Skoda Enyaq Coupe RS Testbericht

Schöner, aber nicht schlechter im Alltag fahren? Aus der attraktiveren Form des Škoda Enyaq Coupé RS iV ergeben sich gegenüber dem Enyaq kaum Nachteile. Im Enyaq Coupé RS iV trifft ein 299 PS starker Antrieb auf ein starkes Platzangebot.

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Wow-Wertung
8/10
Bewertet von Lothar Erfert nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.

Was gut ist

  • Reichweitenstarkes Elektro-Coupé
  • Komfortabler Innenraum
  • Leistungsstarker E-Motor

Was nicht so gut ist

  • Coupé-Form klaut Kopfraum
  • Starker Motor braucht recht viel Strom
  • Teuer

Skoda Enyaq Coupe RS: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Bewertung des Skoda Enyaq Coupe RS iV

In der Automobilwelt ist Skoda insbesondere für die äußerst zuverlässigen Modelle Octavia und Superb bekannt. Die ohnehin schon sparsamen Motoren durch Elektroantriebe zu ersetzen und so den Octavia iV und den Superb iV das Licht der Welt erblicken zu lassen, war nicht nur ein kluger Schachzug für die Geldbeutel der Kundschaft, sondern auch für die Umwelt. 

Auch das erste auf VWs brandneuer MEB-Plattform aufbauende SUV Enyaq will natürlich den Ruf des Reliablen nicht verlieren – und hat gleichzeitig ein gehobenes Interesse daran, keine umweltverschmutzenden Gase in die Luft zu stoßen.

iV steht für innovative Vehicle

Alle Elektro-Modelle des Herstellers Skoda haben eines gemeinsam: Nämlich das Kürzel iV im Namen – “iV” steht hierbei für “innovative Vehicle”. Genauso viel Innovationsgeist beweist Skoda also neuerdings, nachdem im Jahre 2020 der Enyaq iV seinen Marktstart als SUV erfahren durfte: Man hat dem Enyaq in einem kosmetischen Akt ein Coupé-Heck verpasst und verkauft ihn nun auch als Skoda Enyaq iV Coupé. 

Typisch für ein solches SUV-Coupé sind die elegante Silhouette bei gleichzeitiger Wahrung der SUV-Vorzüge wie zum Beispiel der hohen Sitzposition. Um nochmal eine Schippe draufzulegen, geht zusätzlich der stärkste Serien-Skoda Enyaq Coupé RS iV an den Start. Elektrisch und gleichzeitig elektrisierend fahren? Mit dem Skoda Enyaq Coupé RS iV gar kein Problem!

Was ist typisch Škoda? Ein typischer Škoda bietet im Vergleich zu den Konzernbrüdern von Audi, Seat und VW, mit denen er sich die Basis, die Motoren und die meisten Komponenten teilt, fast immer etwas mehr: mehr Platz, mehr kluge Lösungen, mehr Alltagstauglichkeit.

Und das zu einem Preis, der auch ein Škoda Enyaq Coupé RS iV im Vergleich zu einem gleich starken, aber etwas kürzeren und weniger geräumigen Audi Q4 Sportback e-tron 50 quattro, VW ID.4 GTX oder ID.5 GTX im direkten Vergleich gut aussehen lässt.

Die RS-Differenz

Aussehen zählt. Im Vergleich zum Škoda Enyaq fällt die kuppelartige Dachpartie der Coupélimousine hinten stark ab, was dem Auftritt mehr Dynamik einhaucht. Die Dynamik des sportlichen Topmodells Enyaq Coupé RS iV manifestiert sich in Details: in der sportiveren Frontschürze, im illuminierten Kühlergrill und in schwarzen Air Curtains.

Der RS wurde um 15 Millimeter vorn tiefer gelegt und um 10 Millimeter hinten. Die serienmäßigen schwarzen Räder erhält man auf Wunsch im 21- statt 20-Zoll-Format und das Enyaq Coupé Topmodell in exklusiver Sonderfarbe.

Schöner, aber nicht schlechter im Alltag fahren - aus der attraktiveren Form des Škoda Enyaq Coupé RS iV ergeben sich gegenüber dem Škoda Enyaq in der Praxis kaum Nachteile im Platz- und Raumangebot sowie in der Alltagstauglichkeit. Der RS hat gegenüber den braven Enyaq Varianten einen hohen Preis, erfüllt mit dem starken Antrieb jedoch auch hohe Ansprüche.

Wie viel kostet der Skoda Enyaq Coupe RS iV?

Bei der Versicherungseinstufung liegt das Skoda Enyaq Coupe RS iV mit der Typklasse 14 bei der Haftpflichtversicherung auf einem recht niedrigen Niveau. Der Audi Q4 Sportback e-tron 50 quattro ist hier in die Typklasse 16, der VW ID.4 GTX in 17 eingestuft.

In puncto Teilkaskoversicherung ist der Skoda mit der Typklasse 24 teurer als die beiden Konkurrenten, die beide mit 22 eingestuft sind. Bei der Vollkasko reiht sich das tschechische E-Coupé mit der Typklasse 23 zwischen ID.4 GTX (21) und Q4 Sportback e-tron 50 quattro (24) ein.

Skoda Enyaq Coupé RS iV: Reichweite und Ladedauer

Der Verbrauch des Enyaq Coupé RS iV, das sich trotz des Sportunterrichts von seinem Naturell eher zum Gleiten als zum Rasen eignet, profitiert vom geringeren Luftwiderstand. Der sehr gute cw-Wert von 0,23 spart Strom.

Im von Škoda angegebenen, im WLTP-Zyklus ermittelten Verbrauch kommt der RS im Durchschnitt mit 17,4 kWh/100km aus. In der Papierform. Was tatsächlich verbraucht wird, hängt wie in jedem Elektroauto davon ab, wie gefahren wird, wie die Straße verläuft, welche Außentemperatur herrscht und welche Verbraucher eingeschaltet werden.

499 km WLTP-Reichweite

Danach richtet sich auch Reichweite. Die liegt mit dem 77-kWh-Akkupack bei 499 Kilometern. In der Praxis sollte man eher mit 300, 350 Kilometer Reichweite rechnen, bis es wieder an die Ladesäule geht.

Der Akku ist dank der im neuen Enyaq Coupé geladenen Software-Version ME 3 bis zu 135 kWh schnellladefähig. Damit lässt sich der Akku in rund einer halben Stunde von 10 auf 80 Prozent Ladestand bringen. An der heimischen Wallbox dauert das Laden mit Wechselstrom und 11 kW etwa siebeneinhalb Stunden.

Serienmäßig ist im Enyaq Coupé RS iV ein Mode-3-Ladekabel mit an Bord, aber die maximale Flexibilität erhält man mit dem gegen Extrageld erhältlichen Universallader mit austauschbaren Anschlusssteckern, der Strom tanken mit bis zu 11 kWh an der 400-Volt-Starkstromdose erlaubt.

Leistung und Fahrkomfort

RS steht bekanntermaßen für Rennsport oder eben für Rally Sport. Aber im Falle des Skoda Enyaq Coupé RS iV könnte man auch meinen, die Abkürzung stehe für “Richtig Schmackes”, denn ihm wurde der kräftigste E-Motor aus dem Hause Skoda und VW spendiert.

Das Topmodell wird von zwei Elektromotoren angetrieben, die zusammen die 299 PS produzieren und diese über den Allradantrieb mit bester Traktion auf die Straße bringen.

Mit Druck nach vorn

Die volle Power ist allerdings nur kurzzeitig und mit ausreichend geladener Batterie abrufbar. Jedoch machen auch die dauerhaft zur freien Verfügung stehenden 265 PS schwer Eindruck im 2,25 Tonnen schweren SUV.

Das E-Motoren-Duo drückt das schwere SUV vom Stand weg mit massivem Schub nach vorne, weil es nicht wie ein Verbrennungsmotor erst auf Drehzahl gebracht werden muss. Die schnell anstehenden 310 und 162 Newtonmeter Drehmoment der zwei E-Motoren sorgen für einen souveränen Durchzug.

180 km/h Vmax

In nur 6,5 Sekunden ist das Übergewicht, das viel mit der fast 500 Kilogramm schweren Batterie zu tun hat, aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigt und in knapp über zwanzig Sekunden auf Maximaltempo 180. Damit ist der RS etwas flotter als die Enyaq Coupé Modelle iV 60, iV 80 und iV 80x, die alle nur 160 km/h laufen.

Warum das Tempo begrenzt wird, ist klar. Wer im tschechischen Elektro-SUV schnell fährt, verbraucht mehr Strom und legt häufiger Ladestopps ein, was den herausgefahrenen Zeitvorteil mehr als nur auffrisst.

Extra um des grünen Daumens willen hat Skoda sogar das üblicherweise rot gefärbte RS-Logo in ein freundliches und leuchtendes Grün getaucht. Man soll eben auch aus der Ferne erkennen können, dass der Enyaq Coupé RS iV lokal emissionsfrei durch die Gegend kurvt.

Platz und Praxistauglichkeit

Der sportivere Auftritt des RS hat keine Auswirkungen auf das hervorragende Platzangebot und die Alltagstauglichkeit des Enyaq. Vom Platzangebot und der Türenzahl ist das Enyaq Coupé überhaupt nicht Coupé. Man zählt vier Türen plus große Heckklappe.

Der Innenraum ist großzügig und nicht eng geschnitten. Das Raumgefühl ist luftig und noch luftiger, wenn man unter dem im RS serienmäßigen, nicht zu öffnenden, aber viel Helligkeit spendenden Panoramadach sitzt.

Geräumiger als die Konkurrenz

So viel Kopffreiheit über dem Sitz wie im Enyaq Coupé wird weder in einem Tesla Model Y noch in einem Q4 Sportback e-tron 50 quattro oder ID.5 GTX geboten. Den beiden Deutschen hat der Tscheche zudem einige Zentimeter in der Länge voraus, und er macht etwas daraus.

Aus seinen 4,65 x 1,88 x 1,60 Meter Länge x Breite x Höhe entsteht im Innen- und Kofferraum viel Platz. Auf allen fünf Sitzplätzen, außer auf dem mittleren auf der Sitzbank, genießt man ausgiebig Bein-, Schulter- und Kopffreiheit.

Durch den Wegfall des Verbrennungsmotors und seiner Nebenaggregate entstehen Freiräume. Der große Akkupack sitzt im Fahrzeugboden und macht das Fahrzeug höher, was den Ein- und Ausstieg erleichtert.

Auf der Rückbank herrscht im Enyaq Coupé RS iV großzügig Freiheit für die Beine, weil weniger Antriebsteile ein anderes Fahrzeuglayout ermöglichen. Nur aus seiner Dachlinie erwächst dem Enyaq Coupé im Vergleich zum Enyaq ein Nachteil. Man spürt beim Entern und Verlassen des Fahrzeugs, dass sich das Dach hinten neigt.

Viele Koffer, na und?

Wer schön sein will, leidet im Enyaq Coupé ebenso wenig, wenn es ans Kofferpacken geht. Im Vergleich zum aufrechteren Enyaq kommt im Coupé RS iV nicht entscheidend weniger in der Gepäckabteilung unter.

570 Liter sind ein Kofferraumvolumen, in dem ein großer Kinderwagen kein Problem mehr darstellt und mit dem man mit der Familie zum langen Sommerurlaub aufbrechen kann. Werden die hinteren Sitzlehnen flach gelegt, glücken auch exzessivere Baumarktbesuche.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Im Innenraum setzt es das volle "Simply-Clever"-Programm mit dem klug ins Fahrzeug integrierten Regenschirm, der kabellosen Ladestation für gleich zwei Smartphones und den Smartphone-Einstecktaschen an den Rückseiten der Vordersitze.

Und klar, typisch Škoda, auch hinten im Kofferraum geht das Enyaq Coupé mit schlauen Lösungen zu Ende. In der Ladetasche wird das gerade benutzte und etwas verschmutzte Ladekabel durch den Innenbezug aus Filz gereinigt. Die Zugabe eines herausnehmbaren Eiskratzers lernt man im kalten Winter schätzen.

Die Verarbeitung wirkt routiniert, das Cockpit klar gegliedert, aber das Instrumentendisplay etwas klein. Die Bedienung dagegen erscheint aufgeräumter als in einem VW ID.3 und ID.4.

Infotainment aus dem Konzernregal

Auch im neuen Enyaq Infotainment, das eine neue Software aufgespielt bekam, steckt eine so gute Portion VW-Tech, dass das Škoda Enyaq Coupé RS iV davon voll profitieren kann.

Zahlt man zu, blickt man auf das auf die Frontscheibe projizierte große Anzeigefeld des Head-up-Display, das mit „Augmented Reality“ den Navipfeil virtuell einige Meter vor dem Fahrzeug über dem Asphalt schweben lässt.

Die meisten Funktionen und Einstellungen laufen über den zentralen 13-Zoll-Bildschirm ab. Sprach- und Gestensteuerung ist ebenso möglich. Die Updates fürs Infotainment kommen ohne Werkstattbesuch „over the air“.

Den Unterschied zum braveren Enyaq machen die Designelemente in Carbonoptik und die Sportsitze mit RS-Logo in den Kopfstützen. Auf Wunsch kommen umweltfreundliche Materialien wie Sitzbezüge, die zu einem großen Teil aus natürlicher Wolle gewebt sind, im E-Škoda zum Einsatz – besser für die Umwelt, gut fürs Image.

Sicherheit und Schutz

Beim NCAP-Crashtest holte sich der Skoda Enyaq iV im Jahr 2021 fünf Sterne und damit die Höchstwertung. Das Ergebnis ist auch für das Škoda Enyaq Coupé RS iV gültig.

Am besten schnitt das Elektromodell beim Insass:innenschutz ab. Ganze 94 Prozent der Gesamtpunktzahl waren es am Ende.

Auf einem ähnlich guten Niveau zeigte sich der Schutz von Kindern an Bord (89 Prozent). Beim Front- und Seitenaufprall holte sich der Skoda hier die volle Punktzahl, ebenso bei der Einbauprüfung von Kinderrückhaltesystemen. Nur bei den Sicherheitsmerkmalen ließ er Punkte liegen.

Bei der Unterstützung durch Assistenzsysteme erreichte der Skoda vorzeigbare 82 Prozent. Nicht ganz so überzeugend verhielt es sich beim Fußgängerschutz mit 71 Prozent. So konnte der Enyaq iV beispielsweise keine Fußgänger hinter dem Fahrzeug erkennen.

Zuverlässigkeit und Probleme

Größere Probleme sind beim Skoda Enyaq iV nicht bekannt, ebenso wenig war das Modell bisher von Rückrufen betroffen. Haben Sie Probleme mit der Internetverbindung und Konnektivität, kann ein Software-Update helfen.

Die Garantie für einen Neuwagen beträgt bei Skoda zwei Jahre bei unbegrenzten Kilometern, drei Jahre gibt es für den Lack. Auf die Batterien gewähren die Tschechen eine Garantie von acht Jahren oder bis zu 160.000 Kilometer - je nachdem, was zuerst eintritt.

Für den Enyaq iV und das Enyaq Coupé iV wird garantiert, dass die Batteriekapazität während dieser Zeit nicht unter 70 Prozent ihres ursprünglichen Wertes fällt. Skoda übernimmt nach eigenen Angaben in diesem Zeitraum auch die kostenlose Reparatur von Defekten an Hochvoltbatterien.

Skoda Enyaq Coupe RS iV FAQs

Die ersten Auslieferungen des Škoda Enyaq Coupé RS iV sind für den Sommer 2022 geplant.

Das 265 PS starke Enyaq Coupé iV 80X und die 299 PS starke Topmotorisierung werden mit einem Allradantrieb ausgestattet, der die Traktion bei Nässe und auf verschneiter Fahrbahn verbessert.

Der Akku besitzt im Škoda Enyaq Coupé RS iV eine Bruttokapazität von 82 kWh, von der sich netto 77 kWh nutzen lassen.

Das Škoda Enyaq Coupé RS iV startet mit seinem 299 PS starken Motorenduo und dem serienmäßigen Allradantrieb bei einem Preis von 61.550 Euro (UVP).

Das Škoda Enyaq Coupé RS iV läuft nicht wie seine Schwestermodelle Audi Q4 Sportback e-tron, VW ID.4 und VW ID.5 in Zwickau vom Band, sondern wird im Škoda-Werk im tschechischen Mladá Boleslav produziert.

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