-Test die Gesamtnote “Sehr gut”. 

Und als GTX legt er sogar nochmal eine Schippe drauf, was Power und Performance angeht. Als Alternative käme ein BMW i5 Touring in Frage, jedoch kostet dieser fast 10.000 Euro mehr - und das ohne Allradantrieb.

Wie viel kostet der Volkswagen ID.7 GTX Tourer?

Das Volkswagen ID.7 GTX Tourer Modell hat einen Listenpreis von 63.955 € bis 63.955 €. Mit Carwow können Sie jedoch im Durchschnitt 5.488 € sparen. Die Preise beginnen bei 59.751 € für Barzahlung. Die monatlichen Raten beginnen bei 559 €.

Unsere beliebtesten Volkswagen ID.7 GTX Tourer Versionen sind:

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Volkswagen ID.7 GTX Tourer: Reichweite und Ladedauer

Dank neuer Lithium-Ionen-Batterie mit 86 kWh (netto) – der bislang größten von Volkswagen - erreicht der ID.7 GTX Tourer unter idealen Bedingungen bis zu 584 Kilometer Reichweite laut WLTP. Mit bis zu 200 kW kann die neue Batterie an DC-Schnellladesäulen geladen werden - was bekanntermaßen entsprechend der üblichen Ladekurve nur bei einem möglichst geringen SOC (“State of Charge”, zu deutsch: Ladestand) und passenden Außentemperaturen sowie nach Vorkonditionierung funktioniert - aber immerhin in der Realität auch tatsächlich funktioniert, wie wir testen konnten.

Unter idealen Bedingungen kann die Batterie somit theoretisch in rund 26 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen werden. Oder praxisnäher: Unterwegs einen schnellen Espresso und dabei Energie für die letzte Etappe einer Fahrt aufnehmen mit voller Ladeleistung, denn innerhalb von 10 Minuten kann Strom für weitere 205 Kilometer geladen werden.

Den Durchschnittsverbrauch gibt VW mit 16,6 bis 18,8 kWh/100 km an - was (letzteres) bei ruhiger Fahrweise sogar passt und für eine Reichweite von rund 457 Kilometern reicht. Bei durchschnittlicher Fahrweise klettert der Verbrauch dagegen schnell auf 20 bis 21 kWh pro 100 Kilometer, was die Reichweite entsprechend auf ca. 420 Kilometer reduziert. Unsere reale Reichweite lag bei einer Kombination aus sportlichen Landstraßenkurven (⅔) und tempolimitierten Autobahnabschnitten (⅓) zwischen 485 und 518 Kilometern. Auch die realen Verbrauchswerte sind also tatsächlich in Ordnung für ein Elektroauto dieser Größe und mit diesem Komfort und sogar Allradantrieb. 

Apropos Allradantrieb: Aufgrund des vollelektrischen Dual-Motor-Systems 4MOTION kann der Motor an der Vorderachse zum Beispiel im Eco-Fahrmodus oder auch im Comfort-Fahrmodus komplett entkoppelt werden, so dass er den Verbrauch nicht entsprechend erhöht wie ein permanenter Allradantrieb. Aber keine Sorge: Wird der Frontantrieb zusätzlich gebraucht - zum Beispiel zum “Herausziehen aus der Kurve” bei brenzligen Situationen wie Untersteuern - schaltet der Fahrdynamikmanager (FDM) den Frontantrieb unmerklich in Sekundenbruchteilen hinzu.

Eine wirklich sportliche Fahrweise wird bei 180 km/h elektronisch begrenzt und zieht natürlich entsprechend mehr Strom - ob das die Zeit an der Ladesäule dann wieder kompensiert, bleibt jedem selbst überlassen zu beurteilen.

Ansonsten ist der VW ID.7 mit den üblichen Lademöglichkeiten kompatibel, ein Ladekabel Mode 3 Typ 2, 16 A liegt stets griffbereit unter der Abdeckung der Kofferraumladefläche (ein Netzladekabel für eine Haushaltssteckdose kann für 175 Euro dazubestellt werden). Nach dem Auslaufen der Umweltprämie gibt es auch für Privatkunden keine staatliche Förderung mehr. Volkswagen bietet jedoch befristete Rabatte auf seine Fahrzeuge an (derzeit sind dies 3.570 Euro).

Leistung und Fahrkomfort

Leistung und Fahrkomfort sind die absolut überragenden Stärken des Volkswagen ID.7 GTX Tourer. Er bietet Federungskomfort und erlaubt dennoch Fahrspaß. Punkt. Hiermit ist eigentlich alles gesagt. Doch tatsächlich ist auch die hinter dem enormen Fahrspaß dieses Allradantriebs steckende Technik aufschlussreich: Der ID.7 GTX Tourer ist serienmäßig mit einem elektrischen 4MOTION-Allradantrieb mit einer Systemleistung von 250 kW (340 PS) ausgestattet. Grundleistungsträger ist dabei ein elektrischer, permanent aktiver 210 kW-Motor an der Hinterachse. Je nach Leistungsanforderung und Fahrsituation wird in Sekundenbruchteilen die vordere E-Maschine mit einer Höchstleistung von 80 kW (109 PS) zwecks Beschleunigung hinzugeschaltet.

Diese Kombination ermöglicht einen enormen Fahrspaß in Kombination mit einer hervorragenden Fahrwerks-Performance. Die serienmäßige Progressivlenkung: Ein wahrer Genuss. Im Comfort-Modus bügelt der ID.7 GTX Tourer Fahrbahnunebenheiten weg als wäre dort nichts. Im Eco-Modus gleitet er vorausschauend und sparsam ans Ziel und verzichtet grundsätzlich auf den Allradantrieb. Im Traktions- und Sportmodus dagegen zieht einen der Allradantrieb förmlich aus den Kurven heraus - man hat das Gefühl, am Fahrbahnbelag zu kleben und gleichzeitig den vollen Vortrieb auszunutzen. Die Fahrwerksabstimmung regelt dabei absolut souverän, quasi unmerklich. Sie bietet Sicherheit, aber lässt - falls gewollt - auch bis zu einem gewissen Grad Spiel und Spaß zu. Kein ruckelndes Eingreifen, was Unruhe ´reinbringt, sondern all die Regelungen des Fahrdynamikmanagers finden mithilfe der Sensorik proaktiv statt reaktiv statt. Von Geräuschen oder störenden Vibrationen: Keine Spur.

Einziger subjektiver Mini-Kritikpunkt: Die Rekuperation im Sportmodus ist sehr stark - aber wer dies anders wünscht, kann seine subjektiven Einstellungen für Lenkung, Antrieb und vieles mehr im Individual-Modus in fünfzehn Stufen (!) auswählen. 

Eine Besonderheit des GTX-Antriebs ist dabei die Steuerung der Leistungsanforderung: Im Gegensatz zu einem Verbrennungsmotor kann das Ansprechverhalten von Elektro-Motoren extrem variiert werden. Volkswagen hat für den ID.7 GTX Tourer eine Charakteristik gewählt, die zu Beginn einer Beschleunigungsphase binnen Millisekunden die maximale Systemleistung und das höchste Drehmoment des Antriebs in Vortrieb umsetzt. Deshalb beschleunigt der ID.7 GTX Tourer innerhalb von nur 5,52 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Diese Art von schlagartigem Leistungsschub – deshalb auch Punch genannt – können in der Verbrennerwelt, wenn überhaupt, nur Hochleistungssportwagen bieten. 

Besonders bemerkenswert dabei: Volkswagen hat sich beim ID.7 GTX Tourer getraut, die ganzheitliche GTX-Dynamik bis in den Grenzbereich hinein auszunutzen und die Spreizung zwischen den einzelnen Fahrmodi zu vergrößern – vom maximalen Komfort bis hin zur agilsten Sportlichkeit. Diese Abstimmung des elektrischen 4MOTION-Allradantriebs ermöglicht dementsprechend eine auffallend gute Traktion und ein ausgesprochen gut kontrollierbares Fahrverhalten.

Trotz dieser Dynamik sind auch die ID.7 GTX-Modelle sehr effizient. Da der Asynchron-Motor vorn nicht permanent gebraucht wird und sogar ganz entkoppelt werden kann, verbraucht dieser im Standby-Betrieb kaum Energie. Gesteuert wird die Kraftverteilung über einen modifizierten Allradregler und über die elektronischen Differenzialsperren (XDS+). Aufgrund der wirklich auffallend guten Fahrwerksabstimmung führt dies zu einer erhöhten Fahrzeugstabilität, verbesserten Lastwechselreaktionen und last but not least zu einem deutlichen Plus an Fahrspaß. 

Doch bekanntlich hat aller Spaß auch mal ein Ende: Sowohl der ID.7 GTX Tourer als auch die Limousine werden bei 180 km/h elektronisch abgeregelt. Vielleicht als kleiner Trost: Dank des 4MOTION-Allradantriebs steigt immerhin die maximale Anhängelast von 1.200 auf 1.400 kg (gebremst bei 8 Prozent Steigung).

Ein wichtiger Hinweis jedoch zum Abschluss: Die adaptive Fahrwerksregelung DCC kostet leider 2.730 Euro extra, weil sie nur im Exterieur Paket Plus bestellbar ist. Sie ist jedoch wirklich empfehlenswert und darüber hinaus enthält das Exterieur Paket Plus auch das “Smart-Glas”- Panoramadach, geräuschdämmendes Verbundglas sowie die sensorgesteuerte Heckklappe.

Platz und Praxistauglichkeit

Nomen est Omen: Der ID.7 GTX Tourer ist mit 4,96 Meter Länge und 1,86 m Breite eine absolut komfortable und geräumige Reiselimousine, äh Verzeihung: eine Reiselimousine plus Kofferraum gleich “Tourer”, was früher “Variant” oder “Kombi” hieß. Aufgrund des langen Radstands von 2.971 mm bietet der ID.7 GTX Tourer sowohl auf den vorderen als auch auf den hinteren Sitzplätzen ausgesprochen viel Platz und Beinfreiheit. 

Auch trotz der windschnittigen geringen Außenhöhe von 1.549 mm ist ausreichend Kopffreiheit vorhanden. Aufgrund der großzügigen Beinfreiheit und hochwertigen Interieur-Anmutung kommt fast schon Oberklasse-Niveau-Feeling auf. Angenehm und praktisch auch die Ablageflächen in der Mittelkonsole mit induktiver Handy-Ladefläche, zwei USB-C-Anschlüssen, zwei Flaschenhaltern, zuziehbarer Abdeckungsjalousie und dahinter noch zusätzlich einer verschließbaren Mittelbox.

Die serienmäßigen GTX-Sitze bieten eine angenehme Kombination aus Komfort und Sportlichkeit mit GTX-spezifischem Design durch rote Ziernähte und GTX-Schriftzug. Das gesamte Interieur wirkt angenehm hochwertig mit dem Mikrofasermaterial „ArtVelours Eco“. 

Optional können auch ergoActive-Vordersitze mit elektrischer 12-Wege-Einstellung, Memory-Funktion, Komforteinstieg (automatisches Zurückfahren beim Ein- und Aussteigen) und Sitztiefeneinstellung (verschiebbare Oberschenkelauflage) bestellt werden. Doch das Interieur-Paket “Plus” ist nicht günstig: 3.780 Euro werden fällig für die ergoActive-Sitze vorn mit aktiver Sitzlüftung und Massagefunktion (sehr angenehm!), Lendenwirbelstützen, zusätzliche Airbags, ein Harman Kardon-Soundsystem, beheizbare Rücksitze und ein Gepäck- und Ablagenetz für den Kofferraum.

Der Kofferraum des ID.7 GTX Tourer bietet ausreichend Platz für fünf Personen plus Gepäck bis zu 605 Litern, wenn man die Rücksitzbanklehne in der etwas unbequemeren, da aufrechteren Cargo-Sitzposition arretiert, um noch ein bisschen mehr Platz im Kofferraum zu generieren. Der Kofferraumboden ist dabei 1.074 mm lang und exakt einen Meter breit. Werden die Rücksitzlehnen umgeklappt, vergrößert sich die Länge der Ladefläche auf 1.948 mm. Bis zu den Lehnen der ersten Sitzreihe (dachhoch mit Gepäcktrennnetz) beladen, stehen dann sogar 1.714 Liter Lade-Volumen zur Verfügung.

Und wem dies noch nicht reicht: Für 990 Euro ist eine ausklappbare Anhängerkupplung bestellbar, die bis zu 1,4 Tonnen Anhängelast an den Haken nehmen kann.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Das Interieur des ID.7 GTX Tourer wirkt ausgesprochen hochwertig und mutet mit dem Mikrofasermaterial „ArtVelours Eco“ und dem modernen Infotainment souverän und qualitativ ansprechend an. Besonderheit dabei: Als einziges Fahrzeug seiner Klasse verfügt der ID.7 serienmäßig über ein Augmented-Reality-Head-up-Display. Gegenüber herkömmlichen Head-Up-Displays inszeniert dieses ergänzende Animationen wie beispielsweise blinkende, dreireihige Pfeile in Abbiegerichtung oder auch eine weiterführende Licht-Inszenation über die gesamte Cockpitbreite hinweg in Abbiegerichtung.

Sehr dominant und präsent dagegen der zentral platzierte 15-Zoll-Touchscreen als Schaltzentrale in der Fahrzeugmitte.  Das optisch freistehende Touchdisplay mit der Technologie der aktuellen 5.0-Software gliedert sich in eine individuell einstellbare Topliste persönlicher Favoriten, das große Mittelmenü (ebenfalls individuell konfigurierbar) sowie die feststehende Bottom-Line, über die beispielsweise der Zugriff auf die Klimatisierung erfolgt.

Zur Serienausstattung des VW ID.7 gehören ein beheizbares Multifunktionslenkrad, beheizbare Vordersitze, je zwei USB-C-Schnittstellen vorn und hinten, Apple CarPlay und Android Auto, digitaler Radioempfang, das Navigationssystem und der Sprachassistent IDA. Optional sind verschiedene Interieurpakete sowie eine Wärmepumpe, die vor allem im Winter für mehr Reichweite sorgt. Andere Hersteller bieten sie serienmäßig an, beim VW ID.7 kostet diese Technik rund 1.000 Euro extra.

Tasten oder Drehschalter fehlen gänzlich zum Bedauern vieler Nutzer. Zwar sind die Touchflächen inzwischen beleuchtet und sowohl antippbar als auch wischbar (“Slider”). Tatsächlich ist die digitale Einstellung der Klimatisierung mehr als gewöhnungsbedürftig und entwickelt auch gelegentlich ein dynamisches Eigenleben: So pustete uns auf unserer Testfahrt plötzlich eiskaltes Gebläse direkt ins Gesicht, als wir in einen Tunnel einfuhren. Ebenso suchten wir zunächst vergeblich nach einer Mute-Taste, um direkt den Ton der Musik auszuschalten. Da die On-/Off-Taste am linken unteren Rand des Displays vom Fahrersitz aus direkt hinter dem Lenkrad versteckt ist, konnte nur der Beifahrer die Lösung finden.

Doch zum Thema Infotainment gibt es einiges Neues zu vermelden: Neu an Bord des ID.7 GTX Tourer ist die Wellness In-Car App. Mit ihr können über drei Wellness-Modi  „Fresh Up“ (Erfrischung), „Calm Down“ (Entspannung) und „Power Break“ (Pause; nur bei stehendem Fahrzeug aktivierbar) verschiedene Fahrzeugfunktionen angepasst werden, um das Wohlbefinden während der Fahrt oder bei Pausen zu optimieren. Die App nutzt dabei je nach Fahrzeugausstattung Features wie die Ambientebeleuchtung, den Sound, die Klimatisierung, das Panoramadach „Smart Glas“ oder auch die Sitzmassage. Nach 10 Minuten werden „Fresh up“ und „Calm Down“ automatisch deaktiviert, „Power Break“ nach 20 Minuten.

Und noch News für alle Gamer: Auf der neuen Gaming-Plattform “AirConsole” können bei einer Ladepause oder Rast Spiele online auf das Infotainmentdisplay gestreamt werden, das sich dann in eine Spielekonsole verwandelt. Als Controller dient dabei das Smartphone. So  können die GTX-Reisenden mit ihren Smartphones – wie zu Hause per Spielekonsole und Controller – auch gegeneinander im Match antreten. Volkswagen plant, AirConsole voraussichtlich ab Mitte September in den ersten europäischen Ländern auf den Markt zu bringen.

Als erstes Auto in der Geschichte der ADAC-Fahrzeugtests schaffte der Volkswagen ID.7 kürzlich die Gesamtnote “Sehr gut”. Das Topmodell der vollelektrischen ID.-Familie erreichte die Gesamtnote 1,5 mit besten Einstufungen in den Bereichen Sicherheit (1,1), Antrieb (1,0),   Umwelt (1,2) und Komfort (1,5). Die unabhängigen Ingenieurinnen und Ingenieure von Europas größtem Automobilclub prüfen dabei mehr als 350 Prüfpunkte in sieben Hauptkategorien. Auch in weiteren Kategorien wie Fahreigenschaften (2,1), Karosserie/Kofferraum (2,3) und Innenraum (2,4) schloss der ID.7 gut ab. Da die beiden Kategorien Sicherheit und Umwelt/Ecotest am stärksten gewichtet werden, ergab sich rechnerisch in Summe der Bestwert 1,5 und damit die historische Gesamtnote „Sehr gut“ für das Topmodell der vollelektrischen ID.-Familie.

Und diese Bewertung galt “nur” dem Grundmodell des ID.7 - der ID.7 GTX Tourer wurde in vielen Bereichen wie zum Beispiel Fahrwerk und Fahreigenschaften, Antrieb, Komfort und Innenraum sogar noch weiter optimiert.

Ganz besonders bemerkenswert dabei: Übertroffen wurde die Bewertung sogar noch in der Unterkategorie „Aktive Sicherheit – Assistenzsysteme“, die mit der Note 0,6 die bestmögliche aller Beurteilungen erhielt.  

Serienmäßig sind im ID.7 GTX Tourer bereits zahlreiche Assistenzsysteme enthalten wie beispielsweise Abbiegebremsfunktion und Ausweichunterstützung, Ablenkungs- und Müdigkeitserkennung, die Automatische Distanzregelung ACC, Einparkhilfe, der Notbremsassistent "Front Assist" mit Fußgänger- und Radfahrererkennung sowie die Rückfahrkamera "Rear View" oder auch der Spurhalteassistent "Lane Assist", die Verkehrszeichenerkennung, der Spurwechselassistent "Side Assist", Ausparkassistent und Ausstiegswarner. 

Wer seinen eigenen Fähigkeiten mehr vertraut als der Technik, kann diese auch per Touchmenü ausschalten, doch ein Tipp von einer erfahrenen Testerin: Probieren Sie es auf ein Neues einfach nochmal aus. Die Ingenieur:Innen haben hier inzwischen gute Arbeit geleistet, um vieles zu verbessern und beispielsweise der Spurhalte-Assistent ist inzwischen auch leicht übersteuerbar, wenn man der Empfehlung nicht folgen möchte.

Noch ein letzter Tipp: Sehr empfehlenswert ist auch das optionale Assistenz-Paket IQ.Drive für 1.455 Euro inklusive "Travel Assist", dem "Emergency Assist", dem Parkassistenten “Park Assist Pro”, mit dem Sie Ihr Fahrzeug per Smartphone als Fernbedienung von außen ein- und ausparken lassen können, einer Memory-Funktion für den Parkassistenten, so dass Ihr Fahrzeug allein die letzten 50 Meter in Ihren Carport findet, sowie die Umgebungsansicht "Area View" inklusive Rückfahrkamera "Rear View".

Zuverlässigkeit und Probleme

Bei der Zuverlässigkeit sind bisher keinerlei technische Mängel bekannt, jedoch gibt es vereinzelt Fehlermeldungen bei der Software. Dass Sprachassistent IDA noch viel lernen muss, ist hinlänglich bekannt - vielleicht gelingt dies ja nun besser mit dem Wissen von ChatGPT. Während unserer Testfahrten gab es jedoch vereinzelt Abweichungen bei der Verkehrszeichenerkennung, worauf man als Fahrer dringendst achten sollte.

Auch der assistierte Spurwechsel auf der Autobahn funktioniert nur unter x Bedingungen: nur bei Geschwindigkeiten von mehr als 90 km/h, nur beim Tipp-Blinken, nicht beim Rastblinken (für mich bis dato Fremdworte, weil man ja intuitiv blinkt und kaum bewusst entscheidet, wie intensiv man den Blinkhebel betätigt) und vieles mehr. Bei sieben von acht Versuchen wurde diese Funktion abgebrochen. 

Größeres und wesentlich bedeutsameres Manko dagegen: VW gewährt auf seine Neuwagen nur eine Garantie von zwei Jahren. In dieser Zeit werden die Reparaturkosten für Material- und Verarbeitungsfehler erstattet. Nur gegen Lackfehler ist die Garantie auf drei Jahre erhöht und gegen Durchrostung sogar auf zwölf Jahre. Spannend im Falle der E-Autos wie dem ID.7 GTX-Tourer: Auf die  Hochvoltbatterie gibt Volkswagen eine Garantie für acht Jahre oder 160.000 Kilometer, je nachdem, was zuerst eintritt. Voraussetzung ist natürlich die Einhaltung der Wartungstermine in VW-Vertragswerkstätten. Nach Ablauf der Garantie kann diese bei Neuwagen und jungen Gebrauchtwagen um bis zu drei Jahre verlängert werden.

Bisher sind für das elektrische Topmodell von Volkswagen weder Rückrufe noch Berichte über mangelnde Zuverlässigkeit bekannt. Probleme bereiten dem Konzern jedoch vor allem die Verkaufszahlen im wichtigen Markt China. Obwohl die Limousine dort zum halben Preis wie in Europa angeboten wird, blieb die Nachfrage bisher deutlich hinter den Erwartungen zurück.

Volkswagen ID.7 GTX Tourer FAQs

Der ID.7 GTX Tourer ist bereits seit Juni 2024 bestellbar.

Der offizielle UVP beträgt 63.955 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Nach Abschaffung des staatlichen Umweltbonus gewährt aber Volkswagen selbst derzeit noch einen Umweltrabatt von 3.570 Euro auf Elektroautos.

Dank neuer Lithium-Ionen-Batterie mit 86 kWh (netto) erreicht der ID.7 GTX Tourer unter idealen Bedingungen bis zu 584 Kilometer Reichweite laut WLTP. Den Durchschnittsverbrauch gibt VW mit 16,6 bis 18,8 kWh/100 km an - was (letzteres) bei ruhiger Fahrweise tatsächlich passt und für eine Reichweite von rund 457 Kilometern reicht. Bei durchschnittlicher Fahrweise klettert der Verbrauch dagegen schnell auf 20 bis 21 kWh pro 100 Kilometer, was die Reichweite entsprechend auf ca. 420 Kilometer reduziert.

Mit bis zu 200 kW kann der ID.7 GTX Tourer an DC-Schnellladesäulen geladen werden - was bekanntermaßen entsprechend der üblichen Ladekurve nur bei einem möglichst geringen SOC (“State of Charge”) und passenden Außentemperaturen sowie nach Vorkonditionierung funktioniert - aber immerhin in der Realität auch tatsächlich funktioniert, wie wir testen konnten.

Unter idealen Bedingungen kann die Batterie somit theoretisch in rund 26 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen werden. Oder praxisnäher: Ist die Batterie fast leer und passen auch alle Außentemperaturen und Vorkonditionierung, kann innerhalb von 10 Minuten Strom für weitere 205 Kilometer geladen werden.

Für den europäischen und nordamerikanischen Markt wird der VW ID.7 GTX Tourer im Volkswagen-Werk in Emden produziert.

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