smart EQ fortwo Testbericht

Mit dem Wechsel ins Jahr 2020 bot smart den fortwo nur noch mit Elektromotor an. Bis April 2023 konnte der E-Flitzer bestellt werden - seitdem gibt es ihn nur noch gebraucht.

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Wow-Wertung
6/10
Bewertet von Lothar Erfert nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.

Was gut ist

  • Äußerst kompakter Wendekreis
  • Bequemer Einstieg
  • Flottes Beschleunigen

Was nicht so gut ist

  • Eingeschränkte Reichweite
  • Eingeschränkter Fahrkomfort
  • Mäßige Bremsleistung

smart EQ fortwo: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Bewertung des smart EQ fortwo

Wer ein Elektroauto für die Stadt sucht, der kommt nicht umher, auch den smart EQ fortwo näher in Augenschein zu nehmen. Der smart ist DAS Stadtauto schlechthin und war ab dem Jahr 2020 nur noch als rein elektrischer Cityflitzer zu haben. Dank hoher Kaufprämie für E-Autos hatte der smart EQ fortwo nochmal an Beliebtheit gewonnen, bevor die Auftragsbücher 2023 für immer schlossen. Für den Großstadtverkehr ist der smart gemacht, für große Transporte nicht.

Querparken möglich

Für Staunen sorgte die erste Generation des smart im Jahr 1998 vor allem wegen seiner kurzen Länge. Mit gerade einmal 2,5 Metern konnte man – je nach Parkplatz – mit zwei smarts quer in einen normalen Parkplatz parken. Sowas gab es vorher noch nie. Bis ins Jahr 2007 wurde die erste Generation gebaut, 2003 hatte es ein Facelift gegeben. Von 2007 bis 2015 fuhr die zweite Generation des smart auf den Straßen und wurde ein wenig länger. Bis 2019 wurde dann die dritte Generation gebaut und ab dem Jahr 2020 hatte sich smart entschlossen, nur noch vollelektrische Modelle zu produzieren und den Modellnamen mit dem Kürzel EQ zu erweitern.

Der bequemste, geräumigste und sicherste smart Zweisitzer seit 1998 ist der der dritten Generation, weil er länger und breiter geworden ist. Um 20 Zentimeter vom Bug bis zum Heck im Vergleich zum ersten smart City-Coupé und um zehn Zentimeter von der linken zur rechten Flanke im Vergleich zur Vorgeneration.

Daumen hoch für den smart?

Der smart fortwo bietet all das, was man in der Stadt am besten gebrauchen kann. Er ist kurz. Deshalb kriegt man noch einen Parkplatz. Er ist wendig und emissionsfrei. Deshalb ist er im Zentrum in seinem Revier. Was ihm aber fehlt, sind zwei Plätze, Reichweite und Kofferraum. Natürlich gibt es immer noch den smart fourfour, doch für den aufgerufenen Herstellerpreis finden sich nur noch wenige, die bereit sind, diese Kompromisse einzugehen.

Der smart ist und bleibt also ein Nischenfahrzeug, auch, wenn er dank Umweltbonus (Dezember 2023 eingestellt) mehr in den Blick von E-Auto-Interessierten rückte.

Wie viel kostet der smart EQ fortwo?

Günstiger als mit dem smart geht es in Sachen Versicherung kaum. Die Haftpflichtversicherung für den smart EQ fortwo wird in die Versicherungsklasse 12 eingruppiert - das ist billig. Wer Teilkasko will, muss auch nicht viel mehr Geld bereithalten, denn hier wird der kleine Stromer in Klasse 13 eingestuft. Und angesichts der niedrigen Typklasse 11 in der Vollkasko ist auch der Rundumschutz eine Überlegung wert.

smart EQ fortwo: Reichweite und Ladedauer

Die Reichweite gibt smart mit maximal 159 Kilometern an. Fährt man in der Stadt, wo Elektroautos wegen des niedrigeren Temponiveaus am wenigsten Strom aus dem Akku saugen, ist eine Reichweite von 100 bis 120 Kilometer realistisch. Andere Elektroautos kommen mit ihrem größeren Akku deutlich weiter. Für Langstrecke ist ein EQ fortwo also nichts.

Geduld sollte man haben

Das Laden der Batterie hat etwas mit dem Preis und dem Platz im Kofferraum zu tun. Bestellt man den optionalen 22 kW-Bordlader mit Schnellladefunktion, steigt der Preis und zwei Ladekabel liegen im eh schon knappen Gepäckabteil herum. Dann geht das Laden aber deutlich flotter, denn der 17,6-kWh-Akku ist dann schon in 40 Minuten wieder fit. Mit dem 4,6-kW-Lader dauert es gut 3,5 Stunden und an der Haushaltssteckdose 6 bis 8,5 Stunden.

Durch die Kooperation mit dem Ladenetzwerk Plugsurfing steht nun beinahe jede öffentliche Ladesäule zur Verfügung. Über die smart EQ control App werden diese Ladesäulen angezeigt. Wenn sie jedoch belegt sind, muss ein Umweg oder Wartezeit eingeplant werden. Für den, der keine Lademöglichkeit im Hof oder in der Garage zur Verfügung hat, erfordert Elektroautofahren also noch ein gewisses Maß an Idealismus und Flexibilität, oder idealer Weise: beides.

Leistung und Fahrkomfort

Wie steht es um das Fahrwerk und die Straßenlage? Der erste smart war ein harter Hund, der die schlechte Straße unbarmherzig nach innen durchreichte. Der aktuelle smart EQ fortwo präsentiert sich mit dem schweren Akku im Fahrzeugboden komfortabler. Der Geräuschkomfort hat sich wie der Fahrkomfort erheblich verbessert. Vormachen darf man sich aber trotzdem nichts. Absoluter Komfort ist mit 1,87 Meter Radstand nicht machbar.

Die elektrisch-mechanische Lenkung arbeitet nicht sonderlich rückmeldefreudig, aber so direkt, dass smart fahren in der City eine Freude ist. Bei höheren Geschwindigkeiten – ein smart EQ fortwo läuft maximal 130 km/h – wird das Fahren etwas nervöser. Das geradeaus Fahren bei Seitenwind setzt dem Leichtgewicht manchmal ein wenig zu - das ideale Einsatzgebiet des smart fortwo war und bleibt deshalb auch die Stadt.

Smarter Elektro-Fahrspaß

Mit dem Elektromotor fährt der smart EQ fortwo emissionsfrei, wenn der Strom aus sauberer Stromerzeugung, also aus regenerativer Stromgewinnung kommt. Und das nicht nur mit reinem Umweltgewissen, sondern auch mit Fahrspaß.

Die Fahrleistungen in der Stadt überzeugen mehr, als der Beschleunigungswert von 0 auf 100 km/h etwas darüber aussagt, denn auf den ersten Metern legt der Elektro-smart sofort mit dem vollen Schub von 160 Newtonmeter Drehmoment los. Um aus dem Stand auf Tempo 60 zu beschleunigen, vergehen nur 4,8 Sekunden. Und das in einem sauberen Zug ohne Automatikgeruckel, wie in manchem smart zuvor, da der EQ nur einen Gang besitzt.

Die Einpedalbedienung (sogenanntes One-Pedal-Driving) wie im BMW i3 ist im smart leider nicht möglich. Die Energierückgewinnung (Rekuperation) ist zu schwach.

Der Verbrauch wird von smart für den EQ fortwo mit 15,2 bis 16,5 kWh/100 km angegeben. Abhängig ist der Verbrauch vom Gasfuß, dem befahrenen Terrain, der Nutzung und der Außentemperatur. Bei niedrigeren Außentemperaturen im Winter, schuftender Klimaanlage im Hochsommer und permanenter Höchstgeschwindigkeit steigt der Verbrauch stark an und die Reichweite sinkt.

Platz und Praxistauglichkeit

Auf den zwei Sitzen herrscht daher so viel Platz, wie man es dem Kurzformat vor dem Fahrzeug stehend gar nicht zutraut. Selbst groß gewachsene Fahrende sitzen gut. Der Ein- und Ausstieg ist sehr bequem. Man muss in engen Parklücken nur darauf achten, mit der langen und leichten Tür nicht das Blech der Nebenparkenden zu kontaktieren.

Einen großen Kofferraum darf man bei der Kürze nicht erwarten und bekommt dann, leicht zugänglich über die geteilte Heckklappe, eine ganz gute Portion für zwei Personen serviert. 260 bis 350 Liter Kofferraumvolumen. Das reicht für drei Getränkekästen und wenn die Lehne des Beifahrersitzes flach gelegt wurde, noch für etwas mehr.

Smarter smart

Mit einem flotten Blick auf das Handgelenk kann man jetzt über seine Apple Watch den aktuellen Batteriestatus abfragen, die Reichweite einsehen oder die Vorklimatisierung starten. Mit der App „my smart“ kann der fortwo aus der Ferne ent- und verriegelt werden. Die App „ready to share“ macht privates Carsharing einfach.

Mit der App können autorisierte Nutzer:innen mit ihrem Smartphone den fortwo öffnen. Möglich wird dies durch die Keyless Entry-Funktion des Fahrzeugs. Mit der Bezahlfunktion lassen sich dann die Kosten zwischen den Nutzer:innen splitten – das kann den smart fortwo zu einer Art WG auf Rädern machen.

Und auch beim Packen hilft einem der Kleine, in dem Kofferraum ein bauartbedingt knappes Gut ist, mit der App „pactris“. Hinter der App verbirgt sich ein Algorithmus, der einem schon während des Einkaufs sagt, ob und wie später alles in den Kofferraum des smart passt. Dazu scannt der Fahrende beispielsweise in einem Möbelhaus den Barcode auf den Artikeln und die App zeigt an, wie die Pakete in den fortwo passen.

Das sind alles nette Extras, die allerdings nicht darüber hinwegtäuschen dürfen, dass der smart zwar smart, aber weder praktisch noch alltagstauglich ist. Sein Einsatzgebiet ist stark begrenzt: nur zwei Sitze, kaum Kofferraum, wenig Reichweite.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Auffälligste 2020er-Neuerung im Innenraum neben dem Ablagefach für ein großes Smartphone oder zwei Kaffeebechern ist das neue Infotainment mit dem 8-Zoll-Touchscreen.

Bei den zusätzlich zum Basismodell angebotenen Ausstattungslinien passion, pulse, prime und einer edition one bleibt es auch nach dem Wechsel zum Elektroantrieb. Jede Linie des EQ fortwo kann mit drei Ausstattungspaketen kombiniert werden.

Das Advanced-Paket beinhaltet das neue Mediasystem mit Smartphone-Integration, die Armlehne vorne sowie eine akustische Einparkhilfe. Im darauf aufbauenden Premium-Paket kommen das Panoramadach, die Rückfahrkamera und ein Ablagenetz an der Mittelkonsole hinzu. Mit dem Exclusive-Paket sind die Voll-LED-Leuchten an Front und Heck sowie der Regen- und Lichtsensor, die Nebelscheinwerfer mit Abbiegelicht, die Ambientebeleuchtung und der automatisch abblendende Innenspiegel mit dabei.

Sicherheit und Schutz

Der smart EQ fortwo ist in seiner Form als reines Elektroauto nicht mehr im NCAP-Crashtest getestet worden. Die letzte Bewertung für den noch klassisch motorisierten smart ist aus dem Jahr 2014 und somit schon sehr alt.

Damals gab es aber immerhin 4 von 5 Sternen. Innerhalb der letzten acht Jahre haben sich die Sicherheitsunterstützung und der Fußgänger- und Radfahrerschutz mit Sicherheit verbessert. Das waren damals die Punkte, die am schlechtesten abgeschnitten hatten.

Zuverlässigkeit und Probleme

Mit dem smart sollte man problemlos unterwegs sein. Wir haben keine Probleme gefunden, die von mehreren Personen genannt wurden. Der letzte TÜV-Report von 2022 bescheinigte dem smart EQ fortwo im Vergleich mit dem BMW i3, dem Renault Zoe und dem Tesla Model S die beste Mängelquote.

Das bedeutet, dass nur 3,5 Prozent der getesteten smart-Modelle erhebliche Mängel aufwiesen und somit keine neue HU-Plakette erhielten.

Insgesamt können wir also festhalten, dass der kleine Stromer ein zuverlässiger Begleiter ist, der im Normalfall ohne Probleme durchs Leben stromert.

smart EQ fortwo FAQs

Der smart EQ fortwo war bis Frühjahr 2023 bestellbar. 2024 wurde die Produktion des Elektro-Kleinwagens eingestellt. Ihn gibt es also nur noch als Gebrauchten.

Ein smart EQ fortwo ist für die Stadt konzipiert und kann deshalb mit keiner großen Reichweite aufwarten. Man muss mit 159 Kilometer auskommen. Mittlerweile haben viele Kleinwagen eine größere Reichweite, da sich die Batterietechnologie stets weiterentwickelt hat.

Die UVP für den smart EQ fortwo lag bei knapp 21.940 Euro. Mittlerweile ist das Modell nicht mehr bestellbar.

Mit der kompletten Umstellung auf Elektroantrieb hatte smart die Modelle im Januar 2020 aktualisiert. Das neue smart-Modell #1 wird seit 2022 in Kooperation mit dem chinesischen Hersteller Geely produziert. Mittlerweile gibt es auch eine Coupé-Variante, die auf den Namen #3 hört.

Die Ladezeit ist abhängig davon, an welcher Stromquelle der smart aufgeladen wird. An einer Wallbox oder einer öffentlichen Ladestation dauert die Ladung von 10 auf 80 Prozent lediglich 3,5 Stunden. Hat man ein Mode 3 Ladekabel zur Verfügung, muss man sogar nur 40 Minuten warten. An einer Haushaltssteckdose muss man etwas geduldiger sein und rund 6 Stunden einplanen. Wir haben alle Ladezeiten aktueller Elektroautos für dich zusammengestellt.

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