Skoda Octavia Combi (2017-2019) Testbericht

Der Skoda Octavia Combi überzeugt durch sein Platzangebot, bei dem die Konkurrenz das Nachsehen hat. Aber auch sonst hat das Familienauto einiges zu bieten.

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Wow-Wertung
9/10
Bewertet von Timon Werner-Pachmayr nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.

Was gut ist

  • Großzügiges Platzangebot
  • Großer Kofferraum
  • Solide Verarbeitung

Was nicht so gut ist

  • Allrad nur für stärkere Motoren
  • Langsamfahrkomfort unbeladen
  • Schwacher Einstiegsmotor

Skoda Octavia Combi (2017-2019): Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Bewertung des Skoda Octavia Combi

Der Erfolg der Marke Skoda ist eng verknüpft mit dem des Octavia. Der Octavia Combi ist das Zugpferd der Baureihe und erhielt zur Auffrischung ein Facelift, dessen äußerliches Erkennungsmerkmal das Vier-Augen-Gesicht ist.

Die Kombiversion des Octavia bietet neben bewährter VW-Technik, ausgereiften VW-Motoren und der guten Verarbeitung viel von dem, was ein hervorragendes Familienauto ausmacht: einen großen Kofferraum, eine variable Ladefläche und viel Alltagsnutzen.

Im Vergleich zu den Konkurrenzkombis wie einem VW Golf Variant, Opel Astra Sports Tourer oder Ford Focus Turnier bietet der Skoda mehr Platz. Auch die Kombis der sogenannten Premium-Klasse wie der Audi A4 Avant, der BMW 3er Touring oder das Mercedes C-Klasse T-Modell bieten unter rein praktischen Aspekten nicht mehr Nutzen, aber man zahlt für sie weit mehr.

Von 90 bis 245 PS

Das Platzangebot fällt im Octavia Combi vorne wie hinten großzügig aus. Fast nur Positives lässt sich auch von der Bedienung, dem Fahrwerk und den Motoren berichten. Die leisten 90 bis 245 PS und bringen ihre Kraft entweder mit dem Front- oder Allradantrieb auf die Straße.

Das Sicherheitsniveau im Octavia Combi ist hoch und das Preis-Leistungs-Verhältnis immer noch sehr überzeugend: Ein VW Golf mit dem Basismotor, in der Basisausstattung und mit nur drei Türen steht in der Preisliste zum gleichen Preis wie ein etwa 40 Zentimeter längerer und geräumigerer Skoda Octavia Combi.

Fazit: Der Favorit der Octavia-Kunden ist und bleibt der Combi. Und das zu Recht. Der Combi bietet all das, was schon die Octavia Limousine auszeichnet: mehr Platz als in der Klasse üblich, eine harmonische Abstimmung von Antrieb und Fahrwerk und viele kluge Details. Darüber hinaus die geräumigere, variablere und praktischere Ladefläche zu einem fairen Aufpreis von nur rund 700 Euro.

Wie viel kostet der Skoda Octavia Combi?

Leistung, Verbrauch und CO2-Ausstoß

Um über mehr Reserven bei voller Beladung zu verfügen, wurde das Fahrwerk des Skoda Octavia Combi etwas härter abgestimmt. Das heißt: Er liegt zwar gut in der Kurve, rumpelt jedoch etwas über schlechte Straßen.

Die Servolenkung arbeitet präzise, aber in der Mittellage mit etwas mehr Widerstand. Das kann man mögen, weil es sich direkter anfühlt oder kritisieren, weil dadurch der Geradeauslauf leidet.

Unbestreitbar aber sorgt der kompakte Wendekreis von 10,4 Metern für Handlichkeit im Stadtverkehr. Wendig ist der Octavia Combi damit, aber nicht sportlich. Der Ford Focus Turnier, der mit einem rundum gelungenen Fahrwerk brilliert und der Seat Leon ST, der nach Art des spanischen Hauses sportiver abgestimmt ist, fahren dem Octavia Combi auf kurviger Landstraße mit weniger Seitenneigung und Untersteuern davon. Wird der Combi mit dem Sportfahrwerk und dem Allradantrieb bestellt, ändert sich das zum Positiven.

Das Motorenangebot deckt ein Leistungsspektrum von 90 bis 245 PS ab. Getankt wird Benzin, Diesel oder Erdgas. Die Gänge werden mit dem Fünfgang- und Sechsgang-Schaltgetriebe oder dem Sechsgang- und Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe einsortiert.

Die Benziner

Der Octavia Combi kann mit dem schnurrigen 1,0-Liter-TSI-Benziner von VW bestellt werden. Der 85 kW starke Dreizylinder, für den Skoda einen Verbrauch von 4,8 l/100 km angibt, wird mit dem manuellen Sechsganggetriebe oder dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe ausgeliefert.

Der 1.4 TSI mit 150 PS, der 1.5 TSI mit ebenfalls 150 PS und der 1.8 TSI mit 180 PS performen deutlich besser. Mit dem 1,4-Liter-Vierzylinder sprintet der Octavia Combi in 8,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h, mit dem 1.5 TSI in 8,3 Sekunden und mit dem 1.8 TSI unter der Haube in 7,4 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeiten liegen bei 216 km/h, 219 km/h beziehungsweise 229 km/h.

Der schnellste Combi heißt jedoch Octavia RS und wird vom 230 PS oder 245 PS starken Turbomotor angetrieben. Dabei ist Tempo 100 in 6,8 Sekunden bzw. 6,7 Sekunden abgefeiert und das Maximaltempo bei 247 km/h bzw. 250 km/h erreicht.

Der ökologischste Benziner ist der Octavia Combi G-TEC, der mit Erdgas (CNG) und Benzin betankt werden kann. Der 110 PS starke 1,4-Liter-Benziner wird seit Kurzem auch mit der Siebengang-Doppelkupplungsautomatik angeboten.

Die Diesel

Ein probates Mittel, um auf langen Strecken viel Geld zu sparen, heißt weiterhin Diesel. Der war und bleibt für Langstreckenfahrer die favorisierte Motorgattung. Der 1.6 TDI mit 90 oder 116 PS ist sehr sparsam. Mit dem 90 PS starken 1.6 TDI liegt der Verbrauch bei 4,0 l/100 km.

Der 2.0 TDI mit 150 PS liefert jedoch deutlich mehr Kraft. Mit ihm ist der Spurt aus dem Stand auf 100 km/h in 8,6 Sekunden geschehen. Bei einem Verbrauch, der mit rund fünf Litern in der Praxis in Ordnung geht.

Kombinierbar ist der Vierzylinderdiesel mit dem Front- oder Allradantrieb und dem Sechsgang-Schaltgetriebe oder der Sechsgang-Doppelkupplungsautomatik. Noch mehr Kraft liefert der Octavia Combi RS Diesel mit 184 PS.

Platz und Praxistauglichkeit

Wer Raum im Auto benötigt, sitzt im Octavia Combi goldrichtig. Im Innenraum und im Kofferraum bietet der Skoda so viel Platz wie wenige in der 4,70-Meter-Kombiklasse.

Gutes Sitzen gehört zum Standardrepertoire des 4,67 Meter langen Octavia Combi. Der Combi bietet vier vollwertige Sitze und in der Mitte der Rückbank einen weiteren schmalen, auf dem man als Erwachsener nicht gerne lange sitzt. Auf der Rückbank fährt man dank eines Plus von 1,5 Zentimeter Kopffreiheit noch besser mit als in der Octavia Limousine.

Auf dem Fahrerplatz, auf dem die richtige Sitzposition schnell eingestellt ist, kritisieren manche den mangelnden Seitenhalt. Die Rundumsicht wird von den breiten hinteren Dachsäulen etwas geschnitten.

Der Kofferraum

Laden ist der Auftrag im Octavia, vor allem im Combi. Der doppelte und in der Höhe variierbare Ladeboden, die Wendematte, die Taschenhaken und die als Jacken-Ablage nutzbare Multifunktionsablage unter der Kofferraumabdeckung gehören zu den praktischen Dingen.

Die Rückbank ist nach dem Ziehen von zwei Hebeln oder einem Hebelzug im Kofferraum ruckzuck komplett flach gelegt. Dem Designersatz „form follows function“ gibt eine schwere Kommode auf der niedrigen Ladekante des Octavia Combi erst richtig Inhalt. Echtes Heldentum bedeutet für Papa, das Kinderbett noch dort unterzubringen, wo andere schon am Kinderwagen scheitern.

Der Laderaum ist im Octavia Combi 1,01 Meter breit, 1,07 Meter hoch und in Normalkonfiguration 1,05 Meter tief. Wird der Beifahrersitz umgelegt, passen sogar bis zu 2,92 Meter lange Bretter vom Baumarkt hinein. 524 bis 645 Kilogramm dürfen zugeladen werden und maximal 80 Kilogramm aufs Dach.

Mit dem Gepäckvolumen von 610 bis 1.740 Litern übertrifft der Combi nicht nur den Kofferraum der Octavia Limousine (590 bis 1.580 l), sondern auch die Gepäckabteile der ärgsten Kontrahenten, den Laderaum des VW Variant (605 l), Ford Focus Turnier (490 l) und Opel Astra Sports Tourer (500 l). Ein Honda Civic Tourer lässt sich noch mehr auf die Ladefläche packen (624 l), ein weit teurer VW Passat Variant aber weniger (603 l).

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Im Cockpit liegt alles gut im Blick. Die Bedienung gelingt intuitiv, denn sie ist einfach und klar gehalten. Seit dem Facelift verfügt der Octavia optional über einen bis zu 9,2 Zoll großen Touchscreen des Infotainmentsystems Columbus, die Möglichkeit des induktiven Ladens des Smartphones und einen WLAN-Hotspot.

Ebenfalls neu sind die schickeren Bezugsmaterialien und Dekorblenden im Innenraum, auch wenn die Verarbeitungsqualität weiterhin einen Respektsabstand zu den Volkswagen-Modellen halten muss. Den Wolfsburgern voraus hat der Skoda die "simply clever"-Lösungen wie den in der Tankklappe befestigten Scheibenkratzer, den personalisierbaren Schlüssel, das beheizbare Lenkrad und die Klapptische an den Vordersitzlehnen.

Die fünf Ausstattungslinien Active, Ambition, Style, L&K und RS stehen zur Wahl. Schon im Basismodell Active gehören das ESP, der Fahrer-, Beifahrer-, Kopf-, Knie- und Seitenairbag, der Bremsassistent, die Zentralverriegelung, die 60:40-teilbare Rücksitzlehne und das Radio samt USB-Anschluss zur Serienausstattung, aber nicht die Klimaanlage.

Im Octavia Ambition kommen darüber hinaus die höhenverstellbaren Vordersitze, der Tempomat, die elektrischen Fensterheber, die Parksensoren hinten, die Nebelscheinwerfer, die Lendenwirbelstützen in den Vordersitzen, die Maxi-Dot-Anzeige und der automatisch abblendende Innenspiegel hinzu.

Im Octavia Style ergänzen die 2-Zonen-Klimaautomatik, die beheizbaren Leder-Stoff-Sitze, die 16-Zoll-Leichtmetallfelgen sowie das Radio Bolero mit digitalem Empfang und Bluetooth-Schnittstelle die Ausstattung.

L&K bildet die Spitze

Das Octavia Combi Topmodell L&K wird ab Werk mit elektrisch verstellbaren Vordersitzen mit Leder-Alcantara-Bezug, dem CANTON Soundsystem, den LED-Scheinwerfern mit Reinigungsanlage, den Chromzierleisten an den Fenstern, den Parksensoren vorne und hinten sowie den breiten 18-Zoll-Rädern ausgeliefert. Die Ausstattung des Octavia Combi RS pflegt mit den Sportsitzen, dem Sportfahrwerk und tieferen Schwellern den sportiveren Auftritt.

Seit dem Modelljahr 2017 sind einige Ausstattungsoptionen neu. Das Assistenzpaket Traveller ist jetzt auch in Kombination mit dem Infotainment- oder Businesspaket Amundsen verfügbar. Es beinhaltet die Verkehrszeichenerkennung, den Spurhalte- und Fernlichtassistenten. Zudem kann das Infotainmentsystem Amundsen auch mit Skodas Media Command App kombiniert werden.

In allen mit der Telefonfreisprecheinrichtung samt Phonebox ausgestatteten Octavia lässt sich das Smartphone jetzt induktiv (kabellos) laden. Ein neuer Tablet-Halter, der Bestandteil des Ablage-Plus- und Ablage-Pakets ist, sorgt für eine sichere Arretierung des Tablets.

Octavia-Fahrer, die schon mit einem Navigationssystem der neuesten Generation unterwegs sind, erhalten ab sofort regelmäßig Updates für das Kartenmaterial – kostenfrei und ein Octavia-Leben lang.

Sicherheit und Schutz

Viel Sicherheit geht schon vom grundsoliden Fahrverhalten aus. Das spürt man, wenn man die Grenzen des Fahrwerks testet. Übertreibt man es, schiebt der Octavia Combi gut beherrschbar zuerst über die Vorderräder in Richtung Kurvenrand („Untersteuern“) und bei noch höherer Dynamik regelt das ESP durch gezielte Bremseingriffe.

Schon im Vorfeld sichern der Spurhalteassistent, die Müdigkeitserkennung und der adaptive Tempomat. Erkennt dessen Frontradar ein Stauende, auf das der Fahrer nicht reagiert, leitet das System eine Vollbremsung ein. Features wie der Fernlichtassistent und die Verkehrszeichenerkennung sorgen für noch mehr Sicherheit.

Die Parksensoren und der Parkassistent, der das Fahrzeug automatisch in quer und längs zur Fahrbahn liegende Parklücken bugsiert, sorgen dafür, dass dabei das liebe Blech heil bleibt. Den gleichen Auftrag übernimmt im Octavia Combi die klug konstruierte Rückfahrkamera, die über eine eigene Reinigungsdüse verfügt, die dafür sorgt, dass bei schlechtem Wetter mehr als nur ein Wasserfilm auf dem Bildschirm zu sehen ist.

Seit dem Facelift sind auch die Anhängerrangierhilfe und der vorausschauende Fußgängerschutz bestellbar.

Im ADAC-Bremstest kam der Skoda Octavia Combi bei der Vollbremsung aus 100 km/h nach hervorragenden 34,1 Metern zum Stehen. Das Crashverhalten der Karosserie und die Sicherung durch die elektronischen Helfer wurden im Euro NCAP-Crashtest mit der maximalen Wertung von fünf Sternen bewertet.

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