Skoda Fabia Combi Testbericht

Wie kaum ein anderes Modell vereint der Skoda Fabia Combi die Vorteile eines Kleinwagens mit denen eines Kombis. Die kompakten Maße eignen sich auch für die Stadt.

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Wow-Wertung
8/10
Bewertet von Timon Werner-Pachmayr nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.

Was gut ist

  • Wendiger Kleinwagen
  • Gute Rundumsicht
  • Sicheres Fahrverhalten

Was nicht so gut ist

  • Karge Basisausstattung
  • Enger Fond
  • Unbequemer Einstieg hinten (Dreitürer)

Skoda Fabia Combi: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Bewertung des Skoda Fabia Combi

1, 2 oder 3? Bereits 1999 wurde der erste Škoda Fabia präsentiert. Als Nachfolger des Škoda Felicia begann die Reise des Modells als Kleinwagen. Erst in der zweiten Generation, 2007, kommt die etwas längere Kombivariante hinzu. Die dritte Generation des Škoda Fabia ist nun bereits seit 2014 auf den Markt. Der Kombi folgte 2015. 2018 erhielt der Wagen ein Facelift, 2019 wurde die Serienausstattung technisch aufgewertet.

Kombi oder Kleinwagen? Bei keinem anderen Auto stellt sich diese Frage so sehr wie beim Fabia. Der Octavia ist lang und er bleibt es, ob mit oder ohne Kombiheck. Beim Fabia hingegen haben Fahrer:innen die Wahl: Wollen sie einen Kleinwagen oder doch lieber eine längere Variante mit mehr Kofferraum und Komfort im Innenraum? 27 Zentimeter Plus am Heck ist schon ein Wort – oder besser: eine Zahl – damit fällt der Kombi bereits aus den Fahrzeugtypen Stadtauto und Kleinwagen und wird in die Klasse der Familienautos gezählt.

Die Idee, einen Kleinwagen mit längerem Heck auszustatten, hatten neben Škoda tatsächlich nicht viele Autofirmen. Konkurrenten des Fabia, wie den SEAT Ibiza, den VW Polo, den Opel Corsa und den Ford Fiesta gibt es beispielsweise nicht als Kombivariante. Alleine auf dem Markt ist der Wagen damit aber trotzdem nicht. VW schickt den VW Golf Variant ins Rennen, SEAT den Leon Sportstourer. Diese basieren allerdings auf Kompaktwagen-Plattformen.

So kurz wie der Škoda Fabia Combi ist keiner. Lediglich der Dacia Logan MCV gesellt sich zum Fabia Combi, misst jedoch auch schon 4,49 Meter Länge, das sind schon ganze 23 Zentimeter mehr. Damit ist der Fabia Combi ein ganz schöner Außenseiter in seiner Klasse. Schaden wird es ihm aber nicht, denn kleine Außenmaße sind beliebt.

Stadtauto trotz Kombiheck

Eigentlich wird nur der Fabia ohne Kombiheck in die Klasse der Stadtautos gezählt. Wer jedoch meint, den Fabia Combi deshalb in Städten nicht zu Gesicht zu bekommen, liegt falsch. Obgleich der Wagen mit seinem Kombiheck formal nicht mehr in diese Klasse fällt, ist er, unter uns gesagt, ideal für die Stadt geeignet. Zumindest besser als ein noch längerer Octavia. In Großstädten gilt es zweierlei zu vereinen: Raum für den Einkauf und kleine Außenmaße wegen der Parkplatznot. Bei diesen Parametern muss man sofort an den Fabia Combi denken.

Wie viel kostet der Skoda Fabia Combi?

Leistung, Verbrauch und CO2-Ausstoß

Beim Fahrwerk ist es grundsätzlich so: Ist das Fahrwerk straff abgestimmt, trägt das nicht zum Komfort bei. Und der Fabia Combi ist straff abgestimmt. Diese Abstimmung sorgt im Verbund mit der präzise arbeitenden Lenkung für eine gute Handlichkeit.

Trotzdem fährt sich der Kombi, der auf bis zu 18 Zoll großen Rädern rollt, straff, aber passend und nicht unkomfortabel. Und wenn der Škoda beim Ausloten der Fahrwerksgrenzen ins Untersteuern gerät, also ins Schieben über die Vorderräder in Richtung Kurvenaußenseite, geschieht es unter der Überwachung des ESP sicher.

Dank der guten Geräuschdämmung spricht auch nichts gegen eine lange Reise zu viert im geräumigen Kombi, obgleich im Motorraum seit Sommer 2018 nur noch kleine Dreizylindermotörchen ihre Kraft auf die Straße übertragen.

Drei 1.0-Liter-Dreizylinder-Varianten stehen im Fabia Combi zur Wahl. Alle drei sind Benziner. Die zwei Dieselmotoren wurden aus dem Programm gestrichen – VWs Dieselkrise lässt auch im Škoda grüßen.

Der Saugmotor im Fabia Combi 1.0 MPI leistet 60 PS und erfüllt damit seinen Zweck. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Viel Temperament darf man sich von dem Einstiegsmotor nicht erwarten, der im Fabia Combi nur für die ersten beiden Ausstattungslinien (Active und Ambition) zu bestellen ist.

Mit maximal 95 Newtonmeter Drehmoment produziert der Motor wenig Durchzugskraft und auch bei den Fahrleistungen geht es eher beschaulich voran. Der Weg zur Höchstgeschwindigkeit von 161 km/h ist lang. In beschaulichen 16,6 Sekunden beschleunigt der Fabia Combi 1.0 MPI mit dem Einstiegsmotor von 0 auf 100 km/h.

Der 1.0 TSI mit 95 PS sorgt dank des Turboladers für mehr Temperament. Mit dem 95-PS-Motor, der, wie der Einstiegsmotor, mit einem manuellen Fünfgang-Schaltgetriebe oder 7-Gang-Automatik ausgeliefert wird, fährt man bis zu 188 km/h schnell und erreicht in 10,8 bis 11,1 Sekunden Tempo 100.

Platz und Praxistauglichkeit

Die Familie will Platz, aber eigentlich nur innen. Wenn die Kinder auf der Rückbank unruhig werden, weil Fahrer:innen in der Großstadt versuchen, ihren langen Wagen in eine enge Parklücke zu manövrieren, macht das keinen Spaß. Deshalb entschied Škoda, dass Kombis nicht unbedingt eine lange Plattform wie die des Octavia brauchen. Man nehme den Fabia, packe ein längeres Hinterteil ans Heck und – Tada! Der Fabia Combi ist innen ziemlich geräumig und von außen trotzdem noch kein Riese. Ein Familienauto, wie es im Buche steht.

Die Frage „Kleinwagen oder Kombi?“ stellt sich für den nicht, der viel Kofferraum benötigt. Im Fabia lassen sich 330 bis 1.150 Liter verstauen. Das ist eine Menge, aber mit 530 bis 1.395 Litern kann es der Fabia Combi mit deutlich mehr Gepäck aufnehmen.

Auch im Vergleich zum direkten Konkurrenten SEAT Ibiza ST, in dem das Kofferraumvolumen bei 430 bis 1.164 Liter liegt. Den gibt es jedoch bereits nicht mehr auf dem Markt. Und die Variante ohne Kombiheck, kann zwar mit ihren 355 bis 1.165 Litern gegen den normalen Fabia anstinken, im Vergleich mit dem Fabia Combi geht sie jedoch kläglich unter.

Einziges Manko des Škoda Fabia Combi: Die Rückbanklehne ist im Einstiegsmodell nur gegen Zuzahlung geteilt umklappbar.

Für gutes Sitzen haben wir eine Empfehlung: Wählen Sie die Sportsitze statt der Seriensitze, die etwas wenig Seitenhalt zu bieten haben. Typisch Kombi, hängt es von der Einstellung der Vordersitze (weit vorne oder weit hinten) ab, wie gut Mitfahrer:innen hinten sitzen. Trotzdem ist Beinfreiheit im Fabia Combi kein knappes Gut. 1,39 Meter Innenraumbreite hinten macht aus dem Mittelsitz eine Notvorrichtung, die anderen beiden Plätze sind aber relativ bequem.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Der Kombi wirkt im Innenraum, der 2018 mit neuen Dekorleisten und einem neuen Kombiinstrument aufgehübscht wurde, solide verarbeitet. Auch wenn der Anteil an Hartplastik immer noch hoch ist.

Die Bedienung gibt keine Rätsel auf, die pfiffigen Details überzeugen: Der in der Tankklappe steckende Eiskratzer mit zusätzlicher Reifenprofil-Messskala genauso die LED-Taschenlampe im Kofferraum.

Jede der vier Ausstattungsvarianten hat so ihre Vorteile. Egal, für welche man sich entscheidet, für die Kombiversion zahlt man für den Raumgewinn von 27 Zentimetern gegenüber dem Fabia erstaunlich wenig.

Active, Cool Plus, Ambition, Clever oder Clever Best of? Jede der Ausstattungslinien hat im Fabia Combi ihre gute Berechtigung.

Mit der Basisausstattung Active erhält man den Kombi ab Werk zwar nicht mit dem 95-PS-DSG und auch ohne Klimaanlage (Option), jedoch mit knapp 2.000 Euro Preisvorteil gegenüber dem zweiten Ausstattungslevel Ambition. Damit hat diese Version, wenn der Kombi vor allem seinen Zweck erfüllen soll, das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.

Cool Plus bietet, passend zum Namen ein Plus, vor allem in Sachen Technik. Mit dabei sind bei dieser Variante das Musiksystem Swing inklusive Skoda Surround Soundsystem, SD-Karten-Slots und eine USB-Schnittstelle.

Im Škoda Fabia Ambition geht es komfortabler zu und man darf zwischen allen Motoren (auch dem 95-PS-DSG) und dem Schaltgetriebe oder dem Doppelkupplungsgetriebe wählen. Damit ist sie tatsächlich die einzige Ausstattungsvariante, die alle Motoren bereitstellt.

Die Sonderausstattung Clever bietet weitere clevere Feature. Diese Ausstattungsvariante kommt mit Klimaautomatik, einer Sitzheizung vorne, 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, Nebelscheinwerfern, eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung und den adaptiven Geschwindigkeitsregler.

Und Clever Best Of? Mit dieser Ausstattung erhalten Käufer:innen LED-Scheinwerfer und -Rückleuchten, ein Fernlichtassistenzsystem, Parksensoren vorne und hinten, Spurwechsel- und Ausparkassistenzsysteme sowie ein Panoramaglasdach, und ein Navigationssystem mit Sprachsteuerung.

Sicherheit und Schutz

Schon vor dem 2018er Facelift war der Fabia Combi eine sichere Partie. An einen Abstandsradar mit automatischer Notbremsfunktion war vor einem Jahrzehnt in dieser Klasse noch nicht zu denken.

Mit dem Facelift wurde außerdem die Assistenzausstattung noch erweitert. Neu sind im Škoda Fabia Combi der Tote-Winkel-Assistent, der Fernlichtassistent und das Rear Traffic Alert System, das den Raum hinter dem Fahrzeug überwacht und Fahrer.innen vor einer drohenden Kollision schützt. Allerdings sind diese On-tops erst ab Ambition erhältlich und dann teilweise auch nur gegen Aufpreis.

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