Mercedes-Benz C-Klasse Coupe Testbericht

Jeder fünfte verkaufte Mercedes ist eine C-Klasse. Warum die aktuelle Generation der Mercedes Mittelklasse, deren Konkurrenten BMW 3er und Audi A4 heißen, so populär ist, sieht man dem Stuttgarter Mittelklasse Coupé nach dem 2018er Facelift weiterhin an.

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Wow-Wertung
8/10
Bewertet von Carwow nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.

Was gut ist

  • Harmonisches Fahrwerk
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Gute Sicherheitsausstattung

Was nicht so gut ist

  • Teuer
  • Große Liste für Zusatzausstattung
  • Wenig Garantie

Mercedes-Benz C-Klasse Coupe: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Bewertung des Mercedes-Benz C-Klasse Coupé

Das Design des C-Klasse Coupé und der Innenraum wirken wie aus einem Guss. So ausgewogen floß die Linie noch an keinem Modell der seit 1993 produzierten C-Klasse. Bündig setzen sich die harmonischen Rundungen der weich gezeichneten Karosserie in der eleganten Wölbung der Holzverkleidung der Mittelkonsole fort.

Nach knapp vier Jahren Bauzeit änderte sich trotz der 6.500 Neuteile zum Facelift-Termin an der Optik nur wenig (Kühlergrill, Frontschürze, Heckschürze, Heckleuchten), an der Technik und im Innenraum jedoch einiges.

Als erstes fällt im Test das neue Lenkrad ins Auge, über das sich jetzt fast das gesamte Infotainment steuern lässt. Über eine Lenkradtaste wird auch der Tempomat gesteuert (zuvor über den Lenkstockhebel). Statt des Widescreen-Cockpits der neuen Mercedes Modelle blickt man im der renovierten C-Klasse Coupé entweder wie bisher auf zwei tubenförmige Instrumente oder optional auf das neue 12,3-Zoll-Digitalcockpit.

Das Digitalcockpit ist in jedem Fall eine Empfehlung wert, weil es drei Cockpits in einem vereint, individualisierbar ist und in Kombination mit dem 10,25 Zoll großen Bildschirm auf der Mittelkonsole dem Fahrer gebündelt alle wichtigen Informationen liefert. Steuerbar sind das Infotainment und die Funktionen über den jetzt auch haptisch rückmeldenden Controller auf der Mittelkonsole und die verbesserte Sprachsteuerung.

Weitere Neuerungen in den Bereichen Komfortausstattung, Fahrassistenz und Vernetzung sind bereits aus der Mercedes E- und S-Klasse bekannt. Dazu zählen die Energizing-Programme, die das Benz Coupé zur Wellness-Oase machen sollen wie auch das Intelligent Drive-System, bei dem die Assistenzsysteme mit den Infos vom Navigationssystem gespeist werden.

Auch das Dynamic Body Control-Fahrwerk und das Motorenangebot, das jetzt in seiner Gesamtheit die Abgasnorm Euro 6 TEMP erfüllt und mit dem Schlüssel in der Tasche über den neuen Startknopf gestartet wird, erhielten eine Auffrischung. Unter den Aggregaten sind ein 1,5-Liter-Benziner mit Mildhybrid-Technik (Unterstützung durch einen Elektromotor) und der Vierzylinderdiesel mit 1,6 oder 2,0 Liter Hubraum neu im Motorenprogramm.

Jeder fünfte Benz ist nicht ohne Grund eine C-Klasse. Das 2018er Facelift hat für eine verbesserte Technik und umfangreichere Sicherheitsausstattung gesorgt. Der elegante und solide Charakter blieb erhalten. Und so fügen sich die Dinge im Mercedes Mittelklasse Coupé harmonisch ineinander.

Alles Gründe, warum sich der Höhenflug des erfolgreichen Mercedes, dessen gehobenes Preisniveau sich für viele Kunden durch das hohe Qualitäts- und Sicherheitsniveau rechtfertigt, in der zweiten Hälfte seines Generationszyklus fortsetzen wird.

Wie viel kostet das Mercedes-Benz C-Klasse Coupé?

Der letzte bekannte Listenpreis für das Mercedes-Benz C-Klasse Coupé lag bei einer UVP von 48.767 € bis 58.049 €.

Seit Juli 2024 veröffentlicht Mercedes-Benz keine Preislisten mit festen Listenpreisen mehr, sondern weist nur noch sogenannte Transaktionspreise aus, die bereits alle aktuellen Konditionen, Nachlässe und Prämien beinhalten.

Leistung, Verbrauch und CO2-Ausstoß

Wird das C-Klasse Coupé mit dem Dynamic Body Control Fahrwerk oder dem Air Body Control Luftfahrwerk aufgewertet, fährt sie sich sehr sportlich. Auch im Motorraum herrscht Vielfalt.

Die Benziner

Für das neue C-Klasse Coupé bietet Mercedes Benzinmotoren nur noch für die Top-Varianten Mercedes-AMG C63 und C63 S an. Hier handelt es sich dann um einen V8-Motor mit einem maximalen Drehmoment von 650 bzw. 700 Nm. Das ist eine ganze Menge und in lediglich vier Sekunden schießt die AMG-Rakete von 0 auf 100 km/h. Mit der Speedshift MCT 9-Gang-Automatik, die sehr sportlich schaltet, kommt auf jeden Fall Sportwagenfeeling auf.

Das hat aber seinen Preis und damit meinen wir nicht den Basispreis ab knapp 80.000 Euro, sondern vor allem den Verbrauch. Der liegt kombiniert bei 10,1 l/100km, wird in der Praxis aber sicher auf 13 bis 14 Liter steigen, wenn man nicht nur über den Asphalt kriecht.

Die Diesel

Wer ein normal oder auch besser motorisiertes C-Klasse Coupé möchte, muss mit einem Diesel zurecht kommen. Die Vierzylinderdiesel gibt es entweder mit 1,6 oder 2,0 Liter Hubraum und von 160 bis 245 PS Leistung. Schon der Einstiegsdiesel produziert mit 360 Nm gut Durchzugskraft. Das macht diesen Motor zur Vernunftlösung für Vielfahrer.

Die Kraft des Einstiegsdiesels wird von den Motoren mit 2,0 Liter Hubraum im C 220 d und C 300 d nochmals spürbar überboten. Sie schicken 400 und 500 Nm an die zwei oder vier Antriebsräder. Bei Verbrauchswerten, die weniger als einen Liter über dem Verbrauch der schwächeren Diesel liegen (4,6 bis 5,7 Liter/100 km). Der Motor des C 220 d soll in Zukunft auch als Diesel Hybrid angeboten werden, der nicht nur spart, sondern auch 50 Kilometer rein elektrisches Fahren möglich machen soll.

Und die bei allen stärkeren Diesel- und Benzinmotoren in der C-Klasse immer zum Einsatz kommende 9-Gang-Automatik? Der talentierte Automat pflegt die Schaltstufen harmonisch und flüssig ein. In der Eco-Stellung schaltet die 9G-TRONIC deutlich früher hoch und in der Sportstellung hörbar später. Das Schalten an den Schaltwippen ist ebenso möglich, aber selten notwendig. Im automatischen Modus (D) lässt es der 9-Gang-Wandler nicht an Sensibilität missen.

Platz und Praxistauglichkeit

Auf fast allen Sitzplätzen herrscht im C-Klasse Coupé reichlich Bewegungsspielraum. Im Fond sitzen auch langbeinige Mitfahrer auf den Außenplätzen bequem, aber der fünfte in der Mitte nicht, weil dort der Kardantunnel des Heckantriebs am Fahrzeugboden verläuft. Auf den Vordersitzen, die den unteren Rücken sehr gut unterstützen und sich mit der Sitzflächenverlängerung und der elektrischen Höhen- und Neigungsverstellung gut an die Statur anpassen lassen, reist man bequem. Die dreistufige Sitzheizung und die Sitzkühlung steigern den Komfort. Der Sitzkomfort ist damit gefühlt so gehoben wie in der Mercedes Oberklasse – ein gutes Gefühl.

Der Kofferraum des C-Klasse Coupé bietet nicht ganz so viel Volumen wie die Limousine, 355 Liter dürften für das leichte Familiengepäck aber auch ausreichen. Im C-Klasse T-Modell passen jedoch 490 und 1.510 Liter auf die Ladefläche, wenn die Rückbanklehnen umgeklappt wurden. Und das Beladen gelingt über die tiefe Ladekante und die höhere Gepäckraumöffnung leichter.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Wenn 6.500 Teile in der Mercedes C-Klasse seit dem 2018er Facelift neu sein sollen, dann stehen offensichtlich sehr viele davon in der Preis- und Ausstattungsliste der C-Klasse, denn die ist mit 102 Seiten so dick wie manches Buch.

Ausstattungslinien und Antriebsvarianten

Das C-Klasse Coupé Basismodell und die Ausstattungslinie AMG Line unterscheiden sich in der Optik, in Karosseriedetails und in den Felgendesigns (darunter Aerofelgen). Hauptsächlich sportlich geht es in der Ausstattungslinie AMG-Line zu. Hier finden sich sportlichere Sitze, ein Sportlenkrad und eine Menge mehr an Komfort als in der Standardausstattung.

Die beiden AMG-Modelle kommen bereits serienmäßig mit AMG-Styling, 18- bzw. 19-Zoll-AMG-Alufelgen, Sportsitzen, Lederelemente, AMG-Schriftzug und vielem mehr.

Extras und Ausstattung

Die Zahl der Optionen ist groß. Extras wie der im Stau komfortable ACC-Tempomat mit Stop&Go-Funktion und der Parkassistent für Längs- und Querparklücken stehen zur Auswahl. Optionen wie das Head-up-Display, das alle wichtigen Fahrinfos auf die Frontscheibe projiziert und das 360-Grad-Rundumsichtsystem, das mit der Front- und Heckkamera für sicheres Einparken sorgt, sollte man sich in der C-Klasse – wenn es das Budget zulässt – immer gönnen.

Weitere Sonderausstattungen hängen stärker von den individuellen Präferenzen ab. Etwa die Energizing Komfortsteuerung, mit der wie in der S-Klasse ein individuelles Wellness-Programm abläuft. Das reguliert die Klimatisierung (einschließlich Beduftung), den Sitzkomfort (Heizung, Belüftung, Massage), die Innenbeleuchtung und Musikbeschallung (fünf Songs pro Programm sind gespeichert). Bis zu sechs Programme, die jeweils zehn Minuten dauern, stehen zur Wahl: von „Frische“, „Vitalität“ über „Wärme“ bis „Freude“.

Die Alarmanlage registriert bei geparktem Fahrzeug auch Parkrempler und meldet sie dem Besitzer via Me-App am Smartphone. Das Comand Online mit schneller 3D-Festplatten-Navigation sowie topografischer Kartendarstellung und fotorealistischen 3D-Gebäuden gehört genauso zum großen Stuttgarter Sonderausstattungsprogramm wie der Concierge Service (erhältlich im Abonnement), bei dem ein freundlicher Mercedes-Mitarbeiter einen Tisch im Restaurant reserviert oder helfend eine Reiseroute ausarbeitet.

An Infotainmentsystemen bis hin zum Highend-System herrscht kein Mangel. Das Multimediasystem Audio 20 mit zwei USB-Anschlüssen, einem SD-Kartenleser, Bluetooth-Einbindung fürs Smartphone sowie einem Media Interface kommen im Einstiegsmodell zum Einsatz. Die Sprachsteuerung wurde verbessert. Mit ihr lassen sich nun auch die Klimaanlage steuern, die Sitzheizung aktivieren oder die Fensterheber bedienen.

Sicherheit und Schutz

Zum ersten Mal nutzt die C-Klasse Karten- und Navigationsdaten auch für die Assistenz-Funktionen. So kann der aktive Abstandsassistent (Distronic) die Geschwindigkeit vorausschauend vor Kurven, Kreuzungen oder Kreisverkehren anpassen.

Serienmäßig an Bord ist seit dem 2018er Facelift ein aktiver Bremsassistent, der Auffahrunfälle mit Fahrzeugen, Fußgängern und Fahrradfahrern verhindert oder die Unfallfolgen mindert. Die Sicherheit steigern weitere Fahrassistenten wie der aktive Lenkassistent, der aktive Spurwechselassistent und der aktive Nothalteassistent. Die Multi-Beam-Scheinwerfer, die mit 84 LEDs einen variablen Lichtkegel erzeugen (Kreuzungslicht, Kreisverkehrlicht, Citylicht, Schlechtwetterlicht …) und über 650 Meter weit reichen, stellen ebenso einen Sicherheitsfaktor dar.

Im ADAC-Bremstest kam die Mercedes C-Klasse nach einer Vollbremsung aus 100 km/h nach hervorragenden 33,9 Metern zum Stehen. Das Crashverhalten der Karosserie und die Sicherung durch die elektronischen Helfer wurden im Euro NCAP-Crashtest mit der Maximalwertung von fünf Sternen bewertet.

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