Hyundai Kona Elektro (2020-2023) Testbericht

Der Hyundai Kona Elektro ist nicht ohne Grund der Verkaufsschlager des südkoreanischen Herstellers in Europa. Welche Stärken und Schwächen hat die ältere Version?

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Wow-Wertung
7/10
Bewertet von Timon Werner-Pachmayr nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.

Was gut ist

  • Tolle Haptik der Mittelkonsole
  • Geteilte Lichtgrafik vorn
  • Gute Ausstattung

Was nicht so gut ist

  • Günstige Knöpfe in der Seitentür
  • Hartplastik an der C-Säule
  • Unübersichtliches Heck

Hyundai Kona Elektro (2020-2023): Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Bewertung des Hyundai Kona Elektro

Wenn ein Elektroauto auf derselben Basis entsteht wie ein Benziner, ist das nicht immer von Vorteil. Die Batterien brauchen Platz, die Stärken des alternativen Antriebskonzepts können nicht ganz ausgespielt werden. Mit dem Kona ging Hyundai 2017 einen eigenen Weg: Bei der Entwicklung des Kompaktklasse-SUV wurden alle Antriebsformen für dieselbe Basis mitberücksichtigt – direkt am Anfang der Entwicklung. Startete der Kona zunächst als Benziner, folgte 2018 bereits der Stromer mit zwei Motorleistungen.

Der Basismotor kommt auf 136 PS, die stärkere Ausführung auf 204 PS. Besonders die Reichweite hebt den Hyundai Kona Elektro zu dieser Zeit aus der Masse heraus. Mit bis zu 449 Kilometer in der Version mit 204 PS besaß er zu dieser Zeit in diesem Preissegment kaum Konkurrenz.

2021 bekommt der Hyundai Kona Elektro ein Facelift

Mit dem Facelift 2021, das nur wenige optische Veränderungen bringt, verbessert sich die Reichweite noch einmal. Der Hyundai Kona Elektro mit 204 PS schafft nun bis zu 484 Kilometer ohne laden zu müssen.

Im Portfolio von Hyundai ordnet sich der Kona Elektro über dem nur drei Zentimeter kürzeren Bayon und den größeren Tucson und Santa Fé ein. Neben dem Kona Elektro bietet der Hersteller sonst nur den Ioniq 5 als Stromer an.

Im Trend: Elektro-SUVs

Der Hyundai Kona Elektro ist ein typischer Vertreter der kompakten SUV-Klasse. Mit einer Länge von 4,21 Meter und einer Breite von 1,80 Meter ist er ungefähr so groß wie der aktuelle VW Golf der achten Generation, bietet aber die Vorteile, die dieser Fahrzeugart zu eigen ist.

Dazu zählt natürlich die erhöhte Sitzposition des SUVs. Sie sorgt für einen leichteren Einstieg und eine bessere Übersicht über den Verkehr. Hinzu kommt eine größere Kopffreiheit und ein leicht verbessertes Platzangebot. Wobei dies beim Hyundai Kona Elektro im Vergleich zu den konventionell motorisierten Modellen durch die zusätzlichen Batterien etwas eingeschränkter ist.

Die Konstruktion als elektrisches SUV hat aber gerade bei einem Stromer Vorteile. Durch die höhere Straßenlage können mehr Batterien im Fahrzeugboden des Elektroautos untergebracht werden. Das zeigt sich bei der stärkeren Version des Hyundai Kona Elektro. Er kommt auf eine Reichweite von bis zu 484 Kilometer. Ein weiterer Vorteil: Als Stromer stößt der Hyundai Kona Elektro lokal keine Emissionen aus.

Seit Jahren erfolgreich

Was der Hyundai Kona der Konkurrenz voraus hat, ist das moderne Antriebskonzept. Das Kompakt-SUV aus Korea erhält man, anders als den VW T-Roc, Skoda Karoq und Nissan Juke, auch schon mit reinem Elektroantrieb. Diesel- und Benzinmotoren sind natürlich ebenfalls verfügbar.

Am markantesten ist der Unterschied zwischen den Verbrenner- und Elektroversionen an der Front und am Heck. Der Motorraum wirkt ein wenig leer und den Auspuff kann man am Ende des Kona Elektro lange suchen, denn er fährt abgasfrei.

Großzügige Ausstattung, lange Garantie

Keine Frage, der Kona Elektro ist ein vollwertiges Elektroauto mit großer Reichweite, im trendigen Karosserieformat SUV, mit großzügiger Ausstattung und langer Garantiezeit. Der Elektroantrieb im Kona macht den Hyundai noch attraktiver.

Obwohl der Preis über dem eines klassisch motorisierten Kona liegt, sind die Koreaner manchem deutschen und europäischen Hersteller mit ihrem Angebot hinsichtlich Alltagstauglichkeit, Zukunftssicherheit und Preis schon ein gutes Stück voraus. Zudem wird der Hyundai Kona Elektro gefördert.

So befriedigt der Kona Elektro die meisten Anforderungen an ein modernes Elektroauto unaufgeregt und solide. Nur so richtig begeistern kann er nicht.

Wie viel kostet der Hyundai Kona Elektro?

Für die Unterhaltskosten sind mitunter die Einstufungen für die Versicherungsklassen entscheidend. Das geschieht in Typklassen, bei denen der Kona Elektro zumindest hinsichtlich der Haftpflichtversicherung mit der Klasse 15 gut wegkommt. Eher durchschnittlich wird er für die Teilkasko und die Vollkasko eingestuft. Dort zählen die Typklassen 21 und 20.

Hyundai Kona Elektro: Reichweite und Ladedauer

Welche Strecke man noch schafft, darüber informiert das volldigitale Kombiinstrument. Ungewöhnlich für an konventionelle Antriebe gewöhnte Fahrende ist der massive Schub des Elektromotors ab der ersten Umdrehung, der beim Fahren im Kona Elektro und an der Ampel viel Spaß bringen kann. Ebenfalls gewöhnungsbedürftig ist das Bremsen übers Lenkrad mit den verstellbaren Rekuperationsmodi.

Vielen seiner Konkurrenten hat das elektrische koreanische SUV auch die selbstbewusst lange Garantiezeit voraus – und den Preis, an den vor einigen Jahren noch keiner gedacht hätte. Damit wird die Frage, ob der Kona Elektro ein vollwertiges Elektroauto ist, beinahe zur rhetorischen Frage. Denn die Reichweite zählt zu den großen Stärken des Hyundai Kona Elektro spätestens mit der größeren Batterievariante.

Nutzt man die Höchstgeschwindigkeit von 155 km/h häufig oder ist es draußen sehr kalt, schrumpft die Reichweite trotz optionaler Batterieheizung schnell zusammen. Mit dem Lithium-Ionen-Polymer-Akku und einer Kapazität von 39,2 kWh sowie einem Verbrauch von 14,3 kWh (Werksangabe) liegt sie bei 305 Kilometer. Und das ist sogar realistisch und der Kona Elektro erreicht in unserem Praxistest mit 298 Kilometern beinahe die Werksangabe.

Ist der Akku leer, dauert eine 80%-Ladung an einer 70-kW- und 50-kW-Schnellladestation 54 und 75 Minuten und eine 100-%-Vollladung an einer 4,6-kW-Wallbox in der Garage 8,5 Stunden, an der Haushaltssteckdose 19 Stunden.

Die Kapazität des Akkus von 64 Kilowattstunden soll bei einem geringfügig höheren Verbrauch von 14,7 kWh für eine Distanz von 484 km reichen – wenn man den Maximalspeed von 167 km/h nicht nutzt. Viel mehr als die Leistung ist der größere Akku das Hauptargument für die stärkere Antriebsoption. Zu 80 % geladen ist der Stromspeicher ebenso in 54 oder 75 Minuten und zu 100 % gefüllt nach 13,9 Stunden an der Wallbox oder nach episch langen 31 Stunden an der normalen Steckdose.

Leistung und Fahrkomfort

Bei den Motoren fällt die Entscheidung zwischen dem 136 PS und 204 PS starken Elektromotor mit unterschiedlicher Batteriekapazität und Reichweite.

Schon mit dem 136 PS starken E-Antrieb ist der Fahrspaß, ohne Anfahrschwäche oder Turboloch, permanent zu haben. Ab der ersten Umdrehung legt sich der E-Motor mit 395 Nm ins Zeug. Das ist weitaus eindrucksvoller, als es die nackten Zahlen im Datenblatt andeuten. Der kleinere der beiden Elektromotoren reicht also vollkommen aus.

Mit ebenfalls 395 Nm Drehmoment und 204 PS stellt der stärkere Elektromotor die Vorderräder noch eindrucksvoller unter Druck, denn damit sprintet der Kona elektrisierend in 7,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h.

Rekuperation in vier Stufen

Der sofortige, heftige Schub beider E-Motoren ist so ungewohnt wie das Bremsgefühl. Der Fuß steht im Kona Elektro viel seltener auf dem linken Pedal, denn die Stärke der Rekuperation, also der die Fahrt bremsenden Wiedereinspeisung von Energie in den Akku beim Verzögern, lässt sich einfach in vier Stufen am Lenkrad-Paddle einstellen. Stellt man die höheren Stufen ein, verzögert der Kona nur durch vom Gas gehen kräftig und man kann sich das Pedalbremsen zumeist sparen – was anfangs ungewohnt, aber bald sehr angenehm ist.

Und Komfort und Sicherheit? Der Elektromotor arbeitet nicht unhörbar. Im Stadtverkehr gewollt. Die Lenkung rotiert leichtgängig, aber eher indirekt, und mit seinen 1,8 Tonnen rollt der Kona Elektro etwas hölzern ab. Auch die Bremsanlage sorgt nicht für Topverzögerungswerte.

Platz und Praxistauglichkeit

Der Hyundai Kona teilt sich die Plattform mit Kias Kompakt-SUV Stonic. Mit 4,21 Meter Länge und 1,80 Meter Breite passt der Koreaner noch gut in die Stadt und in ihn auch einiges hinein. Zwei Personen sitzen bequem vorne, zwei kleine noch passabel hinten, wo man hoch sitzt mit eingeschränktem Raumgefühl und wenig Beinfreiheit genießt. Wer groß gewachsen ist, fühlt sich nur vorne richtig wohl.

Auch im E-Kona sind die Sitze in den höheren Ausstattungslinien mit Leder bezogen, lassen sich beheizen und belüften. Der geringe Verlust an Kofferraumvolumen ist gut verschmerzbar. Statt 361 Liter im klassischen Kona kommen in der Elektroausführung 332 Liter unter. Werden die Rückbanklehnen umgelegt, sind es 1.114 Liter statt 1.156 Liter. Leider entsteht beim Umlegen keine ebene Fläche, was das Beladen etwas erschwert. Anhänger ziehen kann der Hyundai Kona leider nicht, dafür ist er nicht zugelassen.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Optisch machen der geschlossene Grill, an dem sich unter einer Klappe die Ladesteckdose befindet und die windschnittigeren Felgen den Unterschied. Im Innenraum wirkt Hyundais 4,21 Meter langer Elektro-SUV schnell vertraut mit reichlich Bewegungsspielraum, der gut im Blick liegenden Multimedia-Bedienzentrale und der soliden Verarbeitung besonders bei den Knöpfen der Mittelkonsole. Nur der verarbeitete Kunststoff an den Seitentüren und Fensterhebern wirkt günstig – mehr war wohl nicht drin zu diesem Preis.

Dafür bekommt man aber schon im Basismodell eine üppige Ausstattung mit auf den Weg. Dieser Weg darf mit dem bis zu 204 PS starken Elektromotor und der großen Batterie ruhig länger ausfallen, denn der Kona Elektro erreicht mit voll geladenem Akku eine Reichweite von fast 500 Kilometer.

Sicherheit und Schutz

Im ADAC-Bremstest schnitt der Kona Elektro mit einem durchschnittlichen Bremsweg von 40,3 Metern bei einer Vollbremsung aus 100 km/h nicht gut ab. Das Crashverhalten der Karosserie und die gute Sicherung durch die Assistenten wurden im Euro NCAP-Crashtest jedoch mit der maximalen Wertung von fünf Sternen belohnt.

Dabei stammt diese Bewertung allerdings noch aus dem Jahr 2017 vom Modell vor dem Facelift. Während der Kona damals in den Kategorien Insassenschutz für Erwachsene und Kinder überzeugte, fielen die Ergebnisse für den Fußgängerschutz und die Sicherheitsunterstüzung durchschnittlich aus.

Problematisch für ungeschützte Verkehrsteilnehmende waren die steifen Karosserieteile an der Front in Form der A-Säulen rund um die Windschutzscheibe. Ein typisches Problem vieler Modelle.

Bei der elektronischen Unterstützung bemängelte der Report vor allem einen in der Serienausstattung fehlenden Notbremsassistenten.

Zuverlässigkeit und Probleme

Die Zuverlässigkeit des Konas untermauert Hyundai mit einer großzügigen Garantieleistung. Insgesamt fünf Jahre Garantie bekommen Sie auf das gesamte Fahrzeug. Hinzu kommen die standardmäßig längeren Garantien von bis zu zwölf Jahren gegen Durchrostung und von acht Jahren oder bis zu einer Laufleistung von 200.000 Kilometern auf die Batterie.

Mit der Batterie gab es vor allem in den Baujahren 2018 bis 2020 Probleme, die einen Rückruf zur Folge hatten. Durch einen möglichen Kurzschluss kam es bei bis dato 15 Fahrzeugen zu Batteriebränden.

Hyundai Kona Elektro FAQs

Der Hyundai Kona kostet laut Preisliste mindestens 36.400 Euro. Die Version mit 64 kWh Batterie und größerer Reichweite kostet 33.713 Euro. Auf carwow erhalten Sie Hyundai Kona Elektro Angebote ab 28.058 Euro.

Der Hyundai Kona Elektro ist 4,21 Meter lang und damit etwas kürzer als ein VW Golf.

Der Hyundai Kona Elektro ist seit 2018 auf dem Markt. Ein neues Modell ist noch nicht angekündigt - erst 2021 bekam das SUV ein umfassendes Facelift.

Der Hyundai Kona Elektro wurde zunächst nur in Ulsan in Südkorea gebaut. Wegen großer Nachfrage in Europa begann im März 2020 die Produktion in Nosovice in der Tschechei.

Wie lange der Hyundai Kona lädt, ist abhängig von der Quelle. An einer Wallbox mit 4,6 kW dauert es acht Stunden und 30 Minuten (100 kW), beziehungsweise fünf Stunden und 50 Minuten (150 kW). Wenn es schneller gehen soll, dauert es 57 Minuten an einer 50-kW-Ladestation (100 kW), bis 80 Prozent der Akkus gefüllt sind. Bei der größeren Variante des Hyundai Kona Elektro dauert es eine Stunde und 15 Minuten. Am schnellsten geht es an einer 100-kW-Schnellladestation. Hier benötigen beide Kona Elektro Modelle 54 Minuten bis sie 80 Prozent ihrer Batterien geladen haben.

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