Toyota Auris Touring Sports Testbericht
Der Toyota Auris Touring Sports ist ein alter Hase im Kombigeschäft. Der Vorteil daran: seine Ausgereiftheit. Seit 2012 auf dem Markt, erhielt der Japaner durch das Facelift 2016 eine Frischzellenkur.
Was gut ist
Was nicht so gut ist
Toyota Auris Touring Sports: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?
Bewertung des Toyota Auris Touring Sports
Der Toyota Auris Touring Sports ist in der 4,60-Meter-Klasse die japanische Alternative zu Golf Variant, Astra Sports Tourer und Focus Turnier. Was die Verkaufszahlen angeht, rangiert er hierzulande zwar weit hinter denen, trotzdem zählt der Auris mit der Option auf den Hybridantrieb zu den guten Alternativen zum deutschen Einerlei.
Das er so ausgereift ist, hat auch mit der langen Bauzeit zu tun. Seit 2012 befindet sich der Auris in Toyotas Lieferprogramm. Im Herbst 2015 erhielt der Kompakt-Kombi ein tief greifendes Facelift, das nicht nur unter die Karosseriehaut ging.
Das Design wurde nicht nur überarbeitet, sondern die Karosse um ein gutes Stück verlängert. Der fünftürige Auris legte damit im Modelljahr 2016 um über fünf und der Touring Sports genannte Kombi um mehr als drei Zentimeter in der Länge zu.
Ebenfalls grundlegend überarbeitet wurden das Fahrwerk und das Motorenangebot, zu dem auch ein sparsamer Hybridantrieb zählt. Zudem wurden das Infotainment und das Sicherheitsequipment aufgewertet, zu dem nun auch Toyotas Safety Sense-System zählt.
Im Platzangebot hält der Japaner das Klassenniveau. In einem VW Golf Variant herrscht zwar noch ein Hauch mehr Platz, aber die Bein- und Kopffreiheit gehen auch im Toyota in Ordnung. Auch als Erwachsener sitzt man dank der hohen Rückenlehnen bequem im Fond.
Optische Aufwertung durch Facelift
Seit dem 2015er Facelift sieht alles zudem mit den weich unterschäumten Kunststoffen und den Applikationen in Klavierlack- und Chromoptik schicker aus. Das Ganze wirkt gut verarbeitet und sorgt für eine anheimelnde Atmosphäre im Cockpit.
Und auch wenn man den Auris aus einem ganz praktischen Blickwinkel betrachtet, baut er nicht ab. Der 7-Zoll-Touchscreen sitzt zwar etwas tief, das 4,2-Zoll-Display zwischen Tacho und Drehzahlmesser aber gut im Blick. Hier laufen die Daten von Verbrauch, Reichweite und Navigation zusammen. Die Bedienung geht leicht von der Hand.
Bis zu 1.658 Liter passen ins Heck
Die 4,60 Meter Länge des Kombis versprechen ausreichend Kofferraumvolumen – und das bekommt man auch. 530 bis 1.658 Liter dürfen im Touring Sports eingeladen werden. Die Ladeklappe des Kombis öffnet weit nach oben und die Laderaumöffnung fällt breit aus.
Dazu kommt das, was Auris-Interessenten schnell zu Auris-Kombi-Fahrern macht: die deutlich niedrigere Ladekante, die geräumige Ladefläche und die praktische Fernentriegelung vom Ladeabteil aus. Mit der lassen sich die Rücksitzlehnen, hinter denen serienmäßig ein Trennnetz befestigt ist, bequem vom Gepäckabteil aus flach legen, um noch mehr Platz zu haben.
Die Überarbeitung zum Modelljahr 2016 brachte auch dem Fahren viel, der Lenkung und dem Komfort. Die Servolenkung arbeitet im Auris leichtgängig. Für manchen vielleicht immer noch eine Spur zu leichtgängig, aber feinfühliger und direkter als zuvor. Das Fahrwerk reagiert mit komfortablerem Abrollen gelassener und harmonischer als zuvor.
Fazit: Das Facelift vom Herbst 2015 tat dem Touring Sports spürbar gut. Dank frischem Auftritt im Innenraum und besserer Fahrendynamik wurde der Toyota Auris damit zum noch überzeugenderem Vernunft- und Alltagsauto.
Wie viel kostet der Toyota Auris Touring Sports?
Leistung, Verbrauch und CO2-Ausstoß
Nur zwei Motoren, die mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe oder einer Automatik kombiniert werden, befinden sich im Angebot. Ein Benziner und ein Hybrid, weil Toyota die Dieselmotoren aus dem Motorenangebot verdammt hat.
Der Benziner
Mit 185 Newtonmeter Drehmoment, die im Drehzahlbereich zwischen 1.500 und 4.000 Touren an den Vorderrädern bereit stellen, packt der Direkteinspritzer in Alltagssituationen gut an. Wenn man fleißig schaltet, beschleunigt die 1,2-Liter-Maschine den Auris Touring Sports in 10,4 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Am Ende läuft der 1,2-Liter-Turbo flinke 195 km/h.
Beim kräftigen Beschleunigen arbeitet der Vierzylinder laut, ansonsten aber kultiviert, leise und sehr vibrationsarm. Man kann ihn auch schaltfaul fahren, dann nimmt er sich bei der Arbeit nicht viel aus dem Tank 5,5 Liter alle 100 Kilometer verspricht Toyota.
Der Hybrid
Wer auf noch niedrigere Verbrauchswerte schielt, der wählt vielleicht trotzdem den Hybrid. Der wird sowohl für den Fünftürer als auch für den Touring Sports angeboten, was interessant sein kann, denn die Kombination von Kombi und Hybrid ist selten auf dem Markt.
Der Hybridantrieb, der immer an eine stufenlose Automatik gekoppelt ist, produziert 136 PS Systemleistung, die von einem 1,8-Liter-Benziner (99 PS) und einem Elektromotor (82 PS) erarbeitet werden.
Die Fahrleistungen gehen damit in Ordnung, 11,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h und 175 km/h Spitze. Der Durchschnittsverbrauch liegt vorbildlich niedrig, nach der Werksangabe bei 4,1 Litern Super.
Platz und Praxistauglichkeit
Der Toyota Auris Touring Sports ist ein Kombi mit einem geräumigen Innenraum und einem großzügigen Kofferraum. In den Kofferraum passen 530 Liter. Wird die hintere Rückbank umgeklappt, steigt das Laderaumvolumen auf stolze 1.658 Liter.
Das Modell bietet ausreichend Platz für bis zu fünf Personen. Die Sitze sind bequem und bieten auch auf längeren Fahrten ausreichend Komfort. Außerdem gibt es zahlreiche Staufächer und Ablagen im Innenraum.
Innenraum, Infotainment und Ausstattung
Bei der Ausstattung gibt es beim Kauf eines Auris einiges zu wählen. Sechs Ausstattungslinien stehen zur Auswahl, darunter zwei besonders empfehlenswerte.
Serie
Im Einstiegsmodell Auris sind neben den elektrisch einstell- und beheizbaren Außenspiegeln, der Zentralverriegelung samt Funkfernbedienung und den elektrischen Fensterhebern vorne auch der höhenverstellbare Fahrersitz sowie die Dachreling und das Gepäckraumtrennnetz (Kombi) mit dabei.
Wer ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis schätzt, dem bietet der Auris Team Deutschland einen großen Preisvorteil, aber auch der zweite Ausstattungslevel (Cool) erfüllt mit der serienmäßigen Klimaanlage schon gut seinen Zweck.
Cool
Gut gekühlt im heißen Sommer geht es aber erst im Auris Cool auf Tour. Der Cool verfügt über eine Klimaautomatik, eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung und über ein Radio mit vier Lautsprechern, CD-Player sowie AUX- und USB-Anschlüssen. Mit dem 1,2- und 1,3-Liter-Motor bekommt er 16-Zoll-, statt 15-Zoll-Felgen montiert.
Comfort
Der Auris Comfort wird seinem Namen mit der Mittelarmlehne vorne und dem höhenverstellbaren Beifahrersitz gerecht. Das 7-Zoll-Touchscreen-Infotainment beinhaltet sechs Lautsprecher und eine Rückfahrkamera. Die Fenster öffnen sich hinten elektrisch und das Multifunktions-Lenkrad und der Schaltknauf sind mit Leder ummantelt.
Team Deutschland
Dem Auris Team Deutschland verpasst Toyota ab Werk immer 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, abgedunkelte hintere Scheiben, eine Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer, den Regensensor und anklappbare Rückspiegel.
Den üppigen Lieferumfang runden der automatisch abblendende Innenspiegel, der schlüssellose Fahrzeugzugang, das Digitalradio DAB+, der Tempomat und der höhenverstellbare Gepäckraumboden ab.
Free Style & Style Selection
Beim Auris Free Style und Auris Style Selection sind die Unterschiede im Vergleich zum Auris Team Deutschland vor allem von optischer Natur.
Executive
Die Topausstattung firmiert unter dem Namen Executive und umfasst zusätzlich zum Team Deutschland Voll-LED-Scheinwerfer, die Einparkhilfe mit automatischer Einparkfunktion, die Abblendlichtautomatik, die 2-Zonen-Klimaautomatik und die Teillederausstattung.
Sicherheit und Schutz
Im Auris Touring Sports gehören immer sieben Airbags (inklusive Fahrer-Knieairbag), das ESP, der Bremsassistent, der Berganfahrassistent und das Reifendruckwarnsystem mit zur Serienausstattung. Seit der Überarbeitung ist ab dem zweiten Ausstattungslevel (Cool) ebenfalls das Toyota Safety Sense inklusive.
Das Sicherheitssystem umfasst ein Kollisionswarn- und Notbremssystem (Pre-Collision System), einen Spurhalte- und Fernlichtassistenten und eine Verkehrsschilderkennung.
Das Pre-Collision System erkennt Hindernisse vor dem Fahrzeug und warnt den Fahrer in einem Tempobereich zwischen 10 und 80 km/h bei Gefahr sowohl optisch als auch akustisch, bevor es automatisch abbremst.
Der Spurhalteassistent registriert Fahrbahnmarkierungen und warnt den Auris-Lenker beim Überfahren von Linien – außer, er hat vorher den Blinker gesetzt. Der Fernlichtassistent erkennt die Scheinwerfer und Rückleuchten anderer Fahrzeuge und schaltet automatisch zwischen Fernlicht und Abblendlicht um.
Die Verkehrsschilderkennung erkennt via Kamera Geschwindigkeitslimits und Überholverbote und blendet diese im Instrumentendisplay ein. Fährt man schneller als erlaubt, gibt es auch hier eine Warnung. Das kann helfen, einen Strafzettel zu vermeiden, klappt in der Praxis aber noch nicht zu 100 % zuverlässig.
Fünf NCAP-Sterne
Im ADAC-Bremstest kam der Auris Touring Sports nach einer Vollbremsung aus 100 km/h nach unterdurchschnittlichen 37,8 Metern zum Stehen. Das Crashverhalten der Karosserie und die Sicherung durch die elektronischen Helfer wurden im Euro NCAP-Crashtest jedoch mit der maximalen Wertung von fünf Sternen bewertet.