MG Cyberster Testbericht

Als elektrischer Roadster ist der MG Cyberster allein auf weiter Flur und gleichzeitig eines der spannendsten Fahrzeuge für Auto-Verliebte!

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Wow-Wertung
8/10
Bewertet von Timon Werner nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.

Was gut ist

  • Perfekt zum Cruisen
  • Vernünftige Verarbeitungsqualität
  • Enorm schnelle GT-Version

Was nicht so gut ist

  • Ungewohnte Touchscreen-Position
  • Unerwartet unsportlich in Kurven
  • Wenig Stauraum

MG Cyberster: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Bewertung des MG Cyberster

Wer echte Petrol Heads nach Elektroautos fragt, wird häufig auf eine ablehnende Haltung stoßen. Da fehle es an Leidenschaft, Motorgeräusch und an Charakter! Doch der MG Cyberster möchte dem entgegentreten und tut das bereits auf den ersten Blick.

Denn was könnte mehr Leidenschaft versprühen als ein Roadster? Genau das ist der Cyberster: Ein stilvoll eleganter Elektro-Roadster, der durch seine Kombination aus auffälligem Design, starker Leistung und trotzdem komfortabler Fahrweise auffällt.

Während in der Standardversion noch humane 340 PS an den Rädern wirken, reißen enorme 510 PS bei 725 Nm Drehmoment an den Reifen der GT-Variante.

In 3,2 Sekunden erreicht der Cyberster die 100 km/h Marke und sucht damit seinesgleichen - insbesondere in seiner Preiskategorie.

Bis zu 509 km Reichweite bietet MGs neuer Elektro-Roadster mit seiner 74,4 kWh (netto) Batterie. Wer es allzu sportlich treibt, kommt lange nicht so weit. Entsprechend kürzer ist auch die Reichweite der GT-Version mit 444 km trotz gleicher Batterie.

Positiv hervorzuheben sind die komfortable Federung und die hochwertigen Materialien im Innenraum, die das Fahrerlebnis auch abseits aller Sportlichkeit stets angenehm gestalten.

Allerdings gibt es auch einige Schwächen. Die Anordnung der Bildschirme im Cockpit ist nicht optimal und die Stauraummöglichkeiten sind begrenzt. Zudem ist die Fahrdynamik auf kurvigen Straßen nicht mit traditionellen Sportwagen vergleichbar. Der Cyberster ist schnell auf gerade Strecke, aber in Kurven längst kein Porsche. Als wahrer Roadster lädt er eher zum entspannten Segeln ein.

Insgesamt bietet der MG Cyberster ein hervorragendes Paket für diejenigen, die einen stilvollen und komfortablen Elektro-Roadster suchen. Er ist besonders gut geeignet für entspannte Fahrten und tägliche Nutzung. Außerdem ist er völlig alternativlos, denn andere Elektro-Cabrios lassen lange auf sich warten.

Für diejenigen, die nicht auf Elektro festgelegt sind und ein Fahrzeug mit sportlicherem Handling suchen, könnten der Porsche 718 Boxster oder der BMW Z4 interessante Alternativen sein. Doch aufregender ist definitiv der Cyberster!

Wie viel kostet der MG Cyberster?

Die Preise des MG Cyberster für den deutschen Markt stehen noch nicht ganz fest. Anhand der britischen Preise könnte der Cyberster in der günstigeren Trophy-Version hierzulande etwa 65.000 € kosten. Für die leistungsstarke GT-Variante wären demnach rund 71.000 € fällig.

MG Cyberster: Reichweite und Ladedauer

Wichtig für die Reichweite des MG Cyberster ist, um welche der zwei verfügbaren Leistungsvarianten es sich handelt. Noch entscheidender ist aber, wie feinfühlig Fahrende mit dem Gaspedal umgehen und wie vorausschauen gefahren wird.

Bei Version, ob Trophy oder GT, verfügen über die gleiche 74,4 kWh (netto) Batterie mit einer Brutto-Kapazität von 77 kWh.

In der Theorie reicht das der Trophy-Version bei einem Stromverbrauch von 14,6 kWh/100km für eine maximale Reichweite von 509 km.

Naturgemäß verbraucht die leistungsstärkere GT-Version mehr: Bei einem Verbrauch von 16,8 kWh/100km bleibt noch eine Reichweite von maximal 444 km. Der Mehrverbrauch ist vor allem dem Allradantrieb geschuldet.

Der Fahrstil macht's

Wie schnell die Reichweite bei sportlicher Fahrweise sinken kann, offenbarte unser Test. Bei wirklich sportlich ambitionierter Fahrweise schnellte der Stromverbrauch auf 24,85 kWh/100km hoch. Damit liegt die Realreichweite noch bei rund 300 km. Doch wer etwas vorsichtiger fährt, schafft ein gutes Stück mehr.

Ist der Akku einmal leer, kann der MG Cyberster von einer vergleichsweise guten Ladeleistung von bis zu 144 kW profitieren. Gut zumindest im Vergleich mit anderen MG-Modellen, denn im Umfeld von Elektroautos ist das zwar ordentlicher Durchschnitt, doch natürlich schaffen zahlreiche Autos bereits über 200 kW und bei höherer Batteriespannung von 800 Volt und mehr sogar 300 kW.

Der Cyberster hingegen verfügt über eine herkömmliche 400 Volt Batteriespannung. Damit dauert der Ladevorgang an der Schnelladesäule von 10 auf 80 Prozent insgesamt 39 Minuten. Somit knackt der Cyberster die oftmals anvisierte halbe Stunde nicht - das geht besser!

Wer an der heimischen Wallbox mit 11 kW lädt, kann für den Ladevorgang von 0 auf 100 Prozent rund 8 Stunden einrechnen.

Leistung und Fahrkomfort

Doch endlich zum Wesentlichen beim Roadster: Wie fährt er sich?

Der MG Cyberster Trophy ist vergleichsweise sanftmütig. Er entfaltet seine maximale Leistung von 340 PS bei einem Drehmoment von 475 Nm ausschließlich über die Hinterachse. So beschleunigt er in flotten, aber nicht bahnbrechenden 5,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Elektronisch abgeregelt ist er bei einer Höchstgeschwindigkeit von 195 km/h.

Die ausgewogene Leistung des Trophy passt insofern hervorragend zum entspannten Charakter eines Elektro-Roadsters, um flüsterleise über kurvenreiche Landstraßen zu sausen und die Natur zu genießen.

Ein schöner und trotzdem ein Biest

Ein ganz anderer Geselle ist die GT-Version. Bis zu 510 PS und vor allem 725 Nm Drehmoment machen einen Allradantrieb bitter nötig, den MG ihm natürlich spendiert hat. Im Sprint vergehen nur 3,2 Sekunden aus dem Stand, bis der Cyberster GT die 100 km/h erreicht und die leistungsschwächere Variante in dieser Disziplin völlig alt aussehen lässt.

Um das in Kontext zu setzen: Selbst ein Porsche 911 Carrera braucht dafür 4,1 Sekunden. Beim 911 Carrera GTS sind es mit 3,0 Sekunden nur zwei Zehntel weniger. Doch der kostet mit über 170.000 € beinahe das Dreifache!

Sanftmütig auf dem Asphalt

Trotzdem verliert der Cyberster nicht an Komfort. In der Stadt, wo er seine E-Auto-Vorzüge ausspielen kann, ist er entspannt und komfortabel zu fahren. Mit dem sofort anliegenden Drehmoment lässt sich spontan schnell beschleunigen und dank One-Pedal-Drive-Modus kann der MG spielend leicht mit nur einem Pedal bedient werden.

Fahrbahnunebenheiten schluckt der Roadster gut weg, obwohl er dabei etwas stärker wankt, als man es erwarten würde.

Bei Schwellen sollte außerdem stets im Hinterkopf bleiben, dass der Cyberster ziemlich niedrig über der Straße liegt. Wer nicht aufpasst, könnte durchaus mal aufsetzen.

Seine komfortable Federung, etwas weichere Sitzpolster und der geräumige Innenraum lassen den Cyberster auch auf längeren Strecken gut aussehen.

Ab 120 km/h auf der Autobahn werden die Wind- und Abrollgeräusche im Roadster selbst bei geschlossenem Verdeck etwas lauter als das bei einem Hardtop der Fall wäre, doch das bleibt verschmerzbar.

Zur Serienausstattung gehört der MG Pilot mit Spurhalteassistent, Totwinkelüberwachung und einem adaptiven Tempomat. Damit bleiben auch auch Reisen bei erhöhtem Verkehrsaufkommen immer entspannt.

Nicht so sportlich wie er aussieht

Zurück auf die Landstraße, wo der Cyberster optisch sportlich daher kommt, sich aber nicht ganz so fährt. Denn eine allzu aggressive Fahrweise mag der MG nicht. Es mangelt zwar insbesondere der GT-Version mit dem Allradantrieb selten an Grip und Fahrende können jederzeit kräftig aus der Kurve hinausbeschleunigen, doch das Fahrwerk kämpft merklich mit Unebenheiten und die Lenkung lässt etwas Gefühl für die Reserven der Reifen vermissen.

Also lieber zurücklehnen und etwas Tempo herausnahmen. Dann lässt sich auch viel besser das Oben-Ohne-Gefühl genießen.

Platz und Praxistauglichkeit

Nicht unbedingt die Paradedisziplin eines Roadsters ist generell das Platzangebot. Wie schlägt sich da insbesondere ein Elektromodell?

Aufgrund der Batterie im Fahrzeugboden sitzen Mitfahrende etwas erhöht im Auto. Das bringt Vor- und Nachteile gleichermaßen. Bei sportlicher Fahrweise wäre eine Position tiefer im Auto förderlich, doch in der Stadt gibt es dank der Sitzposition und des niedrigen Armaturenbretts eine überraschend gute Sicht nach vorne.

Ganz im Gegensatz zur Sicht nach hinten: die ist schlecht. Immerhin schaffen serienmäßige Parksensoren und eine 360-Grad-Kamera Abhilfe bei Park- und Rangier-Manövern.

Stauraum-Schwächen

Was das Platzangebot angeht, ist der Cyberster nicht ganz so klein, wie er vielleicht wirken mag. Tatsächlich erweist er sich für Mitfahrende als sehr geräumig. Selbst Großgewachsene finden genügend Platz im Cyberster.

Ein erstes Manko beim Stauraum offenbart der MG mit seinen Türen, denn Türfächer für Flaschen oder sonstigen Kleinkram gibt es nicht. Immerhin kann so auch nichts herausfallen, wenn die Scherentüren sportwagenmäßig nach oben öffnen.

Zwei Becherhalter sind in die Mittelkonsole integriert. Hinzu kommt ein nicht besonders großes Handschuhfach sowie ein weiteres Ablagefach vorn unter der Mittelkonsole.

Ein Parkplatz für das Handy samt induktiver Ladestation gibt es nicht. Lediglich an USB-A- und USB-C-Anschlüsse wurde gedacht.

Der Cyberster ist zwar ein Zweisitzer, doch das bedeutet nicht, dass gar kein Stauraum hinter den Sitzen wäre: Dort lässt sich noch die ein oder andere Tasche unterbringen. Außerdem passt das Windschott hinein.

Wie wichtig dieser zusätzlich Stauraum noch werden kann, zeigt der Blick auf das Kofferraumvolumen des Roadsters, das mit 249 Litern alles andere als groß ausfällt. Problematisch ist zudem der Zugang. Die Öffnung ist klein, liegt sehr hoch und hat eine ausgeprägte Ladekante. Da ist der Rucksack schneller hinter den Sitz geworfen, als im Kofferraum verstaut. Einen Frunk, also zusätzlich Stauraum unter der Motorhaube, gibt es ebenso wenig.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Bei der Material- und Verarbeitungsqualität kann der MG Cyberster insgesamt überzeugen. Ein paar Sparmaßnahmen finden sich in Form von wenigen Schaltern, die haptisch nicht hochwertig wirken.

Mehr Angriffsfläche bieten die zahlreichen Displays. Auflösung und Reaktionszeit sind gut, doch die Handhabung ist gewöhnungsbedürftig. Der Touchscreen in der Mittelkonsole, über den unter anderem die Klimaanlage gesteuert wird, ist gut positioniert, sodass er auch während der Fahrt treffsicher bedient werden kann. Doch die Einstellung von Temperaturen erfordert wenig intuitives Scrollen.

Gut gelungen ist das wohlproportionierte und in den Darstellung klare 10,3-Zoll-Instrumentendisplay für die Anzeige der Geschwindigkeit und Assistenten.

Leider werden die kleineren 7,0-Zoll-Displays, die sich rechts und links davon befinden teilweise vom Lenkradkranz verdeckt. Das Display links zeigt hauptsächlich Informationen über den Ladezustand sowie den Energiefluss oder etwa den Reifendruck an und ist daher weniger relevant für das Fahren.

Ganz Roadster: noch Luft nach oben

Doch über das Display rechts wird die Karte für die Navigation ausgespielt, was nervig ist, wenn man sich in uneindeutigen Situationen jedes Mal leicht zur Seite lehnen oder den Kopf neigen muss, um sicherzugehen, wo es lang geht.

Trotzdem ist der Innenraum ein großer Fortschritt für MG und übertrumpft alles, was die Marke bisher in anderen Modellen gezeigt hat. MG hat es geschafft, den Cyberster nicht nur von außen zu einem Hingucker zu machen.

Verbesserungspotenzial bleibt bei den grobschlächtigen Schaltern für das Stoffverdeck und auch bei den Türen, die zwar einen tollen Show-Effekt bieten, aber vergleichsweise langsam öffnen und schließen, was beim häufigen Ein- und Aussteigen schnell seinen Reiz verliert.

Sicherheit und Schutz

Ein Euro NCAP Crashtest-Ergebnis liegt für den MG Cyberster bislang nicht vor. Doch vom Roadster kann ein gutes Testergebnis erwartet werden. Schon der MG4 hatte mit fünf von fünf Sternen insgesamt überzeugt und auch in den Einzelkategorien solide Wertungen erzielt.

Insbesondere bei den Assistenzsystemen, von denen beim Cyberster noch mehr serienmäßig sind, dürfte es für den Roadster noch besser laufen.

Positiv anzumerken ist in jedem Fall, dass die Sicherheit beim MG keine Frage des Geldes ist. Sowohl die Trophy- als auch die GT-Variante erhalten die gleiche serienmäßige Sicherheitsausstattung mit dem MG Pilot.

Zudem soll sich der Schlüssel des Keyless Go System selbstständig deaktiveren, wenn er nicht in Benutzung ist. Damit soll verhindert werden, dass Diebe das Signal verstärken und das Auto stehlen können während es vor dem Haus steht und der Schlüssel im Haus liegt.

Zuverlässigkeit und Probleme

Der MG Cyberster ist komplett neu und auch nicht mit einem vorherigen Modell verwandt, daher lässt sich kaum etwas über die Zuverlässigkeit sagen.

Immerhin, MG gibt eine wirklich lange Garantie auf seine Fahrzeuge. 7 Jahre oder maximal 150.000 km beträgt die Garantie auf das gesamte Fahrzeug.

MG Cyberster FAQs

Der MG Cyberster soll noch im Laufe des Jahres 2024 in Deutschland an den Start gehen.

Der Einstiegspreis des MG Cyberster wird vermutlich bei rund 65.000 Euro liegen.

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