Renault Captur Testbericht

Captur, die Zweite – Ein SUV auf einer Kleinwagenplattform zu bauen, war schon 2013 eine zukunftsweisende Idee und ist es auch 2024 noch. Das Segment von City-SUVs à la VW T-Cross, Skoda Kamiq, Opel Mokka und Hyundai Kona ist weiterhin äußerst beliebt und wächst stetig.

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Wow-Wertung
7/10
Bewertet von Timon Werner-Pachmayr nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.

Was gut ist

  • Gute Platzverhältnisse
  • Schickes Interieur
  • Modernes Infotainment

Was nicht so gut ist

  • Wenig Rückmeldung beim Lenken
  • Geringe Zuladung
  • Eingeschränkte Übersichtlichkeit nach vorne
Die wichtigsten Daten
Modell
Renault Captur
Fahrzeugtyp
SUV
Kraftstoffart
Benzin, Hybrid
Beschleunigung (0-100 km/h)
8,5 - 14,0 s
Anzahl der Sitze
5
Kofferraumvolumen, Rücksitzbank aufrecht
326 - 422 Liter - 2 Koffer
Außenabmessungen (Länge/Breite/Höhe)
4.239 mm x 1.797 mm x 1.576 mm
CO₂-Ausstoß (WLTP, kombiniert)
Gibt an, wie viel Kohlendioxid (CO2) das Fahrzeug pro gefahrenem Kilometer im WLTP-Zyklus (kombiniert) ausstößt. Je niedriger der Wert, desto umweltfreundlicher ist das Auto.
106 - 135 g/km
Verbrauch (WLTP, kombiniert)
Gibt an, wie viel Kraftstoff das Auto im genormten WLTP-Zyklus (kombiniert) pro 100 Kilometer verbraucht. Je niedriger der Wert, desto sparsamer ist das Auto.
4,7 - 7,8 l/100km

Renault Captur: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Bewertung des Renault Captur

Der Renault Captur der zweiten Generation steht wie der erste auf der Plattform des Renault Clio. Nach dem Facelift 2024 profitiert der Captur noch stärker von moderner Fahrassistenztechnik und einem komplett überarbeiteten Infotainment-System auf Basis von Android Automotive 12. Dieses System, mit einem 10,4-Zoll-Touchscreen in allen Varianten serienmäßig, hebt den Captur im Vergleich zum Vor-Facelift deutlich hervor.

Die Beliebtheit des Kompakt-SUV-Segments lässt sich deutlich anhand konkreter Verkaufszahlen ablesen: Seit der Einführung wurden weltweit über 2 Millionen Captur verkauft. Der Captur ist damit mittlerweile erfolgreicher als der klassische Clio mit identischer Technik. Die zweite Generation des Captur hat im Vergleich zum Vorgänger auch an Platz gewonnen. In der Länge legte er von 4,12 Meter um 12 Millimeter auf 4,24 Meter zu und bietet damit weit mehr Platz als seine Basis Renault Clio mit nur 4,05 Meter Länge. Im Vergleich zum Vormodell wuchs die Beinfreiheit im Fond, die davon abhängig ist, in welcher Position die praktische, weil um 16 Zentimeter verschiebbare Rückbank steht. Das Kofferraumvolumen variiert je nach Motorisierung: In den Benzinversionen beträgt es 422 bis 536 Liter, während es im E-Tech Hybrid aufgrund der Batterie auf 322 bis 440 Liter begrenzt ist.

Französischer Chic

Auch für's Auge hat die zweite Auflage des Captur mit einer modernisierten Designsprache und einer komplett neuen Frontpartie mehr zu bieten. Der breite, geschlossene Grill und die vertikal angeordneten LED-Tagfahrleuchten geben dem Captur ein markantes, eigenständiges Gesicht. Besonders schick wirkt die Heckansicht des charmanten Kompakt-SUVs: Das Heck ist formschön designt, verzichtet nun auf Chrom und wird von den neu gestalteten Rückleuchten mit horizontalen Details gesäumt. Die Rückfahrkamera sitzt weiterhin oben, um weniger schmutzanfällig zu sein. Was allerdings nach Allrad aussieht, bietet leider keinen. Dennoch ist der französische SUV ein Bestseller – vom Vorgänger wurden rund 1,5 Millionen Einheiten verkauft, obwohl auch dieser ausschließlich mit Frontantrieb zu haben war. Das wird die meisten Fahrenden, die mit einem SUV ohnehin nicht offroad gehen, kaum stören, denn für viele bedeutend wichtiger ist die erhöhte Sitzposition in kompakten Außenmaßen in Kombination mit modernen Infotainment.

Abhängig von der Ausstattungsvariante wirkt das gute Stück aus Frankreich sogar recht nobel. Die neue Top-Ausstattungslinie Esprit Alpine ersetzt die bisherige RS-Line und bringt sportliche Akzente wie Ziersteppungen und spezifische Felgendesigns.

Benziner, Hybrid und mehr

Auch unter der Haube hat sich zur neuen Generation viel getan: Im Angebot befinden sich ein Dreizylinder-Benziner mit 1,0 Liter und 91 PS (TCE 90) sowie eine Autogas-Version mit 100 PS (TCE 100). Zudem ist ein Mildhybrid mit 140 PS (MHEV 140) erhältlich, der mit einem automatisierten 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe kombiniert wird. Alternativ gibt es den E-Tech Full Hybrid mit einer Systemleistung von 145 PS, der ein effizientes Zusammenspiel zwischen Benzin- und Elektromotor bietet. Der bisher angebotene Plug-in-Hybrid sowie der 1,3-Liter-Vierzylinder-Benziner sind nicht mehr im Programm.

Wie viel kostet der Renault Captur?

Das Renault Captur Modell hat einen Listenpreis von 22.950 € bis 32.750 €. Mit Carwow können Sie jedoch im Durchschnitt 3.786 € sparen. Die Preise beginnen bei 20.690 € für Barzahlung. Die monatlichen Raten beginnen bei 148 €.

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In der Anschaffung ist der Renault Captur mit einem moderat gefüllten Geldbeutel durchaus bezahlbar. Ähnlich wichtig – wenn nicht sogar noch wichtiger – sind allerdings die laufenden Kosten. Hier wird der Captur je nach Motorenvariante in Sachen Haftpflichtversicherung in die Versicherungsklassen 18 oder 19 eingestuft. Wer eine Vollkaskoversicherung für seinen Captur abschließen möchte, muss mit einer Einstufung zwischen 18 und 21 rechnen. Teilkasko ist mit einer Einstufung zwischen 17 und 21 möglich.

Leistung und Fahrkomfort

Der Renault Captur ist nach dem Facelift 2024 mit drei Antriebsvarianten erhältlich. Zur Wahl stehen ein 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner mit 91 PS (TCE 90), ein Mildhybrid mit 140 PS (MHEV 140) sowie der E-Tech Full Hybrid mit einer Systemleistung von 145 PS. Der 1,3-Liter-Benziner, der Plug-in-Hybrid und die Autogas-Variante, die zuvor verfügbar waren, wurden aus dem Programm genommen. Der TCE 90 ist ausschließlich mit einem 5-Gang-Schaltgetriebe erhältlich. Der Mildhybrid-Motor nutzt ein automatisiertes 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (EDC), während der E-Tech Full Hybrid ein Multi-Mode-Getriebe verwendet, das nahtlos zwischen Benzin- und Elektromotor wechselt.

Im Fahrbetrieb ist der Captur angenehm leise und komfortabel. Die Geräuschdämmung fällt positiv auf, sowohl bei Benzin- als auch bei Hybridantrieben. Das Multi-Mode-Getriebe des Hybrids arbeitet sauber und sorgt für ein entspanntes Fahrgefühl, besonders im Stadtverkehr. Hier kann das Fahrzeug oft elektrisch fahren und sorgt so für eine ruhige und effiziente Fahrt. Aber es gibt auch ein paar Dinge, die nicht so gut gelöst sind: In schnellen Kurven wirkt der Captur etwas instabil, wankt und vermittelt wenig Vertrauen in die Fahrstabilität. Auch die Lenkung könnte besser sein – sie ist leichtgängig, bietet aber wenig Rückmeldung, was bei sportlicher Fahrweise spürbar wird.

Auch im Alltag kann man den Captur vielseitig nutzen. Der E-Tech Full Hybrid ist ein echtes Stadtfahrzeug. Mit einem Verbrauch von 4,7 bis 5,1 Litern pro 100 Kilometer ist er perfekt für den urbanen Raum. Allerdings ist die Übersichtlichkeit im Stadtverkehr eher suboptimal. Der große Innenspiegel, die hohe Position des 10,4-Zoll-Displays und die flach geneigte Windschutzscheibe sind nicht so praktisch, wenn man abbiegen will oder Radfahrer und Fußgänger beobachtet. Beim plötzlichen Beschleunigen, etwa beim Überholen, braucht der Hybridantrieb einen kleinen Moment, bis er seine volle Leistung bringt. Das kann beim Fahren manchmal stören.

Der Mildhybrid 140 bietet mit einem WLTP-Verbrauch von 5,8 bis 6,2 Litern eine solide Mischung aus Effizienz und Leistung. Für längere Fahrten ist diese Motorisierung gut geeignet, allerdings ruckelt das Doppelkupplungsgetriebe bei niedrigen Geschwindigkeiten gelegentlich, was den Komfort leicht beeinträchtigt. Die aufrechte Sitzposition ist ein klarer Vorteil, da sie eine gute Übersicht bietet, jedoch sind die Sitze auf langen Fahrten für meinen Geschmack etwas zu weich gepolstert.

Zusammenfassend bietet der Renault Captur mit dem Facelift eine komfortable und effiziente Fahrweise, besonders in den Hybridvarianten. Dennoch bleiben die eingeschränkte Übersichtlichkeit, die leicht verzögerte Leistungsabgabe des Hybrids und die schwache Rückmeldung der Lenkung Punkte, die das Fahrerlebnis trüben. Wer jedoch vor allem Wert auf Alltagstauglichkeit und Komfort legt, wird im Captur einen zuverlässigen Begleiter finden.

Platz und Praxistauglichkeit

Der Renault Captur war einer der ersten in einem inzwischen stark besetzten und weiter boomenden Segment, den Kompakt-SUVs. Mit Konkurrenten wie dem BMW X1, VW T-Cross, Hyundai Kona und Skoda Kamiq ist das Fahrzeugsegment hart umkämpft. Deshalb muss sich der Captur durch praktische Eigenschaften behaupten. Wie bei allen Modellen dieser Klasse sind die erhöhte Sitzposition und die kompakten Außenmaße klare Vorteile, die den Captur besonders für den urbanen Raum attraktiv machen. Die Sitze sind bequem, aber auf längeren Strecken könnte die Polsterung für manche etwas zu weich sein. Die Kopfstützen sind futuristisch und haben einen leichten Schwung nach vorne, was nicht jedem gefällt. Das Cockpit wirkt modern, insbesondere durch den Einsatz von hochwertigen Materialien und helleren Einsätzen, die dem Innenraum einen frischen Look verleihen.

Verschiebbare Rückbank ist Trumpf

Was den Captur besonders macht, ist die um 16 Zentimeter verschiebbare Rückbank. Damit ist er super flexibel. So kann man sich aussuchen, ob man lieber mehr Beinfreiheit im Fond oder ein größeres Kofferraumvolumen haben möchte. Je nach Ausstattung gibt es beim Benziner einen Kofferraum mit einem Volumen zwischen 422 und 536 Litern. Wenn man die Rückbank umklappt, kann man bis zu 1.275 Liter Gepäck verstauen. Beim E-Tech Hybrid ist der Kofferraum etwas kleiner, weil der Hybridantrieb mehr Platz braucht. Hier sind 322 bis 440 Liter drin. Wenn man die Rückbank umklappt, kann man 1.118 Liter unterbringen.

Im Fond sitzt es sich angenehm und man hat eine gute Übersicht. Die Kopffreiheit ist für Personen bis etwa 1,90 Meter ausreichend, bei größeren Personen wird es unter der abfallenden Dachlinie jedoch eng. Die Sitzbank hinten ist angenehm gepolstert und nicht zu tief angebracht, was den Komfort für Mitfahrende erhöht – im Gegensatz zum Skoda Kamiq.

Einschränkungen durch das Design

Wie bei vielen Kompakt-SUVs mit schnittigem Heckdesign ist die seitliche Kopffreiheit für die Passagiere auf den Rücksitzen etwas eingeschränkt, weil die Dachsäule schräg verläuft. Auch die Kopffreiheit ist etwas eingeschränkt, wenn man sich für das optionale Panorama-Glasdach entscheidet. Das macht den Innenraum zwar heller, aber die Dachhöhe wird weiter reduziert. Die erhöhte Sitzposition ist aber ein echtes Plus, gerade in der Stadt hat man dadurch eine super Übersicht. Der einzige Wermutstropfen ist die eingeschränkte Sicht nach hinten, weil die Heckscheibe ziemlich schmal ist und die Dachsäulen auch noch breit. Da ist es praktisch, wenn man eine Rückfahrkamera oder Einparkhilfen hat.

Auch nach dem Facelift ist der Renault Captur ein durchdachtes Kompakt-SUV, das mit seiner flexiblen, verschiebbaren Rückbank, dem großzügigen Stauraum und den modernen Materialien im Innenraum überzeugt. Beim Hybridmodell ist der Kofferraum etwas kleiner. Außerdem ist die Übersicht nach hinten etwas eingeschränkt. Aber ansonsten ist der Captur ein alltagstaugliches Auto, das in puncto Raumangebot und Variabilität überzeugt.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Der Renault Captur hat nach dem Facelift 2024 vor allem im Innenbereich mehr zu bieten. Die hochwertigen Materialien, die optionale Ambientebeleuchtung und die überarbeiteten Designelemente sorgen für eine modernere und ansprechendere Atmosphäre im Innenraum. Was sofort ins Auge sticht, ist die jetzt serienmäßige freischwebende Mittelkonsole mit integrierter induktiver Ladestation für das Smartphone. So kann man das Gerät sicher verstauen, während es kabellos lädt, und es lenkt nicht ab. Die Konsole hat auch zwei Becherhalter und eine elektrische Parkbremse. Die Bedienelemente der Klimaautomatik wurden überarbeitet und sind jetzt klarer und übersichtlicher angeordnet. USB-C- und USB-A-Anschlüsse sowie ein 12-Volt-Anschluss gibt es sowohl vorne als auch im Fond, wo zusätzliche Lüftungsdüsen für mehr Komfort sorgen.

Verbesserungen, aber noch nicht perfekt

Das Infotainmentsystem OpenR Link basiert auf Android Automotive 12 und wird standardmäßig mit einem hochformatigen 10,4-Zoll-Touchscreen ausgeliefert. Es ermöglicht eine nahtlose Integration von Google-Diensten wie Google Maps und Google Assistant und bietet Zugriff auf zahlreiche Apps über den Play Store. Die Bedienung ist jetzt schneller und intuitiver als beim Vorgängermodell. Apple CarPlay und Android Auto bleiben weiterhin verfügbar. Das größere Display in der Esprit Alpine-Ausstattung überzeugt durch eine bessere Grafik und erweiterte Funktionen. Die System-Updates werden "over the air" bereitgestellt, was die Wartung erleichtert.

Es gibt aber noch ein paar Punkte, die man verbessern könnte: Die Steuerung der Lautstärke und Senderwahl über das Lenkrad ist immer noch etwas umständlich, und die Scheinwerferbedienung am Armaturenbrett ist für viele ungewohnt.

Nach dem Facelift 2024 gibt es den Renault Captur in drei Ausstattungslinien: Evolution, Techno und Esprit Alpine.

Captur Evolution

Die Evolution-Ausstattung ist der Einstieg und bietet schon jede Menge Funktionen, die den Alltag erleichtern. Dazu gehören Voll-LED-Scheinwerfer, ein digitales 7-Zoll-Instrumentendisplay, elektrisch verstellbare Außenspiegel und Fensterheber vorne und hinten. Auch eine manuelle Klimaanlage ist serienmäßig mit dabei. Auch das OpenR-Link-Infotainmentsystem mit 10,4-Zoll-Touchscreen ist dabei und macht die Integration deines Smartphones via Apple CarPlay oder Android Auto super einfach.

Captur Techno

Die neue Techno-Ausstattung baut auf Evolution auf und ergänzt diese um zusätzliche Komfortmerkmale wie eine elektronische Parkbremse, USB-Anschlüsse im Fond und eine verbesserte Stoffpolsterung. Sie bietet eine gute Balance zwischen Preis und Leistung und ist für alle interessant, die Wert auf moderne Technik legen, aber nicht in die Premiumklasse wechseln wollen.

Captur Esprit Alpine

Die Esprit Alpine-Ausstattung ergänzt die Techno-Variante um ein paar nützliche Extras. Sie hat eine Stoff-/Lederoptik-Polsterung mit blauen Ziernähten, eine automatische Klimaanlage, ein digitales 10-Zoll-Instrumentendisplay und 18-Zoll-Leichtmetallräder. Die Esprit Alpine macht optisch einiges her mit ihren sportlichen Akzenten wie den Alpine-Logos und den schwarzen Details an den Außenspiegeln. Diese Variante ist perfekt für alle, die einen sportlichen Look und ein paar zusätzliche Komfortmerkmale suchen.

Kraftstoffverbrauch, CO2-Ausstoß und Abgasnorm

Die aktuellen Motorisierungen des Renault Captur bieten eine gute Auswahl zwischen Benzin- und Hybridantrieben. Der 1,0-Liter-Dreizylinder TCe 90 mit 91 PS verbraucht im kombinierten WLTP-Zyklus zwischen 5,9 und 6,0 Liter auf 100 Kilometer und emittiert 133 bis 134 Gramm CO₂ pro Kilometer. Der Mild-Hybrid 140, ein 1,3-Liter-Vierzylinder mit 140 PS, verbraucht ebenfalls 5,9 bis 6,0 Liter auf 100 Kilometer und emittiert 133 bis 134 Gramm CO₂ pro Kilometer.

Besonders effizient ist der E-Tech Full Hybrid 145 mit 1,6-Liter-Benzinmotor, Elektromotor und Hybrid-Automatikgetriebe. Im WLTP-Verbrauch liegt dieser Antrieb bei 4,6 bis 4,8 Liter pro 100 Kilometer und erreicht einen CO₂-Ausstoß von 104 bis 105 Gramm pro Kilometer. Gerade im Stadtverkehr, wo die Hybridkomponenten ihre Vorteile voll ausspielen können, ermöglicht dieser Antrieb einen besonders niedrigen Verbrauch.

Alle Motorisierungen erfüllen einheitlich die Abgasnorm Euro 6. Das Tankvolumen beträgt bei allen Modellen 48 Liter.

Die Dreizylinder-Variante mit 91 PS eignet sich besonders für den Stadtverkehr, wirkt auf der Autobahn aber deutlich angestrengter als die Vierzylinder. Der Mild-Hybrid mit 140 PS überzeugt durch eine angenehme Balance zwischen Leistung und Effizienz, wird aber bei sportlicher Fahrweise etwas durstiger. Beim Hybridmodell fällt positiv auf, dass die Übergänge zwischen Elektro- und Verbrennungsmodus fast unmerklich sind, aber die Gesamtleistung könnte angesichts des modernen Hybridantriebs etwas dynamischer sein.

Sicherheit und Schutz

Der Renault Captur überzeugt nach dem Facelift 2024 mit einer umfangreichen Auswahl an modernen Sicherheits- und Assistenzsystemen, die bereits in der Basisversion Evolution serienmäßig verfügbar sind. Dazu gehören der Notbremsassistent mit Fussgänger- und Radfahrererkennung, der Spurhalteassistent, die Verkehrszeichenerkennung mit Geschwindigkeitswarner sowie der Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer. In der Ausstattungslinie Techno kommen eine Einparkhilfe hinten und eine elektronische Parkbremse hinzu. Die Topversion Esprit Alpine bietet zusätzliche Sicherheitsfeatures wie eine 360-Grad-Kamera, einen Totwinkelwarner und einen Querverkehrswarner, der besonders beim Rückwärtsausparken hilfreich ist. Optional ist ein adaptiver Tempomat mit Stauassistent erhältlich, der den Sicherheitskomfort weiter erhöht.

Nur noch 4 Sterne

Im Euro NCAP-Test 2024 erzielte der Renault Captur nur noch eine Gesamtbewertung von vier Sternen. In der Bewertung von 2019 hatte er noch fünf Sterne erreicht. Die Ergebnisse in den einzelnen Kategorien sind wie folgt:

  • Erwachseneninsassenschutz: 76 %
  • Kindersicherheit: 80 %
  • Schutz gefährdeter Verkehrsteilnehmer: 76 %
  • Sicherheitsassistenten: 69 %

Beim Schutz erwachsener Insassen schneidet der Captur in den meisten Tests gut bis befriedigend ab. Schwächen wurden jedoch beim Frontalaufprall festgestellt, insbesondere im Bereich des Brustschutzes für Fahrende, der nur als „marginal“ eingestuft wurde. Der Schutz beim Seitenaufprall war dagegen durchweg gut. Auch beim Seitenaufprall auf einen Pfosten wurde ein solider Schutz geboten, wenngleich leichte Defizite beim Insassenschutz zwischen fahrender und beifahrender Person festgestellt wurden.

Die Kindersicherheit wurde mit 80 % bewertet und zeigte gute Ergebnisse beim Seitenaufprall. Der Schutz des Nackens eines 10-jährigen Kindes war jedoch nur „marginal“, was zu einem Punktabzug führte. Positiv hervorzuheben ist die klare und intuitive Kennzeichnung zur Deaktivierung des Beifahrerairbags, die Familien mit Kindersitzen zusätzliche Sicherheit bietet.

Der Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger:innen und Radfahrender wurde mit 76 % bewertet. Der Notbremsassistent funktioniert zuverlässig und erkennt mögliche Gefahren sowohl bei Tag als auch bei Nacht. Schwächen wurden jedoch bei den steiferen Motorhaubenkanten festgestellt, die bei einem Aufprall zu Verletzungen führen könnten.

Die Sicherheitsassistenten des Captur wurden mit 69 % bewertet. Positiv bewertet wurden Funktionen wie der Spurhalteassistent und die Verkehrszeichenerkennung. Die in höheren Ausstattungslinien erhältliche adaptive Geschwindigkeitsregelung mit Stop-and-go-Funktion bietet zusätzlichen Komfort und Sicherheit. Bemängelt wurden das Fehlen von Systemen zur Vermeidung von Unfällen mit rückwärtigen Fußgängern sowie die eingeschränkte Sicht im Stadtverkehr durch die hohe Mittelkonsole und den großen Innenspiegel.

Zuverlässigkeit und Probleme

Renault bietet für den Captur eine umfassende Standardgarantie von fünf Jahren oder bis zu 100.000 Kilometern. Sie deckt alle wesentlichen Reparaturen und Defekte ab und beinhaltet zudem einen Mobilitätsservice, der im Pannenfall hilft. Für die Batterie des Plug-in-Hybrids gewährt Renault eine separate Garantie von acht Jahren oder 160.000 Kilometern. Zusätzliche Servicepakete können erworben werden, um die Wartungskosten planbar zu machen.

Bekannte Probleme

Im TÜV-Report schneidet der Renault Captur durchschnittlich ab. Vor allem bei älteren Modellen treten häufiger Probleme mit der Bremsanlage und der Achsaufhängung auf. Fahrwerksprobleme äußern sich vor allem in ungleichmäßigem Verschleiß der Stoßdämpfer, was die Fahrsicherheit beeinträchtigen kann. Bei den neueren Modellen sind jedoch deutliche Qualitätsverbesserungen festzustellen.

Modellrückrufe

Beim Renault Captur gab es in den letzten Jahren vereinzelt Rückrufe wegen Sicherheitsmängeln an Gurtschlössern und Softwareproblemen bei Fahrerassistenzsystemen. Renault hat jedoch schnell reagiert und die betroffenen Fahrzeuge über die Vertragshändler nachgerüstet.

Erfahrungsberichte zeigen, dass der Captur im Alltag zuverlässig ist, es aber gelegentlich zu Problemen mit der Elektronik kommt. So berichten einige Fahrende von Fehlfunktionen des Infotainmentsystems und einer zu empfindlichen Kalibrierung des Spurhalteassistenten. Diese Probleme lassen sich häufig durch Software-Updates beheben.

Renault Captur FAQs

Der Captur basiert auf der neuen CMF-B-Plattform von Renault, die er sich mit seinem Technik-Spender Clio teilt. Genau wie der VW T-Cross auf dem Polo basiert oder auch der T-Roc auf dem VW Golf, ebenso der Peugeot 2008 auf dem 208 oder der Skoda Kamiq auf dem Skoda Scala.

Renault baut den Captur am Standort Valladolid in Spanien. Die Factoría Carrocería Montaje Valladolid Renault España S.A. ist eine seit 2001 existierende Tochtergesellschaft des spanischen Automobilherstellers Renault España S.A. Im Werk sind ca. 700 Arbeitnehmer beschäftigt. Pro Jahr können hier laut Hersteller bis zu 520.000 Fahrzeuge produziert werden.

Wie bei vielen anderen Kleinwagenherstellern auch, findet sich in der Preisliste des Renault Captur seit 01. September 2020 kein Diesel mehr. Denselben Trend verfolgen auch Mazda beim CX-3, Seat mit dem Arona, Jeep beim Renegade und Volkswagen beim T-Cross. Derzeit wird der Renault Captur nur mit Benzin-Motoren, als LPG-Variante (Gas) oder als Plug-in-Hybrid angeboten.

Per EASY LINK können die Smartphone-Systeme Apple CarPlay und Android Auto kabellos mit dem Multimedia-System des Renault verbunden werden. Auch ein Navigationssystem ist integriert. Darüber hinaus werden Navigations- und Software-Updates automatisch „over the air” über eine Funkschnittstelle aufgespielt. EASY LINK ist ein Baustein des „Smart-Cockpit”-Konzepts im Captur, das auf Bedienfreundlichkeit der Nutzenden ausgerichtet sein soll. Das EASY LINK-System ist der Nachfolger des bisherigen R-LINK Evolution.

MULTI-SENSE ist neu im Captur und stellt ein System zur Personalisierung individueller Einstellungen dar. Hiermit kann jede:r Fahrer:in individuell Einstellungen zur Klimaautomatik, zur Farbe der Ambientebeleuchtung, zur Instrumenten-Grafik, zum Lenkradwiderstand, dem Ansprechverhalten des elektronischen Fahrpedals (Gaspedalkennlinie) oder auch die Schaltstrategie bei den Varianten mit EDC-Doppelkupplungsgetriebe für sich persönlich einstellen und abspeichern. Hierfür stehen zwei vorkonfigurierte Programme, „Eco” und „Sport”, sowie der frei konfigurierbarer Modus „My Sense” zur Verfügung.

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