Die Kurve kratzen: Wie und wo kann man Driften lernen?
26. Mai 2023 von Alexander Häuselmann
Driften ist eine hohe Kunst. Wer sein Fahrzeug driftend um die Kurve bewegen kann, beherrscht eines der wohl spektakulärsten Manöver, die man mit dem Auto durchführen kann. Das Driften ist mittlerweile eine derart begehrte Kompetenz, dass sich eine ganze Szene und Drift-Meisterschaften herausgebildet haben. Sie wollen Driften lernen? Hier erfahren Sie, wie Sie die rasante Kurvenfahrt meistern!
⏰ Kurz zusammengefasst
- Driften: Kontrolliertes Übersteuern des Autos in einer Kurve
- Drift-Trainings zum Üben und Cruisen
- Tipps, um das Auto in die instabile Drift-Lage zu versetzen
- Hinterradantrieb ist zum Driften die beste Wahl
- Viel Drehmoment, weiter Lenkwinkel und reichlich Seitenhalt helfen
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Was versteht man unter Driften?
Wenn die Reifen quietschen und der Qualm aufsteigt, schlagen viele Autofahrer:innenherzen höher: Rennfahrer:innen beim Driften zuzuschauen, ist schon atemberaubend genug – wie muss es sich dann erst im Fahrzeuginneren anfühlen? Bestimmt großartig. Und die noch viel wichtigere Frage: Wie schaffen es die Profis überhaupt, das Auto zum Driften zu bringen?
Dafür sollte zunächst einmal geklärt werden, was Driften genau ist. Driften ist das bewusst eingeleitete Übersteuern eines Fahrzeuges. Daher eignen sich Autos mit Hinterradantrieb ganz besonders für den wilden Kurvenritt.
Da sich das Fahrzeug mit dem herkömmlichen Einlenken in die Kurve nur drehen oder auch wenden würde, muss beim Driften das Lenkrad in die zur Kurvenführung entgegengesetzte Richtung eingeschlagen werden – klingt abenteuerlich, ist es auch. Driften kann auch bei einem sogenannten Kavalierstart passieren, auch dieser sollte allerdings vermieden werden.
Wie und wo lerne ich Driften?
Nachdem Sie jetzt also wissen, wie sich Driften definieren lässt, geht es ans Eingemachte. Aber seien Sie gewarnt! Driften hat nichts im öffentlichen Straßenverkehr und generell nichts auf Verkehrsstraßen zu suchen – es fällt unter grob verkehrswidrige Gefährdungen des Straßenverkehrs und kann eine Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren oder eine Geldstrafe nach sich ziehen. Auch eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung kann fällig werden.
Am besten lernen Sie Driften also in einem extra dafür vorgesehenen Kurs, der auf einer geschlossenen Strecke stattfindet und so puren Driftspaß ohne Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmenden garantiert. Ein Drifttraining bietet beispielsweise der ADAC an – der Kurs trägt den Titel “Pkw-Drift-Training-Kompakt” und kostet ab 229 Euro. Ein eigenes Fahrzeug ist erwünscht, gegen einen gehobenen Aufpreis können sich Interessierte auch einen Mietwagen stellen lassen.
Damit Sie schon vorab einen kleinen Einblick in die Drifttechniken erhaschen können, haben wir im Folgenden verschiedene Methoden aufgelistet, wie Sie das Driften einleiten können. Doch wie gesagt, öffentliche Straßen sind tabu – das ist verboten und ohne Übung enorm gefährlich! Sie sollten die Schleudergefahr nicht unterschätzen. Gut, dass es die Anschnallpflicht gibt, die Schlimmeres im Falle eines Falles zu verhindern weiß.
- Starkes Einlenken, sodass das Auto in die instabile Lage gerät. Sobald dies der Fall ist, für den Drift gegenlenken.
- Das Fahrzeug aufschaukeln oder auch anpendeln, dabei einen Lastwechsel vollziehen. Zackig die Lenkradrichtung wechseln und Fuß weg vom Gaspedal – wenn das Auto driftet, dann Gas zur Stabilisierung hinzugeben.
- Starkes Bremsen, sodass die Hinterräder kontrolliert ausbrechen.
- Kupplung nach dem Einlenken hart einrücken und den kurzweiligen Schlupf an den Hinterrädern so ausnutzen, um das Fahrzeug in Driftstellung zu bringen.
Worauf sollte ich beim Driften achten?
Dem Drifterlebnis zuträglich ist in jeglicher Hinsicht ein Auto mit Hinterradantrieb. Mit dieser Antriebsart lässt sich der Zustand des Übersteuerns leichter erreichen. Oftmals bieten sich hierfür Fahrzeuge der Marke BMW an, insbesondere etwas ältere Modelle, bei denen ein paar Dellen oder Kratzer leichter zu verkraften sind. Sie sollten also nicht gerade Ihren frisch erstandenen Mercedes-AMG auf die Driftstrecke schicken.
Ist das Auto schon älter, dürften Umbauten auch nicht zu sehr schmerzen – nur der Geldbeutel leidet selbstverständlich. Empfehlenswert sind Schalensitze, weil sie den Seitenhalt beim Driften für Insass:innen aufrechterhalten.
Beim Driften kommt es unterdessen nicht so sehr auf die Power des Autos an – viel wichtiger erscheint das Drehmoment, denn es sollte ein breites Drehzahlband verfügbar sein. Grundsätzlich gilt: Je mehr Drehmoment, desto leichter lässt es sich driften, weil der Drift ausschließlich über den Schlupf der Hinterräder gehalten werden kann. Ein erhöhter Lenkwinkel ist dem Driften übrigens auch dienlich. Meist sind solche Vorzüge bei Sportwagenmodellen gegeben, darunter bestimmte M-Modelle von BMW oder auch AMG-Fahrzeuge von Mercedes.
Soll der Lenkwinkel nachträglich angepasst werden, müssen Umbauten an der Vorderachsaufhängung vorgenommen werden. Eine Straßenzulassung hat das Auto damit nicht mehr, aber da das Driften auf öffentlichen Verkehrsflächen ohnehin nicht vorgenommen werden sollte, wäre das verkraftbar.
Außerdem sind ein paar Tipps in Sachen Reifen zu beachten: Wer Driften lernen will, sollte darüber im Bilde sein, dass der Reifendruck auf den Hinterrädern etwas höher sein muss als der auf den Vorderreifen, da die Pneus so runder werden und weniger Kontakt zum Asphalt besteht – genau das hilft dabei, schneller und geschmeidiger in den Driftmodus zu gelangen.
Sollten Sie irgendwo bereits abgefahrene Reifen oder Pneus mit weniger Profil finden, nutzen Sie diese zum Driften – wer neue Bereifung zum Driften missbraucht, verschwendet einzig und allein ein gutes Reifenprofil. Immerhin entsteht der Qualm beim Driften durch den Reifenabrieb.