Ford Fiesta Active Testbericht
Auch wenn man wohl eher den VW Polo an der Spitze vermuten würde, der Ford Fiesta ist seit Jahren der erfolgreichste Kleinwagen in Europa.
Was gut ist
Was nicht so gut ist
Ford Fiesta Active: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?
Bewertung des Ford Fiesta Active
Seit der ersten Generation, die im Jahr 1976 debütierte, wurden über 17 Millionen Fiesta produziert. Seit Juli 2017 ist die achte Generation auf dem Markt, in der sich ein Kleinwagen manchmal gar nicht mehr so anfühlt wie ein Kleinwagen. Außerdem hat Ford den Fiesta Active in ein Offroad-Kleid gesteckt, damit auch mal etwas rauere Straßenverhältnisse kein Problem sind.
Die Gründe für dieses erwachsene Gefühl sind vielfältig. Traditionell zählt der, in der Active-Version nur fünftürig zu habende Fiesta, zu den handlichsten und agilsten Vertretern in der Kleinwagenklasse. Diese Tradition erfährt im neuen Fiesta ihre Fortsetzung, denn die Lenkung, die Bremse und das Fahrwerk gehören zu den Aktivposten. Dass der Komfort noch verbessert wurde, macht das Kölner Kompaktangebot noch runder und reizvoller.
Der Favorit unter der Motorhaube bleibt auch im Active der famose 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbo, der in vier Varianten mit 85, 100, 125 und 140 PS zu haben ist. Zwei Varianten des neuen 1,5-Liter-TDCi-Diesel befinden sich ebenfalls im Angebot.
So umfangreich wie das Motorenangebot fällt auch die Sicherheitsausstattung aus. Bis zu 15 Assistenzsysteme hat der Kölner mit an Bord.
Auch was die Ausstattungslinien angeht, hat man sich im Offroad-Fiesta nicht lumpen lassen. Drei Versionen stehen im Angebot. Einige Extras werden in Fords Vier-Meter-Klasse zum ersten Mal angeboten. All das macht den Fiesta, auch wenn der Preis im Vergleich zum Vorgänger gestiegen ist, deutlich attraktiver.
Schicker Aussehen, besser und sicherer Fahren, und das auch mal außerhalb befestigter Straßen – all das gelingt im Ford Fiesta Active. Sein agiles Handling und Fords hervorragender 1,0-Liter-Dreizylinder bilden immer noch ein Dreamteam.
Die Verbesserungen bei der Bedienung und der Verarbeitungsqualität machen es noch leichter, sich für den Fiesta Active zu entscheiden. Deshalb wird er der erfolgreichste Kleinwagen in Europa bleiben – zu Recht.
Wie viel kostet der Ford Fiesta Active?
Leistung, Verbrauch und CO2-Ausstoß
Der Fiesta Active bietet eine breite Motorenpalette vom überzeugenden 1,0-Liter-Benziner bis zum durchzugsstarken Dieselmotor. Die Motoren werden mit dem neuen Sechsgang-Schaltgetriebe oder der nicht so empfehlenswerten Sechsgang-Automatik kombiniert.
Die Benziner
Der 1,0-Liter-Turbo bildet unter den Dreizylindermotoren eine Klasse für sich, denn er ist seit langem der beste und der kultivierteste Dreizylinder auf dem Markt. Angeboten wird der Turbomotor in vier Leistungsstufen mit 85, 100, 125 und 140 PS. Die meisten Kunden entscheiden sich wohl auch in Zukunft für die 100-PS-Version, die wir schon gefahren sind.
Eine gute Entscheidung. Der Motor mit der für die Laufkultur kritischen ungeraden Zylinderzahl arbeitet im Fiesta kultiviert und leise. Er geht gut, wenn er gedreht wird. Die ersten drei Gänge sind die für den Stadtverkehr. Der vierte, obwohl die Schaltempfehlung es fordert, nur dann in der City zu gebrauchen, wenn ruhiges Gleiten angesagt ist.
Bei nur etwas mehr Gas bilden Drehzahl und Turbolader ein extrem effektives Stürmerteam. Zwei weitere Eigenheiten hat der 1.0 EcoBoost auch. Im zweiten Gang bremst der Motor beim Zurückschalten bergab, typisch Dreizylinder, nur wenig mit. Untypisch ist dagegen das: Dreht man den 100-PS-Dreizylinder über 6.500 Touren, gelingt der Spurt bis 100 km/h nur mit einem Gangwechsel im zweiten Gang – wie im Sportwagen.
Der Verbrauch des 183 km/h schnellen Fiesta 1.0 EcoBoost wird von Ford mit 4,6 l/100 km angegeben (Automatik: 5,7 l). Entscheiden Sie sich für die Topmotorisierung mit 140 PS, steigt der Verbrauch kombiniert nur auf 4,8 l/100 km – das ist völlig in Ordnung.
Die Diesel
Im Motorenmix des Fiesta war der Diesel nie dominant. Auch in der achten Generation werden sich mehr Kunden für einen Benzinmotor als für einen Dieselmotor mit nicht so klaren Zukunftsaussichten entscheiden. Da entgeht ihnen etwas, denn der durchzugsstarke und elastische neue 1,5-Liter-Diesel haucht den 1,2 Tonnen des Fiesta lässig Leben ein.
Der Turbodiesel steht in zwei Leistungsstufen mit 85 und 120 PS im Angebot. Der schon gefahrene 120-PS-Diesel läuft schön leise und gesittet. Mit 270 Newtonmeter wallt das Drehmoment an der Vorderachse. Der Motor hängt auffällig gut am Gas und zieht deutlich kraftvoller durch als irgendein Benzinmotor im Fiesta.
Das verschafft ihm ein ordentliches Temperament, ohne dass der Verbrauch hoch ausfällt (3,2 bis 3,5 l/100 km). Der Sprint von 0 auf 100 gelingt im Fiesta 1.5 TDCi in 9,5 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist erst bei 190 km/h erreicht. Andere Spartriebwerke, ein Erdgasmotor oder Elektromotor, sind nicht geplant, da eine viel zu geringe Kundennachfrage danach besteht.
Platz und Praxistauglichkeit
Zum guten Platzangebot tragen die sieben Zentimeter mehr Länge und der eine Zentimeter mehr Breite genauso bei wie das aufgeräumte und hochwertige Cockpit. Das Crossover-Modell Active kommt außerdem mit größerer Bodenfreiheit (152 mm statt 124 mm im ST-Line) einer Dachreling und Schutzbeplankungen an den Fahrzeugseiten. Das trifft den Nerv einer Zeit, in der kompakte SUVs höchst angesagt sind.
Nicht ganz so sehr überzeugen kann der Fiesta Active beim Kofferraumvolumen. Die 292 Liter, die bei aufrecht stehender Rückbank zur Verfügung stehen, siedeln sich eher im unteren Durchschnitt der Kleinwagen-Klasse an. Die Kapazität des Kofferraums steigt auf immerhin 1.093 Liter, wenn die Rücksitze umgelegt werden.
Innenraum, Infotainment und Ausstattung
Man kann aus drei Ausstattungslinien, von Active über Active Colourline bis Active Plus, wählen. Darüber hinaus werden eine Reihe an Ausstattungspaketen und Extras für den Fiesta angeboten.
Los geht es beim Fiesta Active mit der Active-Ausstattung. Hier gehören das Crossover-Body Kit mit speziellem Active-Design, die elektrischen Fensterheber vorne, die Zentralverriegelung mit Fernbedienung, der Geschwindigkeitsbegrenzer, die elektrisch einstell- und beheizbaren Außenspiegel, sechs Airbags, das ESP, der Berganfahrassistent und der Fahrspurassistent inklusive Fahrspurhalteassistent mit zum Ausstattungspaket. Auch eine manuelle Klimaanlage, 17-Zoll-Alufelgen und Sportsitze vorne sind schon mit dabei.
Die Active Colourline bietet noch ein wenig mehr: Das B&O Sound-System, LED-Scheinwerfer und Heckleuchten, Müdigkeitswarner und Styling-Paket mit gelben Applikationen.
Mit der Active Plus Ausstattung bekommt man zusätzlich noch eine Klimaautomatik, eine Leder/Stoff-Polsterung und ein Navigationssystem mit 8-Zoll-Touchscreen.
Sicherheit und Schutz
Im Ford Fiesta Active stehen einige Assistenzsysteme im Angebot. Einige serienmäßig, die meisten aber optional. Das wirkt erst einmal wie ein Nachteil, hat aber den Vorteil, dass sich jeder Kunde den Fiesta so sicher machen kann, wie es ihm und seinem Budget passt.
Serienmäßig oder auf Wunsch stehen im Fiesta Active auch der sich am Vorausfahrenden orientierende Abstandsregeltempomat, die Verkehrszeichenerkennung, der Geschwindigkeitsbegrenzer, der Toter-Winkel-Assistent, der Müdigkeitswarner und der Fahrspur- und Fahrspurhalte-Assistent im Angebot.
Im ADAC-Bremstest wurde der neue Ford Fiesta noch nicht getestet, aber den Euro-NCAP Crashtest hat er bereits mit Bravour gemeistert. 5 von 5 Sternen waren das Endergebnis.