Skoda Citigo Testbericht
Der Skoda Citigo ist der VW Up für preisbewusste Kleinwagenkäufer. Gebaut wird der kompakte Skoda wie die Schwestermodelle aus dem VW-Konzern, der VW Up und Seat Mii, in Bratislava.
Was gut ist
Was nicht so gut ist
Skoda Citigo: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?
Bewertung des Skoda Citigo
Von der Basis und vom Platzangebot unterscheidet er sich vom Mii und Up nicht, aber im Preis. Dieser zielt auf die günstige Konkurrenz aus Italien (Fiat Panda) und Korea (Kia Picanto, Hyundai i10), konkurriert aber auch mit Kleinwagen wie dem Citroën C1, Peugeot 108 oder Toyota Aygo.
Gegen die zieht der 3,60 Meter lange Citigo mit einem guten Raumangebot, leichter Bedienbarkeit, sicherem Fahrwerk und guter Sicherheitsausstattung ins Feld. Auch bei den Motoren macht es, wenn der Elektromotor oder der 90-PS-Dreizylinder-Turbo nicht das Ziel sind (beide lieferbar im Up), keinen Unterschied, in welchem der drei Konzernkleinwagen man sitzt.
Der Citigo wurde im Juni 2017 überarbeitet. Das Facelift erkennt man an den zwei zusätzlichen Sicken in der Motorhaube, am neuen Kühlergrill, an den neuen Nebelscheinwerfern und den modifizierten Stoßfängern.
Im Innenraum erhielt der Mini von Skoda ein neues Multifunktionslenkrad vor dem optisch aufgefrischten Kombiinstrument und ein modernes Infotainment. Ein paar neue Farben und Ausstattungen sorgen beim Cityfloh Citigo ebenfalls für frischen Wind.
Der Skoda Citigo bietet wie der VW Up und der Seat Mii reichlich Platz auf kompaktem Raum, ein sicheres Fahrverhalten, eine für die Kleinwagenklasse gute Sicherheitsausstattung und einen für die Fahrzeuggröße guten Komfort.
Bei der Verarbeitung gibt sich der Skoda, auch wenn der Innenraum etwas karg wirkt, keine Blöße. Mit dem Ausstattungsumfang im Basismodell aber schon. Nur so bleibt der Skoda Citigo als Dreitürer unter der 10.000-Euro-Grenze.
Wie viel kostet der Skoda Citigo?
Leistung und Fahrkomfort
Kurz wieselt es sich gut. Der Citigo ist so handlich wie seine Brüderchen Up und Mii. Das heißt, der Citigo kostet weniger als ein Up, fährt sich aber genauso flink. Das ideale Einsatzgebiet ist die Stadt, aber auch gegen eine längere Tour zu Dritt spricht wenig.
Die Federung ist bei voller Beladung, wenn sie etwas an Straffheit verliert, ausreichend komfortabel und der solide Geradeauslauf hat auf der Autobahn auch etwas für sich.
Die Lenkung arbeitet präzise und die Bremse lässt sich gut dosieren. Mit einem Wendekreis von 9,8 Metern gehört der Citigo zu den handlichen Partien auf dem Markt. Diese Wendigkeit in der City gepaart mit einer gewissen Reisetauglichkeit lassen das Gesamtpaket erwachsener erscheinen, als mancher dies von einem Kleinwagen vielleicht erwarten mag.
Platz und Praxistauglichkeit
Die Karosserie des Citigo fällt aufrecht und der Radstand mit 2,42 Metern verhältnismäßig lang aus. Das schafft ein gutes Raumgefühl im Innenraum und Platz für vier Insassen. Die großen Fensterflächen sorgen für eine angenehme Rundumsicht.
Der viersitzige Skoda Citigo wird als Drei- oder Fünftürer angeboten (Aufpreis: rund 500 Euro). Vier Türen machen den Alltag angenehmer, da der Einstieg hin zu den Rücksitzen einfacher vonstattengeht. Auf den vorderen Sitzen sitzt man so bequem wie in einem längeren VW Polo.
Auf den hinteren beiden Plätzen, wo Kopffreiheit kein Problem ist, kommt man von der Beinfreiheit so gut unter, wie es einem der Vordermann erlaubt. Das heißt: Sitzt vorne ein Großer, wird es hinten eng. So ist das nun einmal im Kleinwagen.
Dass es im Fond nur Ausstellfenster gibt, muss man akzeptieren. Immerhin ist auch das noch besser als im Dreitürer, in dem sich hinten gar kein Fenster öffnen lässt.
Das Interieur ist zweckmäßig eingerichtet. Mit viel Hartplastik und nacktem Blech präsentiert es sich zwar solide verarbeitet, aber eher funktional. Warm ums Herz wie im Fiat 500 oder Mini wird es einem da nicht. Eher der Zweck heiligt die Mittel. Die Bedienung gibt deshalb nie Rätsel auf.
Kleine Dinge wie der ausklappbare Taschenhalter sowie die Brillen- und Kugelschreiberhalter am Handschuhfach, der Regenschirm unter dem Beifahrersitz und ein variabler Ladeboden im Kofferraum machen das sachliche Interieur nicht hübscher, aber praktischer.
Der Kofferraum hält, was das Format verspricht. Sein Volumen liegt bei 251 Liter in der Grundkonfiguration und bei 959 Liter, wenn die Rückbanklehnen heruntergeklappt werden. Zum Vergleich: Im Renault Twingo liegt das Volumen bei 219 Liter und im Hyundai i10 bei 252 Liter.
Ein praktisches Detail bietet der Skoda zudem mit der umklappbaren Beifahrersitzlehne. Allerdings nur im Fünftürer. Beim Laden weniger praktisch ist, dass die Ladekante über 75 Zentimeter hoch liegt und es dahinter bis zum Ladeboden rund 30 Zentimeter hinuntergeht.
Innenraum, Infotainment und Ausstattung
Skoda bietet den Citigo in den drei Ausstattungslinien Active, Ambition und Style an. Zudem befinden sich Sondermodelle im Angebot.
Die Basisausstattung fällt bescheiden aus. Im Active gehören ab Werk das höhenverstellbare Dreispeichenlenkrad, das Easy-Entry-System (im Dreitürer), der Berganfahrassistent und das LED-Tagfahrlicht mit zur Ausstattung, aber eben nicht viel mehr.
Zu den Erkennungsmerkmalen des zweiten Ausstattungslevels, dem Ambition, zählen der verchromte Kühlergrillrahmen und die abgedunkelten Heckleuchten. Auf Wunsch sind die Dekors an der Armaturentafel in Piano-Schwarz oder Piano-Weiß gehalten und die hinteren Scheiben abgetönt.
Immer sind im Ambition das Multifunktionslenkrad, die Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, elektrische Fensterheber vorne sowie der höhenverstellbare Fahrersitz inklusive. Für die Beschallung sorgt das Blues-Soundsystem inklusive SD-Karten-Slot, AUX-In-Anschluss und CD-Player.
Im dritten Level, dem Style, sind das Multifunktionslenkrad und der Schalt- und Handbremshebel mit Leder bezogen. Mit zur Ausstattung gehören die Klimaanlage und das Infotainmentsystem Swing mit Bluetooth-Freisprecheinrichtung, sechs Lautsprechern, SD-Karten-Slot und USB-Port.
Die Sondermodelle präsentieren sich sportiver (Monte Carlo), mit serienmäßiger Klimaanlage (Cool Edition) oder vom Infotainment aufgewertet (Fun).
Kraftstoffverbrauch, CO2-Ausstoß und Abgsanorm
Zählt man im Motorraum Zylinder, zählt man im Citigo immer nur bis Drei. Der 1,0-Liter-Benziner mit 60 und 75 PS arbeitet mit drei Zylindern und Benzin im 35-Liter-Tank. Der dritte Motor ist kein Dieselaggregat oder E-Motor (wie im Up), sondern ein umweltfreundlicher Erdgasmotor.
Die Benziner
Die 60 PS-Variante des Dreizylinders bildet die Grundversorgung im Citigo. Der 75 PS-Motor macht es aber kaum besser, denn er liefert ohne Turboaufladung nur 95 Newtonmeter an den Vorderrädern ab. Genauso wenig wie der leistungsschwächere Motor. Schon mit dem geht es im rund 900 kg leichten Citigo in der City munter voran, wenn ordentlich mit dem Fünfganggetriebe geschaltet wird.
Auf der Landstraße und Autobahn aber stellt sich der kleine Skoda mit seinen Fahrleistungen öfter mal hinten an (0 auf 100 km/h in 14,4 s, Höchstgeschwindigkeit: 162 km/h). Hier ist die 75-PS-Variante leicht überlegen (13,5 s, 173 km/h). Im Verbrauch, der in den Green tec-Varianten des 60- und 75-PS-Motors am geringsten ist, geben sich die zwei Leistungslevel nicht viel.
Der Normverbrauch liegt bei 4,1 bis 4,4 l/100 km. Im realen Leben darf man mit ein, zwei Litern Super mehr rechnen. Wenn es nicht wirklich nötig ist, spart man sich mit dem kleinen und drehmomentschwachen Motor das automatisierte Fünfgang-Schaltgetriebe lieber. Noch mehr spart der dritte Motor im Angebot.
Der Erdgasmotor
1.0 G-TEC heißt die 1,0-Liter-Erdgasvariante des Citigo. Sie stellt an den Vorderrädern 68 PS zur Verfügung und erfüllt mit durchschnittlich 82 g/km CO2 die Effizienzklasse A. Andere Citigo-Modelle erreichen nur die CO2-Effizienzklassen B und C. Der Verbrauch liegt im Schnitt bei 4,5 kg/100 km Erdgas (Werksangabe).
Sicherheit und Schutz
An Metern spart der Citigo, aber nicht an der Sicherheitsausstattung. Das Basismodell Active ist ab Werk mit dem ESP, den Frontairbags, den Kopf-Thorax-Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer, der Reifendrucküberwachung und dem Berganfahrassistenten ausgestattet.
Der aktive City-Bremsassistent samt Regen- und Lichtsensor ist im Active nicht bestellbar und verlangt im Citigo Ambition und Style nach Zuzahlung. Das Gleiche gilt bei allen drei Ausstattungslinien für die Nebelscheinwerfer mit integriertem Abbiegelicht.
Im ADAC-Bremstest kam der Skoda Citigo 1.0 nach einer Vollbremsung aus 100 km/h nach mittelmäßigen 36,3 Metern zum Stehen. Das Crashverhalten der Karosserie und die Sicherung durch die elektronischen Helfer wurden im Euro NCAP-Crashtest mit der maximalen Wertung von fünf Sternen bewertet.