Schleudergefahr: Wann kann das Auto ins Schleudern kommen?
26. Mai 2023 von Irene Wallner
Eine Sorge vieler Autofahrender ist, dass ihr Fahrzeug plötzlich ins Schleudern gerät. Je nachdem, welche Straßenverhältnisse vorherrschen, ist dieses Szenario gar nicht so undenkbar. Wir sagen Ihnen, wann die Schleudergefahr am größten ist und wie Sie richtig reagieren, falls der Fall der Fälle eintritt.
⏰ Kurz zusammengefasst
- Vor allem schlechte Wetterverhältnisse können zum Scheudern führen
- Nebel, Sturm und Aquaplaning können auch im Sommer vorkommen
- Langsam und vorausschauend fahren ist das Wichtigste
- Beim Untersteuern reagieren die Vorderräder nicht mehr
- Beim Übersteuern verlieren die Hinterreifen den Halt
- Schnell aber ruhig reagieren
Ein Allradantrieb ist eine gute Hilfe gegen Schleudergefahr. Hier haben wir die besten Allradmodelle für Sie zusammengestellt:
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Zum Schleudern können die verschiedensten Situationen führen, nicht nur beim Autofahren im Herbst oder Winter. Es sind auch schwierigen Situationen beim Fahren, auf die man richtig reagieren muss – ganz unabhängig von der Jahreszeit. Sollte es zu einem Unfall kommen, verringert sich im besten Fall nur der Wert Ihres Fahrzeugs – im schlechtesten gibt es Personenschäden. Die Anschnallpflicht hilft dabei, den Personenschaden so gering wie möglich zu halten.
An manchen Streckenabschnitten ist man stärker gefährdet ins Schleudern zu geraten. Da hilft es, auf die entsprechenden Verkehrszeichen zu achten. Auch Runflat-Reifen können für mehr Sicherheit sorgen, denn im Falle eines Reifenplatzers ist Schleudern nahezu ausgeschlossen.
Die folgende Tabelle zeigt, welche Gefahren zum Schleudern führen können und wie Sie im besten Fall reagieren sollten:
Richtiges Verhalten beim Schleudern
1. Regen und Hagel
⚠ Gefahr: Schlechte Sicht, Hindernisse werden zu spät erkannt.
✅ Verhalten: Vorausschauend fahren, Abstand halten und wenig Gas geben.
2. Aquaplaning
⚠ Gefahr: Bei nasser Fahrbahn können die Reifen den Kontakt zur Straße verlieren.
✅ Verhalten: Langsam fahren und Pfützen ausweichen. Bei Aquaplaning nicht mehr bremsen oder Gas geben, sondern das Fahrzeug ausrollen lassen bis die Reifen wieder Griff haben.
3. Nebel
⚠ Gefahr: Schlechte Sicht, Hindernisse werden zu spät erkannt.
✅ Verhalten: Langsam fahren, Nebelscheinwerfer anmachen und bei viel Nebel das Fenster runter, damit man wenigstens etwas hören kann.
4. Sturm
⚠ Gefahr: Fahrzeug wird aus der Fahrbahn gedrückt.
✅ Verhalten: Beide Hände ans Lenkrad und nur langsam gegenlenken, Geschwindigkeit reduzieren.
5. Glätte
⚠ Gefahr: Unkontrolliertes Rutschen und Blitzeis
✅ Verhalten: Sehr vorsichtig, langsam und vorausschauend fahren, Brücken und Waldstücke meiden und nur unbedingt nötige Fahrten antreten.
6. Schnee
⚠ Gefahr: Reifen finden keinen Halt
✅ Verhalten: Langsam und in hohem Gang losfahren, gefühlvoll lenken und langsam beschleunigen und bremsen.
Was bedeutet Schleudern?
Wie oben gezeigt, gibt es die verschiedensten Situationen, die zum Schleudern des Fahrzeugs führen können. Diese sind aber nur äußeren Einflüssen geschuldet. Es gibt allerdings Verhaltensweisen, mit denen man als Fahrer potentielle Schleudersituationen ebenfalls herbeiführen kann – diese kann man jedoch recht einfach vermeiden.
Wenn wir im Volksmund von Schleudern sprechen, dann meint man genauer gesagt, dass das Fahrzeug ausbricht und unkontrolliert auf der Fahrbahn rutscht, oder die Reifen den Halt verlieren. Das Lenken des Autos ist somit nicht mehr richtig möglich. Da man als Autofahrer im Normalfall nicht vorher genau für solche Situationen instruiert wurde, reagieren viele hektisch und überfordert.
Starkes Bremsen, hektisches Lenken und eine unangepasste Geschwindigkeit sind die häufigsten Gründe dafür, dass das Fahrzeug ausbricht. Wer ruhig bleibt und kontrolliert versucht, die Situation zu überstehen, hat meist nichts zu befürchten. Nützlich ist es aber zu wissen, wann es gefährlich wird, denn Schleudern ist nicht gleich Schleudern. Wenn Sie stark bremsen müssen, dann hilft das ABS, damit die Räder nicht blockieren.
Was bedeutet untersteuern?
Von Untersteuern spricht man, wenn die Vorderreifen keinen Halt mehr haben und das Auto anfängt zu “schieben”. Der vordere Teil des Fahrzeugs kann nicht mehr kontrolliert werden und in einer Kurve rutschen die Vorderreifen stärker nach außen. Das passiert des Öfteren bei Autos mit Frontantrieb. Der Vorteil – wenn man das so sagen kann – ist, dass man im Falle einer Kollision frontal auf das Hindernis auffährt und nicht seitlich, was meistens gefährlicher ist.
Was bedeutet übersteuern?
Das Übersteuern ist gefährlicher als das Untersteuern, denn hier verlieren die Hinterreifen den Halt und das Heck rutscht weg. Diese Situation meinen wohl die meisten Autofahrer auch, wenn Sie von schleudern sprechen. Das Auto kann hier in eine unkontrollierte Drehbewegung geraten, was für die meisten Fahrer kaum unter Kontrolle zu bringen ist. Nur, wer ein Fahrsicherheitstraining absolviert hat und solche Situationen simuliert hat, weiß, was er zu tun hat und kann es auch umsetzen.
Sollte Ihr Auto übersteuern und beginnen, sich zu drehen, dann nehmen Sie Gas weg, treten Sie die Kupplung und lenken Sie kurz und schnell gegen. Doch wie gesagt: Nur erfahrene und geübte Fahrer sind in der Lage, das Auto auch wieder einzufangen. Manche führen ein Übersteuern auch kontrolliert herbei, um zu driften.
Auto schleudert: So reagieren Sie richtig
Schon beim kleinsten Anzeichen dafür, dass Ihr Fahrzeug ausbricht, ist eine schnelle Reaktion gefragt:
- Versuchen Sie, auf der Fahrbahn zu bleiben
- Langsamer Fahren und in Kurven ausrollen lassen
- Gang rausnehmen, um die Reifen zu neutralisieren (bei Automatik in N stellen)
- Gegenlenken und Einfangen des Fahrzeugs im ersten Moment möglich
- Im Notfall eine Vollbremsung machen, wenn man auf ein Hindernis zusteuert
- Auf andere Verkehrsteilnehmenden im toten Winkel achten
Schleudern vorbeugen
Allgemein können Sie einem Schleudern vorbeugen, indem Sie vorausschauend und langsam fahren und ihr Fahrverhalten den schlechten Straßenverhältnissen anpassen. Der beste Tipp ist aber, ruhig zu bleiben und hektische und schnelle Lenkbewegungen zu vermeiden, denn so erhöhen Sie das Risiko zu schleudern.
Außerdem sollten Sie sich nie von anderen Autofahrern stressen lassen, die beispielsweise nah auffahren, überholen oder Ihnen aufblinken – bleiben Sie in der Ruhe. Wenn Sie sich vor der Fahrt den Wetterdienst anhören, informiert er Sie über die aktuellen Straßenverhältnisse, sodass Sie genug Zeit einplanen können oder sich sogar überlegen, ob die Fahrt wirklich notwendig ist.
Was auf jeden Fall empfehlenswert ist: Absolvieren Sie wenn möglich einmal ein Fahrsicherheitstraining. Dann fühlen Sie sich in heiklen Situationen nicht so schnell überfordert und können Gefahren besser einschätzen.