Land Rover Defender Testbericht
Ist vom „Landy“ die Rede, ist oft der Land Rover Defender, der lange gebaute Klassiker der britischen Marke gemeint. Über 70 Jahre und zwei Millionen Mal wurde der Land Rover Defender produziert, der zahlreiche Überarbeitungen erfuhr, sich aber vom Charakter wenig änderte.
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Was gut ist
Was nicht so gut ist
Land Rover Defender: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?
Bewertung des Land Rover Defender
Nun produzieren die Briten in Nitra/Slowakei den Nachfolger. Der ist wieder, was moderne SUVs heute nicht mehr sind: ein echter Geländewagen wie die alten Haudegen der Fango-Kaste, der Jeep Wrangler, die Mercedes G-Klasse, der Suzuki Jimny und der Toyota Land Cruiser.
Die Neuentwicklung ging jedoch nicht ohne tief greifende Eingriffe vonstatten. In den Offroad-Jargon übersetzt, heißt das: Kein Stein konnte beim Defender auf dem alten bleiben. Jedes Bauteil und jede Baugruppe, vom Motor bis zum Fahrwerk, von der Fahrassistenz bis zum Infotainment, ist deshalb ganz neu.
Seiner Grundform und seiner Philosophie blieb der Defender dabei treu. Der ur-britsche Geländewagen mit seiner markanten Front, seinen Seitenfenstern am Dach und seiner seitlich angeschlagenen Hecktür mit aufgesetztem Ersatzrad ist auch in der Neuauflage sofort als „der Landy“ zu erkennen.
Das zweckorientierte Package der Karosserie setzt sich im Innenraum mit unkaschierten Befestigungen und gummierten, leicht abwaschbaren Oberflächen fort. Im Vergleich zum Vormodell sitzt man – ohne Kontakt zur Türverkleidung – weit bequemer.
Die intuitive Bedienung und die moderne Welt halten mit dem neuen Infotainmentsystem Pivi Pro, das sich über den Touchscreen gradliniger als die bisherigen Systeme von Land Rover bedienen lässt. Positiv: Zwei Smartphones lassen sich gleichzeitig ins System einbinden und reichlich USB- und 12-Volt-Anschlüsse stehen im Fahrzeug zur Verfügung. Dieser Defender ist der multimedialste seit sieben Jahrzehnten.
Nicht wieder zu erkennen ist auch das Fahren. Dem Land Rover Defender gelingt nun auch Komfort. Das Fahrverhalten ist so sicher, dass die Fahrt mit 130 km/h nicht mehr zur Zitterpartie wird. Die Lenkung arbeitet so präzise, dass, ohne große Wankbewegungen, auch mal eine flotte Kurve möglich ist.
Das Fahrwerk erhält man jetzt auch mit Luftfederung und dem bei anderen Land Rover Modellen schon lange verbauten „Terrain-Response“-System mit zahlreichen Geländeprogrammen.
Und für das Vertrauen in das Kraxlertalent des Defender sorgen neben dem permanenten Allradantrieb die 21,6 bis 29,1 Zentimeter Bodenfreiheit, die Getriebeuntersetzung für steile Rampen und die zwei Differenzialsperren für harte Geländepassagen.
Generationswechsel und Fortsetzung geglückt? Wie es um die im Defender neuen Motoren, die Ausstattung und die Optionen steht und welchen Preis das Ganze hat, darüber erhalten Sie in dieser ausführlichen Kaufberatungen weitere nützliche Informationen.
Der Defender hat seinen Preis, bietet dafür aber eine reichhaltige Ausstattung. Seine zahlreichen Optionen, das moderne Infotainment und die zeitgemäße Fahrassistenz sorgen wie das dramatisch verbesserte Handling, der enorm verbesserte Komfort und die moderneren Motoren für eine neue Dimension des Defender-Fahrens. Generationswechsel und Fortsetzung geglückt.
Wie viel kostet der Land Rover Defender?
Das Land Rover Defender Modell hat einen Listenpreis von 66.000 € bis 204.200 €. Mit Carwow können Sie jedoch im Durchschnitt 12.579 € sparen. Die Preise beginnen bei 59.580 € für Barzahlung.
Unsere beliebtesten Land Rover Defender Versionen sind:
Modellvariante | Carwow Preis ab | |
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3.0 D200 MHEV S 110 5dr | 62.836 € | Angebote vergleichen |
3.0 D200 MHEV S 90 3dr | 59.580 € | Angebote vergleichen |
Leistung, Verbrauch und CO2-Ausstoß
Die Motoren haben es nicht leicht mit den 2,3 bis 2,4 Tonnen Gewicht, aber leichter. Im alten Land Rover Defender lag der Cw-Wert bei schrankwandähnlichen 0,62 (Defender 90) bis 0,71 (Defender 110). Der neue Defender schafft zeitgemäße 0,38. Das macht den Benzin- und Dieselmotoren, die alle mit der formidablen 8-Gang-Automatik von ZF verkuppelt sind, weniger Arbeit.
Die Benziner
Die Mild-Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Motoren (der Plug-in kommt nach der Markteinführung) sparen, aber nicht genug. Vielleicht im Innenstadtbereich im Vergleich zum konventionellen Benziner, aber weniger als der Diesel auf Langstrecke.
Zur Markteinführung stehen der P300 und P400 im Angebot. Im P300 (Daten für den 110er in der Tabelle in Klammern) produziert ein 2.0-Liter-Vierzylinderturbo 300 PS Leistung und 400 Nm Drehmoment. Dies sorgt schon für ganz gute Fahrleistungen, die sich im P400 mit dem Sechszylinder beim Beschleunigen nochmals erheblich verbessern.
In 6,0 Sekunden – ein Fabelwert für alte Landyfahrer – spurtet der kurze Defender P400 mit dem sonoren 3,0-Liter-Reihensechszylinder von 0 auf 100 km/h. Befeuert wird er von einem Turbolader und einem elektrisch angetriebenen 48-Volt-Verdichter, der kraftvolleres Anfahren ermöglicht.
400 PS und 550 Nm sind das Ergebnis. Das sorgt für Fahrspaß und die Mild-Hybrid-Technik für geringeren, aber nicht geringen Verbrauch. 9,6 bis 9,9 Liter/100 km verspricht Land Rover im Mittel. Mit zwei, drei Liter Super mehr, die alle 100 km aus dem 90-Liter-Tank abfließen, sollte man kalkulieren.
Die Diesel
Diesel spart mehr. Mit dem von Range Rover Evoque und Jaguar E-Pace bekannten D200 und D240 unter der kantigen Haube kommt der Land Rover Defender mit weit weniger aus. Mit 7,5 bis 7,8 Liter alle 100 km im Mittel. In der Praxis fließen ein, zwei Liter mehr aus dem nicht ohne Grund mit 85 Liter Volumen kleiner als bei den Benziner ausfallenden Tank.
Beide Diesel verfügen über vier Zylinder, Turboaufladung und 2,0 Liter Hubraum. Das maximale Drehmoment liegt hier wie dort bei 430 Nm.
Viel Kraft ohne exzessiven Verbrauch. Das überzeugt die meisten Kunden vom Dieselmotor im Defender. Der stärkere Diesel D240 ist die reizvollere Wahl, der 200-PS-Diesel im D200 die vernünftigere mit genügend Kraft zum deutlich günstigeren Preis.
Der Plug-in-Hybrid
Elektromotoren und Plug-in Hybride werden immer beliebter. Deshalb werden mittlerweile auch funktionale Modelle mit umweltfreundlicherem Antrieb ausgestattet. Die Fünftürer-Variante 110 des Defender ist neben Benzin- und Dieselmotoren auch als Plug-in Hybrid erhältlich.
Diese Alternative soll dem Wagen keine Funktionalität nehmen. Weiterhin kann das Modell im Gelände punkten. Die rein elektrische Reichweite genügt etwa für 43 Kilometer, der Motor kommt mit Allradantrieb und 404 PS.
Von 0 auf 100 km/h geht es in 5,6 Sekunden, bei 196 km/h endet der Vortrieb auf der Autobahn. Der kombinierte Verbrauch liegt bei 2,8 bis 2,9 l/100 km, der CO2-Ausstoß bei 64 bis 66 g/km.
Platz und Praxistauglichkeit
Im Angebot stehen mit zahlreichen Möglichkeiten bei der Sitzkonfiguration der 4,32 Meter lange Defender 90 (4,58 Meter lang mit Ersatzrad), der mit Ersatzrad 5,02 Meter lange Defender 110 (Werte in den technischen Daten in Klammern) und der günstigere Defender Commercial.
All die passen nun auch ins Parkhaus. Mit dem Vorgänger konnte man mit über 2,20 Meter Höhe kaum in die Parkgarage – manche sind nur 2,00 Meter hoch – fahren. Mit dem 1,97 Meter hohen neuen Defender klappt es jetzt zumeist, auch wenn die nahe Decke manchmal Beklemmungen auslöst.
Und auch die anderen Zahlen machen den neuen Defender zum alltagsgerechten Nutztier: bis zu 1.946 Liter Kofferraumvolumen, bis zu 300 Kilo Dachlast, bis zu 3.500 Kilo Anhängelast und bis zu 90 Zentimeter Wattiefe. Mit der optionalen Luftfederung darf ein durchquerter Fluss maximal so hoch sein. Mit der Stahlfederung mit 85 Zentimeter Wattiefe fünf Zentimeter weniger tief.
Innenraum, Infotainment und Ausstattung
Die erste Entscheidung fällt beim Defender-Kauf bei der Karosserievariante. Der Defender 90 mit 2,59 Meter Radstand bietet bis zu sechs Sitzplätze, da die hohe Positionierung des Schalthebels einen mittigen Zusatzsitz vorne möglich macht. Im Defender 110 mit 3,02 Meter Radstand finden sich fünf, sechs oder 5+2 Plätze.
Die danach folgende Wahl betrifft den Motor. Die Preisersparnis eines Defender D200 gegenüber einem Defender D240 liegt bei rund 4.000 Euro – ein guter Spartipp.
Dann geht es an die Ausstattungslinien und Zubehörpakete. Der neue Defender steht zur Markteinführung in den Ausstattungslinien S, SE, HSE, First Edition und Defender X und mit den Zubehörpaketen Explorer, Adventure, Country und Urban Pack im Angebot.
Im Explorer Pack mit mattschwarzem Dekor an der Motorhaube gehen ein erhöhter Lufteinlass für die Luftansaugung des Motors, ein Expeditions-Dachträger, ein seitlicher Außenträger, klassische Schmutzfänger vorn und hinten und noch einiges mehr mit auf die Reise.
Das Adventure Pack umfasst ein mobiles, für dreckige Hundepfoten zu nutzendes Reinigungssystem mit einem 6,5-Liter-Reservoir, integriertem Druckluftkompressor, Schlauch und Handbrause. Ebenso zum Paket gehören ein seitlicher Außenträger und ein Sitzrucksack, den man einfach nach dem Verlassen des Fahrzeugs mitnehmen kann.
Zum Country Pack gehören neben einigen Posten aus den obigen Zubehörpaketen eine bis zum Dach reichende Laderaumabtrennung für das Meistern von Alltagsabenteuern im Baumarkt. Das Urban Pack ist mit dem Unterfahrschutz, den Edelstahlpedalen und den 22-Rädern eher auf Optik als auf Abenteuer gebürstet.
Und damit ist, wenn es das Budget zulässt, noch lange nicht Ende Gelände. Der Defender ist mit festen oder ausfahrbaren Trittstufen, einer seitlichen Transportbox am Außenträger, einem Dachträger für Wassersportausrüstungen, einem aufblasbaren wasserfesten Vorzelt, einer fernbedienbaren Elektroseilwinde, mit im Gelände den Lack vor Kratzern schützender Folierung … bestellbar.
Und auch in Sachen Infotainment hat der neue Defender allerhand zu bieten mit Soundsystemen mit bis zu 14 Lautsprechern und 700 Watt Verstärkerleistung, dem 360-Grad-Rundumsichtsystem, der durch die Motorhaube zu filmen scheinenden „ClearSight Smart View“-Kamera oder dem Innenrückspiegel, der auf Knopfdruck das Bild der auf dem Dach montierten, rückwärts gerichteten HD-Kamera im Spiegel einblendet.
Zum empfehlenswerten Fahrassistenz-Paket gehören ein adaptiver Tempomat, ein Kollisionswarner, ein Toter-Winkel-Spurassistent, ein Rückwärts-Kollisionswarner und ein Türöffnungs-Toter-Winkel-Warner.
(…) und so setzt sich das mit der Wahl der Extras fort. In einem Defender einem identisch ausgestatteten zu begegnen, ist bei 170 verschiedenen Positionen in der Preisliste ziemlich unwahrscheinlich.
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