10 Tipps für den Gebrauchtwagenkauf
03. Dezember 2024 von Irene Wallner
Gebrauchtwagen zu kaufen, kann eine kosteneffiziente und kluge Entscheidung sein – vorausgesetzt, man weiß, worauf zu achten ist. Mit den richtigen Tipps kann man nicht nur bares Geld sparen, sondern auch andere unangenehme Überraschungen vermeiden. In diesem Artikel findest du die 10 wichtigsten Tipps für den Gebrauchtwagenkauf, die dir dabei helfen, eine fundierte Entscheidung zu treffen.
⏰ Kurz zusammengefasst
- Fahrzeug besichtigen
- Unterlagen prüfen
- Auf Rost und Unfallschäden achten
- Unbedingt Probefahrt machen
- Auf Seriosität der Verkaufsperson achten
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Tipp 1: Gebrauchtwagen unbedingt besichtigen
Ein Punkt auf deiner Gebrauchtwagen Checkliste sollte die gründliche Besichtigung sein, um ein gebrauchtes Auto zu bewerten. Egal wie verlockend ein Online-Angebot klingt: Ein Fahrzeug sollte immer vor Ort inspiziert werden, bevor du dich zum Kauf entscheidest.
Achte bei der Besichtigung besonders auf folgende Punkte:
- Außenoptik: Prüfe den Lack auf Kratzer, Dellen und Farbabweichungen, die auf nachträgliche Reparaturen hinweisen könnten.
- Reifen: Die Profiltiefe sollte mindestens 1,6 mm betragen (empfohlen: 3 mm). Achte auch darauf, ob die Reifen gleichmäßig abgenutzt sind – ungleichmäßiger Verschleiß kann auf Probleme mit der Achsgeometrie hinweisen.
- Unterboden: Falls möglich, schau dir auch den Unterboden des Fahrzeugs an. Öl- oder Flüssigkeitsflecken könnten auf Lecks hinweisen.
- Geruch: Manche unangenehme Gerüche, wie kalter Zigarettenrauch, Katzenpisse oder Erbrochenes können die Fahrt zu einem Martyrium machen. Sie deuten aber auch auf einen sorglosen Umgang des oder der Vorbesitzers hin.
Eine sorgfältige Besichtigung ist unerlässlich, um teure Reparaturen nach dem Kauf zu vermeiden.
Tipp 2: Begleitperson zur Besichtigung mitnehmen
Vier Augen sehen mehr als zwei. Nimm jemanden mit, der sich mit Autos auskennt, am besten einen Freund oder eine Bekannte mit technischem Know-how.
Eine Begleitperson kann:
- Dich darauf hinweisen, wenn dir Details entgehen.
- Eine neutrale Einschätzung des Fahrzeugs geben.
- Im Idealfall während einer Probefahrt beobachten, ob ungewöhnliche Geräusche auftreten.
Eine zweite Meinung ist gerade bei einem Gebrauchtwagenkauf Gold wert.
Tipp 3: Papiere und Unterlagen des Gebrauchten prüfen
Die Fahrzeugpapiere sind essenziell, um die Geschichte eines Autos nachzuvollziehen.
Folgende Dokumente sollten unbedingt vorhanden sein:
- Zulassungsbescheinigung Teil I und II: Diese Papiere beweisen, dass der verkaufenden Person das Auto tatsächlich auch gehört. Achte darauf, ob das Auto viele Vorbesitzer hatte. Zu viele Vorbesitzer sind ein Hinweis, dass das Fahrzeug vielleicht viele technische Probleme hatte.
- HU/AU-Nachweise: Prüfe, ob die Haupt- und Abgasuntersuchung noch gültig sind.
- Serviceheft: Ein lückenloses Serviceheft zeigt, dass der Wagen regelmäßig gewartet wurde.
Fehlen wichtige Dokumente, solltest du vorsichtig sein – das könnte ein Hinweis auf unseriöse Praktiken sein.
Tipp 4: Tacho-Betrug aufdecken
Eine der größten Gefahren beim Gebrauchtwagenkauf ist der Kilometerstand. Tacho-Betrug ist in Deutschland leider keine Seltenheit. Ein manipulierter Kilometerstand lässt das Fahrzeug attraktiver erscheinen, als es tatsächlich ist.
So deckst du Tacho-Manipulation auf:
- Vergleiche den Kilometerstand mit den Angaben im Serviceheft und in Reparaturrechnungen.
- Achte auf den Verschleiß im Innenraum (z. B. abgegriffenes Lenkrad oder abgenutzte Pedale) – diese sollten zum Kilometerstand passen.
- Lasse den Wagen bei Verdacht von einem Sachverständigen prüfen – ein Gebrauchtwagencheck beim Tüv ist auch möglich.
Tipp 5: Rost am Gebrauchtwagen finden
Rost kann ein ernsthaftes Problem darstellen, vor allem bei älteren Fahrzeugen.
Überprüfe bei der Besichtigung folgende Stellen:
- Radkästen und Unterboden
- Türkanten und Einstiege
- Tankdeckel und Motorhaube
Auch kleine Roststellen können sich schnell ausbreiten und hohe Reparaturkosten nach sich ziehen. Besonders bei Fahrzeugen, die oft im Winter gefahren wurden, ist Vorsicht geboten.
Tipp 6: Gebrauchtes Auto auf Unfallschäden prüfen
Ein Fahrzeug mit Unfallschäden ist nicht zwangsläufig ein schlechtes Angebot – jedoch sollte diese offen deklariert sein.
So erkennst du Unfallschäden:
- Farbabweichungen oder Lacknebel an der Karosserie
- Unterschiedliche Spaltmaße (z. B. bei Türen oder Motorhaube)
- Schlechte Passform von Anbauteilen wie Scheinwerfern oder Stoßstangen
- Neuwertige Stoßstangen oder Kotflügel, die nicht zum Allgemeinzustand des Fahrzeugs passen.
Zögere nicht, den Verkäufer oder die Verkäuferin direkt auf mögliche Unfälle anzusprechen. Seriöse Personen werden dir genaue und ehrliche Auskunft geben.
Tipp 7: Eine Probefahrt machen
Eine Probefahrt ist unverzichtbar, um den Zustand eines Gebrauchtwagens zu testen.
Dabei solltest du auf folgende Punkte achten:
- Fahrverhalten: Zieht das Auto beim Bremsen oder Beschleunigen zur Seite? Ist die Lenkung leichtgängig?
- Geräusche: Klappern, Quietschen oder Rasseln können auf Mängel hinweisen.
- Bremsen: Teste die Bremswirkung und prüfe, ob das Fahrzeug ruhig und gleichmäßig abbremst und dabei die Spur hält.
Nimm dir ausreichend Zeit für die Probefahrt und fahre verschiedene Strecken (z. B. Stadt, Landstraße und Autobahn).
Tipp 8: Wartungsnachweise überprüfen
Regelmäßige Wartung ist ein Zeichen dafür, dass der Vorbesitzende gut für das Fahrzeug gesorgt hat.
Ein gepflegtes Serviceheft zeigt:
- Wurden Ölwechsel und Inspektionen fristgerecht durchgeführt?
- Wurden beim Ölwechsel auch die Filter ausgetauscht?
- Wurden Verschleißteile (z. B. Bremsen, Zahnriemen) rechtzeitig ersetzt?
Fehlen diese Nachweise, könnte das Fahrzeug ungepflegt sein oder es wurden notwendige Reparaturen verschleppt.
Tipp 9: Reparaturbelege prüfen
Neben den Wartungsunterlagen sind auch Reparaturbelege wichtig. Diese geben Aufschluss darüber, welche Arbeiten bereits durchgeführt wurden und ob größere Schäden behoben wurden. Auch fehlende Reparaturrechnungen sind kritisch zu bewerten.
Besonders wichtig
- Zahnriemenwechsel: Bei vielen Fahrzeugen ist dieser spätestens alle 100.000 km notwendig.
- Bremsen: Prüfe, ob und wann Bremsbeläge und -scheiben ersetzt wurden.
Ein Auto mit einer guten Reparaturhistorie hat in der Regel weniger versteckte Mängel.
Tipp 10: Seriosität des Verkäufers checken
Eine seriöse Verkaufsperson ist die Grundlage für einen erfolgreichen Gebrauchtwagenkauf.
Achte auf folgende Merkmale:
- Vollständige Angaben: Verkaufsperson sollte alle Fragen zum Fahrzeug bereitwillig beantworten.
- Adresse und Identität: Prüfe, ob die Adresse im Fahrzeugschein mit der des Verkaufenden übereinstimmt.
- Online-Bewertungen: Bei Händlern lohnt sich ein Blick auf Kundenrezensionen.
Sei skeptisch bei Personen, die ungeduldig wirken oder dich zu einer schnellen Entscheidung drängen. Nimm dir die Zeit, deine Checkliste abzuarbeiten.
So priorisierst du die Gebrauchtwagenkauf-Tipps
Ein Auto gebraucht zu kaufen, erfordert eine gute Vorbereitung. Priorisiere die folgenden Schritte, um sicherzugehen, dass du ein gutes Angebot erhältst:
Beginne mit einer gründlichen Besichtigung des Fahrzeugs (Tipp 1) und nimm dir einen Experten als Begleitung mit (Tipp 2). Achte auf vollständige Papiere (Tipp 3), überprüfe den Kilometerstand auf Tacho-Manipulation (Tipp 4) und halte nach Roststellen Ausschau (Tipp 5). Führe eine Probefahrt durch (Tipp 7) und stelle sicher, dass sowohl Wartungsnachweise (Tipp 8) als auch Reparaturbelege (Tipp 9) vorliegen.
Lese den Kaufvertrag sorgfältig durch. Zu guter Letzt: Überprüfe die Seriosität des Verkäufers (Tipp 10).
Mit diesen Gebrauchtwagen-Tipps bist du bestens gerüstet, um ein Fahrzeug zu finden, das deinen Anforderungen entspricht und dir lange Freude bereitet. Viel Erfolg bei deinem Gebrauchtwagenkauf!