DS 3 Crossback Elektro Testbericht

Der DS 3 Crossback E-Tense ist ein schickes Kompakt-SUV mit besonderem Design, modernem Elektroantrieb und gelungener Fahrwerksabstimmung. Und eines, in dem all dies in einem harmonischen Konzept aufgeht. Nur eines ist der DS 3 Crossback E-Tense nicht: günstig.

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Wow-Wertung
7/10
Bewertet von Carwow nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.

Was gut ist

  • Nobler Auftritt
  • Gelungenes Fahrwerk
  • Harmonisches Gesamtkonzept

Was nicht so gut ist

  • Hoher Preis
  • Eingeschränkte Kniefreiheit
  • Limitierte Reisetauglichkeit

DS 3 Crossback Elektro: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Bewertung des DS 3 Crossback Elektro

Die Zahl der Elektroautos wächst und wächst. Unter den SUVs ebenso wie unter den noch beliebteren Kompakt-SUVs. So noble und vom Design ambitionierte wie der DS 3 Crossback E-Tense sind aber noch selten am Markt.

Vom Auftritt macht der elektrische DS 3 Crossback mit Extravaganz auf die französische Art den Unterschied zur rationaleren Art eines Hyundai Kona Elektro und der Kastigkeit eines Kia e-Soul, die ein ähnliches Format wie der 4,12 Meter lange DS haben. Der Plattformbruder Peugeot e-2008 ist ein Stück länger als der DS.

Fällt aus der Reihe

Schon im verchromten Grill formuliert der DS 3 Crossback E-Tense seinen Anspruch, anders zu sein. Seine Zweitonlackierung, die Haifischflosse an der mittleren Dachsäule und die durchgestylten Luftdüsen, Tasten und Fensterheberschalter im Interieur machen von der Funktion nicht mehr Sinn, aber die Andersartigkeit des Franzosen aus.

Deutsche Nüchternheit macht der verstromte DS 3 Crossback schnell vergessen. Das ist sein Charme, der im gelungenen Konzept des Kompakt-SUV vom Fahrverhalten, Komfort und Motor harmonisch aufgeht. Und das in originell.

Die Türgriffe fahren aus, wenn man sich dem E-Tense nur nährt. Dann nimmt man in einem modernen und stimmigen Digitalcockpit Platz, das mit geschmackvollem Leder und Chrom und von der Verarbeitungsqualität hochwertig ist. Die Funktion leidet darunter nicht. In der Mittelkonsole zwischen den Vordersitzen findet sich genug Platz, um Dinge abzulegen, eine verschiebbare Mittelarmlehne und eine induktive Ladestation fürs Smartphone.

Platzverhältnisse in kompakt

Der Raum ist im Kompakt-SUV staturbedingt kompakter. Hinter den Vordersitzen geht es um die Beine enger zu. Der Kofferraum des DS 3 Crossback wurde durch den Elektromotor und den Akku gegenüber den Verbrennermodellen zwar nicht kleiner, richtig groß ist er mit 350 Liter Volumen fürs Format aber nicht – mehr dazu in einem Kofferraumvergleich in den technischen Daten.

Die Technik unter der hübschen Haube des DS 3 Crossback E-Tense, der sich handlich und komfortabel fährt, ist die vom Opel Corsa-e und Peugeot e-2008: Ein 136 PS starker Elektromotor, der die Vorderräder antreibt und von einem Akku mit 50 kWh Kapazität gespeist wird.

Der Elektroantrieb, der in drei Modi einstellbar ist und den E-Tense 150 km/h Höchstgeschwindigkeit erreichen lässt, sorgt für ein flüsterleises Geräuschniveau im Innenraum, emissionsfreies Fahren und eine Reichweite, die im Kurz- und Mittelstreckenbereich dicke genügen kann.

Allerdings haben die umweltfreundlichere E-Mobilität und das extravagante französische Design auch nach Abzug der stattlichen Umweltprämie ihren Preis – keinen niedrigen.

Hoher Preis

Den Willen, mit Strom ökologischer zu fahren, erkauft man sich im DS 3 Crossback mit einem hohen Preis. Der stromernde E-Tense in der Ausstattungslinie „So Chic“ kostet rund 39.000 Euro.

Das sind 8.500 Euro mehr als ein DS 3 Crossback PureTech 130 mit dem 130-PS-Benziner und satte 14.000 Euro mehr als der 100 PS starke Einstiegsbenziner mit 6-Gang-Schaltgetriebe. 

Man kann das Ganze – wie fast immer im Leben – aber auch positiv sehen. Verrechnet man den hohen Anschaffungspreis des E-Tense mit den 9.000 Euro der Umweltprämie, kostet er weniger als der 130-PS-Benziner und nur noch 5.000 Euro mehr als der DS 3 Crossback mit dem Einstiegsmotor und der Einstiegsausstattung „Chic“. 

Dafür erhält man einen zeitgemäßen Antrieb und eine bessere Ausstattung in Kombination mit einem außergewöhnlichen Design, einem feinen Ambiente und einem harmonischen Fahrwerk.

Ob einen die eingeschränkte Reisetauglichkeit eines E-Autos stört oder die Vorteile im Alltag überwiegen, der hauptsächlich im Kurz- und Mittelstreckenbereich über die Bühne geht, entscheidet vor allem die eigene Fahragenda.

Wie viel kostet der DS 3 Crossback Elektro?

Während der Anschaffungspreis des DS 3 Crossback E-Tense relativ hoch ist, halten sich die Kosten bei der Versicherung in einem moderaten Rahmen.

Mit der Typklasse 16 (Haftpflicht) und 20 (Teilkasko) bewegt sich das Elektro-SUV im Mittelfeld. Die Vollkaskoeinstufung (Typklasse 17) ist schon eher günstig.

Randnotiz: Die Verbrennervarianten des DS 3 Crossback sind in der Vollkasko in die Typklasse 19 eingestuft und in dieser Kategorie somit teurer.

DS 3 Crossback Elektro: Reichweite und Ladedauer

„Rast“ man oder beschleunigt man die 1,6 Tonnen permanent in 9,1 Sekunden aus der Statik auf Tempo 100, steigt der Verbrauch und die noch erzielbare Reichweite sinkt. Dann sind auch Verbrauchswerte von 25 kWh/100 km möglich, die bei 50 kWh Kapazität des Akkupacks dazu führen, dass man schon nach 200 Kilometern wieder an der Ladesäule steht.

In der Praxis sind es so plus/minus 250 Kilometer bis zum nächsten Stromladen. Vielleicht sind auch die versprochenen 320 Kilometer im Stadtverkehr oder im Automatikmodus „B“ machbar, wo die Rekuperation (Bremsenergierückgewinnung) stärker ist.

Allerdings ist die Bremswirkung in B nicht so stark, wie man das beim Ein-Pedal-Fahren von anderen Elektroautos gewöhnt ist, bei dem man allein durch vom Gas gehen bremst.

Die Ladezeiten entsprechen dem, was man von anderen Elektroautos kennt. An der Wallbox mit 11 kWh Ladestrom parkt der DS 3 Crossback E-Tense für fünf Stunden in der Garage und mit 1,8 kWh aus der normalen Steckdose über 24 Stunden, bis der Akku wieder zu 100 Prozent gefüllt ist. Am Schnelllader mit 100 kWh gelingt eine 80-Prozent-Ladung in einer halben Stunde.

Leistung und Fahrkomfort

Unter den E-Autos ist der DS 3 Crossback E-Tense, obwohl er mit 1,6 Tonnen schwer ist, ein Leichtgewicht. Das macht den elektrifizierten Franzosen im Vergleich zu einem gleich langen Benziner oder Diesel trotzdem zum Übergewicht, aber zu einem mit Fahrspaß, denn im Vergleich zum Verbrennungsmotor setzt der Schub gleich vom Start weg ein.

Die Menge an Fahrspaß hängt allerdings vom Fahrprogramm ab. Drei Fahrprogramme stehen zur Wahl. Im Ecomodus wird die Motorleistung auf 60 kW oder 82 PS begrenzt. Damit ist der Stromverbrauch am niedrigsten, aber auch der Fahrspaß. 

Auch mit den 80 kW oder 109 PS im Normalmodus lässt einen der französische Stromer noch keine heftige und quasi ansatzlose Anfangsbeschleunigung spüren, wegen der man Elektroautos allein schon lieben kann.

Fahrspaß in „Sport“

Dies ändert sich im Modus „Sport“, wo die volle Kraft an der Vorderachse fast sofort greift. Das bedeutet: 136 PS Leistung und 260 Newtonmeter Drehmoment, die zwischen 300 und 3.670 Umdrehungen, also viel früher noch als bei einem Turbobenziner, mobilisiert sind.

So macht der E-Tense in der Stadt und auf der Landstraße gut Laune. Erst bei schnellerem Tempo geht ihm spürbar die Puste aus, wie den meisten Elektroautos in dieser PS-Klasse. Aber, was heißt „schneller“? Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 150 km/h erreicht. Dann greift der elektronische Begrenzer. Der macht wegen des Verbrauchs und der Reichweite auch Sinn.  

Vom Fahrgeräusch hat der Elektroantrieb ganz klar Vorteile. Der elektrische DS 3 Crossback flüstert sich flüsterleise durch den Verkehr.

Bei langsamem Fahren sondert er, um Fußgänger zu warnen, zwar künstlich erzeugte Geräusche ab, aber davon vernimmt man im Innenraum wegen der guten Geräuschisolierung kaum etwas. Dies spielt dem Komfort genauso in die Karten wie der fürs Format gute Federungskomfort.

Der DS rollt, im Gegensatz zu manchem anderen Elektroauto, kommod ab. Die Abstimmung von Fahrwerk und Lenkung macht den DS 3 Crossback zu einer sehr handlichen Partie. Das hat seine Vorteile im Stadtverkehr, in dem sich ein Elektroauto wie der DS 3 Crossback E-Tense besonders zuhause fühlt.

Platz und Praxistauglichkeit

Vorne sitzt man im 4,12 Meter langen Franzosen einwandfrei, dahinter enger, denn der DS 3 Crossback ist im durch die schmalen Seitenscheiben düsteren Fond spürbar nicht der geräumigste.

Aber wer schön sein will, muss nicht leiden. Die Funktionalität kommt im SUV-Beau nicht zu kurz mit zahlreichen Ablagen, der an den Ellbogen anpassbaren verschiebbaren Mittellehne und der induktiven Ladestation fürs Smartphone. Dass über dieses via Bluetooth bis zu fünf Fahrer:innen Carsharing praktizieren können, passt ebenso in die Zeit.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Das Cockpit ist großes französisches Kino, die Material- und Verarbeitungsqualität hochwertig. Über den rautenförmigen Luftausströmern sind die Tasten ebenfalls in Rautenform angeordnet. Das meiste an Bedienung geht allerdings nicht über diese vonstatten, sondern über den 10 Zoll großen Touchscreen.

Dies funktioniert gut, auch wenn man im DS 3 Crossback manchmal zwei Touchfelder drücken muss, wo bei einem Schalter nur ein Bedienschritt nötig wäre.

Auf der Mittelkonsole schart sich links und rechts vom Automatikwahlhebel wie im größeren DS7 Crossback eine Armee an Kippschaltern. Das hierüber die Fenster geöffnet werden, ist zwar nicht optimal, weil Fensterheberschalter nahe des Fensters optimal sind, aber es schaut très chic aus.

Moderne Cockpitlandschaft

Dieser Chic setzt sich im volldigitalen Cockpit fort, das sich in fünf Cockpitvariationen nach Fahrsituation, etwa mit den Navipfeilen direkt hinter dem Lenkrad, einstellen lässt. Das Head-up-Display ist ebenso hilfreich, aber kein vollwertiges, auf die Frontscheibe, sondern auf eine ausfahrbare Plastikscheibe projizierendes System. Dafür ist es mit 350 Euro nicht zu kostspielig.

Wie im französischen Interieurdesign macht der DS 3 Crossback E-Tense auch bei der Individualisierung keine halben Sachen. Man wählt bei der Bestellung zwischen sechs Ausstattungslinien, fünf den Karosserielook und das Interieur verändernden „Inspirationen“ und diversen Lackierungen, Dachfarben und Felgendesigns.

Markanter Chromgrill

An der Front startet der DS 3 Crossback, der 2019 präsentiert wurde, in seiner Elektroversion E-Tense, die im Februar 2020 nachgereicht wurde, mit schmalen Scheinwerfern und einem markanten Chromgrill. Diese Andersartigkeit setzt sich mit dem Flügelschlag an der Dachmittelsäule und dem Einstieg fort.

Die Türgriffe fahren erst aus, wenn man sich mit dem Schlüssel in der Tasche dem Fahrzeug nähert, und sie fahren wieder ein, wenn man sich vom Fahrzeug entfernt. Beim Beladen kann das, wenn man die zu ladenden Dinge von weiter holt, etwas nerven, weil sich das Fahrzeug immer wieder öffnet und verschließt, aber ein echtes Problem ist das nicht.

Das automatische Türgriffaus- und einfahren lässt sich im Untermenü abstellen und via App kann der DS3 Crossback auch per Smartphone geöffnet und gestartet werden.

Sicherheit und Schutz

Beim NCAP-Crashtest konnte der DS 3 Crossback 2019 nicht ganz überzeugen. Er erreichte in der Standardausstattung nur vier von fünf Sternen. Das Ergebnis zählt auch für die Elektrovariante.

Vorzeigbare Werte zeigte das SUV bei der Insass:innensicherheit und beim Schutz von Kindern. Hier kam das Modell auf 87 bzw. 86 Prozent der Maximalpunktzahl.

Beim Fußgänger:innenschutz erreichte der DS 3 Crossback aber nur 54 Prozent, ein relativ niedriger Wert. Da das „Active Safety Brake“-Paket mit autonomem Notbremssystem nur optional erhältlich war, gab es hier 0 Punkte.

Bei den Assistenzsystemen fiel das Ergebnis mit 63 Prozent auch verbesserungswürdig aus. Auch der AEB-Notbremsassistent für außerorts war nicht Teil der Serienausstattung und wurde daher mit 0 Punkten bewertet.

Bestwertung mit Sicherheitspaket

Zur Ergänzung: Für den DS 3 Crossback mit Sicherheitspaket liegt ebenfalls eine NCAP-Bewertung aus 2019 vor. Mit der erweiterten Ausstattung erhielt das Modell dann fünf statt nur vier Sterne.

Die Bewertungen im Detail: 96 Prozent beim Insass:innenschutz, 86 Prozent bei der Sicherheit von Kindern, 64 Prozent bei den ungeschützten Verkehrsteilnehmer:innen und 76 Prozent bei der Sicherheitsunterstützung.

Zuverlässigkeit und Probleme

Der DS 3 Crossback E-Tense wurde 2019 vorgestellt, womit Aussagen über die Langzeitqualitäten noch nicht möglich sind. Das Modell ist noch zu jung.

Die Fahrzeug- und Lack-Garantie beläuft sich auf zwei Jahre, die auf Durchrostung beträgt zwölf Jahre. Auf die Hochvoltbatterie gewährt DS - wie viele andere Hersteller - acht Jahre Garantie (bzw. bis zu 160.000 Kilometer Laufleistung). Das Versprechen gilt u. a. für den Fall, dass die Batteriekapazität unter 70 Prozent fällt.

DS 3 Crossback Elektro FAQs

Der DS 3 Crossback E-Tense startet zu einem Preis von rund 39.000 Euro. Davon kann man noch die Prämie für Elektroautos von 9.000 Euro in Abzug bringen. Trotzdem ist der Preis im Vergleich zur Konkurrenz ziemlich hoch. Auf carwow erhalten Sie DS 3 Crossback Elektro Angebote ab 28.878 Euro.

Der Kompakt-SUV Hyundai Kona Elektro und der Kia e-Soul sind einige Zentimeter länger als der DS 3 Crossback E-Tense. Deutlich länger stehen der Peugeot e-2008, der Kia e-Niro und der Nissan Leaf auf der Straße.

Nach den Angaben von DS liegt die Reichweite des DS 3 Crossback E-Tense bei 320 km. In der Praxis sind es ein paar km weniger. Mit einer Reichweite von etwa 200 bis 300 km kann man, abhängig von der Fahrweise, kalkulieren.

Den DS 3 Crossback gibt es mit Benzin- und Dieselmotor oder als E-Tense mit reinem Elektroantrieb.

Der DS 3 Crossback E-Tense, der erste Elektro-Kompakt-SUV von DS, steht bereits im Handel.

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