Honda Civic Type R Testbericht
Der Civic ist ein Dauerbrenner aus Japan. Vor mehr als 45 Jahren eingeführt, steht aktuell schon die zehnte Generation des Herausforderers von Seat Leon, Fiat Tipo und Ford Focus auf der Matte.
Was gut ist
Was nicht so gut ist
Honda Civic Type R: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?
Bewertung des Honda Civic Type R
In dieser Generation noch länger, breiter und niedriger als je zuvor, erhält der Civic 10 eine frischere Form. Das Zeigt sich besonders in der Heckansicht. Dem Honda schaut man gern auf den markanten Po – ein Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zur Konkurrenz. Noch markanter präsentiert sich der Type R dank Riesenflügel.
Der gewaltige Heckspoiler der Rennsportversion macht eine Rückfahrkamera zum Must-have. Einzig im Type R S gehört die nicht zur Serienausstattung.
Das Instrumentarium des Vorgängermodells mit den schnittig angeordneten Digitalanzeigen hätte dem brachialen Civic Type R gut gestanden, ist aber dem zurückhaltenden und funktionellen Display gewichen.
Zur Sportlichkeit gehört natürlich auch die tiefe Sitzposition. Das 6-Gang-Schaltgetriebe ist auf Zack, die Lenkung gibt exaktes Feedback und zirkelt den Japaner dank adaptivem Fahrwerk flott um die Ecken.
Auf den Geraden verleiht ein Reihenvierzylinder mit Turbolader und 320 PS den 1,3 Tonnen ordentlich Vortrieb. Zur Sicherheit packt Honda seinen Flitzer pickepackevoll mit allem, was das Portfolio an Assistenzsystemen hergibt.
Der Civic Type R ist ohne Frage sportlich. Fans von gepflegten Spoilern, dicken Schwellern und fetten Endrohren kommen hier voll auf ihre Kosten.
Die Fahrleistungen lesen sich ordentlich, auch wenn sie nicht ganz halten, was die Optik verspricht. Das liegt mitunter daran, dass der Honda eben eines nicht ist, nämlich kompromisslos. Im Alltagstest überzeugt er mit gutem Platzangebot durch größere Abmessungen. Auch in Sachen Ausstattung gibt es viel für vergleichsweise wenig Geld. Etwas happig fällt nur der Aufpreis für den GT aus.
Wer ein unverbasteltes, originales Showcar mit japanischem Tuning-Charme sucht, trifft mit dem Civic eine gute Wahl. Bei den Carwow Car of the Year Awards 2024 landete der Japaner auf Platz 1 in der Kategorie Fahrspaßauto.
Wie viel kostet der Honda Civic Type R?
Leistung, Verbrauch und CO2-Ausstoß
Richtig knackig, dynamisch und vor allem schnell ist der Honda Civic Type R ganz unabhängig davon für welche Variante man sich entscheidet. Dafür sorgt das adaptive Fahrwerk, das direkte Schaltgetriebe und allen voran natürlich das Triebwerk.
Der Benziner
Dazu auserkoren hat man einen Vierzylinder-Turbo mit 16 Ventilen und zwei oben liegenden Nockenwellen. Heutzutage selten dafür wartungsarm kommt im Civic eine Steuerkette statt eines Zahmriemens zum Einsatz. Typisch japanisch erweist sich der 2,0-Liter-Motor als äußerst drehfreudig und gibt bei 6.500 Umdrehungen seine vollen 320 PS an die Vorderräder. Deutlich früher steht das maximale Drehmoment von 400 Nm im Bereich zwischen 2.500 und 4.500 Umdrehungen an.
Ein leichten Wermutstropfen finden wir darin, dass der Type R nicht mit Allradantrieb angeboten wird. Damit verheizt der Civic in seiner Preiskategorie zwar Golf GTI und Co. Hat im Vergleich zur eigentlichen Konkurrenz mit Audi S3 und Golf R aber klar das Nachsehen. Trotz Mehrleistung lässt er sich mit 5,8 bzw. 5,7 Sekunden im Type R S eine ganze Sekunde mehr Zeit. Schneller als die elektronisch abgeriegelte Konkurrenz ist man dafür auf der Autobahn mit 272 km/h in der Endgeschwindigkeit.
Auf einer Höhe liegt der Honda in Sachen Verbrauch. Kombinierte 7,8 Liter/100 km kostet die Sportlichkeit.
Platz und Praxistauglichkeit
Das Platzangebot im Innern profitiert von den längeren Maßen. Auf den hinteren Sitzen fallen die zusätzlichen Zentimeter positiv auf. Stolze 4,56 Meter Länge misst der Civic. Zum Vergleich: Ein Golf GTI kommt bloß auf 4,26 Meter. Das tiefe Dach ragt 1,43 Meter in die Höhe ohne dabei die Kopffreiheit einzuschränken. Selbst mit 1,90 Meter sitzt man bequem.
Für das Gepäck bleiben im Civic Type R noch 420 bzw. im Type R S 457 Liter Kofferraumvolumen übrig. Weniger als bei der Serienvariante aber immer noch mehr als bei der Konkurrenz.
Innenraum, Infotainment und Ausstattung
In der Regel kommen Sportmodelle von Serienfahrzeugen mit einer einzigen oder zwei Austattungsvarianten. Honda bietet den Civic Type R direkt in drei verschiedenen Versionen an, wobei sich die Vergleichsliste wie ein Suchbild liest.
Civic Type R
Fangen wir mal mit der Standardausstattung an. Als echter Sportler kommt der Civic mit sämtlichen Fahrerassistenzsystemen. Darunter auch Spurhalteassistent, Kollisionswarnsystem mit aktivem Bremseingriff und eine adaptive Cruise Control. Für den Komfort sorgen trotz Sportlichkeit die Klimaautomatik, elektrische Außenspiegel und eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung. Auch die Rückfahrkamera mit 7-Zoll-Touchscreen ist inklusive.
Die dynamische Optik wird mit 20-Zoll-Leichtmetallfelgen, LED-Scheinwerfern und getönten Scheiben untermauert.
Civic Type R S
Die Variante mit dem S dahinter zeichnet sich durch all das aus, was sie eben nicht hat! Puristen sitzen hier richtig. Ein praktischer Nebeneffekt der Schlankheitskur: Das Kofferraumvolumen vergrößert sich etwas.
Nichts zusätzlich aber weniger Gewicht gibt es zum gleichen Preis. Den 0,1 Sekundenvorteil im Sprint auf 100 km/h erkaufen Sie mit einem Verzicht auf das Touchscreen, elektrische Außenspiegel, Freisprecheinrichtung, Klimaautomatik und den hinteren Scheibenwischer. Statt LED- gibt es Halogen-Scheinwerfer. Zudem entfallen die ohnehin wenigen Optionen an Sonderausstattung.
Civic Type R GT
Der GT kommt mit dem extra bisschen an Komfort und bietet noch mehr fürs Auge. Zu den LED-Nebelscheinwerfern gesellen sich Ausparkhilfe, Toter-Winkel-Assistent und Induktionsladegerät. Die Rückfahrkamera wird zusätzlich von einer Einparkhilfe unterstützt. Dazu gibt es ein besseres Soundsystem mit elf statt acht Lautsprechern sowie ein Navigationssystem. Gepäckraumabdeckung und beleuchtetes Handschuhfach komplettieren das Paket.
Optisch verleiht Honda dem GT rote Akzente an Frontlippe, Seitenschwellern und Heckdiffusor.