Opel Combo Life Testbericht

Kombi? Van? SUV? Wer bietet viel Platz, reichlich Alltagsnutzen und all die Dinge, die eine große Familie benötigt? Wer auf der Suche nach einem Familienauto ist, stellt sich solche Fragen und bekommt im Hochdachkombi Opel Combo Life viele gute Antworten.

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Wow-Wertung
7/10
Bewertet von Timon Werner-Pachmayr nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.

Was gut ist

  • Bis zu sieben Sitze
  • Riesiger Gepäckraum
  • Gute Sicherheitsausstattung

Was nicht so gut ist

  • Billige Kunststoffe
  • Schwenkbereich der Heckklappe
  • Kein Xenonlicht lieferbar

Opel Combo Life: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Bewertung des Opel Combo Life

Der Opel Combo Life, der auf der gleichen Plattform wie der Citroën Berlingo und der Peugeot Rifter aufbaut, fährt sich in seiner nun schon fünften Generation im Gegensatz zu einem VW Caddy, Renault Kangoo, Ford Tourneo oder Mercedes Citan weniger wie ein verkapptes Handwerkerauto.

Das Komfortbild des Opels, dessen Innenraum klar französischen Ursprungs ist und nur von den Kunststoffen manchmal an einen Transporter erinnert, ist so gefällig wie die Ausstattung. Das betrifft sowohl die Sicherheit, die für Familien ein Kaufkriterium sein kann, als auch die in diesem Format nicht erwartete Komfortausstattung.

Von dieser Fahrassistenz- und Komfortausstattung hat der Opel Combo Life, vom Head-up-Display bis zum Notbremsassistenten, einiges zu bieten. Das Infotainment ist genauso auf dem neusten Stand wie die Einbindung des Smartphone einfach und schnell erledigt.

Man erhält den Opel Combo Life in einer 4,40-Meter-Version oder auch in der Langversion. Mit der Option auf sieben Sitze, bis zu 2.693 Liter Gepäckraumvolumen, dem breiten Laderaum und der großen Heckklappe ist der Combo Life auch für die dicksten Dinger im Familienleben gut gerüstet. Aus seiner großen Klappe ergeben sich manchmal aber auch – so ist das im Leben – Nachteile.

Bei den Motoren, den Ausstattungen und deren Kombination gibt es einiges vor dem Kauf zu beachten. Wie sich der Opel Combo Life fährt, und ob er sich von den Schwestermodellen von Citroën und Peugeot abhebt, die ihm schon sehr ähnlich sind, darüber wissen Sie am Ende dieses Tests mehr.

Kombi? Van? SUV? Wer sich für einen Hochdachkombi entscheidet, erhält maximalen Platz im kompakten Format und im Fall des Opel Combi Life einen Hochdachkombi, der so modern und sicher wie kaum eine anderer ist, ausgenommen die Schwestermodelle.

Von Citroëns und Peugeots Hochdachkombi unterscheidet sich der Opel, der mit moderner Infotainment- und Fahrassistenz-Ausstattung glänzt, aber kaum. Deshalb bleibt die Entscheidung für den ziemlich französischen Deutschen oder einen der beiden echten Franzosen eine Frage des Geschmacks. Eines ist dabei sicher. Egal, wie man sich auch entscheidet, man trifft eine gute Entscheidung.

Wie viel kostet der Opel Combo Life?

Die monatlichen Raten beginnen bei 319 €.

Der Opel Combo ist eine preisgünstige Alternative zum VW Caddy, für den du in der Basis mehr auf den Tisch legen musst. Eine weitere Alternative ist der Renault Kangoo, der sich preislich unterhalb des Combo ansiedelt.

Leistung, Verbrauch und CO2-Ausstoß

Am besten zu den Aufgaben und zum Charakter des „französisch“ komfortabel abgestimmten und zumeist gelassen genutzten Opel Combo Life passt ein Dieselmotor, wenn man dem (wie der bayerisch-deutschen Verkehrspolitik) noch über den Weg traut. Motoren mit 76 bis 130 PS Leistung, die mit einem manuellen 5- oder 6-Ganggetriebe oder einer 8-Gang-Automatik kombiniert sind, stehen zur Wahl.

Die Benziner

Der 1,2-Liter-Dreizylindermotor leistet 110 PS und wird in Verbindung mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe geliefert. Nach einer kurzen Anfahrschwäche, normal bei so wenig Hubraum, mobilisiert der Turbomotor ordentliche 205 Newtonmeter Drehmoment, die im Fahralltag schon völlig reichen können. Zumeist bleibt der 1,2-Liter, der sich beim Ausdrehen sofort mit dem Knurren als Dreizylinder zu erkennen gibt, im Hintergrund. Auf der Autobahn geht dem Kleinen dann bei forcierter Fahrt jedoch schnell die Luft aus und der Verbrauch steigt. Von den von Opel angegebenen fünfeinhalb bis sechs Litern Super auf ein, zwei Liter höhere Verbrauchswerte.

Die Diesel

Niedriger Verbrauch bedeutet in diesem Segment: Diesel. Ein Dieselmotor spart an der Tankstelle und sorgt für einen niedrigeren CO2-Ausstoß. Diesel mit wenig Leistung wie der 76 PS oder der 102 PS starke 1,5-Liter-Diesel, die mit einem 5-Gang-Handschaltgetriebe geliefert werden, besitzen allerdings nur wenig Temperament. Weniger Verbrauch geht mit vier bis viereinhalb Liter in der Werksangabe allerdings mit keinem anderen Motor im Combo Life.

Aber mehr Fahrfreude. Dafür empfiehlt sich der kräftigere und relativ kultiviert arbeitende 130-PS-Diesel, der wie alle Motoren von PSA kommt und auch in vielen Modellen von Peugeot und Citroën arbeitet. Mit dem stärksten Motor, der mit dem 6-Gang-Schaltgetriebe oder der modernen 8-Gang-Automatik kombinierbar ist, hält der bei den Dieselmotoren mit 50 Litern kleinere Tank (Benziner: 60 Liter) ebenfalls lang.

Platz und Praxistauglichkeit

Egal, für welchen man sich entscheidet – die 4,40 Meter lange Version oder die 35 Zentimeter längere XL-Variante (Werte in der Tabelle in Klammern) –, der Opel Combo Life liefert durch die praktische Kastenform und die stattlichen 1,85 Meter Höhe in jeder seiner Spielarten richtig viel Kopf- und Ladefreiheit.

Und nicht nur das. Im Fond stehen entweder eine Rückbank zur Verfügung, die sich im Verhältnis 60:40 ganz flach legen lässt, oder drei Einzelsitze, die es mit drei Kindersitzen aufnehmen. Die fallen für erwachsene Hüften allerdings ziemlich schmal aus.

Dahinter lässt sich der Combo Life mit zwei Zusatzsitzen bestellen, was den Hochdachkombi zum großfamilientauglichen Siebensitzer macht. Idealerweise bestellt man ihn dann in der Langversion, die auch im Kofferraum noch mehr zu bieten hat.

Über die niedrige Ladekante können sogar lange Holzbretter und Surfbretter eingeladen werden, wenn zuvor die Lehne des Beifahrersitzes heruntergeklappt wurde. Genauso praktisch sind die Schiebetüren (kein zerbeultes Blech in Schrägparklücken), die zahlreichen Ablagen (zwei Handschuhfächer, Fächer im Fahrzeugboden, Fach am Dach) und die separat von der Heckklappe zu öffnende Heckscheibe (fein in eng zugeparkten Längsparklücken).  Die zwei Heckflügeltüren des Einstiegsmodells sind nicht so praktisch (Tipp: besser die optionale Heckklappe wählen!) und eher etwas für Handwerker, die in der Nutzfahrzeugvariante des Combo Life, dem Cargo und Cargo XL, bis zu 4.400 Liter Volumen, bis zu 934 Kilogramm Nutzlast und 150 Kilogramm auf dem Dach transportieren können – so viel darf maximal auch beim Combo Life aufs Dach.

Der Gepäckraum hinter der auch im Einstiegsmodell empfehlenswerten, großen Klappe, deren einziger Nachteil ihr weiter Schwenkbereich ist, fällt im Combi Life sehr groß bis schneunenhaft-riesig aus. Im kompakten Combo kommen im Fünfsitzer 597 Liter unter und im längeren Fünfsitzer 850 Liter. Werden die hinteren Sitze alle flach gelegt, kann man dem Combo wie dem Rifter, Berlingo und Caddy (Gepäckvolumen: 750 bis 3.030 Liter) mit richtig viel Gepäck kommen und sogar mit zwei Euro-Paletten. Reicht auch das noch nicht, darf zusätzlich ein bis zu 1,5 Tonnen schwerer Anhänger gezogen werden.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Wer glaubt, dass im variablen Combo Life alles miteinander kombinierbar ist, der wird von der Preisliste belehrt. Die Basisausstattung ist nur mit dem 76-PS-Diesel und dem 110-PS-Benziner kombinierbar. Die XL-Version ist nur in Verbindung mit der zweithöchsten Ausstattungslinie (Edition) kombinierbar, aber nicht mit dem 76-PS-Diesel. Die gute und sanft agierende Automatik wird für 2.100 Euro Aufpreis nur für den 130-PS-Diesel angeboten.

Wer die Langversion XL bestellt, zahlt 1.450 Euro Aufpreis, und wer den Siebensitzer fahren möchte, gibt 952 Euro mehr aus. Hat man dies alles berücksichtigt, geht es an die Ausstattungslinien.

Combo Life Selection

Günstig ist der Opel Combo Life als Einstiegsmodell schon, aber der Zugang zu allen Ausstattungspaketen und zu den meisten Extras bleibt der Basis vorenthalten. Zur Grundausstattung gehören aber schon zahlreiche Ablagen, der Bordcomputer, die elektrisch einstell-, beheiz- und manuell anklappbaren Außenspiegel, die elektrischen Fensterheber vorne, das Multifunktionslenkrad, das Radio BT und die geteilte Rückbank. Aber viel mehr nicht.

Die Sicherheit erreicht schon im Einstiegsmodell – bravo – ein hohes Niveau. Neben den sechs Airbags, dem ABS, dem ESP und der Reifendruckkontrolle sind auch die Müdigkeitserkennung, der Geschwindigkeitsbegrenzer, der Spurhalteassistent, die Verkehrszeichenerkennung und der Kollisionswarner mit Notbremsfunktion mit dabei.

Combo Life Edition

In der mittleren Ausstattungsvariante gehen eine manuelle Klimaanlage und die Schiebetür auf der Fahrer- und Beifahrerseite mit an Bord. Das obere Fach des innen geteilten Handschuhfachs ist gekühlt. Genauso zählen der 6-fach verstellbare Fahrersitz mit Lendenwirbelstütze und Armlehne sowie das Multimedia-Radio mit 8-Zoll̋-Touchscreen, über welches das Smartphone über Apple CarPlay oder Android Auto eingebunden wird, zu diesem Ausstattungsniveau. Die Heckklappe mit separater Heckscheibe gibt es auf Wunsch ohne Mehrpreis.

Combo Life Innovation

Im Topmodell, das man an der silbernen Dachreling erkennt, erhalten die hinteren Schiebtüren elektrische Fensterheber und die große Heckklappe das separat zu öffnende Fenster. In der zweiten Sitzreihe finden sich drei Einzelsitze und an den Rückseiten der Vordersitze, klasse für die Kinder, kleine Klapptische.

Ebenso inklusive sind hier das unten abgeflachte Multifunktionslederlenkrad, das sich im Winter beheizen lässt, die Zwei-Zonen-Klimaautomatik und die elektrischen Fensterheber (vorn und hinten) mit Einklemmschutz und Komfortschließfunktion über die Funkfernbedienung.

Der Combo Life Innovation besitzt darüber hinaus das LED-Tagfahrlicht, die elektrische Parkbremse und die durchgehende Mittelkonsole mit geschlossenen Staufächern und Luftauslassdüsen in der zweiten Sitzreihe (beides nicht in Verbindung mit der Automatik). Das Panoramadach sorgt für Helligkeit, die Ambientebeleuchtung für Stimmung und die Wärmeschutzverglasung der hinten stark getönten Scheiben für einen kühlen Kopf.

Sicherheit und Schutz

Und auch bei der Sicherheit wird im Topmodell nochmals deutlich mehr geboten mit den hinteren Parksensoren, dem automatisch abblendenden Innenspiegel, den Nebelscheinwerfern mit integriertem Abbiegelicht, dem Regensensor und dem Fernlichtassistenten.

Mit den extra angebotenen Ausstattungspaketen und Zubehör wie dem Head-up-Display, dem Navigationssystem und der Sitzheizung lässt sich der Hochdachkombi so bequem und modern wie ein Kombi oder SUV ausstatten. Weitere Sicherheitssysteme wie der Toter-Winkel-Warner, der Abstandsregeltempomat (ACC) und der automatische Parkassistent lassen sich ebenfalls bestellen – so viel Fahrassistenz zur Steigerung der Sicherheit wird im VW Caddy nicht geboten.

Im ADAC-Bremstest kam der Opel Combo Life nach einer Vollbremsung aus 100 km/h nach akzeptablen 36,2 Metern zum Stehen. Das Crashverhalten der Karosserie und die Sicherung durch die elektronischen Helfer wurden im Euro NCAP-Crashtest mit vier von fünf Sternen bewertet.

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